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Kudo21
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Re: Zweifrontenkrieg der kurdischen Rebellen im Nordirak – Türkische und iranische Angriffe

von Kudo21 am 25.07.2010 23:38

haha ich finde ich habs besser gepostet haha ^^
Du hast nicht mal das Bild genommen du fauler Kurde du schähm dich :D
bin dafür das deins wegkommt wer ist dafür einmal voten bitte hahah:D

Azad die wichtigeste Stelle ist wo Avesta redet !! Sehr kluger Fühere ist das ne Frau haha ?? Egal auf jeden fall hat die Person sehr weise worte gesprochen !!!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.07.2010 23:40.

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Re: Nordkorea droht wegen US-Manöver mit Atomwaffen

von Azadiyakurdistan am 25.07.2010 20:28

Korea ist weit genug deswegen Alan.
Nord-Korea bleibt auch nicht mehr lange genau wie Iran und Syrien diese Länder sind die nächsten.

Silav û Rêz
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Re: ///LOTIK\\\ Karikaturên bi zimanê me (Kurdî)___Karikaturen auf kurdisch

von Azadiyakurdistan am 25.07.2010 20:20

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Re: Zweifrontenkrieg der kurdischen Rebellen im Nordirak – Türkische und iranische Angriffe

von Azadiyakurdistan am 25.07.2010 20:19

Alan guck mal hier :D

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Kudo21
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Zweifrontenkrieg der kurdischen Rebellen im Nordirak – Türkische und iranische Angriffe

von Kudo21 am 25.07.2010 13:17

«Keine Armee der Welt kann uns besiegen»

7. Juli 2010, Neue Zürcher Zeitung

Im Dreiländereck Irak - Türkei - Iran hat sich der Kurdenkonflikt wieder zugespitzt. Die türkische Luftwaffe bombardierte erneut Ziele in den Kandil-Bergen. Hier haben die kurdischen Rebellen ihr Hauptquartier.

Inga Rogg, Kandil-Berge



Die Familie von Shamal Mina hatte sich auf einen ruhigen Fernsehabend eingestellt, als plötzlich Kampfjets über ihr einsames Gehöft in den Kandil-Bergen donnerten. Shamals Vater wollte noch unbedingt den Generator abstellen. Aber Shamal drängte zur Eile. «Nichts wie weg hier», habe er gesagt. Mit seiner Frau, dem 14 Monate alten Sohn und den Eltern rannte Shamal zum Auto und fuhr, so schnell es ging, davon. Keinen Augenblick zu früh. Minuten später bombardierte die türkische Luftwaffe das Gehöft.

Versandete Initiative
Nach eigenen Angaben hat das türkische Militär in der Nacht auf den Freitag mehrere mutmassliche Stellungen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Gebiet von Hakurk und Kandil im Nordirak bombardiert. Die Luftangriffe in den Kandil-Bergen sind die jüngste Eskalation in dem langen Konflikt mit den Rebellen aus dem Nachbarland.


Zwei Tage später steht die Familie Mina vor den Trümmern ihrer Existenz. Mitten durch das Gehöft zieht sich ein breiter Krater. Überall liegen Steinbrocken, verbogene Eisenteile, zersplitterte Holzbalken und Glasscherben, der teure Generator ist komplett ausgebrannt. In der Luft hängt der Geruch von verwesenden Tierkadavern.

Die Zerstörung ist Wasser auf die Mühlen der PKK. «Die Angriffe auf Zivilisten beweisen, dass die Türkei alle Kurden vernichten will», sagt Sozdar Avesta. «Wir werden dagegen bis zum bitteren Ende kämpfen.» In einem Versteck in den Kandil-Bergen schliesst die Stellvertreterin des Rebellenchefs Murat Karayilan eine Neuauflage des vor vor vier Wochen aufgekündigten einseitigen Waffenstillstands der kurdischen Rebellen aus. Nur wenn die Türkei ihre Militäroperationen einstelle und die Regierung ihre Vorschläge für eine Lösung des Konflikts auf den Tisch lege, sei die PKK zu einer neuerlichen Feuerpause bereit, sagt Avesta.

