Streng daneben ist auch vorbei

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firat47
Gelöschter Benutzer

Streng daneben ist auch vorbei

von firat47 am 11.11.2011 18:14

In Detmold ist vor zehn Tagen eine 18-Jährige entführt worden.

"Bild" schreibt heute:

Die Polizei sucht sie mit 200 Mann! Die Ermittler fürchten: Die Kurdin wurde von ihren Geschwistern ermordet, weil sie einen Deutschen liebt!

Arzu wuchs mit fünf Brüdern und vier Schwestern in Detmold (NRW) auf. Die Erziehung war streng muslimisch.

Auch wenn es so schön ins Weltbild von "Bild" und ihren Lesern passen mag: Die junge Frau ist keine Muslima, sondern eine Jesidin. Die Jesiden sind unter den Kurden, die sonst überwiegend muslimisch sind, eine religiöse Minderheit und wurden von Muslimen teilweise als "Teufelsanbeter" bezeichnet.

Die "Neue Westfälische" hat den religiösen Hintergrund der Familie in einem längeren Artikel beleuchtet. Darin heißt es auch, dass Jesiden im Irak, der Türkei oder Syrien, "zum Teil seit Jahrhunderten" verfolgt und unterdrückt würden, jesidische Frauen aber "keineswegs generell" unterdrückt würden. "Bild" glaubt, mit "Die Erziehung war streng muslimisch" alles gesagt zu haben.

Aber vielleicht ist es das, was Kai Diekmann meint, wenn er sagt: "Journalismus ist Komplexitätsreduktion".

Quelle: bildblog

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.11.2011 18:14.

firat47
Gelöschter Benutzer

Re: Streng daneben ist auch vorbei

von firat47 am 11.11.2011 18:25

Das ist mir auch schon öfters aufgefallen.
Wenn ein deutsch seine ganze Familie umbringt weil die Frau ihn verlassen hat, sagen die Zeitungen FAMILIENDRAMA dazu.
Wenn türkische, kurdische oder arabische Männer ihre schwester umbringen, weil sie mit einen europär zusammen ist, heiß EHRENMORD.
Nicht dass ihr den falschen eindruck bekommt, ich fände es gut das so was passiert, nein überhaupt nicht. Aber wieso sagen die zeitungen Familiendrama zu dem einen und Ehrenmord zu dem anderen?
Darüber hinaus sind familienverhältnisse viel komplizierter, die man nicht so einfach in die schublade Familiendrama oder Ehrenmord stecken kann. Wie unten schon erwähnt wurde: "Journalismus ist Komplexitätsreduktion".

Ausländer müssen sich bei allem doppelt rechtfertigen und müssen bei allem doppelt so gut sein, damit wir überhaupt wahrgenommen werden.

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Kurdewari
Gelöschter Benutzer

Re: Streng daneben ist auch vorbei

von Kurdewari am 11.11.2011 18:51

Genau den selben Fehler machen auch einige unter uns. Sie meinen, dass das was mit Kultur oder Relgion zutun hat. Man hat einfach ein Oberbegriff gefunden ohne drauf zu achten. Menschen machen allgemein diesen Fehler z. B. Gib mir bitte einen Tempo... Tempo hat das Wort Taschentuch ersetzt. Oder wie Pampers obwohl das Windel heisst...

Genauso hat man den Oberbegriff Ehrenmord für Menschen aus dem nahen Osten oder besser gesagt im moslimischen Bereich einfach übernommen. Diesen Fehler machen viele und setzen es weiter als Kultur oder Relgion ein.

Das BILD der Moslems scheint die BILD Redaktion schon gefunden zu habem...

