Schwere Kämpfe im Grenzgebiet
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Mezrecux
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Schwere Kämpfe im Grenzgebiet
von Mezrecux am 11.05.2010 16:33Gefechte zwischen türkischer Armee und PKK-Kämpfern. Auch Ziele im Nordirak bombardiert
In den kurdischen Landesteilen der Türkei kommt es seit Tagen zu schweren Gefechten zwischen der türkischen Armee und Guerillakämpfern der Arbeiterpartei Kurdistans PKK. Die türkische Luftwaffe bombardierte dabei auch Ziele im Nordirak. »Nachdem von verschiedenen Stellungen jenseits der Grenze Luftabwehrfeuer auf Helikopter eröffnet wurde, hat die Luftwaffe diese Ziele beschossen«, erklärte die Armee in einem am Wochenende veröffentlichten Statement. In der Region Mardin seien Spezialeinheiten in Guerillauniform aktiv, warnte die PKK die örtliche Bevölkerung vor Provokationen der staatlichen Konterguerilla.
Innerhalb der ersten vier Monate des Jahres 2010 habe es 22 Militäroperationen gegen die Guerilla gegeben, bei denen es in 13 Fällen zu Gefechten kam. Dabei seien 22 Soldaten und zehn Guerillakämpfer getötet worden, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Bilanz der Guerilla, die offiziell seit über einem Jahr einen Waffenstillstand verkündet hat. Seit Anfang Mai seien weitere 15 Soldaten und zwei Guerillakämpfer gefallen. Gezählt wurden auch 86 Artillerieangriffe auf Ziele im Nordirak, bei denen großer Schaden an ziviler Infrastruktur entstanden sei. »Damit soll Druck auf die Dorfbewohner ausgeübt werde, die Region zu verlassen, um eine menschenleere Zone zu schaffen«, vermutet ein Guerillasprecher.
Unterdessen wurde bekannt, daß im Iran bereits am Freitag vier kurdische politische Gefangene hingerichtet wurden. Ihnen wurde vorgeworfen, der mit der PKK verbündeten Partei für ein freies Leben in Kurdistan PJAK anzugehören, die auch bewaffnet für die Rechte der kurdischen Bevölkerung im Iran kämpft. Zu den wegen angeblicher PJAK-Mitgliedschaft Hingerichteten gehören der Lehrer Farzad Kemangar und die Frauenrechtsaktivistin Shirin Elem Hulu, meldet die kurdische Agentur Firat. Sie seien zuvor schwer gefoltert worden.
Quelle: jungewelt.de