Vor einem Jahr noch hatte die PKK in Aussicht gestellt, die Waffen niederzulegen. Für die Lösung des Kurdenkonflikts brauche es keine Waffen, sondern politische und rechtliche Massnahmen, sagte Karayilan damals im Gespräch. Gleichzeitig schien in der Türkei eine neue Ära anzubrechen. Die Regierung in Ankara lockerte das Verbot des Gebrauchs der kurdischen Sprache in der Öffentlichkeit, doch die sogenannte kurdische Initiative von Ministerpräsident Erdogan verlief im Sand. Hunderte von zum Teil gewählten kurdischen Politikern wanderten ins Gefängnis. «Die Türkei betreibt einen politischen Genozid an uns Kurden», sagt Avesta. «Das können wir nicht länger hinnehmen.»

Ideales Rückzugsgebiet
Seit dem Beginn des Guerillakriegs vor bald 26 Jahren unterhält die PKK Stützpunkte im Nordirak. Vor 11 Jahren, nachdem der PKK-Chef Abdullah Öcalan aus Syrien ausgewiesen und später festgenommen worden war, verlegte sie ihr Hauptquartier in die Kandil-Berge. Massiv erhebt sich die Bergkette von der irakischen Seite bis nach Iran und ins Dreiländereck mit der Türkei. Hoch oben auf den Gipfeln liegt selbst jetzt im Hochsommer noch Schnee. In den Tälern haben Bauern Obst- und Nussbaumgärten angelegt. Je höher man kommt, desto karger wird es, und irgendwann endet auch die letzte Schotterpiste. Ob irakische, iranische oder jetzt eben türkische Kurdenrebellen – für sie war im letzten halben Jahrhundert das Kandil-Gebirge immer ein ideales Rückzugsgebiet.

Vor drei Jahren hat auch die iranisch-kurdische Pjak (Partei für ein Freies Leben in Kurdistan) ihre Stützpunkte in dem unwegsamen Berggebiet errichtet. Viele Pjak-Rebellen haben bis zur Parteigründung vor drei Jahren aufseiten der PKK gekämpft. Eine direkte Verbindung zwischen den beiden Gruppierungen bestreitet die PKK-Kommandantin Avesta. Gleichzeitig behauptet sie aber, die Pjak habe auf Drängen der PKK ihre Angriffe in Iran eingestellt.

Wie die PKK verübte die Pjak im Frühjahr eine Reihe von Überfällen im Nachbarland. Kaum hatte die PKK aber ihren Waffenstillstand aufgekündigt, nahm Iran die Grenzregion unter Artilleriefeuer. Getötet oder verletzt wurde niemand, aber Dorfbewohner klagen, dass mehrere Häuser zerstört worden seien und sie ihre Ernte verloren hätten. Mehrere hundert Familien flohen vor dem ständigen Beschuss. In brütender Hitze hausen sie jetzt in einem Zeltcamp in der Nähe der Kreisstadt Rania. Es sind nicht die ersten Angriffe Irans. Aber noch nie sei es so schlimm gewesen wie in diesem Jahr, sagt Khajij Rasul. Wie viele Flüchtlinge ist die alte Frau wütend auf die kurdische Regionalregierung in Erbil. «Immer treffen die Angriffe uns», sagt sie. «Aber unsere Regierung tut nichts.» Nach Angaben von Kamal Kirkuki, dem Präsidenten des Parlaments von Kurdistan, sind iranische Truppen im Dreiländereck bei Hajji Omran zwei Kilometer tief auf irakisches Territorium eingedrungen und halten einen drei Kilometer breiten Streifen besetzt. «Wir haben dagegen protestiert», sagt Kirkuki im Gespräch. Weder die Amerikaner noch die Europäer hätten darauf reagiert.

Für die Kurden des Iraks kommen die Angriffe zu einem kritischen Zeitpunkt. Die Regierungsbildung in Bagdad kommt nicht voran, und in wenigen Wochen ziehen die Amerikaner ihre letzten Kampfeinheiten ab. Ranghohe kurdische Politiker befürchten, dass sowohl die Türkei wie Iran das Vakuum nutzen wollen, um den kurdischen Teilstaat zu schwächen. Das sei ein abgekartetes Spiel, sagt ein Vertrauter des Regionalpräsidenten Masud Barzani. «Erst greifen uns die Iraner an und jetzt die Türken. Sie wollen uns mit allen Mitteln in ihren Krieg hineinziehen.»

