Iranische Polizei geht mit Tränengas gegen Menge vor

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Bonafight
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Iranische Polizei geht mit Tränengas gegen Menge vor

von Bonafight am 14.02.2011 17:00

Kundgebungen trotz Demonstrationsverbot
Nach den Massenprotesten in Tunesien und Ägypten sind am Montag auch in Iran hunderte Menschen aus Protest gegen die Führung auf die Strasse gegangen. Sie zogen trotz eines Demonstrationsverbots in Richtung Freiheitsplatz. Die Polizei setzte Tränengas ein.

(sda/Reuters/afp) In Teheran sind am Montag zahlreiche Demonstranten auf die Strassen gegangen. Augenzeugen berichteten von mehreren Tausend Teilnehmern. In der Nähe des Imam-Hussein-Platzes hätten die Sicherheitskräfte Tränengasgranaten verschossen, um die Menge zu zerstreuen. Gemäss den Berichten hatten Hunderte Bereitschaftspolizisten in den Strassen Stellung bezogen.

Auch in anderen Teilen des Landes setzte sich die Bevölkerung über das Verbot hinweg. In der Stadt Isfahan gingen Augenzeugen zufolge ebenfalls hunderte Iraner auf die Strasse. Zugang zu U-Bahn-Stationen blockiert

Die iranischen Sicherheitskräfte hatten ihre Präsenz massiv verstärkt, um Proteste der Opposition im Keim zu ersticken. In Teheran bezog die Polizei Augenzeugen zufolge Stellung an grossen Kreuzungen und blockierte die Zugänge zu U-Bahn-Stationen.

Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi berichtete auf seiner Internetseite, Sicherheitskräfte hätten sein Haus im Süden der Hauptstadt abgeriegelt. Die Telefonverbindungen von seinem Wohnsitz seien gekappt worden.

Auch der Handyempfang sei gestört. Der Oppositionelle Mehdi Karubi wurde nach eigenen Angaben unter eine Art Hausarrest gestellt. Er sei mit einem Besuchsverbot bis am Montag belegt worden. Gül fordert mehr Bürgernähe

In Iran war es nach der umstrittenen Präsidentenwahl 2009 zu den grössten Demonstrationen seit der Iranischen Revolution vor 30 Jahren gekommen. Die Proteste ebbten nach einigen Monaten ab, auch weil die Sicherheitskräfte mit massiver Gewalt und Einschüchterungen gegen die Demonstranten vorgegangen waren.

Ermutigt von den Protesten in Tunesien, Ägypten und anderen arabischen Ländern rief die iranische Opposition zu erneuten Demonstrationen gegen Präsident Mahmud Ahmadinejad auf.

Der türkische Präsident Abdullah Gül griff während eines Staatsbesuchs in Teheran die Proteste in der Region auf und mahnte die Regierungen im Nahen Osten zu mehr Bürgernähe. «Manchmal werden Völker selbst aktiv, um ihre Forderungen durchzusetzen, wenn die Regierenden den Forderungen der Menschen kein Gehör schenken»,

Quelle

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