Deutsche Schule Erbil: Abschlüsse auf deutschem Niveau bis zur Hochschulreife / Ab jetzt Anmeldungen möglich

Deutsche Schule Erbil: Abschlüsse auf deutschem Niveau bis zur Hochschulreife / Ab jetzt Anmeldungen möglich

Erbil, 25. Mai (AKnews) – Die Deutsche Schule Erbil, die am 1. September 2010 eröffnet wird, nimmt ab dem morgigen Mittwoch, 26. Mai, offiziell Anmeldungen in dem Gebäude entgegen, das von der kurdischen Regionalregierung dem deutschen Schulverein zur Gründung der Deutschen Schule Erbil übergeben wurde - bislang die Mädchenschule Shaheed Mamoun Dabach in der Gulan-Straße. Geplant ist im Laufe der kommenden Jahre ein Ausbau der Schule bis zum Gymnasialabschluss auf deutschem Niveau. Bislang steht fest: es wird bereits in diesem Schuljahr einen Kindergarten, eine Vorschulklasse sowie eine 1. bis 4. Schulklasse geben. Die Grundschulausbildung ist also gesichert und auch der Antrag für eine 5. Klasse ist bereits gestellt. Anmeldungen sind bereits genügend eingegangen für die kostenpflichtige Schule, wie der künftige Schulleiter Jürgen Ender mitteilte.

Neben den Fächern , die an einer deutschen Grundschule unterrichtet werden wie zum Beispiel Deutsch, Englisch, Mathematik, Sachkunde, Sport, Musik und Kunst, werden an der DSE auch Religion und die Sprachen Arabisch und Kurdisch gelehrt, so dass sich die Kinder in ihrem Umfeld sowie international verständigen können.

Die Kosten für den Kindergarten betragen 150 US-Dollar monatlich, pro Jahr werden für neun Monate also 1.350 US-Dollar verlangt. Die Schulgebühren belaufen sich auf 175 Dollar monatlich, das heißt auf 2.100 US-Dollar jährlich. Rabatte wird es auch geben: „Wenn eine Familie mehr als ein Kind einschult, werden wir einen Lösung finden, um ihr die finanzielle Belastung zu erleichtern “, verspricht Schulleiter Ender.

„Die Kurden aus dem Irak haben sehr viel erlebt und viele haben sogar das Land verlassen müssen. Darum ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass den Kindern jetzt und hier eine solide Basis geschaffen wird. „Wir wollen eine Institution sein, in der Lehrer, Eltern und Kinder im Interesse der Kinder so intensiv wie möglich miteinander Kontakt haben und zusammen arbeiten. Die Idee ist natürlich, immer dafür zu sorgen, dass die Schüler so viel wie möglich Deutsch sprechen.“

Willkommen sind alle Kinder der Region Kurdistan

Willkommen sind Kinder, die in Kurdistan aufgewachsen sind, aber auch jüngere Rückkehrerkinder, die in Deutschland geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen sind. „Ein großer Teil der Kinder wird sicher aus Kurdistan stammen, die Eltern möchten, dass ihre Kinder eine deutsche Schule besuchen, in der Erwartung, dass diese Schulausbildung ihren Kindern die besten Chancen für ihre Zukunft bietet. Den jungen Rückkehrerkindern bietet die Schule die Möglichkeit, eine in Deutschland begonnene Schulausbildung in Kurdistan fortzuführen. Das Interesse ist jetzt schon so groß, dass der Aufbau der Deutschen Schule gesichert ist,“ sagt Ender.

Das Schulgebäude wurde von der Kurdischen Regionalregierung bereitgestellt. Es beherbergte bislang eine Mädchenschule, liegt in der Gulan-Straße und hat über 30 Räume und eine große freien Fläche. „Die Schule bietet ausreichend Raum, sodass wir in den kommenden Jahren die Schule problemlos weiter ausbauen können“, sagt der künftige Schulleiter.

Die Arbeit mit den Kindern und der Deutsch-Unterricht beginnen bereits im Kindergarten, dann folgen eine Vorschulkasse, eine 1. bis 4. Schulklasse, eventuell wird auch die 5. Klasse noch dieses Jahr eröffnet. Der weitere Aufbau der Schule wird geplant.

