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„Flüster‘ mit dem Wind“ – Kurdischer Film erhält Spitzenkritiken in Frankreich

von Azadiyakurdistan am 25.04.2010 16:29



Paris/Erbil, 24. April (AKnews) – Der nordirakisch-kurdische, beim Filmfestival in Cannes vorgestellte Spielfilm „Sirta la gal ba – Whisper with the Wind“ (deutsch: „Flüster' mit dem Wind“) startete diese Woche in den europäischen Kinos. Start war in Frankreich, und die Kritiken aller großen französischen Tageszeitungen waren überwältigend.

Der Film des kurdischen Regisseurs Shahram Alidi, der zunächst in 15 französischen Kinos ausgestrahlt wird, erhielt Lobe, Spitzenkritiken und Aufmacher-Stories in Tageszeitungen und Magazinen wie Le Monde, Télérama, Progress, Métro, Libération und Figaro. Sie priesen den Film als warmherzige Beschreibung der dramatischen Geschichte der Kurden im Nordirak unter Saddam Hussein.

Die Einnahmen des Filmes kommen teilweise dem Kulturhaushalt der nordirakischen Region Kurdistan zu Gute. Das Kulturministerium der kurdischen Regionalregierung (KRG) hat erstmals einen Vertrag mit einem französischen Unternehmen unterzeichnet, um den kurdischen Spielfilm in französischen Kinos und in anderen Ländern auszustrahlen. Unter dem Vertrag wird die französische Firma das volle Recht erhalten, den Film zehn Jahre lang weltweit in Kinos zu zeigen.

Die Geschichte dreht sich um den „geflügelten Onkel“, der, wie sein Name schon andeutet, ein ungewöhnlicher Postbote ist. In der Berggegend des irakischen Kurdistan nimmt er Nachrichten der Menschen auf Tonband auf und spielt sie denjenigen wieder ab, für die sie bestimmt sind: Aufforderungen zu einem Fußballspiel, Heiratsanträge, Appelle von Eltern, die ihre Söhne suchen, die im Krieg kämpfen und auch Gebete und Fürbitten, die er dem Propheten oder Gott selber überbringen soll. Manchmal schafft es eine seiner Nachrichten sogar in das illegale kurdische Radio Peschmerga, das die Iraker – erfolglos – bekämpfen. Bei seiner Arbeit trifft er immer wieder auf zerstörte Dörfer und auf das Elend, welches der Krieg hinterlassen hat.

ms AKnews

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Re: Einige kurdische Dörfer im Irak bekommen zum ersten Mal Strom

von Azadiyakurdistan am 25.04.2010 16:24

Unglaublich das immer noch manche Leute ohne Strom leben müssen yaw, aber diese Dörfer liegen ganz im süden in der nähe von tikrit, gut dass die Regierung diese Region entwickelt und dafür Milionen ausgibt.

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Einige kurdische Dörfer im Irak bekommen zum ersten Mal Strom

von Azadiyakurdistan am 25.04.2010 16:20



Tikrit, 24. April (AKnews) – Die Regierung der nordirakischen Provinz Salahaddin, die südlich der Region Kurdistan liegt, hat erstmals Stromverbindungen in einige kurdische Dörfer gelegt, die noch niemals Strom hatten, wie Provinzratsmitglied Rashid Khurshid in der Hauptstadt Tikrit gegenüber AKnews mitteilte.

Die kurdischen Dörfer befinden sich im Gebiet von Tuzkhurmatu. „Der Gouverneur Salahaddins hat 766 Millionen Irakische Dinar (knapp 49 Millionen Euro) freigegeben, um die kurdischen Dörfer unter Aufsicht der Verwaltung in Tuzkhurmatu mit Strom zu versorgen“, erklärte Rashid Khurshid.

Die öffentlichen Projekte für kurdische Einwohner der Provinz seien nun erstmals nach dem Sturz des Saddam Hussein-Regimes 2003 ausgeweitet worden, so Khurshid. Das betreffe vor allem die Stromversorgung der Dörfer zwischen Tapa Sawz und Para Pan.

ms AKnews

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.06.2010 21:58.

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„Ermüdet“: Film über kurdische Heimkehrer im Irak

von Azadiyakurdistan am 25.04.2010 16:15




Erbil, 25. April (AKnews) – Der kurdische Filmproduzent Ibrahim Saadi aus dem Iran hat in der nordirakischen Region Kurdistan einen 90-minütigen Film namens „Mandu” – „Ermüdet” abgedreht, wie er heute gegenüber AKnews mitteilte. „Der Film handelt von den Schwierigkeiten kurdischer Familien auf ihrem Weg zurück in ihre Heimat“, erläuterte der iranische Filmemacher.

Dem geschilderten Leid entsprechend seien die Dreharbeiten gewesen, so Saadi.: „Wir haben bei den Arbeiten am Film opfervolle Tage und Nächte verbracht.“ Die Filmszenen fanden in Chamchamal, Sargal und Bergalo statt, die bekannten kurdischen Regisseure Farzin Karim und Bayram Fazlia übernahmen die Aufnahmearbeiten.

Der Film wurde mit Hilfe des Kultur- und Jugendministeriums der Region Kurdistan gedreht. Filmproduzent Saadi plant nach Fertigstellung die Aufführung des Streifens auf einigen internationalen Filmfestivals.

Saadi schloss ein Studium am Fachbereich Kino der Universität Teherans ab. Er produzierte bereits einige Dokumentarfilme und nahm an mehreren internationalen Filmevents im Ausland teil.

ms AKnews

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Êrîşa dewleta tirk a ser Zapê didiome

von Azadiyakurdistan am 25.04.2010 02:45



AMED, bakûrê Kurdistanê (HAWAR NET) -- Bombebarana li ser herêmên Zap û Heftenîn yên ku dibin kontrola gerîllayan dene, berdewam dike.


Hat zanîn ku, bombebarana di 22`ê Nîsanê de li ser Girê Cehennem, Gundê Êlê û Senê pêkhat, herêmek berfireh daye ber xwe.

Li gorî daxuyaniya HPGê, seet ji 18:00ê $eva 21ê Nîsanê heta sibeha 22ê Nîsanê herêm û gundên, Bêtrut, Girê $ehîd Colemêrg, Gundê $îvarezan û Gubê bi obus û hewanan hatin bombebaran kirin.

Di sibeha 23ê Nîsanê de jî, girên $ivan, Serhed û gundên derdora wan ên ku girêdayî herêma Heftanînê ne, ji aliyê artê$a Tirk ve têne bombebarankirin. Herwiha Gundê Bezenîkê, mezraya Ava Guzê û girên Partîzan û Qesruk yên li jora van gundan, artê$ê dane ber bombeyan.

Li gor daxuyaniya ku hatiye kirin, tu kesî di êrî$ande jiyana xwe ji destnedaye, lê zevî û baxên gundiyan ziyanek mezin dîtiye.

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Teil 1: Vom französischen Mandat bis zur Unabhängigkeit

von Azadiyakurdistan am 24.04.2010 22:18

Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Osmanische Reich, dessen Bestandteil das heutige Syrien war, auf unterschiedliche Nationalstaaten aufgeteilt. Auf der Konferenz von San Remo im April 1920 wurden die Grenzen zwischen französischem und britischem Gebiet endgültig festgelegt, Frankreich erhielt das Mandat für Syrien und den Libanon. Im Juli 1920 nahmen die Franzosen Damaskus ein und zwangen Faysal zur Flucht (Faysal = der damalige König Syriens). Die Jazira im Nordosten Syriens war vor dem Ersten Weltkrieg noch kaum besiedelt. Lediglich einige halbnomadische kurdische und arabische Stämme teilten sich das Gebiet: Die kurdischen Milli und Miran verbrachten den Winter in den Ebenen der Jazira, im Sommer, wenn diese Gebiete von den arabischen Shammar und Tay genutzt wurden, lebten sie in Anatolien. Ende des 19. Jahrhunderts begann die Situation sich zu verändern, kurdische Stämme wanderten aus der anatolischen Tiefebene südwärts und ließen sich als Bauern in der Jazira nieder. Um 1918 herum kann davon ausgegangen werden, dass die Anzahl der Kurden in der Region diejenige der Araber leicht überstieg. Ab 1920 kamen vermehrt kurdische Stämme auf der Flucht vor der türkischen Armee in die Region, diese Fluchtbewegung steigerte sich insbesondere nach der Niederschlagung des Scheich Said-Aufstands in der Türkei in den Jahren 1925–1928. Während des kurdischen Ararat-Aufstands (1928-1930) begaben sich viele Kurden zurück in die Türkei, um die dortigen Kurden bei ihrem Aufstand zu unterstützen. Die kurdischen Stämme waren außerdem noch ein wichtiger Bündnispartner für die Franzosen. Die Türkei stellte noch immer Anspruch auf Syrien, allerdings konnten die Türken nichts gegen die kurdischen Stämme in Nordsyrien unternehmen und waren außerdem noch mit den zahlreichen Aufständen der Nordkurden beschäftigt. Somit konnte Frankreich seine Mandatsmacht in Syrien festigen.