Mit beiden Ländern unterhält der kurdische Teilstaat enge Wirtschaftsbeziehungen. Während Erdogans «kurdische Initiative» in der Türkei nicht vom Fleck kam, hat sich Ankara in den letzten Monaten mit grossen Schritten auf die Kurden des Iraks zubewegt. Im Herbst besuchte Aussenminister Ahmet Davutoglu erstmals Erbil, Anfang Juni folgte eine mehrtägige Visite von Barzani in der Türkei. Derzeit baut die Türkei in Erbil eines der grössten Konsulate. Das Wirtschafts- und Handelsvolumen zwischen den beiden Seiten hat laut Kirkuki im letzten Jahr fast sieben Milliarden Dollar erreicht. Vor kurzem weilte eine grosse türkische Handelsdelegation in Erbil. Kirkuki setzt darauf, dass der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen die politischen Konflikte entschärft. Die Türkei habe heute eine weise Führung, die erkannt habe, dass der Konflikt mit den Kurden nur friedlich und demokratisch gelöst werden könne, sagt Kirkuki. «Wir werden alles tun, um sie dabei zu unterstützen.»

Lob für Barzani
Die beiden Regierungsparteien haben in den letzten Jahren den Bewegungsradius der Rebellen stark eingeschränkt und das Kandil-Gebiet für Journalisten gesperrt. Unter amerikanischer Vermittlung trifft sich regelmässig ein gemeinsamer Sicherheitsausschuss. Eine Beteiligung am Kampf gegen die PKK oder die Pjak schliesst Kirkuki aus. Von der PKK, aber auch von der Pjak fordert er mehr Geduld. Die Beendigung des Waffenstillstands sei ein grosser Fehler gewesen, sagt Kirkuki. Es bringe weder ihnen noch dem kurdischen Volk etwas. Am Ende müssten sie sich an den Tisch setzen und verhandeln.

In ihrem Versteck in den Kandil-Bergen findet Avesta überraschend viele lobende Worte für Barzani. Dieser mache eine gute Politik, sagt Avesta. «Er tritt für eine friedliche Lösung ein. Das begrüssen wir.» Dabei macht sie deutlich, dass sich auch die PKK-Rebellen nicht in ein innerkurdisches Blutvergiessen ziehen lassen wollen. «Wir werden keine andere kurdische Partei angreifen», betont Avesta. Ihre Stützpunkte im Kandil-Gebirge räumen oder die Angriffe in der Türkei einstellen werde die PKK indes nicht. Dabei stellen sich die Rebellen auf einen Zweifrontenkrieg mit der Türkei und Iran ein. Der Krieg werde eskalieren, sagt Avesta. «Aber keine Armee der Welt kann uns besiegen. Solange es Kurden gibt, gibt es auch uns.»

Wie viele PKK-Kämpfer sich in den Kandil-Bergen aufhalten, ist unklar. Aber kaum ein Weg führt an ihnen vorbei. Oft tauchen sie wie aus dem Nichts auf und verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Die Zufahrtswege kontrollieren sie freilich. An Checkpoints wehen die Parteifahnen. Auch ist meist ein grosses Bild von Öcalan zu sehen. Auf die Pjak oder die PKK lässt unter den Bergbauern kaum einer etwas kommen. «Sie sind Kurden wie wir», sagt Kadir Mina in den Ruinen seines Gehöfts. Dieses sei in 16 Jahren harter Arbeit aufgebaut worden. Vor 4 Jahren kehrte sein Sohn Shamal aus England zurück und investierte das im Exil verdiente Geld in den Hof. «Wir glaubten an die Zukunft», sagt der Vater. «Aber die Perser, Araber und Türken wollen uns vernichten. Dagegen kämpft die PKK, das ist gerecht.»

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Ermordung eines kurdischen Journalisten mobilisiert Medienleute im ganzen Land

von Kudo21 am 25.07.2010 12:49

Gefährdete Pressefreiheit im Irak

Ermordung eines kurdischen Journalisten mobilisiert Medienleute im ganzen Land

29. Mai 2010, Neue Zürcher Zeitung



Zu den Errungenschaften des demokratischen Aufbaus im Irak zählt die Einführung der Pressefreiheit. Inzwischen weht irakischen Journalisten jedoch ein eisiger Wind entgegen. Eine Schar mutiger Medienleute wehrt sich für ihre Rechte.

