Kriegssituation in Kurdistan

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MeLo.21
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Re: Kriegssituation in Kurdistan

von MeLo.21 am 10.06.2010 14:52

Nordkurdistan/Türkei: 11 BDP-Mitglieder und eine Journalistin festgenommen

Seit 1:30 Uhr führt die Polizei unter Anordnung des 3. Schwurgerichts von Wan, in der Provinz Colemêrg (Hakkari) eine große Zahl von Hausdurchsuchungen und Razzien durch. U.a. Personen aus der BDP-Führung und eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur DIHA wurden festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, sie seien „Teil der Struktur des KCK.“

In Gever wurde die BDP-Zentrale durchsucht
In den Morgenstunden stürmten Antiterroreinheiten das Kreisbüro der BDP. Es wurden drei Computer und Listen mit Menschen die fordern, dass die bei der vergangenen KCK-Operation verhafteten 1500 Aktivist_innen freigelassen werden sollen, beschlagnahmt. In Gever (Yüksekova) weigerten sich die Einheiten Durchsuchungsbefehle zu zeigen und bedrohten die Anwesenden. Sie misshandelten ein 3-jähriges Kind durch Ohrfeigen.

Razzien auch in $emzînan und Bajêrgan
In $emzînan ($emdinli) wurde der ehemalige BDP-Kreisvorsitzende festgenommen, die Stadtverwaltung von Bajêrgan (Esendere) und Parteigebäude wurden durchsucht.

Quellen: ANF, Yuksekovaguncel, Yuksekovahaber, Hakkarinews, 09.06.2010, ISKU

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MeLo.21
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Re: Kriegssituation in Kurdistan

von MeLo.21 am 10.06.2010 14:48

Türkei/Kurdistan: Kriegsgeschehen der letzten Tage

Die Militäroperationen und Repressionen gegen die kurdische Bevölkerung durch das türkische Militär, Polizei und Zivilfaschisten erhöhte sich in der letzten Woche weiter kontinuierlich. Während Erdoğan sich gegenüber Israel als der Retter der Menschenrechte darstellt, lässt er in Kurdistan bombardieren, prügeln und verhaften. So wurden bei einem Polizeieinsatz eine BDP Abgeordnete durch Knüppelschläge schwer verletzt, ein 14-Jähriger wurde von einem Panzer zerquetscht, das Feuer auf eine Friedensdemonstration eröffnet, um nur einige der schweren Rechtsverletzungen der letzten Tage zu nennen. Aufgrund dieser Eskalationspolitik des türkischen Staates beendete die Guerilla am 1.6. ihren Waffenstillstand und zeigte durch Aktionen in den verschiedensten Regionen ihre Präsenz und Stärke.

Cukurca: 23 Soldaten, 2 Guerillas getötet
In der Provinz Colemêrg (Hakkari), nahe der Kleinstadt Celê (Cukurca) griff die Guerilla am 1.6. einen Militärposten auf einem Berg an, in dem 70 Soldaten stationiert waren. Bei der Aktion wurden 23 Soldaten getötet und eine große Menge Munition und Ausrüstung beschlagnahmt. Sie zerstörten außerdem eine Flugabwehrstellung. Diese Aktion steht in direktem Zusammenhang mit der Beendigung des einseitigen Waffenstillstandes der Guerilla. Beim Rückzug fielen zwei Guerillas. Das türkische Militär bombardierte die Region mit Kobrahubschraubern.