Eine der Schwierigkeiten, mit denen Frankreich sich während seiner Mandatszeit konfrontiert sah, war der wachsende Einfluss arabischer Nationalisten. Diese forderten, dass Frankreich Syrien sobald als möglich in die Unabhängigkeit entlassen sollte, während die verschiedenen französischen Regierungen dieser Zeit in wechselndem Ausmass ihren Einfluss in der Region erhalten wollten. So versuchten die Franzosen, insbesondere lokale Beamte, auf unterschiedliche Weise die Minderheiten der Jazira zu stärken, um so ein Gegengewicht zu nationalistischen arabischen Bestrebungen zu schaffen. Als arabische Nationalisten und Druzen 1925 gegen die französische Mandatsmacht revoltierten, rekrutierten die Franzosen zahlreiche Minderheitenangehörige – Kurden, Tscherkessen, Armenier – um den Aufstand niederzuschlagen. Darüber hinaus wurden Angehörige der Minderheiten in die regionale Armee (Les Troupes Spéciales du Levant) aufgenommen.

1930 verfassten kurdische Nationalisten um die Organisation Khoybun eine Petition an die Mandatsregierung, in der u. a. gefordert wurde, dass Kurdisch den Status einer offiziellen Landessprache erhält, der Unterricht in den kurdischen Regionen in kurdischer Sprache stattfindet und die Verwaltung durch lokale kurdische Beamte gestellt wird.
Ab 1932, insbesondere aber zwischen 1936 und 1939, entwickelt sich in der Jazira eine breite kurdisch-christliche Autonomiebewegung, deren zentrale Forderungen die finanzielle und verwaltungstechnische Dezentralisierung der Jazira unter französischem Schutz und die Einsetzung lokaler kurdischer (und christlicher) Beamter war. Diese Forderungen wurden immer wieder an den Hochkommissar, die französische und die syrische Regierung sowie den Völkerbund herangetragen. Allerdings waren die arabischen Nationalisten gegen eine kurdische / christliche Autonomie. Im Sommer 1937 kam es zu einem Massaker an den syrischen Christen, an dem sich auch einige kurdische Stämme beteiligten. Dieser Vorfall schadete sehr der kurdisch-christlichen Allianz und die Christen misstrauten den Kurden immer mehr.

Der Beginn des Zweiten Weltkriegs ließ die Türkei - erklärte Gegnerin jeder kurdischen Autonomie in der Jazira - für die Alliierten zu einem zunehmend wichtigen Bündnispartner werden. Darüber hinaus gewannen die Engländer, die im Gegensatz zu den Franzosen die Unabhängigkeit Syriens befürworteten, an Einfluss: Anfang Juni 1941 besetzte Großbritannien gemeinsam mit dem Freien Frankreich Syrien und den Libanon. Die Invasion wurde begleitet von einer Erklärung, in der de Gaulle (französischer General und Politiker) Syrien und Libanon die Unabhängigkeit versprach. Es wurden Neuwahlen angekündigt, aus denen der Nationale Block der arabischen Nationalisten als Sieger hervorging. Die neue Regierung verlangte den sofortigen Verzicht der Franzosen auf sämtliche Befugnisse, eine Forderung, die zu erfüllen die Mandatsmacht nicht bereit war. Im Mai 1945 brach eine arabische Revolte gegen die Franzosen aus, in die Großbritannien zugunsten Syriens eingriff. In Folge dieser Ereignisse zog sich Frankreich im Frühjahr 1946 vollständig aus Syrien zurück. Syrien war von nun an unabhängig und in den Händen der syrischen Nationalisten, von einer kurdischen / christlichen Autonomie wollte die neue Regierung nichts wissen.

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Geschichte Westkurdistans

von Azadiyakurdistan am 24.04.2010 21:51

1921: (9.3.) Der Vertrag von London legt die Grenze zwischen Syrien (französisches Mandatsgebiet) und der Türkei fest. Der Einfachheit halber wird die von den Deutschen gebaute Linie der Bagdad- Bahn als Grenzverlauf genommen. So entstehen drei voneinander getrennte kurdische Enklaven. Die französischen Machthaber gestehen den Kurden keine politischen, aber kulturelle Rechte zu. Über Radio Damaskus wird ein kurdischer Sender ausgestrahlt.

1927: Die kurdische Unabhängigkeitspartei Xoybûn wird in Damaskus gegründet. Diese führt unter Leitung von Ihsan Nurî Pasha den Ararat-Aufstand in Nordkurdistan von 1930-32.

1946: Unabhängigkeit Syriens. Am 17.4. verlassen die französischen Soldaten das Land. Kurden können zunächst weiterhin ihre Kultur, Sprache und Gebräuche weitgehend ungehindert ausüben. Erst mit Beginn der 50er Jahre und dem zunehmenden Panarabismus kommt es zunehmend zu Repressionen.

1957: Nach dem Beispiel der KDP –Irak (KDP- Bashûr) wird in Syrien die „Kurdische Demokratische Partei" von Intellektuellen, Bauern und Arbeitern gegründet- KDP- Rojava. Ziel war die Anerkennung der Kurden als ethnische Gruppe, eine Landreform und eine demokratische Regierung in Damaskus.

1959: Eine große Zahl der Verantwortlichen der KDP- Rojava werden verhaftet. Die Partei besteht weiterhin, spaltet sich aber aufgrund großer politischer Differenzen in viele Untergruppen und bleibt politisch wirkungslos.

1961: Qudsi und Azm, zwei Vertreter der arabischen Großgrundbesitzer, übernehmen die Macht in Damaskus. Die Repression gegen die Kurden verschärft sich wegen angeblich antiarabischer Umtriebe.

1962: (23.8.) Die Regierung erlässt das Gesetzesdekret Nr. 93, wonach eine außerordentliche Volkszählung in der Provinz Djazira zulässig ist. Schon im November wird die Volkszählung durchgeführt. Als Ergebnis werden 120.000 Kurden zu „Fremden" erklärt. Die syrischen Staatsbürgerrechte werden ihnen entzogen. Um der „kurdischen Gefahr" entgegenzutreten, entwickelt die Regierung Pläne für die Einrichtung eines „arabischen Gürtels" (AI-hizam al-arabi). Danach soll die ganze kurdische Bevölkerung, die entlang der türkischen Grenze lebt, auf einem 280 km langen Gebiet, 15 km breit, umgesiedelt und durch arabische Bevölkerung ersetzt werden. In dem Ort Qaratschok wird Erdöl entdeckt.

1963: Im März übernimmt die Baath-Partei unter Führung von Michel Aflaq die Macht. Die Richtung des Baath'schen Sozialismus ist vor allem eine nationalarabische. Die Lage der Kurden verschärft sich. Im November veröffentlicht der Leiter der Politischen Partei der Provinz Djazira, Mohamed Talab Hilal, eine Studie mit einem 12-Punkte-Plan für eine „Säuberungspolitik".

1965: (4.7.) In Abwesenheit und ohne ordentlichen Prozess wird der kurdische Rechtsanwalt Ismet Sherif Vanly zum Tode verurteilt.

1967: Erste „Modellfarmen" werden in den kurdischen Gebieten errichtet. Den Kurden sagt man, ihr Land sei verstaatlicht worden. Der Krieg mit Israel bewirkt, dass dieses Projekt nicht fortgeführt wird.

1970: Hafiz al-Assad wird Staatspräsident in Syrien. Aufgrund der oppositionellen Haltung der syrischen Baath-Partei gegenüber der irakischen Baath-Partei erhalten verschiedene kurdische Organisationen in Damaskus Aufenthalt. Öffentlich kann das Newroz-Fest in den Sälen Damaskus’ gefeiert werden. Doch über die Kurden im eigenen Land verliert die Baath-Partei kein Wort.

1975: Zwischen den kurdischen Städten Amouda und Derik werden in der Provinz Djazira 40 „moderne Dörfer" gebaut. 7.000 arabische Bauernfamilien werden dort angesiedelt und bewaffnet. Seit 1968 haben mehr als 30.000 Kurden die Provinz verlassen und im Libanon oder im Landesinneren von Syrien versucht, eine neue Existenz aufzubauen. Auch aus dem Kurd-Dagh werden kurdische Familien vertrieben und siedeln sich neu in Aleppo an.

