Präsident Barzani traf BDP-Führung in Türkei: „Ethnischer Konflikt soll friedlich gelöst werden“

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Präsident Barzani traf BDP-Führung in Türkei: „Ethnischer Konflikt soll friedlich gelöst werden“

von Azadiyakurdistan am 05.06.2010 15:29



Ankara, 5. Juni (AKnews) – Der Präsident der nordirakischen Region Kurdistan, Masud Barzani, hat nach den Gesprächen mit dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu und dem Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan am Abend in seinem Hotel Swiss in Ankara eine Delegation der oppositionellen türkisch-kurdischen Partei für Frieden und Demokratie (BDP) empfangen, die mit 21 Abgeordneten im türkischen Parlament vertreten ist und dort die Interessend der Kurden des Landes vertritt. BDP-Vorsitzender Selahattin Demirta$ sagte, die BDP strebe nach Frieden unter den Volksgruppen der Türkei.



Auch der Vorsitzende der im Dezember letzten Jahres wegen „enger Kontakte zur PKK“ vom Verfassungsgericht verbotenen Vorgänger-Partei der BDP, der Partei für eine demokratische Gesellschaft (DTP), und wohl bekannteste türkisch-kurdische Politiker im Ausland, Ahmet Türk, nahm an der Sitzung teil, ebenso der Gruppen-Führer der BDP im türkischen Parlament, Bengi Yilmaz. Das Gespräch dauerte etwa eine Stunde. Die BDP ist derzeit die größte legale kurdische Oppositionspartei in der Türkei.

Demirta$ erklärte im Anschluss: „Der Besuch des kurdischen Präsidenten Masud Barzani hat einen großen Wert für uns. Die Türkei will mit ihren Nachbarn und mit der Region Kurdistan die diplomatischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Beziehungen stärken.”

„Wir wissen, dass die politische Lage der Türkei zurzeit nicht gut ist“, sagte der BDP-Vorsitzende weiter. Die BDP strebe nach einer friedlichen Entwicklung in der Türkei. Zur Lösung der Konflikte müsse die Türkei in den inneren Angelegenheiten verstärkt mit einem Dialog vorangehen. „Weitere Anstrengungen für Frieden und Demokratie sollen auch künftig gemacht werden. Herr Barzanis Reise soll ein Eckpunkt in diese Richtung sein.“

Auf Fragen zu Barzanis Erklärung, dass er die Politik der demokratischen und ethnischen Öffnung der Regierungspartei AKP in der Türkei unterstütze, erklärte Demirtaş: „Das ist die freie Meinung von Herrn Barzani. Wir denken, dass diese Politik bislang in keiner Weise eine demokratische Perspektive eröffnet.“ Die BDP sei deshalb immer noch skeptisch.

Demirta$ zeigte sich empört, dass bei den offiziellen Treffen des kurdischen Präsidenten mit Erdogan und Davutoglu die irakische und kurdische Flagge nicht aufgehängt worden seien. „Ich weiß nicht, ob dies eine absichtliche Politik war, aber die Türkei sollte für die Ehrung der Region Kurdistan die Flagge aufhängen.“

Barzani traf sich im Anschluss mit dem türkischen Präsidenten Abdullah Gül. Am Sonntag wird er nach Istanbul weiterreisen und dort mit Geschäftsmännern und Journalisten zusammen kommen. Am Montag wird Barzani mit der ihn begleitenden Minister-Delegation der kurdischen Regionalregierung (KRG) weiter nach Frankreich reisen. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat Kurdistans Präsident Barzani offiziell nach Frankreich eingeladen.

ck/ms AKnews

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