Colemêrg (Hakkari): bewaffnete Aktionen gegen Kontrollpunkte – Armee terrorisiert Zivilbevölkerung
In der Nacht zum 4.6. wurden zwei Angriffe auf einen Polizeiposten nahe Colemêrg durchgeführt. Der erste Angriff mit Raketenwerfern galt einem Fahrzeug von Spezialeinheiten an der Straße zwischen Colemêrg und Celê. In der Nacht wurde hier noch ein weiterer Panzerwagen unter Beschuss genommen. Dabei wurden nach bisherigen Angaben zwei Polizisten verletzt. In der selben Nacht wurde ein Kontrollpunkt im 10km entfernten Depin mit Raketen angegriffen. Nach bisherigen Angaben wurden dabei drei Polizisten verletzt.
Das Militär ging daraufhin massiv gegen die Zivilbevölkerung vor. Nach den Angriffen wurde die gesamte Stadt Colemêrg abgeriegelt. Spezialeinheiten führten willkürlich Razzien durch und schlugen Dorfbewohner_innen zusammen. Es wurden drei Personen festgenommen, die mittlerweile allerdings wieder auf freiem Fuße sind. Soldaten beschossen Häuser von Dorfbewohner_innen. Die Dorfbewohnerin Zozan A. erklärte: „Was ist unser Verbrechen? Warum zerschießt der Staat unsere Häuser? Unsere Kinder stehen alle unter Schock, die fürchten sich immer noch. Was ist unser Verbrechen, wenn die PKK fünf Kilometer weiter weg einen Angriff durchführt?“
Sie zeigte Journalist_innen ihre von Geschützen durchlöcherten Wände. Sie wendete sich mit ihren Klagen an den Menschenrechtsverein IHD.

Colemêrg: 17-Jähriger flieht nach Folter aus dem Gericht
Ein 17-Jähriger wurde nach dem Angriff als angeblich Beschuldigter festgenommen und schwer gefoltert. Ihm wurde unter anderem der Arm gebrochen. Nachdem der Haftrichter seine Folterspuren nicht kommentierte und sich nicht für seinen Zustand interessierte, sprang er mit den Worten aus dem Fenster: „Was habt ihr hier für eine Art von Gerechtigkeit?“ Obwohl aus fünf Waffen das Feuer auf ihn eröffnet wurde, konnte er entkommen.

Wan/Geva$: Raketen auf Polizeidirektion
Ebenfalls in der Nacht zum 4.6. wurde die Polizeidirektion in Geva$ mit Raketen angegriffen. Drei Raketen explodierten im 2. Stock des Gebäudes. Nach dem Angriff entstand ein heftiges Gefecht.
Das Militär setzte nach der Aktion den Artos-Berg unter Blockade und erhöhten die Überwachung.

Zaxo/Kanimasi: Soldaten beim Grenzübertritt gestoppt, zwei Soldaten getötet

In der Nacht zum 4.6. versuchte eine Einheit des türkischen Militärs die Grenze in die von der Guerilla kontrollierten Gebiete zu überschreiten. Zwei Soldaten starben bei dem Versuch in die Guerillagebiete einzudringen. Danach wurde die Operation zurückgezogen und das Gebiet Hubschraubern und Artillerie bombardiert.

Dersim: Ausnahmezustandsgebiete, Gefechte, Guerillaaktionen:
Am 5.6. kam es in der Region Pulur (Ovacik) zu schweren Gefechten, nachdem eine Militärbasis von vier Seiten gleichzeitig durch Guerillaeinheiten angegriffen worden war. Über Verluste und Schäden ist noch nichts bekannt.
Weiterhin wurden in der Region Dersim fünf weitere Gebiete zu „vorübergehenden Sicherheitszonen“ erklärt und das betreten für Zivilist_innen verboten.

$irnex/Elkê: Guerilla greift Kontrollpunkt an
Am Abend des 05.06. wurde ein Kontrollposten der Polizei mit automatischen Waffen angegriffen. Daraus entstand ein zweistündiges Gefecht. Genauere Informationen über Verluste liegen noch nicht vor.

$irnex/Qilaban: Neue Militäroperation, Zap-Gebiet unter Artilleriebeschuss

Das türkische Militär hat am 6.6. eine neue Operation mit Luftunterstützung in der Umgebung von Qilaban (Uludere) begonnen. Des Weiteren setzte die Artillerie Gebiete in der Zap-Region unter Artilleriefeuer.