1976: Präsident Assad gibt den Plan des „arabischen Gürtels" auf und entscheidet, die Dinge so zu lassen, wie sie sind. Die PUK des südkurdischen Talabanî lässt sich in Damaskus im Exil nieder.

1980: Die „Revolte von Aleppo" der Muslim Bruderschaft wird von Sondereinheiten aus kurdischen und alewitischen Soldaten blutig niedergeschlagen.

1982: Ein Aufstand in Hama, ebenfalls ausgelöst von der Muslim Bruderschaft, wird erneut von der Sondereinheit blutig niedergeschlagen.

1985: Gründung der „Vereinigung der Demokraten Syrisch-Kurdistans", in der auch Kurden aus dem Libanon aufgenommen werden.

1986: Sowohl in Damaskus als auch in Efrin greifen syrische Polizeieinheiten mit Waffen kurdische Newroz-Feiern an. In Damaskus wird ein Kurde aus Qamishlo getötet, in Efrin drei Menschen.
Zu der Beerdigung in Qamishlo kommen 40.000 Kurden und Kurdinnen. Wieder greift die Polizei ein: 80 Personen werden festgenommen.

2004: Nach einem Fußballspiel war Qamishlo im März Ausgangspunkt landesweiter kurdischer Unruhen.

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Geschichte Südkurdistans

von Azadiyakurdistan am 24.04.2010 21:36

1918: (2.11.) Shêx Mahmud Berzencî von Silêmanî wird von den Kurden in freier Wahl zum Gouverneur Kurdistans gewählt.

1919: (21.5.) Die Kurden vertreiben die Briten aus Silêmanî. Später kommt es zu weiteren Kampfhandlungen, in deren Verlauf Shêx Mahmud festgenommen wird. Er wird verbannt nach Indien. Großbritannien erhält Mesopotamien als Mandatsgebiet.

1920: (10.8.) Im Friedensvertrag von Sevres werden die Kurden zu den „befreiungswürdigenden Völkern" gezählt, die ein Recht auf Selbstbestimmung haben. Artikel 64 regelt, dass im Falle eines unabhängigen Kurdistan auf türkischem Gebiet auch Südkurdistan, also Kurdistan-Irak, diesem unabhängigen Kurdistan angehören soll. In der Charta des englischen Mandats über den Irak vom 9.12. heißt es aber schon über das „Recht der Kurden": „Nichts .... hindert die Mandatur daran, eine administrative, unabhängige Regierung in den kurdischen Gebieten einzusetzen, wenn sie es für richtig erachtet".

1921: Der prowestliche Emir Faisal ernennt sich selbst zum König. Er kämpfte zusammen mit Thomas E. Lawrence (von Arabien). Shêx Mahmud konnte aus der indischen Verbannung zurückkehren und wurde erneut zum Gouverneur von Kurdistan ernannt.

1922: (10.10.) Ein englisch-irakischer Vertrag garantiert England weiterhin die Wahrung der eigenen Interessen auf irakischem Boden. Das betrifft vorrangig die Erdölgebiete von Mossul. (24.12.) In einer Absichtserklärung erkennen England und der Irak das Recht der Kurden auf eine eigene Regierung in den Grenzen des Irak an.

1923: (24.7.) Der Friedensvertrag von Lausanne annulliert alle im Friedensvertrag von Sevres festgelegten nationalen Rechte der Kurden.

1925: (Januar) Bei einer unter Kontrolle des Völkerbundes durchgeführten Volksabstimmung entscheidet sich die Mehrheit der Kurden gegen einen Anschluss an den Irak und für die Unabhängigkeit. (16.12.) Der Rat des Völkerbundes stimmt, entgegen der durchgeführten Volksabstimmung und auf britische Forderung hin, der Annektion des südlichen Kurdistan (Erdölregion Mossul) durch den irakischen Staat zu. Die Anteile der Irakischen Erdölgesellschaft gehen zu 52,5 % an eine englische, zu 21,25 % an eine amerikanische, und zu 21,25 % an eine französische Firmengruppe.

1926: Die Kurden erhalten das Recht, die kurdische Sprache zu gebrauchen, auch in Volksschulen. Auch kurdische Publikationen wurden erlaubt. Weiterhin sind kurdische Minister für die Regierung in Bagdad vorgesehen.

1929: Sechs kurdische Abgeordnete im irakischen Parlament fordern die Selbstverwaltung für Südkurdistan.

1930: Die Wahlen zum irakischen Parlament werden in den kurdischen Gebieten boykottiert. Die Kurden verfassen einen Appell an den Völkerbund, Sorge dafür zu tragen, dass die Rechte der Kurden sichergestellt werden. In Silêmanî kommt es im September zu einer Demonstration von Schülern und Studenten, die, die Unabhängigkeit fordern. Eine wichtige Rolle spielt erneut Shêx Mahmud. Das Eingreifen der irakischen Truppen wird von den Kurden mit einem bewaffneten Aufstand beantwortet. Auf kurdischer Seite kostet der Aufstand 30 Menschen das Leben, Hunderte werden verletzt.


1932: (3.10.) Irak erhält die Unabhängigkeit von England und wird Mitglied im Völkerbund. Im Gegenzug erhält die britische Royal Airforce, RAF, die Genehmigung, Stützpunkte dort einzurichten.
Unter Führung von Ahmed Barzanî, dem Bruder von Mullah Mustafa Barzanî, kommt es zu Aufständen, die von der britischen Luftwaffe niedergeschlagen werden. Die Briten nehmen Mullah Mustafa Barzanî und seinen Bruder Ahmed schließlich fest und stellen beide unter Hausarrest in Silêmanî.

1933: Aufstand des Barzanî-Clans vermutlich aufgrund lokaler Rivalitäten. Massaker an den christlichen Assyrern. König Gazi der Erste kommt an die Macht.

1937: (8.7.) Der Irak unterzeichnet in Saadabad einen Versöhnungsvertrag mit dem Iran (Schiiten), der Türkei und Afghanistan. Artikel 7 dieses Vertrages enthält eine eindeutige Vereinbarung über gegenseitige Hilfe bei der Bekämpfung der kurdischen Freiheitsbestrebungen.

1939: König Faisal der Zweite kommt an die Macht. Gründung der südkurdischen städtischen Untergrundpartei Hîwa (Hoffnung) in Silêmanî.

1941: Das Militär unter Führung von Rashid Ali al-Kailani putscht gegen König Faisal den Zweiten, der zurücktreten muss.

1943-1945: Al-Kailani hält während des 2. Weltkrieges enge Kontakte zu Hitler-Deutschland, woraufhin die Briten 1943 den Irak besetzen. Im gleichen Jahr gelingt Mustafa Barzanî die Flucht aus dem Arrest in Silêmanî. Er organisiert neue Aufstände, die sich bis nach Ostkurdistan ziehen. Er legt der Regierung in Bagdad ein Memorandum vor, in dem die kulturelle und wirtschaftlichen Interessen der Kurden sichergestellt werden sollen. Bagdad lehnt ab. Erneut folgen irakisch-britische Angriffe auf die kurdischen Gebiete, denen die kurdischen Peshmerga standhalten können. 1944 kommt es zu einem Waffenstillstand. 1945 flammen die Kämpfe erneut auf, und im September müssen sich die Peshmerga, unter Führung Barzanîs, mit ihren Familien in den Iran zurückziehen. Barzanî übernimmt im Januar 1946 in der Republik Mahabad den Posten des Verteidigungsministers.

1946: Am 16. August wird von Vertretern der kurdischen Intelligenz und dem städtischen Kleinbürgertum die „Kurdische Demokratische Partei" KDP gegründet. Barzanî wird, trotz Abwesenheit, zum Vorsitzenden gewählt. Von Anfang an gibt es innerhalb der Partei unterschiedliche Bestrebungen über die Zukunft Kurdistans: die einen, die eine kurdisch-arabische Bruderschaft innerhalb des Irak anstreben, die anderen, die auf eine überregionale Lösung der Kurdenfrage hinarbeiten, einer kurdischen Volksrepublik.

1956: Sheikh Mahmud stirbt.

1958: (14.7.) General Kassem stürzt mit Unterstützung der Baath-Partei die prowestlich orientierte irakische Monarchie. In Bagdad wird die Republik ausgerufen, in der „die arabische und die kurdische Nation frei verbunden sind". Barzanî kehrt zurück aus dem sowjetischen Exil.

