KCK: Die Phase eskaliert zu einem strategischen Krieg
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Zagros
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KCK: Die Phase eskaliert zu einem strategischen Krieg
von Zagros am 23.11.2011 18:49KCK: Die Phase eskaliert zu einem strategischen Krieg
Qandil – Der KCK-Exekutivrat hat Dienstagnachmittag nach den jüngsten Verhaftungswellen im Rahmen der sog. KCK-Verfahren eine Erklärung abgegeben, die wir im Wortlaut dokumentieren:
„Der türkische Staat hat seine kolonialfaschistischen Handlungen in Kurdistan auf eine neue Spitze getrieben. Das AKP-Regime setzt unseren Vorsitzenden seit nunmehr vier Monaten einer verschärften Isolation und psychologischer Folter aus, und verletzt damit sowohl universelles Recht als auch ihre eigenen Gesetze. Sie versucht mit dieser Verschärfung, die keinerlei moralische Haltung besitzt, sowie mit der Ausweitung des Krieges Ergebnisse zu erlangen.
Nachdem die Isolation und die psychologische Folter gegen unseren Vorsitzenden nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat, setzt die AKP nun ihre Kriegserklärung gegen den Vorsitzenden Apo [Abdullah Öcalan] in die Tat um. So sind die KCK-Verhaftungen, die Angriffe gegen die Akademien usw. als Angriffe gegen die Linie und das System unseres Vorsitzenden zu verstehen. Nachdem das kurdische Volk sich dem AKP-Kolonialismus nicht ergeben hat, konzentrieren diese sich nun auf den Vorsitzenden Apo, durch den das kurdische Volk Kraft schöpft. Ziel ist es die Verbindung zwischen dem Vorsitzenden und dem Volk zu kappen, um so zu einem Erfolg zu gelangen.
Die Operationen am heutigen Morgen in 16 Städten, bei denen das Rechtsbüro Asrin und die Anwälte und Anwältinnen des Vorsitzenden festgenommen worden sind, zeigen die wahren Absichten der AKP. Hieraus erschließt sich auch, weshalb sich der türkische Ministerpräsident gestern dringlich mit seinen Ministern getroffen hat.
Es wird gegen unseren Vorsitzenden, sein System und seine Linie und somit gegen das gesamte kurdische Volk Krieg geführt. Dieser Krieg hat keinerlei rechtliche Grundlage, und wenn doch, dann unter den Gesetzten der herrschenden Kolonialisten.
DAS IST DIE ESKALATION DES KRIEGES
Sowohl alle PolitikerInnen in Kurdistan, die für die Freiheit stehen, als auch die Anwälte und Anwältinnen des Vorsitzenden werden zur Zielscheibe. Das ist Beweis genug dafür, welche Furcht die AKP-Regierung vor dem Vorsitzenden Apo, der Freiheitsbewegung und dem kurdischen Volk hegt. Daher versuchen sie mit allen möglichen Mittel und unter der Missachtung jeglichen Rechts das kurdische Volk zu schwächen und zur Ergebung zu zwingen. Und dies bedeutet schließlich nichts anderes als die Eskalation des Krieges.
Der Urheber dieser faschistischen Praxis, Ministerpräsident Erdoğan, schämt sich nicht, seine Nachbarländer zu mahnen, sie sollen doch die Stimme ihres Volkes erhören. Das ist nichts als eine hinterlistige Doppelmoral. Dass ein Ministerpräsident, welcher endlose Polizeigewalt gegen das kurdische Volk einsetzt, welcher seine eigenen Gesetze permanent übertritt, welcher gegen internationales Recht verstößt, indem er verbotene Waffen gegen unsere Guerillakräfte einsetzt, sich anmaßt nach links und rechts Belehrungen von sich zugeben, ist eine Schande für die Menschheit.
Der heutige Vertreter eines türkischen Staates, der in seiner Vergangenheit die Unterschrift unter zahlreiche Massaker gegenüber den Kurden gesetzt hat, setzt zum einen eine aktualisierte Form des Dersim-Genozids in der heutigen Zeit um und spricht zum anderen davon, dass der türkische Staat sich seiner Geschichte in Dersim stellen müsse. Dies ist der beste Beweis dafür, hinter welchen schmutzigen Interessen die AKP her ist. Es ist offensichtlich, dass nicht nur die AKP als Partei, sondern das gesamte System des türkischen Staates, sich seiner Geschichte stellen muss und die Genozide an den Völkern Kurdistans aufarbeiten und sich dafür bei den Betroffenen entschuldigen muss. Ohne diesen Schritt können in der Türkei die dringlichsten Probleme nicht gelöst und der Übergang zu einer wirklichen Demokratie nicht begangen werden. Aber diejenigen, die diese Ereignisse für kurzfristige Interessen missbrauchen und für ihre begangenen Taten andere beschuldigen, werden früher oder später sich der Geschichte stellen müssen.
Alle demokratischen Kreise der Türkei, die für eine gemeinsame Zukunft der Völker eintreten, die auf der Seite von Frieden und Demokratie stehen, müssen gegenüber den faschistischen Handlungen der AKP, die in die Phase eines strategischen Krieg manövriert, ‚Stopp' rufen. Es muss auch bewusst gemacht werden, dass der Vorsitzende Apo die einzige Kraft ist, welche eine gemeinsame Zukunft des türkischen und kurdischen Volkes gewährleisten kann. Daher sind die Angriffe auf unseren Vorsitzenden, sowie auf seine Anwälte, als Angriffe auf die türkisch-kurdische Einheit zu werten. Die Angriffe der AKP-Regierung – die heutigen mit eingeschlossen – haben ein Niveau erreicht, an dem sie unsere Geduld überstrapaziert. Daher rufen wir alle Kräfte, die auf der Seite der Demokratie und des Friedens stehen dazu auf, gegenüber den Angriffen der AKP-Regierung nicht zu schweigen.
Wer nach dem heutigen Zeitpunkt noch daran glaubt, dass eine ‚neue Phase beginnt', in der alles besser wird, der betrügt sich nicht nur selbst, sondern ebnet zugleich auch den Weg für weitere faschistische Angriffe der AKP.
Quelle: ANF, 22.11.2011, ISKU