Quellen: ANF, DIHA, Yuksekovahaber, 01.06.-07.06.2010, ISKU

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MeLo.21
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Re: Kriegssituation in Kurdistan

von MeLo.21 am 10.06.2010 01:16

Kriegssituation in Kurdistan: Schwere Kämpfe und staatliche Morde

In allen Teilen Kurdistans kam es in der letzten Woche zu schweren Gefechten, insbesondere mit der türkischen und iranischen Armee. Der NATO Staat Türkei greift zunehmend auf die Kriegspraxen der 90er Jahre zurück und vertreibt die Dorfbevölkerung aus den Grenzregionen. In den „geräumten“ Dörfern richtet die Armee Stützpunkte ein. Bei einem Angriff durch türkische Soldaten mit einer Granate auf eine Gruppe spielender Kinder, wurde ein Junge getötet und vier weitere verletzt. In den nordkurdischen Provinzen Dersim, $irnex ($ırnak), Colemêrg (Hakkari) und Sêrt (Siirt) kommt es zu schweren Gefechten zwischen kurdischer Guerilla, die sich immer noch in defensiver Stellung befindet, und türkischem Militär. Im Iran/Ostkurdistan führte die Guerilla nach den Hinrichtungen mehrerer kurdischer Aktivist_innen etliche Aktionen durch.

WAN/ÖZALP: SOLDATEN GREIFEN KINDER MIT GRANATE AN, 1 TOTER 4 VERLETZTE
Nach Augenzeugenberichten warf ein türkischer Soldat am 25.05. in Özalp eine Handgranate auf eine Gruppe spielender Kinder. Dabei starb ein 13-Jähriger, 4 weiter Kinder wurde verletzt. Drei von ihnen schwer. Die Familien der Kinder demonstrierten daraufhin unter der Parole „Ihr seid Mörder, kommt, bringt uns auch um“ zu der Militärstellung an der der Angriff passiert war. Auch am Krankenhaus provozierte die Polizei mit Absperrungen und Abfilmen der Anwesenden. An der Beerdigung des Jungen nahmen Tausende, unter ihnen Abgeordnete der linken BDP unter Parolen gegen das staatliche Morden teil. Viele zeigten hier auch ihre Solidarität mit der PKK und ihrem Vorsitzenden.

CUKURCA: SOLDATEN TÖTEN VIEH UND SCHLAGEN DORFBEWOHNER_INNEN ZUSAMMEN
Im Dorf Günde$ im Kreis Celê (Cukurca) eröffneten türkische Soldaten das Feuer auf eine Viehherde und töteten 30 Ziegen und zwei Maulesel. Eine Frau, die gegen die Ermordung der Tiere protestierte, wurde von den Soldaten zusammengeschlagen. Die Soldaten erschossen zuerst die Maulesel unter dem Vorwand, sie würden für den Schmuggel benutzt. Dann eröffneten die Soldaten das Feuer willkürlich auf die Ställe der Dorfbevölkerung und töteten mindestens 30 Ziegen. Die Besitzerin der Maulesel wurde, als sie sich beschwerte, von den Soldaten zusammengeschlagen.

CELÊ: GEFECHTE MIT GUERILLA
In mehreren Gebieten im Kreis Celê (Cukurca) kam es am 28.05. zu stundenlangen Gefechten mit der türkischen Armee, über Verluste ist noch nichts bekannt.

SÊRT/PERVARI: LANGANDAUERNDE GEFECHTE
Bei zwei Tage andauernden schweren Gefechten am 30.05. im Kreis Xisxêr (Pervari) in der Provinz Sêrt, zwischen türkischer Armee und der kurdischen Guerilla HPG kamen mindestens drei dem türkischen Militär untergeordnete, Paramilitärs (Dorfschützer) ums Leben und sieben wurden verletzt. Weiterhin kam zur Sprache, dass zwischen $irnex und Sêrt acht Dorfschützer, die an der Operation teilnahmen, entführt wurden. Darüber gibt es bisher weder von der HPG noch dem türkischen Militär eine Erklärung.

$IRNEX/COLEMERG: DÖRFER GERÄUMT UND BESETZT / TODESSCHWADRON AKTIV
In den Provinzen $irnex und Colemêrg wurden Ende Mai etliche Dörfer entlang der Grenze nach Südkurdistan geräumt und die Bevölkerung vertrieben. In den geräumten Dörfern errichteten Spezialeinheiten aus Bolu und Kayseri Stützpunkte. Weiterhin sind in der Provinz $irnex eine große Zahl von Mitgliedern der Todesschwadron Hancer Timi („Dolch Team“) aktiviert worden. Sie bewegen sich in 20er Gruppen durch rurale Gebiete und geben sich als Guerillas aus.