1960: (9.1.) Die KDP-Irak wird offiziell zugelassen. Es werden Frauen-, Studenten- und Lehrerverbände von der KDP gegründet. Enge Zusammenarbeit erfolgt mit den Bauern für ihren Landbesitz.

1961: Der kurdischen Bewegung wird „Separatismus" vorgeworfen, es folgen erste Verbote von kurdischen Zeitungen. Der Generalsekretär der KDP wird wegen einer Rede vor Studenten in Bagdad festgenommen. Barzanî zieht sich in die Region Barzan, die Berge nahe der türkisch-irakischen Grenze zurück.
Am 11. September beginnt der bewaffnete kurdische Aufstand, der nach und nach zu einer Volksbewegung der nationalen Befreiung wird. Die irakische Luftwaffe beginnt mit massiven Bombardierungen kurdischer Dörfer. Der Krieg, der nun beginnt, wird bis zum Jahr 1970 dauern.

1963: Am 8. Februar putscht die Baath-Partei, stürzt General Kassem und übernimmt die Macht in Bagdad. Provisorischer Waffenstillstand an der kurdischen Front. Es wird Jagd auf Kommunisten gemacht, die bei der kurdischen Guerilla in den Bergen Zuflucht suchen. Im Juni beginnt die irakische Armee eine neue Offensive gegen die kurdische Bewegung.
Luftwaffe und die Armee von Syrien (Regierung wird ebenfalls von der Baath-Partei gestellt) unterstützen die irakische Armee gegen die Kurden. Am 9. Juli schickt der sowjetische Außenminister Gromyko eine Protestnote an die Botschafter des Irak, des Iran, der Türkei und Syriens, in der er die vier Länder vor einer gemeinsamen militärischen Intervention in Südkurdistan warnt, was aber eher den gegenteiligen Effekt hat. Im November wird die Baath-Partei in Bagdad von Oberst Aref verdrängt.

1964: Am 10.2. wird mit Oberst Aref ein Waffenstillstand, der die nationalen Rechte der Kurden anerkennt, vereinbart. Das führt zu Streitigkeiten innerhalb der KDP-Irak. Das politische Büro der KDP-Irak, unter Leitung von Jelal Talabanî und Ibrahim Ahmed (Schwiegervater von Talabanî) kritisiert Barzanî. Der beruft daraufhin einen eigenen Kongress ein und ernennt ein neues Politbüro. Das ursprüngliche Politbüro spaltet sich ab, und seine Mitglieder fliehen nach einem Angriff von BarzaniPeshmerga in den Osten des Landes (Iran). Die Gruppe um Talabanî kehrt schließlich nach Südkurdistan zurück und richtet sich in der südlichen Provinz Silêmanî, dem Soranîsprachigen Gebiet Südkurdistans, ein. Seitdem kam es immer wieder zu innerkurdischen Kämpfen der beiden Parteien.

1965: Im März werden erneut militärische Operationen gegen die Kurden durchgeführt.

1966: Waffenstillstand.

1968: Nach zwei Putschen kehrt die Baath-Partei im Juli zurück an die Macht. Talabanî unterstellt seine Peshmerga den irakischen Truppen.

1969: Der Krieg gegen die kurdische Bewegung wird im April wieder aufgenommen.

1970: Am 11. März wird eine kurdischirakische Vereinbarung (Märzmanifest) über die „Autonomie Kurdistans" unterzeichnet. Laut Abkommen werden fünf kurdische Vertreter Kabinettsminister in Bagdad. Eine Landreform wird durchgeführt. Gesundheitsversorgung und Erziehungswesen werden auf die entlegensten Flecken ausgeweitet.
An den Schulen wird kurdisch gelehrt, eine Kurdische Akademie der Wissenschaften wird gegründet. Doch ist die Zentralregierung in Bagdad nicht bereit, die kurdischen Forderungen nach Kontrolle der Erdölgebiete um Kerkûk und Xanaqîn zu erfüllen. Die folgenden Jahre sind von ständigen Angriffen, Attentaten auf kurdische Führer und einer Politik der Arabisierung geprägt. Der Autonomiestatus Südkurdistans existiert de facto nicht.

1971: Die letzten britischen Besatzungstruppen ziehen ab. Zunehmend versucht der Iran, die Rolle der Regionalgroßmacht zu übernehmen, und besetzt die Inseln in der Straße von Hormuz, womit er den Zugang zum Persischen Golf unter seine Kontrolle bringt. Irak verstaatlicht die Irakische Erdölgesellschaft, die in britisch-holländisch-französisch-amerikanischem Besitz war. Der Westen verhängt einen Wirtschaftsboykott.

1972: Im Frühling kommt es zu einem Freundschafts- und Kooperationsvertrag zwischen dem Irak und der UdSSR, wodurch die kurdische Bewegung noch
mehr isoliert wird. Barzanî vereinbart geheim und mit Zustimmung der USA Unterstützung durch den Iran.

1974: Im März verkündet Bagdad ein „Gesetz über die kurdische Autonomie", was aber hinter den 1970 getroffenen Vereinbarungen zurückbleibt und vor allem die Erdölgebiete von Kerkûk und Xanaqîn ausspart. Der Krieg spitzt sich zu. Es kommt zu heftigen Kämpfen, bei denen iranische Artillerie zur Verstärkung der kurdischen Fronten eingreift. Hunderttausende von Dorfbewohnern fliehen in iranische Flüchtlingslager.

1975: Am 5. März unterzeichnen der Schah von Persien und Saddam Hussein (damals Vize-Premierminister von Irak) in Algier eine Vereinbarung, die u.a. die Einstellung iranischer Waffenhilfe an die Südkurden (Irak) beinhaltet. Der Vereinbarung waren mehrere Geheimtreffen vorausgegangen. Iran erhält u.a. die Kontrolle über den Schatt al-Arab. Umgehend werden die iranischen Waffen auf Seiten der Kurden abgezogen. Bagdad beginnt eine mörderische Offensive am 8. März. Die südkurdische Führung unter Barzanî gibt den Kampf auf und flieht in den Osten.
Die meisten der 250.000 Flüchtlinge kehren zurück, als Bagdad eine Amnestie verkündet. In den darauffolgenden Jahren werden Tausende kurdischer Familien auf das ganze Land verteilt. Es beginnt eine Arabisierungspolitik gegenüber den Kurden. Am 1. Juni wird im Dorfkrug in Berlin-Dahlem die Patriotische Union Kurdistans, PUK(Yekîtî Nîshtîmanî Kurdistan) gegründet.

1976: Entlang der iranischen und türkischen Grenze wird ein zehn bis zwanzig Kilometer breiter Streifen von den irakischen Behörden menschenleer gemacht. Ganze Dörfer werden evakuiert. Die südkurdische Bevölkerung wird in strategischen Dörfern oder Lagern, den sogenannten Collective towns angesiedelt. Junge Kurden, unterstützt von städtischer Intelligenz, organisieren in den Bergen den bewaffneten Widerstand gegen die Deportationen. Sie bekommen rasch Zulauf. Auch die PUK unterstützt den Kampf. Der neue irakische Präsident, Saddam Hussein, erklärt eindeutig, dass alle Bedingungen, die eine Nationalbewegung der Kurden fördern könnten, beseitigt werden müssen.

1977: Die Patriotische Union Kurdistans, PUK, unter Führung von Jelal Talabanî, verlegt ihr Hauptquartier von Damaskus nach Südkurdistan.

1978: Der alte Mullah Mustafa Barzanî zieht sich, schwer an Krebs erkrankt, in die USA ins Exil zurück. Er stirbt dort 1979. Seine Nachfolge treten seine Söhne Idris und Masud Barzanî an. Nach dem Tod von Idris Barzanî 1987 führt Masud Barzanî die KDP-Irak allein.

1979: (16.7.) Saddam Hussein wird Staatspräsident, Premierminister, Generalsekretär der Baath-Partei, Oberbefehlshaber der Streitkräfte und Vorsitzender des Revolutionsrates in einer Person.

1980: Am 23.9. beginnt der iranisch-irakische Krieg, der vor allem auf dem Gebiet der Kurden tobt. Streitigkeiten zwischen der PUK und KDP-Irak bestimmen die politische Landschaft in Südkurdistan. 1981 kommt es sogar zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen beiden Parteien. Trotzdem können die kurdischen Parteien mehrere Erfolge gegen die irakische Armee verbuchen und weite Teile Südkurdistans kontrollieren.
Auf Initiative der PUK wird die „Patriotisch-Nationale Demokratische Front in Irak“ - PNDF mit der KP-Irak, Vereinten Sozialistischen Partei Kurdistans und der prosyrischen Baath-Partei gegründet.