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dilemin63
Gelöschter Benutzer

Re: Streng daneben ist auch vorbei

von dilemin63 am 11.11.2011 23:38

Die Bild Zeitung ist sowieso eine Klatsch-zeitung die alles um 180 Grad dreht um die Story spannend zu machen. Da braucht man sich auch nicht darüber aufregen weil das sowieso nicht stimmt. Ich sag nur soviel.... für manche hat das Wort Ehre eine ganz andere Bedeutung als vielleicht für euch. Nur weil ihr das Wort anders definiert müssen es die anderen nicht auch so sehen. Als meine Schwester mit einem Aleviten ankam und mein Vater nichts dagegen einwand sagte mein Onkel: " Wäre das meine Tochter hätte ich sie umgebracht, so schnell hätte sie nicht bis 3 zählen können. Weil er 1. ein Alevite sei und 2. Das sie es überhaupt wagen kann selber zu entscheiden mit wem sie heiratet...sei das schlimmste was man als Mädchen tun könnte da nur der Vater einzig und allein darüber entscheiden dürfte." Das ist der Unterschied. Er denkt zwar er hätte dann Ehre aber in meinen Augen ist sowas einfach nur krank. Die Bild Zeitung hat 100% auch etwas dazu erfunden aber wissen wir es genau? Leider kennen wir die wahren Tatsachen nicht. Ihr sagt die ganze Zeit bei den Deutschen kommt sowas nicht vor da wird es als Familiendrama bezeichnet. Jetzt seit mal GANZ ehrlich..wie oft bzw. gab es schon einmal einen Ehrenmord bei den Deutschen? Bei den Kurden gabs genug welche.., ich sage nicht das es was mit Religion oder Kultur zu tun hat sondern das es nunmal Ehrenmorde gibt. Und weil die Bild-Zeitung oder andere dumme Zeitungen in Deutschland nicht einfach einsehen will das es ein NORMALER Mord war der überhaupt nichts mit Ehre und dessen Verschmutzung zu tun hatte, schreiben sie lieber "Ehrenmord" weil das die Leser interessiert. Sowie als ich einmal gelesen hab : " Tochter wird vom eigenen Vater verkauft für 20.000€ habe ich die Zeitung gekauft weil mich des interessiert hat.... Das war ein Bericht über eine kurdische Familie in Deutschland und das Geld war Brautgeld das für das Gold und die Hochzeit etc. gedacht war ( was ÜBERHAUPT NICHTS mit Verkaufen zu tun hat...)  Die Zeitung landete nach den ersten 2 Sätzen in den Müll. Viele Deutsche haben schon Vorurteile gegen uns zum einen weil sie uns nicht kennen zum anderen weil sie JEDEN Dreck der in den Zeitungen verbreitet wird aufs Wort glauben.

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firat47
Gelöschter Benutzer

Re: Streng daneben ist auch vorbei

von firat47 am 11.11.2011 23:46

Jetzt seit mal GANZ ehrlich..wie oft bzw. gab es schon einmal einen Ehrenmord bei den Deutschen?

Okay wenn ein deutscher seine frau und die kinder umbringt hat das nix mit ehre zu tun? Oder hat der deutsche einfach keine ehre, so dass es bei ihm automatisch familiendrama heißt?

Ich weiß nicht ob du verstanden hast worauf ich hinaus will.
Wiederholung:
Darüber hinaus sind familienverhältnisse viel komplizierter, die man nicht so einfach in die schublade Familiendrama oder Ehrenmord stecken kann. Wie unten schon erwähnt wurde: "Journalismus ist Komplexitätsreduktion".

Kurdewari hat auch zwei gute beispiele genannt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.11.2011 23:48.

dilemin63
Gelöschter Benutzer

Re: Streng daneben ist auch vorbei

von dilemin63 am 11.11.2011 23:54

Ich meinte damit viel eher: Wie oft standen in den Zeitungen etwas über Deutsche die einen Ehrenmord begangen haben? Bei den Kurden habe ich es MINDESTENS schon 5 mal in den Zeitungen gelesen. Kurdin wird umgebracht weil sie.......usw. (Habe mich falsch ausgedrückt.) Damit meinte ich das es bei uns immer als Ehrenmord bezeichnet wird, während ich bei den Deutschen noch nie was davon gehört habe.