$IRNEX: SCHWERE GEFECHTE, 20 NOMAD_INNEN FESTGENOMMEN
Nach den Gefechten am 30. Mai, bei denen mindestens drei Soldaten und ein Dorfschützer zu Tode kamen, wurden bei Razzien mindestens 20 Nomad_innen festgenommen. Neben der Festnahmeoperation gehen die Militäraktionen mit Luftunterstützung in der Region weiter. Aus Protest gegen die andauernden Militäroperationen, streikten 31.05. die Ladenbesitzer in $irnex und Qilaban (Uludere) am.

$IRNEX/QILABAN: SCHWERE GEFECHTE, 16 GEFALLENE SOLDATEN
Bei einer groß angelegten Militäroperation am 28.05. in der Nähe von Qilaban versuchten türkische Soldaten die Grenze zu überqueren. Dabei starben mindestens 16 türkische Soldaten. Eine große Zahl von Dorfschützern wurde festgenommen, da sie nicht in Kämpfe eingegriffen hätten.
Die türkische Armee weitete ihre Operationen aus und bombardierte mehrere Regionen mit Artillerie.

DERSIM: BREIT ANGELEGTE OPERATIONEN
Die sich in der traditionell linken kurdischen Region Dersim ständig ausweitenden Militäroperationen gingen auch am 30.05. weiter. In mehreren Gebieten werden Soldaten aus Hubschraubern abgesetzt. Weiterhin werden Regionen mit Kobrahubschraubern bombardiert. Nach bisher unbestätigten Angaben starben am 29.05. vier HPG-Guerillas im Bombardement.

SÜDKURDISTAN: GRENZÜBERSCHREITENDE OPERATION, 4 SOLDATEN GEFALLEN
Nach Erklärung des Pressezentrums der HPG, überquerten 20 Hubschrauber von Hakkari aus am 27.05. die Grenze und setzten Soldaten ab. Dabei kam es zu einem Gefecht mit der Guerilla, bei dem 4 Soldaten starben. Auch in weiteren Regionen wurden Operationen durchgeführt. Das Haftanin Gebiet liegt unter andauerndem Bombardement.

Quelle: ANF, 01.06.2010, ISKU

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MeLo.21
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Re: Kriegssituation in Kurdistan

von MeLo.21 am 10.06.2010 00:51

HPG-Bilanz für Mai: 25 Bodenoperationen, 2 Luftangriffe und 71 Artillerieangriffe der türkischen Armee

BEHDINAN – Die Pressestelle der HPG erklärte, dass das türkische Militär im Monat Mai 25 Bodenoperationen, 2 Luftangriffe und 71 Artillerieangriffe durchgeführt habe. Bei 21 Gefechten kamen 78 türkische Soldaten und 9 Guerillas ums Leben.
Die HPG erklärte: „Obwohl wir uns im Monat Mai 2010 als HPG im Zustand einer einseitigen Feuerpause befanden, verübte das türkische Militär Dutzende Angriffe und Operationen. Die Guerilla verübte in dieser Zeit vier Vergeltungsaktionen, bei denen eine Vielzahl von Soldaten ums Leben kamen und einige Waffen von der Guerilla in Besitz genommen wurden.“

Quellen: ANF 01.06., ISKU

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.06.2010 00:51.

MeLo.21
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Re: Kriegssituation in Kurdistan

von MeLo.21 am 10.06.2010 00:48

Siirt: 60 Jugendliche festgenommen

SIIRT - In Siirt wurden 60 Jugendliche die an einer Demonstration unter dem Motto :"Stoppt die Eskalation des kulturellen Völkermordes, Prostitution, Drogenhandel und Agententum!" teilnehmen wollten festgenommen.

Die Demonstration wurde von der revolutionären patriotischen Jugend (Devrimci Yurtsever Gençlik, DYG) organisiert und sollte vom Viehmarkt bis zur BDP-Landkreiszentrale laufen. Teilnehmer_innen wurden auf dem Weg zur Demonstration von der Polizei gestoppt und ohne jeden Grund festgenommen und in Kleingruppen zur Sicherheitsdirektion in Siirt abtransportiert.