1981: Gründung der „Patriotischen-Demokratischen Front“ - PDF auf Initiative der KDP-Irak mit der KP-Irak, Vereinte Sozialistische Partei Kurdistans, Kurdische Sozialistische Partei.

1983: Gespräche zwischen der PUK und der irakischen Regierung in Bagdad, was der politisch ohnehin geschwächten PUK wenig Sympathie bei der kurdischen Bevölkerung einbringt.

1985: Veröffentlichung einer PUK-Erklärung, in der sie ihre Verhandlungen mit Bagdad begründet.

1987: Unter iranischer Schutzherrschaft findet in Teheran ein Kongress der irakischen Opposition statt, auf dem die PUK sich der KDP-Irak und der PDF politisch wieder annähert. Durch die Unterstützung der kurdischen Guerilla-Truppen erringt das iranische Militär an der kurdischen Nordfront einen Sieg über die irakischen Truppen. Bagdad revanchiert sich mit Giftgasangriffen auf das Hauptquartier der PUK (Sergalou-Bergalou) und weitere Dörfer in Südkurdistan.

1988: Ende des iranisch-irakischen Krieges am 18.7.1988. Beginn der AnfalOperationen (benannt nach der 8. Sure des Koran, auch Beute-Offensive genannt). Die südkurdischen Parteien schließen sich zur Kurdistan-Front zusammen. Am 16. März kommt es zu dem großen Giftgasangriff auf die südkurdische Stadt Halabja, nahe der iranischen Grenze. Mindestens 5.000 Menschen sterben. Die Giftgasangriffe werden bis zum 6. September fortgesetzt und lösen große Flüchtlingsströme aus. Trotz internationaler Empörung und Aufrufen zu Hilfeleistungen kommt keine politische Unterstützung für die südkurdische Bewegung.

1990: Am 2. August marschiert die irakische Armee in Kuwait ein und löst damit den 2. Golfkrieg aus. Der Einmarsch wird international verurteilt. Die sechs Parteien der Kurdistan-Front und zehn oppositionelle irakische Gruppen verabschieden ein gemeinsames Programm.

1991: Am 17. Januar greifen alliierte Truppen den Irak an. Die „Operation Wüstensturm" hat begonnen. Die Bodenoffensive beginnt am 22.2.
Am 28.2. werden die Kriegshandlungen eingestellt, der Irak hat sich ergeben. Die Kurdistan-Front verstärkt ihre Kontakte zur irakischen Opposition. Ende Februar leitet Talabanî eine Delegation nach Washington, die aber ohne Erfolg bleibt. Gleichzeitig wird den Kurden vermittelt, sie sollten einen Aufstand gegen Bagdad beginnen, der auch von Rania aus seinen Anfang nimmt. Schnell werden Hewlêr und Dohûk unter kurdische Kontrolle genommen. Am 11. März reist Talabanî zu einem Gespräch mit Turgut Özal nach Ankara. Mitte März findet in Beirut eine Tagung der irakischen Oppositionsgruppen statt. Am 26.3. kehrt Talabanî aus dem syrischen Exil zurück nach Südkurdistan. Bereits am 27. März gehen die irakischen Truppen zu einer Offensive über. Die Kurden müssen zurückweichen. Mit dem Fall von Silêmanî beginnt eine Massenflucht der kurdischen Bevölkerung in den Irak und den Iran. Die Türkei nimmt zunächst 250.000 kurdische Flüchtlinge auf, der Iran 300.000. Diese Zahlen erhöhen sich im Laufe der kommenden Wochen um ein Vielfaches. Es beginnt die größte Hilfsaktion in der Geschichte der UN. Mitte April reist Talabanî an der Spitze einer Delegation nach Bagdad, um sich mit Saddam Hussein zu treffen. Fast zeitgleich marschieren US-Marines von der Türkei kommend bis Zaxo und errichten eine UN-Schutzzone für die Kurden bis zum 36. Breitengrad.
(18.4.) Das Europaparlament verabschiedet eine Resolution „Zur Lage der Kurden" und begrüßt die Einrichtung einer Schutzzone für Kurden.

1992: (19. Mai) Das Parlament wird neu gewählt. Das Ergebnis führte zu fast gleichen Sitzverteilung zwischen der PUK und der KDP (PUK 51 Sitze und KDP 49). Daneben bekam die "Demokratische Bewegung" der Assyrer 4 Sitze und die "Christliche Einheit" einen Sitz. Das Parlament konnte so nicht agieren, da die KDP und die PUK gegeneinander arbeiteten. (4. Oktober) Deklaration des Parlament’s für den "Föderalen Teilstaat Kurdistan".

1994: Die Rivalität der KDP und PUK über die Verteilung der Einnahmen aus dem Grenzhandel führte 1994 zu einem bewaffneten Konflikt zwischen beiden, der sogar soweit ging, dass die KDP Saddam Hussein um Hilfe bat, um ihren Gegner die PUK aus Hewlêr zu vertreiben. Das tat Saddam Hussein auch.

1996: Ende des Konflikt’s in Washington. Seit dem hat jede Partei ihr eigenes Parlament, die KPD in Hewlêr und die PUK in Silêmanî.

2003: (20.3.) Beginn des 3. Golfkrieges, und Entmachtung des Baath- Regimes.

2006: (21. Januar) Einigung der beiden großen Parteien, endlich, über die Zusammenlegung der beiden Regierungen in Hewlêr und Silêmanî. Dabei wurde Masud Barzanî als Präsident und sein Neffe Necirvan Barzanî als Ministerpräsident bestätigt. Die Ministerien wurden unter den Parteien aufgeteilt.

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Geschichte Ostkurdistans

von Azadiyakurdistan am 24.04.2010 21:25

1907: (31.8.) Abkommen zwischen Russland und England über die Aufteilung der Interessenssphären in Persien: Nordpersien kommt unter russische, Südpersien unter englische Kontrolle. Die Mitte Persiens wird als gemeinsame Interessenszone definiert.

1914-1918: Während des Ersten Weltkrieges revoltieren die Bewohner der kurdischen Provinzen Gîlan und Urmiyê und erklären sich zu unabhängigen Teilstaaten.

1920: Beginn des Aufstands von Simko, einem kurdischen Führer aus Urmiyê. Als sich aufgrund eines Abkommens die sowjetischen Truppen 1922 aus dem Gebiet zurückziehen, marschiert die iranische Armee ein und zerschlägt den Aufstand. Die Truppen Simkos fliehen zu anderen kurdischen Stämmen der Region.

1921: Vertrag mit der Russischen Sowjetrepublik beinhaltet das Versprechen des Iran, Neutralität zu wahren. Die Russ. Sowjetrepublik verzichtet dafür auf alle Sonderrechte und Konzessionen auf iranischem Gebiet.

1925: Reza Schah Pahlewi, erblicher Schah von Persien, errichtet neu die Dynastie der Pahlewi. Er führt einige Reformen durch. Sein Versuch, einen Ausgleich zwischen Volk und Oberschicht zu erreichen, misslingt. Traditionelle Stammesstrukturen und kurdische Kleidung werden verboten.

1926: Erneuter Aufstand unter Simko.

1930: Simko wird bei Verhandlungen mit Vertretern Teherans ermordet.

1933: Ein Vertragsabschluß mit der britisch-persischen Ölgesellschaft über Nutzungsrechte schränkt die Fördergebiete ein und erhöht die Abgaben an die persische Zentralregierung.

1937: Vertrag von Saadabad. Friedensvertrag zwischen dem schiitischen Iran und den sunnitischen Staaten Türkei, Irak, Afghanistan. Beinhaltet auch ein koordiniertes Vorgehen gegen die kurdischen Freiheitsbestrebungen.

1939: Gründung der Partei „Freiheitsliebendes Kurdistan" (Azadî chuwazî Kurdistan). In ihrem Programm fordert die Partei das Selbstbestimmungsrecht für die Kurden.

1941: Einmarsch russischer und britischer Truppen. Die Partei „Freiheitsliebendes Kurdistan" veröffentlicht zur Begrüßung ein Flugblatt. Schah Reza dankt ab. Sein Sohn Mohammed wird sein Nachfolger auf dem Thron.

1942: Auflösung der Partei „Freiheitsliebendes Kurdistan". Am 16.9. desselben Jahres gründet sich die Jiyanawa e Kurdistan, die Auferstehungspartei Kurdistans, kurz JEKAF. Ihr politisches Programm lautet: „Was man den Kurden durch Gewalt weggenommen hat, können die Kurden nur durch Gewalt zurückbekommen".