Inga Rogg, Bagdad

Es handelt sich um eine seltene Demonstration des Zusammenhalts zwischen Arabern und Kurden im Irak. Journalisten und Menschenrechtler haben sich vor dem Denkmal von Abu Nawas im Zentrum von Bagdad versammelt, um gegen die Ermordung ihres kurdischen Kollegen Serdesht Osman zu demonstrieren. Der 23-jährige Osman war am 5. Mai vor der Universität in Erbil in einen Wagen gezerrt und am nächsten Tag in der Nähe von Mossul ermordet aufgefunden worden.

Geheimdienst in Verdacht
Freunde und Kollegen sind überzeugt davon, dass der gefürchtete kurdische Geheimdienst hinter dem Mord steckt. Mit zahlreichen Artikeln hatte sich Osman den Ärger der Mächtigen in Kurdistan eingehandelt. In einem seiner letzten Texte hatte er in satirischer Form über die politischen und wirtschaftlichen Vorteile sinniert, die ihm die Ehe mit der Tochter des Regionalpräsidenten Masud Barzani einbringen würde. «Das war sein Todesurteil», sagt ein kurdischer Journalist, der aus Angst vor Vergeltung nicht namentlich genannt werden möchte. Kurdistan ist eine der sichersten Regionen im Irak. Bombenanschläge wie in Bagdad sind hier selten, und die Wirtschaft blüht. Der Preis für die Stabilität sei jedoch ein autoritäres Regime, in dem die beiden mächtigen Regierungsparteien jeden Widerspruch zu ersticken versuchten, sagt der Journalist. Eine ähnliche Entwicklung fürchten auch die Aktivisten am Abu-Nawas-Platz.




Ein verbrieftes Recht

Der Dichter Abu Nawas, der Ende des 8. Jahrhunderts in Bagdad lebte, war ein Freigeist. Und für die Freiheit des Worts wollen auch die Teilnehmer der Kundgebung am Donnerstagabend kämpfen. Es ist ein kleiner Kreis. Aber in einer Stadt, in der täglich Sprengsätze explodieren, gehört dazu Mut. Laut dem in New York ansässigen Committee to Protect Journalists fielen in den letzten sieben Jahren 119 irakische und 13 ausländische Journalisten der Gewalt im Irak zum Opfer.

Die grösste Gefahr für Journalisten sei heute jedoch nicht mehr die Gewalt, sondern die Versuche vonseiten der Regierung, die Pressefreiheit einzuschränken, sagt Hadi Jola Meri von der Organisation Iraqi Press Freedom Observatory. Ein von der Regierung eingesetztes Gremium diene vor allem zur Überwachung der Presse.

Zu den grossen Errungenschaften der Amerikaner nach dem Sturz des Saddam-Regimes gehörte die Einführung der Pressefreiheit. Diese ist heute in der Verfassung verbrieft. «Bis vor zwei Jahren konnten wir uns kaum auf die Strasse trauen», sagt Ali Mashkil. «Heute können wir das zwar wieder, aber wir werden ständig gegängelt.» So wie der Fernsehjournalist berichten viele von Behinderungen durch Polizisten, die Interviews verbieten, manchmal Journalisten stundenlang festnehmen oder sogar verprügeln.

Zahlreiche rote Linien
Als schlimmstes Übel bezeichnen Journalisten die Prozesse, die ihnen bei unliebsamen Berichten drohen. «Theoretisch können wir schreiben, was wir wollen», sagt Tawfik Tamimi von der regierungsnahen Zeitung «Sabah». «Tatsächlich dürfen wir aber keine der roten Linien überschreiten.» Und davon gibt es mittlerweile viele. Die Frage von Religion und Politik, eine der brennendsten im heutigen Irak überhaupt, sei ein absolutes Tabuthema, sagt Tamimi. Aber auch jegliche Kritik an der Regierung oder an hochrangigen Beamten sei unmöglich. «Ein Anruf genügt, und du weisst, dass du besser die Finger davon lässt.»