Quelle: ANF, 30.05.2010, ISKU

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MeLo.21
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Re: Kriegssituation in Kurdistan

von MeLo.21 am 10.06.2010 00:47

Zusammenfassung: Militäroperationen der türkischen Armee nehmen zu

HAKKARI

Spezialeinheiten wurden mit Bussen nach Daglica gebracht: Im Landkreis Yüksekova der Provinz Hakkari wurden Richtung Daglicaca (Oramar) in 4 Bussen zivil gekleidete Spezialeinheiten gebracht. 3 Lastwägen mit Munition und 2 Panzer waren ebenfalls Richtung Daglicaca unterwegs. Während des Konvois wurde die Region unter verschärfte Bewachung gestellt.

3 verletzte Soldaten in Çukurca: In den bergigen Regionen im Landkreis Çukurca in der Provinz Hakkari wurden gestern bei Gefechten während einer Militäroperation 3 Soldaten verletzt. Auf der Internetseite des türkischen Generalstabes hieß es, dass es in den Morgenstunden während einer Operation der türkischen Armee zu Gefechten mit der Guerilla kam und dabei 3 Soldaten verletzt wurden.

Bombardierungen in Südkurdistan haben begonnen: In den Abendstunden des 29. Mai begannen in Çukurca erneut Bombardements durch Artillerie mit Mörsern und Granaten. Von dem Berg Darsinki aus werden die Gebiete Zap und Metina beschossen. Die Angriffen dauern zur Stunden noch an.

In der Region Dostki, in der sich die militärischen Operationen verstärken,wurde gemeldet, dass gestern Nacht die Gebieten Gelya$Ÿin und Mergezer am Fuße des Berges Cilo bombardiert wurden.

4 Soldaten bei einer Operation mit 20 Helikoptern gestorben: Laut einer Erklärung der Pressestelle der HPG (Volksverteidigungskräfte) hat das türkische Militär am 27. Mai im Gebiet Marinos um etwa 5.00 morgens eine Blitzoperation gegen die HPG-Guerilla in Hakkari durchgeführt, bei der 20 Sikosky Helikopter im Einsatz waren. Es kam zu Gefechten, bei denen 4 Soldaten starben.
Bei der Fortsetzung der Operation am 28. Mai wurden 4 türkische Soldaten getötet, während die Guerilla keine Verluste meldete. Laut der HPG Erklärung haben sich die Operationseinheiten nach den Gefechten aus dem Gebiet zurückgezogen. Vermutet wird, dass ein Teil der Soldaten für geheime Hinterhaltsaktionen in dem Gebiet zurückgelassen wurden.

$IRNAK

3 Tote bei Gefechten: Am Freitag kam es bei einer Operation des türkischen Militärs im Dorf Güneyçam bei $irnak zu Gefechten. Dabei sind laut des türkischen Generalstabes 1 Stabsunteroffizier und ein Dorfschützer getötet und drei weitere Soldaten verletzt worden. Regionale Quellen meldeten, einer der verletzten Soldaten kurz danach im Militärkrankenhaus von $irnak gestorben sei und mehr Soldaten verletzt wurden.

Militärtransport von Bolu nach Botan: Das türkische Militär setzt die militärischen Transporte in die Region Botan fort. Einheiten werden in Zivilfahrzeugen aus Bolu nach $irnak gebracht und der dortigen Kommandantur übergeben. Laut regionaler Quellen wurde der Konvoi durch starke Sicherheitsmaßnahmen geschützt.

Operationen auf dem Berg Herekol: Die HPG meldete, dass auch auf dem Berg Herekol in der Region Botan am 26. Mai Operationen stattgefunden und zwei Tage angedauert hätten.
Die Operation, an der auch Dorfschützer beteiligt gewesen wären, haben die Gebiete Gola Re$Ÿit, Cemê Karê, Deriye Kepere um den Berg Herekol umfasst. Der Erklärung der HPG zufolge habe das türkische Militär nach ihrem Rückzug Einheiten in dem Gebiet zurückgelassen. Es ist zu keinen Gefechten gekommen.

MARDIN


Militärfahrzeug beschädigt: In der Region um das Dorf Serenli im Landkreis Savur der Provinz Mardin wurde gestern um 10.40 ein Militärfahrzeug durch eine Explosion beschädigt. Während das türkische Militär keine Toten oder Verletzten meldet, sprechen regionale Quellen von einem verletzten Soldaten.

