Niemand wird das kurdische Volk vom Widerstand abhalten können

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Kurdewari
Gelöschter Benutzer

Re: Niemand wird das kurdische Volk vom Widerstand abhalten können

von Kurdewari am 12.08.2010 21:28

Ob Atalay will oder nicht er muss damit leben, dass man die Kurden nicht ausrotten kann.
Ich weiß nicht ob Atalay das gesagt hat, da ich weiß, dass er selber Kurde ist.
Man müsse also bei ihm anfangen. Aber falls er sowas sagt, dann widerspricht er sich.
Er muss dann den Finger zuerst auf sich zeigen.

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Hawar
Gelöschter Benutzer

Re: Niemand wird das kurdische Volk vom Widerstand abhalten können

von Hawar am 12.08.2010 14:40

Wenn das kurdische Volk vernichtet wird, dann wird gleichzeitig ein Stück Menschheit
vernichtet. Der Widerstand des kurdischen Volkes ist ein Menschheitswiderstand.



Wenn man bedenkt das das kurdische Volk eines der ältesten Völker auf diesem Planeten ist, dann
kann man diesen Zitat in Gold umrahmen. Sehr schön formuliert.

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Hawar
Gelöschter Benutzer

Re: Niemand wird das kurdische Volk vom Widerstand abhalten können

von Hawar am 12.08.2010 14:38

Im Gespräch zwischen der kurdischen Nachrichtenagentur ANF und Duran Kalkan wird erwähnt das der türkische Innenminister Atalay in der Presse gesagt haben soll, dass man einige Gebiete reinigen müsse. Diese Aussage ist sehr verbrecherisch und erinnert mich an Serbien, als man die Wohngebiete der Muslime gesäubert hat. Der türkische Innenminister fördert mit solchen Aussagen die ethnische Säuberung von kurdischen Siedlungsgebieten. In Deutschland würde der türkische Innenminister sofort des Amtes enthoben werden und ggf. eine saftige Strafanzeige, wegen Aufruf zur Destabilisierung der öffentlichen Ordnung.

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Mezrecux
Gelöschter Benutzer

Re: Niemand wird das kurdische Volk vom Widerstand abhalten können

von Mezrecux am 12.08.2010 13:33

Hier der Link nochmal: HIER KLICKEN :D

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Newroz_2010

-, Weiblich

  Einsteiger/in

Beiträge: 677

Re: Niemand wird das kurdische Volk vom Widerstand abhalten können

von Newroz_2010 am 12.08.2010 13:20

irgendetwas ist nicht richtig an dem Link, man kommt nicht rein...

schade

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MeLo.21
Gelöschter Benutzer

Niemand wird das kurdische Volk vom Widerstand abhalten können

von MeLo.21 am 12.08.2010 12:06

Interview mit Duran Kalkan

ANF: Sie haben die Phase nach dem 1. Juni als „vierte Phase“ bezeichnet. Nun sind zwei Monate vergangen. Die militärischen Gefechte haben sich sehr ausgeweitet und auch in der Gesellschaft kam es zu krassen Ereignissen, beispielsweise in Inegöl und Dörtyol.
Wie haben der Staat, die türkische Öffentlichkeit und das kurdische Volk dies alles kommentiert? Wie bewerten Sie die Vorkommnisse der letzten zwei Monate?


