Bielefeld: 600 Menschen demonstrieren für die Rechte der Kurden

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Asiti.u.Azadi
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Bielefeld: 600 Menschen demonstrieren für die Rechte der Kurden

von Asiti.u.Azadi am 19.11.2011 19:33


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VON FRANK BELL

Bielefeld (mt/nw). Die Rechnung der Polizei ist aufgegangen. Sie wollte verhindern, dass es bei der Demonstration von Kurden am Freitagabend zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit nationalistisch eingestellten Türken kam. Dafür waren zwei Hundertschaften aus Bielefeld und Recklinghausen sowie Diensthunde im Einsatz, der ohne Störungen verlief.

"Friedlich, bunt und laut, so sollte es sein", sagte Polizeisprecher Martin Schultz am Abend nach Abschluss der Demonstration zufrieden. Anlass des massiven Polizeieinsatzes, für den auch sechs Mitglieder der Dortmunder Reiterstaffel bereit standen, waren die gewalttätigen Zwischenfälle bei einer Demonstration von Türken am Sonntag, 30. Oktober, im Bahnhofsviertel. "Wir wollten ein Zusammentreffen von kurdischen und türkisch-national gesinnten Gruppen mit aller Kraft verhindern", sagte Schultz.

"Gegen Chauvinismus – Freiheit für das kurdische Volk" oder "Wir protestieren gegen den Rassismus" war auf Transparenten zu lesen, die Demonstranten beschimpften den konservativen türkischen Ministerpräsidenten Erdogan in Sprechchören als Faschisten und "Hurensohn".

Um sich gegen die Unterdrückung der Kurden in der Türkei zu wenden, sind Dima Preschkin, Can Celik, Matteo Bogthat und Lukas Beil gekommen. "Wenn die Türkei Mitglied der Europäischen Union werden will, muss das Problem vorher gelöst werden", sagt Bogthat und Beil fügt hinzu: "Kurden werden oft einfach so umgebracht." Nesrin Demir, die ganz vorne im Zug mitläuft und lautstark "Hoch die internationale Solidarität" skandiert, wünscht sich "endlich Frieden".

Aysel Öztürk, Sprecherin des kurdischen Friedenshauses "Mesopotamien" hat keine Aktionen der politischen Gegner erwartet, sie fordert den Stopp aller militärischen Aktionen gegen Kurden und ein demokratisches, friedliches Miteinander von Türken und Kurden. Die türkische Regierung müsse den Erdbebenopfern in der Provinz Van endlich helfen. Vor dem Hintergrund der so genannten "Dönermorde" weist sie auch auf die Gefahren durch Neonazis in Deutschland hin.

An der Herforder Straße haben Beamte etwa 15 junge Türken ausgemacht: "Eine kurze Ansprache und dann war alles okay", sagt Schultz am Ende der Demonstration.


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