Der Bürgermeister von Amed kündigt Ortsschilder in kurdischer Sprache an

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Mezrecux
Gelöschter Benutzer

Der Bürgermeister von Amed kündigt Ortsschilder in kurdischer Sprache an

von Mezrecux am 14.08.2010 17:12

Bei einem Treffen mit Dorfvorstehern aus dem Bezirk Baglar in Amed (Diyarbakir), in dem auf Bitten der Dorfbewohner über die Infrastrukturprobleme der Region diskutiert wurde, kündigte der Bürgermeister von Amed Osman Baydemir an, dass die Dörfer, deren Namen türkisiert worden waren, neue Ortsschilder erhalten, auf denen auch der kurdische Ortsname aufgeführt ist.

Assimilationspolitik des türkischen Staates
Im Rahmen der Verleugnung der Existenz der KurdInnen und des Verbots der kurdischen Sprache wurden auch alle kurdischen geographischen Bezeichnungen geändert. Auch armenische, griechische und lazische Namen waren davon betroffen.
Die „Türkifizierung“ von geographischen Namen in Anatolien hat ihre Ursprünge in den frühen Jahren der Republik Türkei. So bekamen z. B. die meist georgischen Siedlungen in der Provinz Artvin am Schwarzen Meer 1925 einen türkischen Namen.
Diese „Türkifizierung“ erreichte in den 1940er Jahren mit dem Erlass Nr. 8589 des Innenminis­teriums ihren Höhepunkt. Darin wurde die Entfernung aller nicht-türkischen Namen angeordnet, insbesondere kurdische, armenische und lazische.
Die Umsetzung dieser Verordnung wurde auf Grund des zweiten Weltkrieges verzögert, bekam dann aber 1949 mit dem Gesetz über die Provinzverwaltung Nr. 5442 eine neue legale Grundlage. Eine spezielle Umbenennungskommission wurde 1957 gebildet und erst 1978 aufgelöst, nachdem sie mit der Umbenennung historischer Stätten begonnen hatte.
Es wird geschätzt, dass die Namen von mehr als 12.000 Dörfern verändert wurden, was 35% aller Dörfer in der Türkei entspricht.

Quelle: ANF, ISKU

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.08.2010 17:17.

Tolhildan

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Re: Der Bürgermeister von Amed kündigt Ortsschilder in kurdischer Sprache an

von Tolhildan am 14.08.2010 18:46

Wow was n Fortschritt ...

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Mezrecux
Gelöschter Benutzer

Re: Der Bürgermeister von Amed kündigt Ortsschilder in kurdischer Sprache an

von Mezrecux am 14.08.2010 18:52

ja ich finds auch nicht so krass. ich hoffe die benutzen wenigstens die Buchstabe X und nicht das türkische g. Aber wir können ja nicht sehr viel aufeinmal erwarten. Alles geschieht langsam, wenn überhaupt etwas zum Teil geändert werden sollte. Sogar auf so etwas müssen wir uns freuen. Denn erst danach ist es möglich, die türkischen Namen ganz abzuschaffen.

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