„Wir hatten bis zum 21. Mai 2010 schon 32 Kindergarten-Voranmeldungen.
Die offiziellen Einschreibungen fangen am kommenden Mittwoch, 26. Mai an“, sagt Ender. Das Geburtsdatum für den Eintritt in den Kindergarten ist der 1. September 2006, doch eventuell können auch etwas jüngere Kinder aufgenommen werden „Bei Rückkehrern aus Deutschland zum Beispiel, deren Kind schon in Deutschland in den Kindergarten gegangen ist und Deutsch spricht, werden wir nicht sagen, das Kind sei drei Wochen zu jung und dürfe deshalb nicht eintreten.“

Für die Vorschule sind bislang bereits 15 Einschreibungen erfolgt. Die 1. Klasse hat 14 Anmeldungen, die 2. Klasse 10, die 3. Klasse 18 und die 4. Klasse 14 Anmeldungen. „Wir haben sogar elf Schüler, welche die 4. Klasse in Deutschland erfolgreich absolviert haben, deshalb haben wir bereits den Antrag um Zustimmung für die Eröffnung einer 5. Klasse in Deutschland gestellt“, sagt Ender. „Wir haben insgesamt jetzt schon eine sehr gute Anmeldezahl, wobei wir davon ausgehen, dass noch weitere Eltern ihre Kinder in den nächsten Tagen anmelden werden“, so Ender.

Kleine Klassen mit 25 Schülern

Pro Klasse ist ein Schülerlimit von 25 Schülern geplant. Mehr sollen es nicht sein. Im Kindergarten, der separat geführt wird, werden wegen der jetzt schon vorliegenden 32 Anmeldungen auf jeden Fall zwei Kindergartengruppen eröffnet.

Direkte Aufnahmetests für Kinder sind nicht geplant. „Wir werden sehen, wie weit die Deutschkenntnisse der Kinder gereift sind und ob sie im Unterricht mitkommen. Wenn das nicht der Fall ist, werden wir für sie Förderkurse einrichten, nicht nur in Deutsch, sondern eventuell auch in anderen Fächern, in denen sie noch deutliche Schwierigkeiten haben“, erklärt Ender. „Aber Kinder lernen schnell, deshalb bin ich überzeugt, dass wir die meisten Kinder integrieren können.“

Geplant ist langfristig der vollständige Ausbau der Schule, damit die Kinder die komplette deutsche Schulausbildung durchlaufen können. „Jene, die ein deutsches Abitur machen, haben dann auch mehr Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten. Mit einem deutschen Abitur können sie zum Beispiel in ganz Europa studieren.“

Ein Teil der Lehrer wird vom kurdischen Bildungsministerium gestellt. „Aus Deutschland bekommen wir von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) einen und in den kommenden Jahren weitere Lehrer zugewiesen“, so Ender. Wie viele das am Ende sein werden, komme darauf an, wie viele Kinder die Schule schließlich besuchen werden.

Viele haben am Aufbau der Deutschen Schule mitgewirkt

Viele für die Beziehungen zwischen Deutschen und Kurden engagierte Persönlichkeiten haben dazu beigetragen, dass die Gründung der Schule in großen Schritten voran kam.

Das Projekt wurde sehr stark vom deutschen Generalkonsul in der Region Kurdistan, Dr. Oliver Schnakenberg gefördert. Neben einer lokalen Anschubfinanzierung des ehemaligen Ministerpräsidenten Nechirvan Barzani wurde auch eine größere finanzielle Unterstützung durch das Auswärtige Amt zugesagt, um Mobiliar, Informationstechnik sowie Unterrichtsmaterialien aus Deutschland zu beschaffen.

Schulträger ist der Deutsche Schulverein. In ihm haben sich zahlreiche kurdische und deutsche Personen zusammengeschlossen und sich für die Gründung der Deutschen Schule Erbil engagiert. Neben dem Vorstand des Schulvereins haben auch vor Ort tätige deutsche Firmen, ihre Vertreter und viele weitere Privatpersonen mit ihrem Engagement und ihren Spenden dazu beigetragen, dass der Plan einer deutschen Schule in Kurdistan jetzt Wirklichkeit wird, unter anderem die Firma MAN/Terramar und der „Deutsche Hof“.

Der Schulträger stellt den Schulleiter und weitere Lehrer aus Deutschland ein und bezahlt sie; er trägt auch die Kosten für den Ausstattung des Kindergartens, die Besoldung der im Kindergarten beschäftigten Mitarbeiter und alle weiteren dort anfallende Kosten.

„Bis zur Eröffnung am 1. September 2010 wird es noch viel zu tun geben“, sagt Schulleiter Ender. „Viele organisatorische Aufgaben sind noch zu lösen und auch das Schulgebäude wird noch renoviert und weiter ausgebaut; so sollen zum Beispiel Klimaanlagen in allen Klassenräumen eingebaut und neue Sportgeräte beschafft werden.“

Weitere Information zur DSE können auf der Webseite der Deutschen Schule Erbil (DSE), http://www.ds-e.org/ und unter den Telefonnummern 0750-3359848 und 0770-30116560 abgefragt werden.

Die Einschreibungen finden zwischen dem 26. Mai und dem 9. Juni im zukünftigen Gebäude der DSE in der Gulan-Straße, etwa 500 Meter von der Aras-Druckerei entfernt, statt.

ck/ms AKnews

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