19. Die Vergangenheit (Plusquamperfekt)


Das Plusquamperfekt oder alternativ auch "Vorvergangenheit" gennant, unterscheidet sich von den anderen Vergangenheitsformen dadurch, dass der Sachverhalt nicht nur in Bezug auf den Sprechmoment, sondern auch in Bezug auf einen anderen vergangenen Referenzpunkt abgeschlossen ist. Es drückt also eine Handlung aus, die in der Vergangenheit bereits abgeschlossen war. Die Behandlung der transitiven und intransitiven Verben ist analog zu der im Präteritum und im Imperfekt.


Die Bildung des Plusquamperfekts mit intransitiven Verben

Grundlage für die Bildung des Plusquamperfekts bildet wieder der Infinitivstamm des Verbs. Dem isolierten Stamm schließen sich stets die im Präteritum gebeugten Formen des Verbs "bûn" an (bûm, bûyî, bû etc.). Falls der Verbstamm auf einen Konsonanten auslautet, so wird ein "i" zwischen dem Stamm und dem gebeugten "bûn" eingefügt. Für die Verneinung schieben wir die Silbe "ne" voran. Folgende Beispiele sollten zur Verdeutlichung dienen:

 

Beispiele / Mînak:

 

[man--->bleiben / intr.] (vokalauslautender Stamm)

Ez (ne)ma-bûm…………...Ich war (nicht) geblieben

Tu (ne)ma-bûyî…………...Du warst (nicht) geblieben

Ew (ne)ma-……………. Er, Sie, Es war (nicht) geblieben

Em (ne)ma-bûn………….. Wir waren (nicht) geblieben

Hûn (ne)ma-bûn………….Ihr wart (nicht) geblieben

Ew (ne)ma-bûn…………...Sie waren (nicht) geblieben

 

[ketin--->fallen / intr.] (konsonantauslautender Stamm)

Ez (ne)keti-bûm…………. Ich war (nicht) gefallen

Tu (ne)keti-bûyî…………. Du warst (nicht) gefallen

Ew (ne)keti-……………Er, Sie, Es war (nicht) gefallen

Em (ne)keti-bûn………….Wir waren (nicht) gefallen

Hûn (ne)keti-bûn………... Ihr wart (nicht) gefallen

Ew (ne)keti-bûn…………. Sie waren (nicht) gefallen

 

Die Bildung des Plusquamperfekts mit transitiven Verben

Wenn wir das Plusquamperfekt mit transitiven Verben bilden möchten, so gilt es einige spezielle Regeln zu beachten: Das Subjekt steht im Casus obliquus (2. Fall), während das Objekt im Casus rectus (1.Fall) steht. Abgesehen davon richtet sich die Personalendung des Infinitivstamms nicht wie sonst nach dem Subjekt, sondern nach dem Objekt. Ist kein Objekt vorhanden, so wird dem Infinitivstamm des Verbs stets nur ein "bû" angefügt. Für die Verneinung schieben wir die Silbe "ne" voran. Wir stellen fest, dass das Plusquamperfekt der transitiven Verben ebenfalls als Passiv gebildet wird und somit auch die Ergativkonstrunktion annimmt. Folgende Beispiele sollten dieses Prinzip verdeutlichen können:


Beispiele / Mînak:

[hildan--->hochheben / tr.] (vokalauslautender Stamm)

Min hil(ne)da- Ich hatte (nicht) hochgehoben

Te hil(ne)da- Du hattest (nicht) hochgehoben

Wî hil(ne)da- Er hatte (nicht) hochgehoben

Wê hil(ne)da- Sie hatte (nicht) hochgehoben

Me hil(ne)da- Wir hatten (nicht) hochgehoben

We hil(ne)da- Ihr hattet (nicht) hochgehoben

Wan hil(ne)da- Sie hatten (nicht) hochgehoben

 

[dîtin--->sehen / tr.] (konsonantautender Stamm)

Wî ez (ne)dîti-bûm……….Er hatte mich (nicht) gesehen

Wî tu (ne)dîti-buyî……….Er hatte dich (nicht) gesehen

Wî ew (ne)dîti-………... Er hatte ihn/sie/es (nicht) gesehen

Wî em (ne)dîti-bûn……… Er hatte uns (nicht) gesehen

Wî hûn (ne)dîti-bûn…….. Er hatte euch (nicht) gesehen

Wî ew (ne)dîti-bûn……….Er hatte sie (nicht) gesehen

 

Behandlung des „bûn“:

Beispiele / Mînak:

Ez bûbûm………………. .. Ich war gewesen

Tu bûbuyî………………….Du warst gewesen

Ew bûbû………………….. Er, Sie, Es war gewesen

Em bûbûn…………………Wir waren gewesen

Hûn bûbûn………………..Ihr wart gewesen

Ew bûbûn………………....Sie waren gewesen



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