1945: Umbenennung der JEKAF in die Demokratische Partei Kurdistans - Iran, KDP- I.

1946: Am 22. Januar wird die erste Kurdische Republik von Mahabad ausgerufen. Präsident ist Qazi Mohammed. Mustafa Barzanî wird Verteidigungsminister.
(Mai) Abkommen zwischen der UdSSR und dem Iran. Im Gegenzug für Nutzungsrechte iranischer Ölfelder erklärt sich die UdSSR bereit, ihre Truppen aus dem kurdischen Siedlungsgebiet abzuziehen.

1947: Zerstörung der Republik von Mahabad durch den Einmarsch iranischer
Truppen, die von britischer Luftwaffe unterstützt werden. Qazi Mohammed wird am 31.3. gemeinsam mit seinen Kabinettsmitgliedern auf dem Car-Cira-Platz (Platz der vier Laternen) erhängt.
Der alte Mullah Mustafa Barzanî, Armeechef der Republik Mahabad, kann sich mit einigen hundert seiner Partisanen in die UdSSR absetzen. In den folgenden Jahren werden kurdische Schulen geschlossen, die kurdische Sprache wird verboten, jede Veröffentlichung verfolgt. Ebenso wie in anderen Teilen Kurdistans kommt es zu Massenverhaftungen und Zwangsdeportationen. Ostkurdistan (Kurdistan-Iran) wird zu „einem riesigen Gefängnis", wie es Qasimlo beschreibt, der später Generalsekretär der erneuerten KDP-Iran wird. Die KDP-Iran kann nur aus dem Untergrund heraus agieren.

1955: (23. Februar) Im Abkommen von Bagdad beschließen die Türkei, Iran, Irak und Pakistan, jeden Aufstand, der auf dem Gebiet eines der Staaten ausbrechen sollte, gemeinsam niederzuschlagen. Anfang April tritt England dem Abkommen bei. Die USA nehmen bei den Treffen einen festen Beobachterstatus ein. Die Vereinbarung wird von der iranischen und irakischen Armee sofort bei der Niederschlagung des Aufstandes von Djuwanroj umgesetzt. Qasimlo wird Generalsekretär der KDP-Iran.

1956: Der in einer unzugänglichen Gebirgsregion nördlich von Kermanshah, nahe der irakischen Grenze lebende Stamm Djuwanroj widersetzt sich den Anordnungen der Zentralregierung in Teheran. Mit massiven Militärkräften inklusive Luftwaffe werden die Djuwanrojs in die Berge vertrieben, ihre Festung wird bombardiert und völlig zerstört.

1959: Ein kurdischsprachiger Sender von Radio Teheran versucht, Kollaborateure unter den Kurden anzuwerben. Nach außen hin vermittelt der Sender eine Freiheit für Kurden, die es im Land tatsächlich nicht gibt. Im gleichen Jahr beginnt ein militanter Flügel der KDP-Iran in der Gegend um Mahabad, Banah und Zerdesht mit dem Guerillakampf gegen den „Pfauenthron". Mustafa Barzani von der kurdischen Schwesterpartei stellt sich an die Seite des Schah und bekämpft die ehemaligen Weggenossen der KDP-Iran.

1962: Erstmals wieder Aktivitäten der weitgehend im Untergrund arbeitenden KDP-Iran durch Sammeln von Spenden (Geld, Nahrung, Kleidung) für die Peshmerga der KDP-Irak von Barzanî.

1967/68: Spaltung innerhalb der KDP-Iran: Eine von den Ideen der weltweiten nationalen Befreiungsbewegungen, besonders von Che Guevara beeinflusste Gruppe kritisiert die passive Haltung der Partei und deren enge Anbindung an die KDP-Irak, die massive Unterstützung vom persischen Schah erhält. Die Gruppe kehrt in den Iran zurück und bildet bewaffnete Guerillaeinheiten. Im Frühjahr 1968 werden ihre führenden Kader, darunter der Priester Mala Avara, der Student Abdullah Moinî und der Elektroingenieur Sharif Zadeh getötet. Die Peshmerga der KDP-Irak von Barzanî beteiligen sich zusammen mit der persischen Armee aktiv an der Verfolgung der revolutionären Gruppe. Die folgenden Jahre sind geprägt von staatlicher Unterdrückung iranischer Kurden, während die irakischen Kurden unter Barzanî von Teheran stark unterstützt werden. Das Verhältnis zwischen den beiden kurdischen Parteien entspannt sich leicht mit der Autonomievereinbarung in Südkurdistan (11.3.1970).

1973: Beim 3. Parteikongress der KDP-Iran gibt es heftige Auseinandersetzungen über die Haltung gegenüber der KDP-Irak und Mustafa Barzanî. Nicht wenige Parteimitglieder gehen auf Distanz zur KDP-Irak.

1975: (5. März) Eine Vereinbarung zwischen dem Schah von Persien und dem damaligen Vize-Premierminister Saddam Hussein führt zur Einstellung der iranischen Waffenhilfe an die irakischen Kurden (Vertrag von Algier). Der bis dahin starke kurdische Widerstand im Irak bricht zusammen, die Führung und zehntausende kurdische Peshmerga- Familien fliehen in den Iran.

1977: Erste Protestaktionen von Bauern gegen Grundbesitzer, u.a. auch Landbesetzungen.

1978: Rückkehr der Führung der KDP-Iran aus dem Exil. Im Januar blutige Unruhen in Täbriz.

1979: (Januar) Sturz des Schahs von Persien. Am 1. Februar kehrt Khomeini aus dem französischen Exil zurück nach Teheran. Große Demonstrationen der Kurden in Mahabad, Sine und Kermanshah haben mit zum Sturz beigetragen. Beginn des Mullah-Regimes. Gründung von Revolutionsräten in den kurdischen Gebieten. Bewaffnete Volksmilizen. Erscheinen vieler kurdischsprachiger Publikationen, was 30 Jahre verboten war. Die neue iranische Verfassung sieht keinerlei Rechte für die Kurden oder andere Völker im Iran vor. Im August macht die iranische Armee mobil gegen die kurdische Administration. Die Kurden kündigen Widerstand an. Für Khomeini sind die Kurden „Kinder des Satans".

1980: (23.9.) Beginn des achtjährigen 1. Golfkrieges zwischen dem Iran und dem Irak.

1981/82: Kämpfe zwischen iranischen Soldaten und Einheiten der Ostkurdischen Guerilla. Eine besonders brutale Rolle spielen dabei die Revolutionswächter. Shêx Ezzedin Housseinî, ein geistlicher Führer der Kurden im Iran, bittet den Papst Johannes Paul den Zweiten um Unterstützung für die Kurden.

1983: Gründung der KP-Iran / Komala

1984: Kämpfe zwischen der KDP-Iran und der KDP-Irak in den Bergen des Dreiländerecks Irak - Türkei - Iran.

1985-1988: In diesen Jahren kommt es zu Vermittlungsgesprächen in Teheran zwischen der KDP-Irak und der PUK, an denen sich sowohl die iranische Regierung als auch kurdische Führer des Iran beteiligen.

1988: (März) Spaltung der KDP-Iran. Es gibt unterschiedliche Ansichten zum Verhalten gegenüber der iranischen Zentralregierung: Während die einen für Verhandlungen eintreten, lehnen die anderen solche Gespräche - zu dem Zeitpunkt - rigoros ab. Es gründet sich neben der KDP-Iran die KDP-Iran, Revolutionäre Führung.
(Mai) Es kommt zu einem Waffenstillstand zwischen Teheran und den iranischen Kurden der KDP-Iran. (18.7.) Teheran akzeptiert die UN-Resolution 598 ohne Bedingungen. Der achtjährige Krieg zwischen Iran und Irak ist beendet.

1989: (14.7.) Tödliches Attentat auf den Generalsekretär der KDP-Iran, Abdulrahman Qasimlo, in Wien.
Zusammen mit zwei weiteren kurdischen Vertretern hatte er sich mit einem inoffiziellen Vertreter der Teheraner Regierung getroffen.

1991: Auf der Flucht vor irakischen Truppen kommen mehr als 300.000 Kurden in den Iran.

1992: (17.9.) Treffen der Sozialistischen Internationale in Berlin. Beim sogenannten Mykonos-Attentat kommen der Generalsekretär der KDP-Iran, Sadagh Sherefkandî, sowie drei Begleiter ums Leben. Das Attentat wurde vermutlich im Auftrag der iranischen Regierung ausgeführt.