Imad Abadi hat aufgehört, die erhaltenen Drohanrufe zu zählen. Doch einige der Textnachrichten hat er auf seinem Handy gespeichert. «Wenn du mit deinem Treiben nicht aufhörst, wirst du sehen, was mit dir und deiner Familie passiert», heisst es in der letzten. «Denk an deine Verletzungen, Imad.» Der 40-jährige Fernsehmoderator, bekannt für seine scharfe Kritik an Korruption und Vetternwirtschaft, wurde Ende November in einer der bestbewachten Strassen Bagdads mit vier Kugeln niedergestreckt. Wie für seine Kollegen am Abu-Nawas-Platz geht es für Abadi um die Zukunft der Demokratie im Irak. «Wir müssen den Anfängen wehren», sagt Jola Meri, «sonst herrschen hier bald Zustände wie in Ägypten oder Iran.»

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.07.2010 13:00.

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Leben im Verborgenen

von Kudo21 am 25.07.2010 12:46

Zwei iranische Filmemacher thematisieren Zensur und Diskriminierung in ihrem Land



Die iranische Künstlerin Shirin Neshat und ihr kurdischer Landsmann Bahman Ghobadi porträtieren zwei unterdrückte Bevölkerungsgruppen in Iran: die der Frauen – und die der jungen Pop-Musiker heute. Neshat wurde für ihr starkes Début in Cannes 2009 mit dem Silbernen Löwen für die Beste Regie ausgezeichnet.

Bettina Spoerri

Unterschiedlicher könnten das filmische Konzept und die Bildsprache kaum sein, wie sie von den beiden aus Iran stammenden Kunstschaffenden für neue Spielfilme gewählt wurden: hier Shirin Neshats bis ins letzte Detail durchkomponiertes, metaphorisch-surrealistisch angelegtes Filmpoem «Women without Men», dort der semidokumentarische, von spontanen Aufnahmen bestimmte Film «No One Knows about Persian Cats» von Bahman Ghobadi. Beide betreten mit diesen filmischen Werken, bezogen auf ihr bisheriges künstlerisches Schaffen, Neuland.

«Women without Men» ist der erste Langspielfilm der 1957 in Iran geborenen Künstlerin Shirin Neshat, die bisher mit Foto- und Videoarbeiten international auf sich aufmerksam gemacht hat; Bahman Ghobadi seinerseits, Jahrgang 1969, überrascht mit einem für ihn ungewöhnlichen Schauplatz und einem ästhetischen Vokabular, das sich von seinen früheren Arbeiten stark abhebt: Das abgeschiedene Gebiet von Iran-Kurdistan, Handlungsort einiger seiner bekanntesten Filme wie etwa «A Time for Drunken Horses» (2000), ersetzt er durch die urbane Kulisse der iranischen Hauptstadt, und statt langer Einstellungen dominieren hier hektische Handkamerabilder und Intermezzi in Musikclip-Manier.
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Mit Ghobadi folgt man dem Musikerpaar Negar und Ashkan – besetzt sind diese wie fast alle Rollen in dem Film von Laiendarstellern, die sich selbst spielen – in die verwinkelten Gänge zu den Verstecken der Underground-Musikszene in Teheran. Auf der Suche nach Mitgliedern für ihre Indie-Rock-Band stöbern sie mit Hilfe des umtriebigen Hamed heimliche Probelokale und Aufnahmestudios an ungewöhnlichsten Orten auf. Ihre Entdeckungsreise führt zu jungen, sich nach einem gesellschaftlichen Aufbruch sehnenden Menschen, zerrissen zwischen dem Wunsch, als Pop-, Rock- oder Jazz-Musiker in Iran leben zu können, und den Realitäten in einem Staat, der sie durch die Verweigerung von Bewilligungen in die Illegalität treibt – oder mit gefälschten Papieren ins Ausland.
Odyssee beim Drehen

