Israel erlaubt Geschlechtertrennung in Bussen

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Mezrecux
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Israel erlaubt Geschlechtertrennung in Bussen

von Mezrecux am 06.01.2011 19:16

In 56 israelischen Buslinien gilt künftig ein umstrittenes Transportgesetz. Die getrennte Sitzordnung zwischen Männern und Frauen soll einvernehmlich erfolgen.


Nach dem Urteil des höchsten israelischen Gerichts darf die Geschlechtertrennung auf den betreffenden Buslinien beibehalten werden, solange sie freiwillig geschieht

Die umstrittene Geschlechtertrennung auf verschiedenen israelischen Buslinien ist vom Obersten Gerichtshof in Jerusalem für zulässig erklärt worden, sofern kein Zwang ausgeübt wird. Dies berichtete die Tageszeitung „Haaretz“. Das Urteil beendet ein seit drei Jahren anhängiges Verfahren.
Ultraorthodoxe Juden hatten vor rund zehn Jahren auf verschiedenen Buslinien eine Geschlechtertrennung durchgesetzt. Danach dürfen Frauen nur hinten den Bus besteigen und im hinteren Teil Platz nehmen. Betroffen sind derzeit 56 Buslinien in und zwischen 28 Städten. Noch im Oktober 2009 hatte eine Expertenkommission des Transportministeriums die Trennung in öffentlichen Verkehrsmitteln für gesetzeswidrig erklärt.

Eine freiweillige Gechlechtertrennung

Nach dem Urteil des höchsten israelischen Gerichts darf die Geschlechtertrennung auf den betreffenden Buslinien beibehalten werden, solange sie freiwillig geschieht. Ein öffentliches Transportunternehmen könne keiner Frau nur aufgrund ihres Geschlechts vorschreiben, wo sie zu sitzen habe, zitiert die Zeitung aus dem Entscheid des Obersten Richters Elyakim Rubinstein. Frauen müssten die freie Wahl ihres Sitzplatzes haben.

Rubinstein zeigte sich erstaunt darüber, dass solche Hinweise heute noch notwendig seien. Er erinnerte laut Zeitung an die schwarze US-Bürgerrechtlerin Rosa Parks, die 1955 mit ihrer Weigerung, einem Weißen ihren Sitzplatz zu überlassen, den Montgomery-Bus-Boykott und damit die Bürgerrechtsbewegung auslöste.

Die jüdische Reformbewegung „Israelisches Religiöses Aktions-Zentrum“ (IRAC), die die Klage unterstützt hatte, forderte laut Bericht das Transportministerium zur intensiven Kontrolle der Buslinien auf, um sicherzustellen, dass weder Zwang noch Gewalt zur Durchsetzung der Geschlechtertrennung angewendet werde. Das IRAC kündigte laut lokalen Medienberichten außerdem an, eine Telefon-Hotline zu schalten, auf der sich Betroffene melden können, falls doch Zwang ausgeübt werden sollte.


welt.de

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