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Geschichte Nordkurdistans

von Azadiyakurdistan am 24.04.2010 21:21

1920: (Juli) In der Provinz Sivas fand der sogenannte Kocgirî- Aufstand statt. Die erste Phase begann im Juli 1920 und wurde nach Bekannt werden des Friedensvertrages von Sevres intensiver. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, und viele Anführer hingerichtet. Einige flüchteten nach Dêrsim, wo sie sich am späteren Dêrsim-Aufstand in den späten 30er Jahren beteiligten.

1923: (24. Juli) Der Friedensvertrag von Lausanne beendet den Krieg zwischen der Türkei und den Griechen zugunsten der Türkei. Am 28. Oktober wird von Kemal Atatürk die Türkische Republik ausgerufen. Obwohl es im Lausanner Vertrag anders geregelt ist, gibt es nach dem Kemalismus keinen Platz für andere Völker in der Türkei. Es beginnt die Politik der Zwangsassimilation.

1925: (Februar bis April) Aufstand unter Führung von Shêx Said.

1927: (August) Gründungskongress von Xoybûn (Unabhängigkeit), einer nationalen kurdischen Liga. Darin schließen sich alle möglichen Organisationen und Parteien zusammen, die nach dem, 1. Weltkrieg gegründet worden waren.

1928: In den kurdischen Gebieten wird die gesamte zivile und militärische Verwaltung unter die Kontrolle eines „Generalinspekteurs des Ostens" gestellt. Als Antwort darauf brechen in fast allen Regionen Aufstände aus.

1930: Xoybûn schafft es, eine große Widerstandsbewegung in der Region des Berges Ararat, den Ararat Aufstand, zu organisieren. Die Bewegung wird angeführt von Ihsan Nurî Pasha. Die politische Forderung lautet: Unabhängigkeit für die Kurden. Aufgrund einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen dem Iran und der Türkei (1932) werden iranische und türkische Truppen gegen sie eingesetzt.

1932: (Mai) Ankara verkündet ein Gesetz zur Deportation und Versprengung der Kurden. Mehrere 100.000 Kurden werden nach Zentral- oder Westanatolien deportiert.

1936-1938: Bewaffneter Widerstand der Kurden von Dêrsim (türkisch: Tunceli). Wird brutal niedergeschlagen, danach erfolgen erneut Deportationen – Dêrsim Genozid.

1937: Saadabad-Abkommen zwischen der Türkei, dem Irak, dem Iran und Afghanistan, in dem auch ein koordiniertes Vorgehen bei der Bekämpfung der Kurden vereinbart wird.

1938: (10. November) Tod von Mustafa Kemal Atatürk.

1945: Die Einführung des Mehrparteiensystems soll die europäischen Länder und die USA dazu bringen, mehr finanzielle Unterstützung an die Türkei zu geben. Real bleibt die Neuerung ohne Auswirkungen auf die Lage der Kurden.

1946: Aufhebung des Kriegszustandes in den kurdischen Provinzen.

1950/51: Kurdische Familien aus Dörfern in der Region Wan werden zwangsdeportiert. In ihren Häusern werden türkische Familien aus Bulgarien und Jugoslawien angesiedelt.

1960: Am 27. Mai putscht das Militär unter Führung von General C. Gürsel gegen die korrupte Regierung von Menderes, der hingerichtet wird. Eine verfassungsgebende Versammlung wird einberufen, die eine neue türkische Verfassung ausarbeitet. Diese ist bedeutend liberaler als die vorhergehende, garantiert aber keine erweiterten Rechte für die Kurden. Kürtcülük, so wird in der türkischen Sprache der so genannte „kurdische Separatismus" genannt, wird in der neuen Verfassung zum Staatsverbrechen erklärt. Anfang November wird in der türkischen Zeitung Yeni Istanbul berichtet, dass es erneut zu neuen Massendeportationen kurdischer Familien gekommen sei.

1965: Gründung der Kurdischen Demokratischen Partei der Türkei, KDP- Türkei (PDK- Bakûr). Zum ersten Mal dürfen ausländische Besucher nach Nordkurdistan einreisen. Die Region war seit 1925 „für Ausländer verbotenes Militärgebiet".
In dieser Zeit beginnen auch große Demonstrationen gegen Hunger, Armut und ethnische Diskriminierung.

1967: Das „Gesetz zur Kulturpflege" bestimmt ein Verbot kurdischer Literatur und Musik.

1969: Gründung der „Revolutionären Kulturvereinigungen des Ostens" mit dem Ziel, die türkische und Weltöffentlichkeit über das kurdische Problem und über die Repressionen in den kurdischen Regionen zu informieren. Massives Vorgehen der türkischen Armee gegen diese Kulturvereinigungen in den folgenden Jahren. In der Regierung wird darüber diskutiert, einen „türkischen Gürtel" entlang der Grenzen zum Irak und Syrien einzurichten, analog zum „arabischen Gürtel", mit dem Syrien zehntausende kurdischer Bauern aus den grenznahen Dörfern umzusiedeln gedachte.

1971: Am 12. März putscht das Militär unter Führung von General Tagmac und Nihat Erim erneut. Linke Parteien und Organisationen werden verboten. Eine „starke Regierung" wird eingesetzt. Mehrere tausend „kurdische Separatisten" werden verhaftet und eingesperrt. Sie werden vor Ausnahmezustandsgerichten abgeurteilt. Damit soll auch der von dem erfolgreichen kurdischen Kampf im Süden (Nordirak) überspringende Funken rechtzeitig ausgetreten werden.

1972: Deportation von mehr als 3.000 Bauern aus der Provinz Hakkari (Culêmerge).

1973: Im Oktober wird wieder eine parlamentarische Regierung eingesetzt. Bülent Ecevit, Vorsitzender der Republikanischen Volkspartei CHP, wird Präsident.

1974: Gründung der Sozialistischen Partei Kurdistan, Türkei PSKT in Ankara. Herausgabe verschiedener Zeitungen in kurdisch und türkisch. Nach Verhängung des Ausnahmezustandes 1978 stellt die Organisation in der Türkei ihre Arbeit ein. Die meisten Mitglieder gehen nach Europa ins Exil, wo sie heute unter dem Namen KOMKAR arbeiten. Gründung des Vereins der Demokratischen Arbeiter Kurdistans KKDK.

1976: Gründung der Jugendorganisation der Sozialistischen Partei Kurdistans, Türkei PSKT mit dem Namen „Revolutionäre Kulturvereinigung des Volkes" DHKD.
(November) Bei einem schweren Erdbeben in der Region Wan kommen mehrere tausend Menschen ums Leben. Viele sterben an den Folgen ihrer Verletzungen und werden Opfer der Winterkälte. Mehr als 100.000 kurdische Bauern und ihre Familien werden obdachlos. Der örtliche (türkische) Militärkommandant wird in einer Zeitung zitiert mit dem Satz: „Lasst die Leute doch sterben, es sind ja nur Kurden.“

1976 und die folgenden Jahre: Europäische Journalisten und in den kurdischen Grenzgebieten arbeitende ausländische Arbeiter berichten von ständiger Bedrohung, Verfolgung, Erniedrigung der kurdischen Bevölkerung, insbesondere der Frauen in den Gebieten des Ausnahmezustands, in Nordkurdistan. Tausende kurdischer Familien werden aus ihren Dörfern deportiert.

1977: Gründung der KUK, Partisanen der Nationalen Befreiung Kurdistans. Gründung von Rizgari (Befreiung). Die Spaltung erfolgt 1979. Änderung der Organisation 1983 in die Kommunistische Partei Kurdistans, die sich aber bereits Ende 1984 wieder auflöst.

1978: Am 27. November wird die Arbeiterpartei Kurdistans, PKK, gegründet. Es kommt zu großen Streiks gegen die zunehmende Wirtschaftskrise. Rechtsextreme Todesschwadronen der „Grauen Wölfe" greifen aktiv führende Streikende an. Am 23. Dezember ermordeten sunnitische Anhänger Erbakans (Necmettin Erbakan ist Chef der reaktionären und islamischen Nationalen Heilspartei, MSP, heute RP, Refah Partisi) 111 linke kurdische Einwohner von Meresh (Kahramanmaras), die meisten von ihnen Alewiten. Die Mörder werden dabei vom Geheimdienst unterstützt. Wenige Tage später verhängt Ecevit den Ausnahmezustand über acht kurdische Provinzen. Ebenso über Meresh, Sivas, Istanbul, Ankara und Adana - die Zentren der Streikbewegung.

1979: (25.4.) Der Ausnahmezustand wird auf sechs weitere kurdische Provinzen erweitert.