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firat47
Gelöschter Benutzer

Re: Streng daneben ist auch vorbei

von firat47 am 11.11.2011 23:57

Damit meinte ich das es bei uns immer als Ehrenmord bezeichnet wird, während ich bei den Deutschen noch nie was davon gehört habe.

Ja genau darauf will ich hinaus. Wieso wird bei deutschen nie ehrenmord gesagt? Es kommt bestimmt öfters vor, dass ein deutscher seine ganze familie umbringt, weil seine frau ihn sich scheiden will.
Darum geht es genau. Da wird das wort ehrenmord nicht benutzt, bei kurden heißt es automatisch ehrenmord. Das ist doch nicht okay so, findest du nicht?

achso gut sorry, ich glaube jetzt habe ich dich verstanden. Du meinst dasselbe wie ich, glaub ich

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.11.2011 00:00.

dilemin63
Gelöschter Benutzer

Re: Streng daneben ist auch vorbei

von dilemin63 am 12.11.2011 00:07

Natürlich ist das nicht oke aber das hat sich nun mal so eingeschlichen. Sowie als eine Deutsche mich fragte ob mein Vater mich tatsächlich umbringen würde wenn ich einen Freund hätte weil das bei uns Kurden ja "üblich" sei. Als ich sie dann gefragt habe was sie mit "üblich" denn meint und woher sie diesen scheiß überhaupt her hat meinte sie das die Zeitungen immer davon berichten würden. Oder ein deutscher Junge der mal sagte: " Lieber bin ich Deutscher und bring meine Schwester nicht um nur weil sie einen Freund hat, ihr Kurden steckt mit eurem Kopf immer noch im 15 Jahrhundert und kennt so etwas wie reden nicht." Alles Medien die solche Vorurteile verursachen . Und dumme Menschen die das glauben. Und wie genau es dazu gekommen ist weiß ich leider auch nicht, überhaupt dieses Wort: "Ehrenmord" wie kommt es dazu? Wie kommen die Deutschen dazu unsere Fälle als Ehrenmorde zu bezeichnen? ax ax -.- Hauptsache Kurden wissen wie es ist, was Deutsche von mir (den Kurden) denken geht mir sonst wo vorbei

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Asiti.u.Azadi
Gelöschter Benutzer

Re: Streng daneben ist auch vorbei

von Asiti.u.Azadi am 12.11.2011 00:38

Das war doch hagen rether der genau das angesprochen hatte.

Das ist eine bewusste und gewollte spaltung. Gewollt von politikern und auch den medien. Man vermeidet den dialog wo man kann und hetzt lieber mit vorurteilen, falschinterpretationen und behauptungen.

Erst jetzt aktuell wird den menschen wieder das thema zwangsheirat in das gedächtnis zurück gerufen.
Ich bin selber gegen zwangsheirat. Aber ich empfinde diese bewusst falsche instrumentalisierung als sehr sehr gefährlich.





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Azadiyakurd...
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Re: Streng daneben ist auch vorbei

von Azadiyakurdistan am 16.01.2012 02:44

Arzu Özmens Leiche auf Golfplatz entdeckt



Von Christian Althoff

Detmold (WB). Arzu Özmen (18) aus Detmold ist tot. Elf Wochen, nachdem die jesidische Kurdin von fünf ihrer Geschwister entführt worden war, ist ihre Leiche am Freitag auf einem Golfplatz im schleswig-holsteinischen Großensee entdeckt worden, 270 Kilometer von Detmold entfernt. Wann die Frau getötet wurde, und seit wann sie auf dem Golfplatz gelegen hat – dazu wollte Oberstaatsanwalt Michael Kempkes aus Detmold am Samstag nichts sagen.

Ein Augenzeuge will gesehen haben, dass die Tote keineswegs verwest war, und auch die Pflanzen am Ablageort sollen nicht so ausgesehen haben, als habe seit drei Monaten ein Mensch darauf gelegen. Auch soll die Leiche nicht die Lederjacke getragen haben, die Arzu in der Tatnacht angehabt hatte. »An Spekulationen beteilige ich mich nicht«, sagte Kempkes, der jetzt auf den Obduktionsbericht wartet.