Duran Kalkan: Zunächst möchte ich all unseren FreundInnen, die in den letzten zwei Monaten gefallen sind, mit Respekt gedenken. Ich teile das Leid der Familien unserer Gefallenen. Diese Phase ist sehr wichtig. Krieg ist immer schmerzvoll. Er ist niemals der Wunsch aller und wird nicht uneingeschränkt befürwortet. Unsere Meinung über den Krieg ist, dass wir ihn nicht befürworten, wenn es einen anderen Ausweg gibt.
Das Volk stimmt uns auf dieser Basis zu. Die Probleme sollten auf demokratischer Grundlage gemeinsam mit dem Volk gelöst werden. Das ist unser Wunsch. Was diese Frage betrifft, wird man bei der Erforschung der Vergangenheit der PKK zu denselben Ergebnissen kommen. Es gab immer wieder Phasen, in denen wir den Krieg erklären mussten.
Wenn man die Gründe betrachtet, sieht man jedoch, dass es eine 17 Jahre dauernde Zeitspanne gab, die schwerste Bedingungen und zahlreiche Verluste mit sich gebracht hat.
Diese wurde unsererseits „Phase der demokratischen Lösung und des Friedens“ genannt. Das Volk und die Bewegung hatten sich um den Vorsitzenden herum versammelt und ihn unterstützt. Wir wollten, begonnen bei der kurdischen Frage und der Demokratisierung, auch den kleinsten Funken Hoffnung nutzen um die Probleme auf friedliche bzw. demokratische Weise zu lösen. Doch haben die jeweiligen Beteiligten der anderen Seite nicht mitgemacht. Im Gegenteil, das alles wurde als Schwäche unserer Bewegung und unseres Volkes gewertet.
Man wollte uns zum Spielball machen, die Gewalt wurde ununterbrochen auf die Spitze getrieben. Der Prozess wurde in die Länge gezogen, wir wurden hingehalten und man versuchte uns zu liquidieren. Eine Lösung wurde so verhindert. Reaktion, Despotismus und Faschismus wurden am Leben gehalten. Diese Fakten zwangen uns dazu, einen neuen Beschluss zu fassen.
Das ist aber keinesfalls unser präferierter Weg. Wir waren gezwungen solch einen Schritt zu tun. Unser Exekutivrat hat dies in der Erklärung vom 1. Juni auch offen dargelegt. Der Vorsitzende bewertet die Lage ebenso. Auch das Volk ist da der gleichen Meinung. Wenn dies nicht der Fall wäre, hätten wir diesen Beschluss gar nicht gefasst. Dieser Beschluss wäre andernfalls vom Volk gar nicht unterstützt worden.2
Die vergangenen zwei Monate waren sehr schwer. Auf beiden Seiten gab es militärische Verluste. Erneut wurde deutlich, dass Ankündigungen wie „Wir vernichten die PKK“ leere Worthülsen sind. Solche Ankündigungen werden seit den 1925ern gemacht aber das kurdische Volk steht immer noch auf den Beinen.
Das, was den KurdInnen aufgezwungen wurde und wird, ist unbeschreiblich. Dies zu akzeptieren würde bedeuten, seine Würde als Gesellschaft und als Mensch zu verlieren. Das kurdische Volk, das eines der ältesten der Geschichte ist, hat dies nicht akzeptiert und wird es auch niemals tun. Seit mehr als neun Jahren werden in allen Teilen Kurdistans jegliche Art von Massakern, Assimilation und Intrigen angewandt, aber gegen all dies gibt es einen beharrlichen Widerstand. Die Gesellschaft akzeptiert ihre Vernichtung nicht! Sie hat Widerstand geleistet und hat auf diesem Wege zehntausende von Gefallenen gegeben. Das kurdische Volk wurde in alle Teile der Welt zerstreut. Viele leben im Ausland. Aber sie haben den Widerstand der Heimat an jeden Ort, an dem sie leben, getragen und wollen ihre Früchte ernten. Sie fühlen sich durch diesen Widerstand vertreten und haben all ihre Hoffnung an ihn gebunden.
Kurz gesagt, sollte man so langsam aufhören, nach Verrätern im kurdischen Volk zu suchen. Einige Presseorgane, die von sich behaupten, dass sie demokratisch seien, klappern alle Länder der Welt ab, um den Verräter in ihren Blättern eine Plattform zu bieten. Angenommen man hat eine Person auf dieser Weise gewonnen. Kann sie in Kurdistan Fuß fassen?

ANF: In der Türkei ist momentan das Referendum [um die Verfassungsänderung] aktuell. Der Militärputsch vom 12. September wird diskutiert. Die AKP-Regierung betrachtet sich als Opfer dieses Putsches. Erdoğan hat geweint und verschiedene Funktionäre haben Kommentare abgegeben. Was soll mit diesen Diskussionen erreicht werden?

