Polizei schließt politischen Hintergrund nach Brand nicht aus

Polizei schließt politischen Hintergrund nach Brand nicht aus

LKA schickt Brandursachenermittler nach Hessisch Lichtenau

Hessisch Lichtenau (dapd-hes). Nach dem Brand mit vier verletzten Kurden in Hessisch Lichtenau ermittelt die Polizei weiter in alle Richtungen. Auch ein Anschlag mit politischem Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher der Polizei in Eschwege am Montag auf Anfrage. Brandursachenermittler des hessischen Landeskriminalamtes seien auf dem Weg nach Nordhessen.

An der Fassade des Wohn- und Geschäftshauses wurden zweimal die Buchstaben "MHP" vorgefunden, wie die Polizei mitteilte. MHP steht für die rechtsextreme türkische "Partei der Nationalistischen Bewegung". Im Werra-Meißner-Kreis seien der Polizei bisher keine Vorfälle im Zusammenhang mit der MHP bekannt, sagte der Sprecher.

Auch nach Angaben des Landesamts für Verfassungsschutz ist die MHP in den vergangenen Jahren in Hessen nicht im Zusammenhang mit Brandanschlägen aufgefallen, wie ein Sprecher der Behörde am Montag auf Anfrage mitteilte. "Sowohl MHP als auch die Tochterorganisation ADÜTDF rufen ihre Anhänger zu gewaltfreien Aktionen auf", sagte er weiter. Noch könne man nicht zweifelsfrei sagen, inwiefern der Brand tatsächlich mit der MHP zusammenhänge.

Nach Polizeiangaben hatte der Eigentümer in der Nacht zum Sonntag Rauch im Erdgeschoss bemerkt, die Feuerwehr alarmiert und Steine gegen die Fenster im Obergeschoss geworfen, um die Bewohner zu wecken. Zwei junge Frauen und ihre Eltern wurden von der Feuerwehr aus der Wohnung gerettet und mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Bei dem Brand entstand ein Sachschaden von rund 150.000 Euro.

© dapd

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