Kriegsentwicklungen der letzten Woche

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Mezrecux
Gelöschter Benutzer

Kriegsentwicklungen der letzten Woche

von Mezrecux am 30.04.2010 16:35

Auch diese Woche war von heftigen Militäroperationen und Angriffen geprägt. Die Medya-Verteidigungsgebiete, unter Kontrolle der kurdischen Guerilla in Südkurdistan/Nordirak, stehen unter Dauerfeuer aus Flugzeugen und türkischer und iranischer Artillerie. Aber auch in Nordkurdistan führt das Militär vielerorts Operationen durch. Es kommt zu schweren Gefechten. Der türkische Staat transportier weiterhin mit hunderten Zivilfahrzeugen, Waffen, Soldaten und militärisches Gerät an die Grenzen.

BEWAFFNETE AUSEINANDERSETZUNGEN IN GIRESUN
Am 27.04. kam es in der Umgebung der Schwarzmeerstadt Giresun zu heftigen Gefechten, die 5–6 Stunden andauerten. Mindestens ein Unteroffizier starb, zwei Soldaten wurden verwundet. Eine große Zahl Soldaten wurde in die Region transportiert und die Operation dauert mit Luftunterstützung an.
Der Bürgermeister der Kleinstadt Giresun, Kerim Aksu (CHP), forderte die Bevölkerung auf, an ihren Häusern und Arbeitsplätzen türkische Fahnen zu hissen,

SCHWERE KÄMPFE IN QOSER – 1 TOTER POLIZIST, 2 GEFALLENE GUERILLAS
Nach Erklärung der Guerilla HPG, hatten am 22.04. Polizisten in Qoser (tr. Kiziltepe) zwei Guerillas entdeckt und das Feuer auf sie eröffnet. Infolge dieses Gefechts starb ein Polizist, ein weiterer wurde verletzt. Nach dem Kampf versuchten die Guerillas das Gebiet zu verlassen, wurden jedoch von einer Spezialeinheit erneut in ein Gefecht verwickelt. Ein Mitglied einer Spezialeinheit wurde getötet und die Guerilla Zana (Mesut Sakin) und Andok (Sacit Bayram) im Kampf getötet.
Augenzeugen berichten, die Spezialeinheiten hätten im ganzen Viertel gezielt auf Häuser geschossen und Türen eingetreten. Ein Jugendlicher wurde von der Polizei angeschossen und wird im Moment im Krankenhaus behandelt.

$IRNEX – MITGLIED VON TODESSCHWADRON GETÖTET
Der Dorfschützer und Mitglied der Todesschwadron Hançer Timi, Koçer Güngör, wurde am 23.04. getötet, als er mit Soldaten auf Operation ging. Das sogenannte Hançer Timi (Dolch-Team) ist für eine Vielzahl von Morden und Folter bekannt und setzt sich aus Geheimdienstelementen, Soldaten und Paramilitärs zusammen. Ob Güngör im Rahmen der Gefechte starb oder Opfer einer Abrechnung innerhalb der staatlichen Kräfte wurde ist noch nicht bekannt.

COLEMÊRG – NEUE SPERRGEBIETE
Eine große Zahl von Almen und Weiden wurde aufgrund militärischer Operationen in Colemêrg (trk. Hakkari) auf die Liste der Sperrgebiete genommen.
Nach Aussagen der örtlichen Bevölkerung haben diese Betretungsverbote einzig und allein das Ziel die Menschen zu vertreiben. Sie stellen eine direkte Fortsetzung der Entvölkerungskampagnen der 90er Jahre dar bei denen über 4000 Dörfer zerstört worden waren. Den Menschen wird so jegliche Überlebensmöglichkeit genommen, da Landwirtschaft die einzige Einkommensquelle in der Region ist.

VORBEREITUNGEN AUF GROSSOFFENSIVE GEHEN WEITER
Während täglich türkische F-16 Bomber die Grenze überqueren, reißt der Strom von Soldaten und Kriegsmaterial in die Grenzgebiete nicht ab. So fuhr nach Çelê (trk. Çukurca) am 25.04 ein Konvoi von über hundert Fahrzeugen mit Soldaten und Munition. Auch nach Şirnex fuhren Dutzende Fahrzeuge.

ARTILLERIEANGRIFFE AUF HAFTANIN UND ZAGROS
Auch am 27.04. bombardierte sowohl das türkische, als auch das iranische Militär, die südkurdischen Gebiete. Auch der Iran nahm Dörfer im Kandil und Jerewa ins Fadenkreuz. Über Sachschäden und menschliche Verluste ist noch nichts bekannt.

Quelle: ANF, 27.04.2010, ISKU

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