Nachbarn über Tod Arzu Özmens erschüttert – 80 Menschen bei Gedenkveranstaltung

Nachbar Norbert Leseberg (71) schüttelt mit dem Kopf. »Wir kannten die Familie Özmen seit mehr als zehn Jahren nur als nett und ausgesprochen hilfsbereit. Aber offenbar war das nur die Fassade. Das arme Mädchen!«

Samstagabend am Alten Weg in Detmold-Remminghausen. Auf dem Bürgersteig vor dem rotverklinkerten Haus der Familie Özmen brennen zwei Kerzen, eine Frau hat gerade einen Strauß roter Rosen danebengelegt. In der Kälte stehen Nachbarn zusammen, die es nicht mehr in ihren Häusern gehalten hat. Die jemanden zum Sprechen gesucht haben, nachdem sie im Radio gehört hatten, dass die Leiche von Arzu Özmen (18) auf einem Golfplatz in Großensee nordöstlich von Hamburg gefunden worden war.

Die Arzu Özmen, die auf dem Bild zu sehen ist, das die Polizei nach der Entführung des Mädchens im November veröffentlicht hatte, kennt hier niemand. »Arzu hatte richtig lange, schwarze Haare. Aber nachdem sie vor ihrer Familie ins Frauenhaus geflohen war und von den Behörden eine neue Identität bekommen hatte, hat sie wohl aus Sicherheitsgründen ihr Aussehen geändert«, erzählt die Nachbarin Margret Maahs (76). Bis vor einigen Monaten, sagt ihr Mann Friedrich (77), hätte er nur Gutes über die Özmens berichten können: »Wenn wir Hilfe in Haus oder Garten brauchten, waren Fendi Özmen und seine Söhne sofort zur Stelle.«

Die jesidischen Kurden waren vor mehr als 20 Jahren Jahren aus der Türkei geflohen und hatten die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Mehrere der zehn Kinder im Alter zwischen zehn und 27 Jahren sind in Deutschland geboren worden. Die erwachsenen Kinder sind, wie der Vater, berufstätig. Einer der Söhne, Kirer Özmen (25), ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Remminghausen. 1997 hatten die Özmens in Detmold-Remminghausen ein einstöckiges Bürogebäude gekauft und es zu einem mehrgeschossigen Haus für die Großfamilie erweitert. »Die galten hier alle als voll integriert«, erzählt Friedrich Maahs. Und sein Nachbar Norbert Leseberg sagt: »Wir waren alle auf der Hochzeitsfeier eines Sohnes. 400 Gäste sind dagewesen!« Friedrich Maahs: »Noch im Spätsommer hatten wir die ganze Familie zum Grillen eingeladen.«

Außer den Eltern seien aber nur die Söhne gekommen. »Erst später haben wir erfahren, dass Arzu Tage zuvor zu Hause angeblich vor den Augen ihrer Geschwister verprügelt worden war, weil sie ein Verhältnis mit einem Nicht-Jesiden gehabt hat«, erzählt der 77-Jährige. Und er erinnert sich daran, dass er den Vater Fendi Özmen noch im letzten Jahr beiläufig gefragt hatte, was er denn tun werde, wenn sich Arzu »einen deutschen Freund« angeln sollte.

»Fendi hat nur mit den Schulter gezuckt, aber seine Frau Adle ist sofort aufgebraust und hat erklärt, dass das überhaupt nicht in Frage kommen würde.«

Nach Überzeugung der Kripo waren Arzus Schwester Sirin (27) sowie ihre Brüder Kirer (25), Kemal (24), Osman (22) und Elvis (21) am 1. November frühmorgens gegen 1.30 Uhr gewaltsam in die Wohnung von Arzus Freund Alexander K. eingedrungen und hatten ihre Schwester mit Waffengewalt entführt.

