Die Bundestagwahlen 2013 und die Parlamentswahlen in Südkurdistan- Ein Vergleich

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Die Bundestagwahlen 2013 und die Parlamentswahlen in Südkurdistan- Ein Vergleich

von Azadiyakurdistan am 25.09.2013 03:52



„Frühling für die Demokraten. Herbst für die Sozialdemokraten"

BasNews- Während am letzten Samstag die Bundestagswahlen in Deutschland stattfanden, folgten einen Tag darauf in Parlamentswahlen in Südkurdistan.

Für die Bundestagswahl war es die 18. Wahlperiode, für Kurdistan hingegen die 4.

Die ersten Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland wurden am 22. August 1949 abgehalten. In Kurdistan wurde am 19. Mai 1992 erstmals gewählt.

Die neue Regierung in Deutschland wird weiterhin mehrheitlich von der christlich- demokratischen Union (CDU) unter der Führung Angela Merkels gebildet. Auch in der Autonomie Region Kurdistans bleibt die herrschende demokratische Partei Kurdistans (PDK) unter Barzani an der Macht.

Von den oppositionellen Parteien Deutschlands sank die Wählerquote von der SPD von 32 Prozent (Bundestagswahlen 2009) auf 26 Prozent. Die patriotische Partei Kurdistans (PUK) dagegen kam bei den letzten Parlamentswahlen nicht einmal auf 20 Prozent.

Während in Deutschland die Oppositionsparteien wie beispielsweise die Freie demokratische Partei (FDP) nicht einmal die 5 Prozenthürde erreichte, stieg in Kurdistan die oppositionelle Goran-Bewegung auf den zweiten Platz an. Die restlichen, überwiegend islamischen Parteien erzielten weniger Stimmen.

Die Wahlbeteiligung in Deutschland stieg mit 71,5 Prozent und erhöhte sich dadurch von 70,8 Prozent um 0,7 Prozent. In Kurdistan wurde ein 8 prozentiger Anstieg auf 73 Prozent registriert.

Die Zahl der Wahlberechtigten belief sich in Deutschland auf 61,8 Millionen Wähler. In der kurdischen Region dagegen verfügten 2,8 Millionen Menschen über eine Wahlberechtigung. Hinzukommt, dass für Deutschland 3 Millionen neue Wähler dazu kamen. Im kurdischen Teil stieg die Zahl der Wähler um weitere 500.000.

In Deutschland machten viele Bundesbürger von der Möglichkeit der Briefwahlen gebrauch. Kurdistan ist noch weit entfernt davon.

Ein weiterer organisatorischer Unterschied ermöglicht den deutschen Behörden, die Wahlergebnisse in derselben Nacht zu präsentieren. Die zuständigen kurdischen Behörden benötigen einige Tage zur Bewertung der Wahlen.

Während man in Deutschland die Möglichkeit hat eine Partei und ggf. einen Kandidaten einer anderen Partei zu wählen, kann man in Kurdistan eine Partei und nur entsprechenden Kandidaten dieser Partei wählen.

In Deutschland wird die Sitzverteilung des Parlaments in Abhängigkeit zu den erzielten Stimmen der Parteien verliehen. Die Bildung des kurdischen Parlaments jedoch wird in Abhängigkeit zu den Wählerstimmen entschieden.

Die beiden ehemaligen Koalitionsparteien, sowohl die FDP in Deutschland als auch die PUK in Kurdistan haben deutliche Stimmenverluste erlitten.

Die erstmals kandidierende Alternative Partei für Deutschland (AFD) erzielte 4,7 Prozent aller Stimmen, und bewies sich fast der FDP ebenbürtig. Einige neue Parteien Kurdistans sollen sich Angaben zufolge nicht einmal bei der Wahlkommission eingetragen haben.

Trotz der scharfen Kritik gegenüber Angela Merkel erzielte die Union 7,7 Prozent mehr als in den vorherigen Bundestagswahlen. Aber auch in Kurdistan wurde PDK-Chef Barzani trotz harter Kritik wieder an die Macht gewählt.

Ein weiterer Unterschied ist, dass die kommenden Tage in Deutschland die Kabinettbildung an der Tagesordnung stehen wird, während in Kurdistan die endgültigen Ergebnisse noch präsentiert werden.

Auch die Anzahl der Parlamentssitze unterscheidet sich in beiden Staaten. In Deutschland werden 598 Sitze neu besetzt. In Kurdistan dagegen fällt die Anzahl der Sitze mit 111 deutlich niedriger.

Gleichzeitig zu den Bundestagswahlen wurde in Deutschland der Landtag in Hessen gewählt.

Bei den diesjährigen Wahlen in Kurdistan waren 11 Parlamentssitze Vertretern der Minderheiten wie Armeniern, Christen und Turkmenen vorbehalten.

Basnews 

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