Kalkan: Letztens habe ich von der Presse erfahren, dass Erdoğan und sein Umfeld im Jahre 1982 der Verfassung [die vom damaligen Generalstabschef und anschließenden Bundespräsidenten Kenan Evren angefertigt wurde] zugestimmt haben. Das sollte ebenfalls erforscht werden. Wenn das wirklich so ist, muss die Wahrheit aufgedeckt werden. Seine Maske muss fallen. Wenn er ein Befürworter dieser Verfassung ist, kann er nicht für Demokratie sorgen. Erdoğan spricht von denen, die ihre Kraft aus diesem Putsch ziehen. Aber wenn ich in die Vergangenheit zurückschaue sehe ich, dass Erdoğan derjenige ist, der am meisten davon profitiert hat. Seine Macht ist eine Folge des 12. September Putsches, des 12. März Putsches und am meisten des 28. Februar; Er stürzte Erbakan und nahm seinen Platz ein5. Wen will er denn hinters Licht führen? Wir erkennen das sehr gut.
Das Referendum ist natürlich die Abstimmung der Verfassung des 12. September. Wir können kaum glauben, dass der Tag des Referendums ausgerechnet auf den 12. September gelegt wurde. Als ob das auch eine Art von Rache wäre. Wenn der Verfassung zugestimmt wird, dann wird auch der Rest der Verfassung legitimiert. Die AKP sagt nur „Nein” zu den Artikeln, gegen die sie auch schon im Parlament Stellung bezogen hat. Stattdessen hat sie ihr eigenes Paket eingebracht. Somit will sie „Nein” zur Verfassung des 12. Septembers sagen. Die MHP sagt auch „Nein”. Zu was? Zu den Änderungen der AKP. Sie befürwortet die momentane Verfassung. „Ja” und „Nein” bedeuten nichts weiter als die Befürwortung der Verfassung des 12. September. Sie soll nur noch einmal vom Volke „bestätigt” werden. Das ist ein sehr hinterhältiges Spiel. Der 12. September soll legitimiert werden.
Dafür soll die Unterstützung des Volkes gewonnen werden. Es werden Briefe der Opfer dieses Putsches gelesen. Ich möchte keinen harten Ton anschlagen, aber dieser Versuch ist nicht nur sehr billig und oberflächlich, sondern auch gleichzeitig sehr gefährlich. Man kann prinzipienlos und beleidigend sein, aber nicht in diesem Ausmaß! Als die Opfer des Putsches der Todesstrafe ausgesetzt wurden, befürwortete Erdoğan diese Verfassung! Wieso erforscht die Presse das nicht? Wieso wird das nicht hinterfragt? Woher nimmt er den Mut jetzt einfach zu weinen? Meiner Meinung nach ist das nur Theater.
Das kurdische Volk wird weder Ja noch Nein sagen. Die Verfassung ist nicht akzeptabel.
Der Militärputsch vom 12. September hat Kurdistan noch einmal besetzt, tausende Menschen verhaftet und gefoltert. Tausende wurden massakriert und werden es heute immer noch. Alles wurde verboten, eingeschlossen der Muttersprache. Bei dieser aktuellen Änderung der Verfassung ist das kurdische Volk erneut nicht vertreten. Diese Verfassung ist eine, die die Massaker befürwortet. Wieso soll das kurdische Volk dazu Ja sagen? Keiner, der von sich behauptet Mensch zu sein wird das tun. Mit einer umfassenden Boykottkampagne sollten diese Änderungen zurückgewiesen werden. Somit sollte der Demokratisierung der Weg geebnet und die Basis einer neuen, zivilen Verfassung geschaffen werden. Die AKP will ihre Regierung mit dieser Änderung konsolidieren. Außerdem will sie den Fortbestand der Verfassung vom 12. September, die sich nicht mehr legitimieren kann, am 30. Jahrestag verlängern. Das muss boykottiert werden.
Diese Boykottkampagne könnte in eine Kampagne für eine neue Verfassung gewandelt werden.

Wer mehr lesen möchte, >>http://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/pressekurdturk/2010/31/08.htm

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