1980: Am 12. September putscht General Evren mit Unterstützung der NATO. Die Rolle der USA, die mit dem Sturz des Schah von Persien einen Bündnispartner in der Region verloren hat, muss bei diesem Putsch beachtet werden. Stationierung der schnellen Eingreiftruppen der NATO im Herzen Kurdistans, in Wan und Batman. Evren begründet den Putsch auch damit, „zu den Quellen des Kemalismus zurückkehren" zu wollen und „die separatistischen Umtriebe zu bekämpfen". Der Putsch richtet sich eindeutig gegen die starken linken und kommunistischen Kräfte in der Türkei. Tausende von politischen Gefangenen werden gefoltert und zum Tode verurteilt. Die PKK zieht sich in den Libanon zurück. Türkische und kurdische oppositionelle Gruppen gehen ins Exil, die meisten nach Europa.

1982: Großer Hungerstreik in den Gefängnissen. Am 10. August wird durch ein Referendum eine neue. Verfassung angenommen. Gegenüber den Kurden enthält sie die restriktivsten Gesetze seit Gründung der Türkischen Republik. Fortgesetzte Bombardierungen und Razzien kurdischer Dörfer.

1984: Am 15. August nimmt die Arbeiterpartei Kurdistans, PKK, den bewaffneten Kampf gegen das türkische Regime auf.

1986: (14.1.) Meldung in der Zeitung Hürriyet: „Soldaten als Lehrer zur Entwicklung der Ostprovinzen. Ein Gesetzentwurf, der vorsieht, Soldaten als Lehrer einzusetzen, wird wahrscheinlich nächste Woche vom Verteidigungsministerium an das Parlament überwiesen. Mit dieser Maßnahme soll vor allem in den 'zu entwickelnden' Provinzen der Lehrerfehlbedarf gedeckt werden. Außerdem sollen an 23 Internatsschulen in Ost- und Südostanatolien (Kurdistan) Offiziere im Dienstrang von Major und Oberstleutnant als Schulleiter versetzt werden. Wie ein Vertreter des Generalstabs erklärte, sei eine solche Regelung nach §124 des Gesetzes Nr. 926 über das Personal der türkischen Streitkräfte möglich.“

1988: Aufgrund der großen Flüchtlingswelle von Kurden aus dem Süden (Nordirak), vor den Angriffen der irakischen Armee, werden in den kurdischen Gebieten der Türkei Flüchtlingslager mit internationaler Unterstützung eingerichtet.

1990: Newroz: „Kurdische Intifada" - Serhildan.
Gründung der HEP; Ermordung des HEP-Politikers Vedat Aydin. Ministerpräsident Özal (ANAP) spricht zum ersten Mal von „seinen kurdischen Mitbürgern". Am 10. August geht beim Europarat in Straßburg eine offizielle Note der türkischen Regierung ein, dass in den kurdischen Gebieten der Türkei fortan die Menschenrechte außer Kraft gesetzt sind.

1991: Mitte März empfängt Özal eine Delegation irakischer Kurdenvertreter. Im April fliehen vor dem Ansturm irakischer Truppen Hunderttausende von Kurden in die Türkei und den Iran. Die Türkei berichtet von 250.000 südkurdischen Flüchtlingen auf ihrem Boden. Allerdings hält sie die Flüchtlinge in den Bergen fest. Die Zahl steigt ständig. Täglich sterben in den provisorischen Lagern bis zu 1.000 Menschen. Durch Einrichtung der Alliierten Schutzzone (UN-Resolution Nr. 688) werden die Flüchtlinge aus der Türkei in den Süden (Nordirak) zurückgeführt.

1992: (18.8.) 70 % der kurdischen Stadt Shirnak werden durch türkisches Militär mit schweren Waffen vernichtet. (20.9.) Ermordung des 70jährigen Journalisten, Schriftstellers und Mitbegründers der HEP, Musa Anter in Diyarbakir. (23.10.) Festnahme des deutschen freien Journalisten Stefan Waldberg bei seiner Rückkehr aus Südkurdistan. Wegen angeblicher Kuriertätigkeit für die PKK wird er zu 3 Jahren und 9 Monaten Haft verurteilt.
(20.11.) Europaweite und GUS-Wahlen zum kurdischen Exil-Nationalparlament.

1993: (23.2.) Strafanzeige deutscher Politiker, Anwälte und Organisationen gegen die Bundesregierung wegen Beihilfe zum Völkermord an den Kurden. Einseitiger Waffenstillstand der PKK vom 20.3. bis 5.5.
(17.4.) Plötzlicher Tod von Özal. Neuer Staatspräsident wird Suleyman Demirel.
(Mai) Gründung der DEP (Juni) Verbot der HEP
(2.7.) Anschlag in Sivas auf systemkritische Schriftstellerinnen und Schriftsteller um Aziz Nesin. 37 Menschen verbrennen in einem Hotel.
(4.9.) Ermordung des kurdischen DEP-Abgeordneten im türkischen Nationalparlament, Mehmet Sincar in Batman.
Nizamettin Toguc, ebenfalls DEP- Abgeordneter, wird schwer verletzt.
(22.10.) Zerstörung der kurdischen Stadt Lice durch türkisches Militär.
(Nov.) PKK Verbot in Deutschland. (20.11.) 17 kurdische Abgeordnete des Nationalparlaments der Türkei beantragen bei der KSZE die Bildung eines ständigen Beobachter-Komitees zum Schutz der Kurden in der Türkei.
(10.12.) Internationaler Tag der Menschenrechte - Türkische Sicherheitskräfte stürmen die Zentralredaktion der prokurdischen Zeitung Özgür Gündem in Istanbul und verhaften insgesamt 210 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

1994: (27.3.) Die Kommunalwahlen werden von der DEP boykottiert. Als Grund werden unzureichende Bedingungen für freie und demokratische Wahlen genannt.
(2.3.) Verhaftung von sechs kurdischen DEP Abgeordneten im türkischen Parlament, nachdem ihre Immunität aufgehoben wurde.
(12.3.) Auf der Internationalen Nordkurdistan-Konferenz in Brüssel wird eine politische Lösung des Krieges gefordert. Der ERNK Vertreter Kani Yilmaz verliest eine Erklärung des PKK-Vorsitzenden Öcalan, in der die Bereitschaft zu Verhandlungen bekräftigt wird. (März) Verbot von kurdischen Neujahrsfesten in Deutschland, gegen die Kurdinnen und Kurden mit Autobahnblockaden protestieren. In der Nähe von Mannheim verbrennen sich zwei junge Kurdinnen aus Protest gegen die deutsche Politik. In der Türkei wird zum ersten Mal auf staatliche Anordnung hin das kurdische Newroz gefeiert.

1995: März/April: Die türkische Armee marschiert mit 50.000 Soldaten in die kurdischen Gebiete des Nordirak ein. Angebliches Ziel: Camps der PKK. Im November zerbricht die Regierungskoalition von DYP und CHP. (12.12.) Aufnahme der Türkei in die Europäische Zollunion. (15.12.) Erneutes einseitiges Waffenstillstandsangebot der PKK im Vorfeld der vorgezogenen Neuwahlen am 24.12. in der Türkei.
(24.12.) Bei vorgezogenen Parlamentswahlen gewinnt die islamische Refah-Partei (Gerechtigkeitspartei) mit dem Vorsitzenden Necmettin Erbakan.

1998: Im Oktober dieses Jahres musste Öcalan seinen Aufenthaltsort in Syrien verlassen, nachdem die Türkei Syrien mit Krieg gedroht hatte. Versuche, in Europa politisches Asyl und Unterstützung für eine politische Lösung zu erhalten, schlugen fehl.

1999: Nach einer Odyssee durch verschiedene Länder wurde Öcalan am 15. Februar in Kenia, nach dem Verlassen der griechischen Botschaft entführt. Über eine Beteiligung des Mossad und der CIA wird spekuliert, es existieren dafür jedoch keine Beweise. Für Anhänger von Öcalan gilt der 15. Februar seitdem als ein Trauertag (Schwarzer Tag) und wird jährlich mit Demonstrationen begangen.
(29.6.) Öcalan wird vor dem Staatssicherheitsgericht Ankara wegen Hochverrates zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde unter anderem auf europäischen Druck hin nicht vollstreckt.

2002: Aufhebung der Todesstrafe in Friedenszeiten und Umwandlung der Todesstrafe in lebenslange Haft. Öcalan sitzt seit dem 15. Februar 1999 in Isolationshaft auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer. Von dort meldet er sich mit Hilfe seiner Anwälte in Form von Gesprächsprotokollen zu Wort.

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