Die beschränkten Bewegungsmöglichkeiten, welche die staatliche Zensur den Kunstschaffenden überhaupt noch lässt, spiegeln sich auch in den Produktionsbedingungen und der Bildsprache von Ghobadis Film: Da ihm die Behörden den Zugang zu einer 35-mm-Filmausrüstung verweigerten, wich er auf digitale Kameratechnik aus. Wie beispielsweise auch die Aufnahmen aus den Slums von Mumbai in Boyles «Slumdog Millionaire» wurden die Bilder in «No One Knows about Persian Cats» mit einer SI-2K-Kamera eingefangen, was dem kleinen Drehteam, das sich immer wieder auf der Flucht vor der Polizei befand, ein Maximum an Mobilität und Improvisationsspielraum erlaubte. Die besonderen Umstände dieser Odyssee liefern hier zwar ein interessantes Setting, eingebettet ist die ganze Sache allerdings in eine eher dürftige Handlung.
Frauen in der muslimischen Welt

Während Ghobadi, der in seinem bisherigen Werk das Leben der kurdischen Minderheit in Iran thematisierte, die musikalische Revolte im Untergrund sichtbar macht, vertieft Shirin Neshat mit ihrem Spielfilmdébut ein Anliegen, das sich wie ein roter Faden von ihrer vielbeachteten, frühen Fotoarbeit «Women of Allah» hin zu ihren Videoinstallationen zieht: die Situation der Frauen in der muslimischen Welt. «Women without Men», basierend auf dem gleichnamigen, in Iran verbotenen Roman von Shahrnush Parsipur, erzählt auf eindringliche Weise von vier Frauen, die in einer patriarchalen Welt Unabhängigkeit und Freiheit suchen. In poetisch-phantastischen Bildern im Stil des magischen Realismus malt Neshat ein atmosphärisch dichtes Tableau der Zeit um 1953, als Premierminister Mossadegh gestürzt wurde. Äusserst eindrücklich gelungen sind die kunstvolle Bildkomposition und die intensive Gestaltungskraft der charismatischen Schauspielerinnen. Während wütende Demonstranten durch Teheran ziehen – durch eine sorgfältige Choreografie und in farblosen Bildern verfremdete Szenen –, finden die Frauen Zuflucht in einem mystischen Garten, den die ehemalige Sängerin Fakhri gekauft hat, um sich von ihrem gefühllosen Mann zu trennen. Hier erleben Munis, die Gefangene ihres religiös-konservativen Bruders, ihre Freundin Faezeh, Opfer einer Vergewaltigung, und die ausgezehrte Prostituierte Zarin Schutz vor Gewalt und Unterdrückung. Doch dieser paradiesische Zustand ist nicht von langer Dauer, schon bald brechen Willkür und Tod in die Oase ein.
Keine Aufführung in Iran

Neshats Film, der in Marokko gedreht werden musste, wird wohl wie Ghobadis Film in Iran keine Aufführerlaubnis erhalten. Die iranischen Machthaber verfolgen ihnen nicht genehme Künstler, wie ihr Kollege Babak Jalali («Frontier Blues») kürzlich erfahren musste, erbarmungslos. «Women without Men» wird ebenfalls ihren Unmut wegen des verbotenen Buches von Parsipur erregen; aber viel mehr noch, weil der Film zwar historische Ereignisse darstellt, aber durch die verfremdende Stilisierung eine universale und weiterhin dringliche Botschaft vermittelt: den Ruf nach Befreiung von der Unterdrückung.

«Women without Men» im Kino Arthouse Movie in Zürich. «No One Knows about Persian Cats» startet am 1. Juli in den Zürcher Kinos.

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Re: Nordkorea droht wegen US-Manöver mit Atomwaffen

von Kudo21 am 25.07.2010 02:07

find sehr schön keiner ärgert sich oder schreibst was zu dem thema aber wenn die atombombe über ihren köpfen hochgeht dann können sie weiterhin ruhig cay trinken :D

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sila
Gelöschter Benutzer

Re: Nîv milyard bikarhênerên Facbookê hene

von sila am 24.07.2010 17:40

haha die muss ausgerechnet auf kurdi seinen soviele aus kurdistan haben doch facebook :D

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Kudo21
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Re: Dokumentation eines Kriegsverbrechens

von Kudo21 am 24.07.2010 17:30

Mezrecux

off Alaaan wie schaffst du es, soviel zu schreiben? :D
ich muss mir mal deinen Beitrag in Ruhe durchlesen, das ist mir alles grad zuviel :D


Wie ich das schaffe ganz einfach mit moderner technick tasten und tippen ganz easy man braucht keine stift oder sonst was sehr umweltschonend nicht wahr :D

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