Vier Tote nach Anschlag in Istanbul: PKK-Gruppe bekennt sich

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kurdish-kaya

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Vier Tote nach Anschlag in Istanbul: PKK-Gruppe bekennt sich

von kurdish-kaya am 22.06.2010 16:59



Mit einem tödlichen Bombenanschlag auf einen Buskonvoi mit Soldaten in Istanbul haben kurdische Extremisten am Montag die Gewalt in der Türkei weiter eskalieren lassen. Inzwischen hat sich eine PKK-Untergruppe bekannt.

Vier Soldaten und die 17-jährige Tochter eines Militärs wurden getötet, ein Dutzend weitere Soldaten wurden verletzt. Die Ausführung des Anschlags erinnerte an die Gewalt im Irak: Per Handy zündeten die Täter ihren im Straßengraben versteckten Sprengsatz, als die Busse vorüberfuhren. „Der Terror erreicht die Städte“, kommentierte der türkische Nachrichtensender NTV. Weitere Anschläge sind zu befürchten, möglicherweise auch in den Urlaubsgebieten der Türkei.

Zu dem Anschlag auf die Busse im Istanbuler Stadtteil Halkali in der Nähe des Atatürk-Flughafens in der Metropole bekannten sich die „Freiheitsfalken Kurdistans“ (TAK), eine Unterorganisation der PKK-Kurdenrebellen. Schon am 8. Juni hatte die TAK in der Nähe einen Polizeibus in die Luft gejagt, 15 Beamte verletzt und anschließend mit Gewaltaktionen auch in den Ferienregionen im Süden und Westen der Türkei. Auch jetzt erklärte die TAK, die Gewaltaktionen würden weiter zunehmen.

In den vergangenen Tagen hatte die PKK mindestens 13 türkische Soldaten getötet; nach Armee-Angaben starben 21 Rebellen bei Gefechten seit Mitte Juni. Die Staats- und Militärführung in Ankara kündigte einen verstärkten Kampf gegen die PKK an. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sagte, die PKK-Kämpfer würden „in ihrem eigenen Blut ertrinken“.

Mit der neuen Gewaltwelle nach einer Periode relativer Ruhe will die PKK den türkischen Staat dazu zwingen, sie selbst und besonders ihren inhaftierten Chef Abdullah Öcalan als Gesprächspartner bei der Suche nach einer Lösung des Kurdenkonfliktes zu akzeptieren. Ankara lehnt dies bisher strikt ab. Rechtsnationalisten fordern eine neue Welle der Repression, doch das geht selbst den Militärs zu weit.

Rund 26 Jahre nach dem Beginn des bewaffneten Kampfes stellt die türkische Öffentlichkeit mit einer Mischung aus Entsetzen und Resignation fest, dass kein Mittel geeignet scheint, die Gewalt zu beenden. Selbst vehementer militärischer Druck, verbunden mit dem Kriegsrecht in den Kurdengebieten, der Zwangsräumung tausender Dörfer und vielen Menschenrechtsverletzungen hatten in den 1990er Jahren die PKK nicht in die Knie zwingen können.

Auch die seit zwei Jahren sehr enge geheimdienstliche Zusammenarbeit der Türkei mit den USA und dem Irak konnte die im Nordirak verschanzte PKK nicht entscheidend schwächen. Nach Erkenntnissen türkischer Sicherheitsbehörden konnten sich die Rebellen in den Jahren nach der Entmachtung Saddam Husseins im Irak mit dem Material und dem Know-How für Anschläge mit Bomben in Straßengräben versorgen. Hin und wieder gelingt es der türkischen Polizei, PKK-Kuriere mit Plastiksprengstoff für künftige Anschläge zu fassen. Doch unterbunden wird der Bombentransport dadurch nicht, wie sich am Montag in Istanbul wieder zeigte.

Erdogan versuchte es zuletzt mit dem Versprechen politischer Reformen zugunsten der Kurden, doch er zauderte so lange mit der konkreten Umsetzung der Pläne, dass der erhoffte Effekt auf die Kurden verpuffte.

Wie also kann der Konflikt gelöst werden? In der bürgerlichen Presse wird inzwischen das Undenkbare gedacht. Kommentatoren bringen Lösungsmöglichkeiten ins Gespräch, die für türkische Nationalisten blanker Hochverrat sind. Der Kolumnist Semih Idiz erinnerte die Leser der Zeitung „Milliyet“ daran, dass der IRA-Konflikt in Nordirland nicht zuletzt dadurch gelöst wurde, dass die britische Regierung auch mit IRA-Vertretern sprach. Ismet Berkan, der Chefredakteur der liberalen Zeitung „Radikal“, sprach sich für Gespräche zwischen Ankara und Öcalan aus. Ein weiterer prominenter Journalist, Taha Akyol, empfahl sogar eine Grenzbegradigung im türkischen Südosten – was auf die Abtrennung eines Teils des türkischen Staatsgebietes hinauslaufen würde.

http://www.tagesspiegel.de/politik/vier-tote-nach-anschlag-in-istanbul-pkk-gruppe-bekennt-sich/1865504.html

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.06.2010 22:00.

sila
Gelöschter Benutzer

Re: Vier Tote nach Anschlag in Istanbul: PKK-Gruppe bekennt sich

von sila am 22.06.2010 21:40

wieso müssen soviele unschuldige menschen sterben und noch einige andere werden sterben.
alles nur kriege wieso kann man nicht das problem ohne erhängen, bombenanschlägen, waffen oder noch anderen mittel lösen müssen dafür so viele unschuldige menschen sterben.
man lebt nur einmal und dann nicht mehr auf dieser welt und dafür wurde keiner geboren um unschuldige menschen anzugreifen und umzubringen oder ?

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devrim_
Gelöschter Benutzer

Re: Vier Tote nach Anschlag in Istanbul: PKK-Gruppe bekennt sich

von devrim_ am 23.06.2010 09:27

Wenn es einen anderen Weg geben würde, dann gäbe es auch keinen Krieg. Der türkische Staat will NICHTS ohne Gewalt demokratisch lösen, und damit nicht unsere Menschen weiterhin sterben, müssen leider andere Opfer geben. Wenn die es nicht auf demokratischem Weg nicht verstehen, dann wenden wir Gewalt an, bis wir endlich das erreichen, was wir auch erreichen wollen.

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Newroz_2010

-, Weiblich

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Beiträge: 677

Re: Vier Tote nach Anschlag in Istanbul: PKK-Gruppe bekennt sich

von Newroz_2010 am 23.06.2010 12:54

das ist nun mal Krieg es werden Opfer geben doch die türkische Regierung hat es so weit gebracht wie es ist.
Weil sie gegen die Gerillas nicht an kamen haben die sich an unschuldige Kinder vergriffen nur weil sie Frieden rufen??!!

Aber das wird ja in deren Nachrichten nicht gezeigt um sein Volk aufzuheizen und der Hass der in vielen Türken besteht noch mehr zu bewegen werden in den Nachrichten alles noch mehr dramatisiert als es eh schon ist.
Und das ist auch der Absicht der Regierung das sich ziviele leute gegen das kurdische Volk vergreift.
Um somit sich aus raus reden zu können, wir können das Volk nicht aufhalten....

Wie auch immer , wir fallen nicht mehr rein.
Wie werden immer und immer wieder Wiederstand leisten ob verbal, ob durch Demonstrationen, mit steinen , mit bomben keiner kann uns mehr zurück halten.

Es reicht!!!!

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