SIIRT
4 Toter und 8 Verletzte bei Auseinandersetzung unter Dorfschützern: Bei einem Streit unter Dorfschützern im Landkreis Pervari in der Provinz Siirt sind vier Dorfschützer gestorben, acht wurden verletzt. Laut der Meldungen ist in den Morgenstunden ein Streit zwischen Dorfschützern der Dörfer DüÄŸüncüler und Belenoluk entbrannt. Es ging dabei um Grundstücksrechte. Bei dem Streit, der erst mit Steinen und Stöcken, später auch mit Schusswaffen ausgetragen wurde, sind die Dorfschützer Remzi Sevinc aus Belenoluk, Abdulrezzak Kachan, Abdulmecit Özkan und Metin Yildirim gestorben, acht weitere Personen wurden verletzt und in das Krankenhaus von Pervari gebracht. Auch die Gendarmarie kam in die Dörfer, in denen die Spannungen nach wie vor andauern.

DERSIM

Überall Operationen: Seit Anfang Mai haben sich die militärischen Operationen der türkischen Armee in Dersim verstärkt. Laut einer Erklärung der Pressestelle der HPG (Volksverteidigunskräfte) wurde vom türkischen Militär am 26. Mai eine neue Operation in Dersim gestartet, die sich in ihrem Umfang auf die Gebiete $ehit Hasan, Lamec, Dinek und Cigerim in Dersim erstreckt. Nach Bombardements der Gebiete durch Helikopter des Typs Kobra, so die HPG, seien türkische Militäreinheiten mit Hubschrauber des Typs Sikosky gelandet. Sie hätten kein Ergebnis erzielen können und so hätte die Operation zwei Tagen gedauert. Am 27. Mai hätten die türkischen Soldaten sich zurückgezogen.
Die HPG mutmaßt die Weiterführung der Operationen durch geheime Aktionseinheiten, da das türkische Heer in dem Gebiet weiterhin verdeckt Aufklärungsaktionen durchführe.

HAFTANIN

Bombardierungen in Haftanin dauern weiterhin an: In Haftanin, wo fast täglich Bombardierungen stattfinden, kam es erneut zu Angriffen des türkischen Militärs. Am 28. Mai zwischen 21.00 und 23.00 Uhr wurden das Dorf Süle und das Gebiet Kato Süle in Haftanin mit Mörsern angegriffen. Es wurden keine Opfer gemeldet.

KANDIL

Aufklärungsflüge über Kandil: Die seit einer Woche andauernden, unbemannten Aufklärungsflüge in der Region Kandil in Südkurdistan lassen einen neuen Angriff auf die Dörfer dieser Region befürchten. Die US-amerikanischen Aufklärungsflugzeuge des Typs Heron fliegen ununterbrochen vor allem über die Gebiete Xinere, Xakurke, Zagros, Zap und Haftanin.
Bewohner_innen der Dörfer erinnern an die Luftangriffe vom 16. Dezember 2007 durch fast 50 Flugzeuge, bei denen die Dörfer bombardiert wurden und bewerten die seit einer Woche zunehmenden Aufklärungsflüge als Vorbereitung auf weitere Angriffe.


BANE
Angriff auf Polizeistation in Bane: Die Gefechte zwischen der PJAK (Partei für ein freies Leben Kurdistan) und der iranischen Armee eskaliert immer mehr. Bei einem Angriff der Guerilla auf eine Polizeistation in Bane sind 10 Soldaten getötet worden.
Laut einer Erklärung der Pressestelle der PJAK haben Guerillas am 27. Mai um 22.45 die Polizeistation Mercewana Bane besetzt und mindestens 10 iranische Revolutionswächter getötet.
Es sei auch ein Militärfahrzeug zerstört worden, so die PJAK. Nach der Aktion wurde das Gebiet um Bane vom iranischen Militär bombardiert und mit einer breit angelegte Operation begonnen. Laut regionaler Quellen sind direkt nach dem Angriff die Telefonleitungen für 48 Stunden gesperrt worden. Mit dieser Aktion der Guerilla sind in den letzten 20 Tagen bei Gefechten insgesamt 69 iranische Soldaten getötet worden.

