Dachverband der kurdischen Vereine, FEYKOM: Drohung des türkischen Botschafters ist mehr als ein Skandal =

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GulaKurdistane
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Dachverband der kurdischen Vereine, FEYKOM: Drohung des türkischen Botschafters ist mehr als ein Skandal =

von GulaKurdistane am 29.11.2010 11:36

Wien (OTS) - Es ist sehr interessant, wenn sich Botschafter über die Integrationspolitik ihres Gastlandes aufregen, vor allem wenn sie selber Botschafter eines Landes sind, in welchem die kulturelle Identität von mindestens 20 Millionen KurdInnen brutalst unterdrückt wird, Botschafter eines Landes in welchem die christliche Religionsgemeinschaft in der Theorie frei, in der Praxis vielfach unterdrückt ist.

Botschafter eines Landes, in welchem keine einzige Minderheit das Recht hat seine eigene Sprache im öffentlichen Leben zu verwenden, geschweige denn Bildung in seiner Muttersprache zu genießen.

Herr Tezcan, ist der Botschafter eines Landes, dessen Premierminister, Erdogan, bei jeder Gelegenheit erwähnt, dass sie
"eine Nation, eine Flagge, ein Land, ein Staat und ein Volk" sind und "wem das nicht passt, solle das Land verlassen".
Ist das der Multikulturalismus wovon Herr Tezcan spricht? Warum, macht dieser Herr so "gute Vorschläge" an die österreichische Regierung und Mehrheitsgesellschaft und übersieht demonstrativ jene kurdischenh PolitikerInnen welche in seinem Land verhaftet sind, weil sie nur ein Bruchteil dessen einfordern was er von Österreich fordert?

Warum ist Herr Tezcan, über die Aysmilationspolitik und über die Repressalien gegen KurdInnen nicht so empört? Wäre dieser Mann noch Botschafter, wenn er nur ein Bruchteil seiner Kritik, welche er an der österreichischen Regierung ausgeübt hat, gegen die türkische Regierung äußern würde?

Mittlerweile ist ein neuer Skandal publik geworden. Herr Tezcan, der sich kritisch über die österreichische Integrationspolitik äußerte, pflegt selbst intensive Kontakte zu den ultranationalistischen türkischen Einrichtungen in Wien.

Der "letze Philanthrop" und türkischer Botschafter übt über seine türkisch-nationalistischen Lobbyisten Druck auf die Wirtschaftskammer aus, damit kurdisch-stämmige MitarbeiterInnen entlassen werden.

Die Drohung des türkischen Botschafters hat in der kurdischen Community für große Aufregung gesorgt. Rund 40% der in Österreich lebenden Menschen aus der Türkei sind KurdInnen.

Die Dimension der Drohung ist unerklärlich. Österreich darf sich nicht von Drohungen dieser Art einschüchtern lassen. Die WKO ist eine öffentlich-rechtliche Institution und keine Spielwiese weder für den türkischen Botschafter noch für türkisch-nationalistische Lobbyisten.

Erstaunlich ist, dass ausgerechnet der "ethnische Berater der Wirtschaftskammer Wien" Herr Akpinar, seit mehr als 2 Jahren immer wieder Anti-Kurdische-Aussagen tätigt. Aussagen wie: "Ich werde eine bestimmte Organisation von Kurden säubern und die Zeit ist nicht reif für Kurden." sind nur kleine Auszüge daraus. Akpinar ist auch stellvertretender Vorsitzender der UETD (Union europäisch türkischer Demokraten).

Sowohl die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, Frau Jank, als auch der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Herr Leitl, wurden über die politischen Hintergründe der Verleumdung des ethnischen Beauftragten bereits vor Monaten informiert. Die Kammer war jedoch für keine Gespräche mit dem kurdischen Dachverband bereit.

FEYKOM beobachtet den konkreten Fall genau: Verleumdungen gegen KurdInnen stehen schon seit Jahren auf der Tagesordnung. Erstaunlich ist auch, dass Akpinar, bei seinem Verhör beim Verfassungsschutz ausdrücklich zu Protokoll gab, dass die besagte Trainerin kein Mitglied der PKK sei.

Akpinar zählt zu den "Beratern" des türkischen Botschafters. Tezcan hat mit seiner Drohung an gegen WKO eindeutig über das Ziel hinausgeschossen. Menschen, die sich zu ihrer kurdischen Herkunft bekennen und der türkischen Regierung gegenüber kritisch sind, mit solchen Diffamierungsaktionen zu verleumden.

FEYKOM warnt alle Verantwortlichen, nicht wegen externem Druck, Menschen aufgrund ihres ethnischen Hintergrundes zu diskriminieren.
Herrn Tezcan und den Beauftragten der Wirtschaftskammer, Akpinar, rufen wir dazu auf, damit aufzuhören die Gepflogenheiten aus der Türkei gegen die hiesige kurdische Community einzuschleppen.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.11.2010 17:42.

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