Kemal und Elvis Özmen waren Stunden später in Steinheim (Kreis Höxter) festgenommen worden, wo Kemal Özmen mit seiner Frau und zwei Kindern lebt. Von den anderen Geschwistern und dem blauen VW Golf der Familie fehlte bis zum nächsten Tag jede Spur. Seit der ersten Novemberwoche sitzen die fünf Geschwister in U-Haft und schweigen. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt außerdem den Vater Fendi Özmen. Es gebe aber keine Beweise, die einen dringenden Tatverdacht und somit einen Haftbefehl rechtfertigten, sagt Oberstaatsanwalt Michael Kempkes. Fendi Özmen und seine Frau behaupten, nichts über Arzus Verschwinden zu wissen.

Am Freitagmorgen hatte die Kripo noch einmal das Haus der Familie durchsucht. Alle Räume, die dem Vater, der Tochter Sirin und dem Sohn Özmen zuzuordnen sind, sollten auf Beschluss des Amtsgerichts Detmold überprüft werden. Noch während die Polizisten Aktenordner, Handys, SIM-Karten und Computerspeicher einsammelten, entdeckte 270 Kilometer entfernt ein Mitarbeiter des Golfplatzes Großensee eine Frauenleiche in einem Gebüsch, etwa 100 Meter von Loch 2 entfernt. Der Ablageort ist gut mit einem Auto zu erreichen, die nächste Straße ist nicht weit.

Die Obduktion in der Rechtsmedizin Lübeck ergab, dass die Frau getötet worden war. Am Samstagmorgen war das Opfer schließlich identifiziert: Es ist Arzu Özmen. Fest steht auch, dass die 18-Jährige schon tot war, als sie auf dem Golfplatz abgelegt wurde.

»Wir werden die Geschwister jetzt mit der neuen Lage konfrontieren«, sagt Oberstaatsanwalt Kempkes, der die Hoffnung nicht aufgibt, dass einer der Inhaftierten doch noch auspackt. Erst in der vergangenen Woche hatte Kempkes an die vier Brüder und die Schwester Briefe von Bürgern weitergeleitet, die Arzus Schicksal aufgeklärt wissen wollen. »In diesen Briefen appellieren Menschen beispielsweise an die Geschwister, zu bedenken, dass die Familie in Deutschland Zuflucht gefunden habe und nun auch unsere Gesetze respektieren müsse.«

Die Beamten der »Ermittlungskommission Talstraße«, die nach dem Entführungsort in Detmold benannt ist, werden heute in Lübeck den Fall von den schleswig-holsteinischen Ermittlern übernehmen.

Einige Frauen weinten, als sich gestern Abend in Detmold-Remminghausen etwa 80 Menschen zu einer spontanen Gedenkveranstaltung vor der Bäckerei Müller zusammenfanden. Dort hatte Arzu Özmen seit Jahren ausgeholfen, und dort hatte sie den Bäcker Alexander K. kennengelernt. Frühere Mitschülerinnen, aber auch ältere Menschen stellten Kerzen auf. Dann zog die Gruppe weiter zu Arzus Elternhaus, wo ebenfalls Kerzen entzündet wurden. Mitorganisatorin Katharina Wächter: »Wir wollen ein Zeichen setzen. So etwas darf nie wieder passieren.«

Was sind Jesiden?

Auf www.yeziden.de beschreiben sich Jesiden so: »Jesiden sind Kurden aus dem Irak, Syrien, der Türkei und dem Iran, wo sie oft verfolgt worden sind. Ihre Gesamtzahl wird auf 800 000 geschätzt. Die Religion ist eine monotheistische Religion, deren Wurzeln bis 2000 Jahre vor Christus zurückreichen. Die jezidische Vorstellung ist, dass neben Gott keine zweite Kraft existieren kann, die ohne sein Dazutun etwas Böses verrichten kann. Man kann nur durch Geburt Jeside werden. Die Regel, dass man nur untereinander heiratet, dient zur Selbsterhaltung. Gewalt und Zwang lassen sich nicht mit der jezidischen Religion legitimieren. Mord aus Ehre oder sonstigen Gründen ist mit der Religion nicht vereinbar.«

http://www.westfalen-blatt.de

Silav û Rêz
Azad

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.01.2012 02:45.
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