Iranische Soldaten Foltern zwei Hirten an der Grenze: Bei dem Dorf Deste im Gebiet Mirkujan haben iranische Soldaten zwei kurdische Hirten schwer misshandelt. Einer von ihnen, Hesen Ebdullah Heci, wurde, nachdem die Soldaten ihn krankenhausreif geprügelt haben, in Handschellen abgeführt.
Wegen der Vernichtungspolitik des iranischen Staates gegenüber Kurd_innen fürchtet die Familie um das Leben von Heci.

Quelle: ANF, 29.05.2010, ISKU

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.06.2010 01:06.

Ez_u_Tu

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Kriegssituation in Kurdistan

von Ez_u_Tu am 02.06.2010 18:57



Ankara, 2. Juni (AKnews) – Die derzeit vor allem in den türkisch-kurdischen Bergregionen und im Nordirak tätige Rebellenorganisation Kurdische Arbeiterpartei (PKK) will nach 13 Monaten den einseitigen Waffenstillstand mit dem türkischen Militär wegen „Untätigkeit“ der türkischen Regierung aufheben. Der inhaftierte PKK-Führer Abdullah Öcalan (Bild) verkündet unterdessen seinen Rückzug aus der Politik.

Nach Angaben der kurdischen Website ANF erklärte der Exekutivrat der mit der PKK verwobenen Rebellenorganisation Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (Koma Civakên Kurdistan, KCK), „der einseitig gehaltene Waffenstillstand, der seit 13 Monaten von uns gehalten worden ist“, sei zu Ende. Die Regierungspartei AKP habe „den Prozess des Friedens und Dialogs sabotiert und aufgehoben.“ Die türkische Regierung sei „die einzig Verantwortliche“ für diese Entwicklung, so der Rat.

Der inhaftierte PKK-Führer Abdullah Öcalan erklärte unterdessen im Gespräch mit seinem Verteidigungsteam, die Kurden seien immer noch „einem kulturellen Genozid“ ausgesetzt. „Die Bedingungen für eine Fortsetzung des Prozesses sind nicht gegeben, daher wäre es für mich sinnlos, weiter daran festzuhalten. Da ich keinen Ansprechpartner gefunden habe, ziehe ich mich nach dem 31. Mai zurück“, kündigte er an.

„Von jetzt an liegt die Verantwortung in den Händen der KCK, der BDP und des Staates“, so Öcalan. Sie müssten selbst entscheiden, was sie künftig täten. „Sie genießen großes Ansehen bei der Bevölkerung und haben eine große Verantwortung übernommen. Sollten sich jedoch die Umstände ändern und sich ein Ansprechpartner ergeben, bin ich zu Gesprächen bereit.“

„Gegen die Kurden soll ein politischer, sozialer, ökonomischer und kultureller Genozid verübt werden“, meinte der PKK-Chef. „All diese Angriffe hängen zusammen und gehen von einem einzigen Zentrum aus. Gegen die Kurden besteht eine oligarchische Allianz aus AKP, CHP und MHP. Die Kurden sollten sich nicht an dem verlogenen Referendum der AKP über die Verfassung beteiligen. Die Verfassungsänderungen sind ein hinterlistiger Schritt, um den politischen und kulturellen Genozid an den Kurden zu bemänteln und zu verstecken.“

Öcalan betonte „die Wichtigkeit der inneren Einheit der Kurden“ und verwies auf sein „nicht-nationalistisches Lösungsprojekt“, die „demokratische Autonomie“: „Die innere Einheit der Kurden in allen vier Teilen ist wichtig. In der nordirakisch-kurdischen Hauptstadt Erbil sollte ein Kongress der Nationalen Einheit durchgeführt werden.

„Der Staat sollte sich an das Kriegsrecht halten und Zivilisten, Frauen und Kinder verschonen“, betonte Öcalan. „Auch die KCK sollte sich daran halten. Es ist möglich, dass sich die PKK mit dem Staat einigt, eine Lösung ist möglich, es kann aber auch zu einer festgefahrenen Situation und einem Krieg wie in den 1990er Jahren kommen. Es ist möglich, dass die PKK den Krieg verliert und ausgelöscht wird, das können wir nicht wissen. Ich appelliere nochmals an Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, dass wir das Problem auf friedlichem und demokratischem Wege lösen können. Ansonsten liegt die Verantwortung in Zukunft bei der AKP.“

ck/ms AKnews

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.06.2010 00:42.

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