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Ez_u_Tu

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Mehr als 100.000 Menschen nahmen an der Beisetzung getöteter Guerillas teil

von Ez_u_Tu am 16.09.2010 03:09

Die Leichname einiger der 9 am 6.Juli getöteter Guerillas wurden am 14.9. in Colêmerg (Hakkari) in und ($irnak) beigesetzt. In Colêmerg (Hakkari) nahmen mehrere Zehntausend Menschen an der Beerdigung Teil, in $žirnex/Silopi überstieg die Zahl der Teilnehmer_innen sogar die 60.000 in Cîzra Botan (Cizre) waren es ebenfalls 60.000, in Hezex (Idil) waren es ebenfalls mehrere Tausend. Der Abgeordnete der linken, prokurdischen Partei für Frieden und Demokratie BDP, Hasip Kaplan, betonte, dass militärische Operationen dieser Art die Friedensbestrebungen des kurdischen Volkes negieren. Die Feuerpause der Guerilla, die bis zum 20. September andauern soll, stelle eine historische Chance dar.

GIRGÊ AMO UND CÎZRA BOTAN: AN BEIDEN ORTEN MEHR ALS 60.000 AUF GUERILLABEERDIGUNGEN
Der Konvoy mit den Leichen der Guerillas wurde schon auf dem Weg nach Girgê Amo (Silopi) bzw. Cîzra Botan (Cizre) von vielen Dorfbewohner_innen am Wegesrand mit Jubel und Parolen begleitet. $žahin Kendal wurde in Cîzra Botan (Cizre) von mehr als 60.000 Menschen beigesetzt. U$Ÿur Kar war zuvor am selben Tag von mehreren tausend Menschen in Hezex (Idil) beigesetzt worden. Der Konvoy fuhr dann weiter nach Girgê Amo (Silopi). Dort wurden sie von vielen Zehntausend empfangen, die riefen: „Die PKK ist das Volk und das Volk ist hier!“ An der Demonstration nahmen auch etliche Abgeordnete der BDP und Bürgermeister_innen teil. Die Menge schwoll auf mindestens 60.000 Menschen an, so groß dass sogar die türkisch nationalistische Milliyet schockiert von 50.000 Teilnehmer_innen sprechen musste. Von den Balkons wurden Blumen auf den Beerdigungszug geworfen.
Viele vermummte Jugendliche fielen auf, die Fahnen des Demokratischen Konföderalismus, der PKK und Bilder von Abdullah, wie auch Grün-gelb-rote Fahnen trugen.

COLÊMERG (HAKKARI): ETWA 50.000 AUF GUERILLABEERDIGUNG
Am Morgen des 14.09. wurde die Leiche von Buytullah Özkan von etwa 50.000 Menschen in einer großen Demonstration beigesetzt. Es wurden Parolen für die PKK gerufen und Fahnen von PKK, KCK und Abdullah Öcalan gezeigt.

Quellen: HAKKARINEWS, ANF, 14.09.2010, ISKU

Videolink zur Beerdigung in Hakkari

ISKU | Informationsstelle Kurdistan

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.09.2010 03:12.

Ez_u_Tu

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Ein solches Paket ist nicht die neue Verfassung, welche wir brauchen

von Ez_u_Tu am 12.09.2010 15:38

Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) machte einen weiteren Schritt an die Spitze der Tagesordnung im Lande.

Die demokratische Initiative, die Ereignisse, welche der Einreise von Bewohnern des Lagers "Mexmûr" folgten, die unerwartete Eskalation der Gewalt, die örtlichen Forderungen nach "demokratischer Autonomie" und die Entscheidungen der Organisation zur Deeskalation der Situation, etc., - all diese jüngsten Entwicklungen zeigen, wie schwierig es ist, die Kurdenfrage zu analysieren.

Welche Bedeutungen haben die einzelnen Schritte? Welche Entwicklungen haben wir aus der Region zu erwarten? Warum besteht die pro-kurdische Partei für Frieden und Demokratie (BDP) darauf, das Referendum zu boykottieren, obwohl dies bedeutet sich selbst in den Fuß zu schießen? Die Fragen gehen immer so weiter. Und diese Fragen wurden dem Co-Vorsitzenden des der BDP nahe stehenden "Kongress für eine Demokratische Gesellschaft (DTK)" gestellt, Ahmet Türk, im Gespräch mit Sunday's Zaman gestellt.

Ahmet Türk ist ein erfahrener Politiker, erbte das Amt des "Agha" von seinem Großvater und Vater und den Beruf des Politikers von seinem älteren Bruder, der während seiner Tätigkeit als Abgeordneter ermordet wurde. Er versucht, die schwer verständlichen und einzigartigen Balancesituationen dieser Region darzustellen, obwohl dies bisweilen nicht den demokratischen Grundsätzen entspricht, für die er einsteht. Zum Beispiel sagt er, dass er den Boykott unterstützt, aber zugleich, "ich bevorzuge aus einer gewissenhaften und ethischer Sicht 'ja', wenn wir nur zwischen 'ja' und 'nein' zu wählen hätten". Während er Unzufriedenheit über die Änderungen zum Ausdruck bringt, erkennt er aber auch an, dass, "selbst, wenn sehr drastische Änderungen vorgenommen würden, das aktuelle Verfassungsgericht dies nicht akzeptieren wird".

Wollen Sie wirklich das Kurdenproblem lösen?


Wir wollen nicht nur, dass es gelöst ist, sondern sind auch bereit, alles zu diesem Zweck Erforderliche zu tun. Unser einziger Wunsch ist es, ein Ende des Leidens zu erreichen und ein Land zu schaffen, wo die Menschen frei leben können, gleichberechtigt und friedlich. Wer profitiert vom Fehlen einer Lösung? Wir jedenfalls nicht. Vielmehr werden zu Opfern dieses Fehlens. Die fehlende Lösung führt zum Wachstum von Hass und Wut.

Wie stehen Sie dazu: Sie sind die regierende Partei und Sie sollen das Problem behandeln, das seit 80 Jahren nicht gelöst wurde. Wie wäre Ihr Ansatz?


Ein Problem, das seit 80 Jahren ungelöst ist, bedeutet, dass der Kern des Problems immer ignoriert worden ist. Die heutigen Bedingungen sind andere. Es gibt jetzt eine Gruppe, die die Leugnung ihrer Sprache, Kultur und Identität nicht akzeptiert. Wenn die Menschen ihre Forderungen zum Ausdruck bringen, dann kann das Problem in einer konstruktiven Weise gelöst werden. Die Akzeptanz der kurdischen Identität ist weder die bevorzugte Sichtweise des Staates noch der Regierung [Ahmet Türk meint hier wohl die etabliertestaatliche Bürokratie, welche in vielen Föllen Gegenpositionen zur heutigen Regierung vertritt, d. Red.].

Wir wissen, wie die Herangehensweise an das Problem vor nur 15 oder 20 Jahren war.

Natürlich, das ist wahr. Aber es gibt eine Gruppe von Menschen, die ein Gefühl für ihre Bevölkerungsgruppe entwickeln. Diese Leute suchen ein System, wo sie ihre eigene Identität, Sprache und Kultur genießen können und an ihr teilhaben. Die Tatsache, dass die Debatten auf diese Ebene gelangt sind, ergibt sich aus dem intensiven Ausdruck der Forderungen dieser Menschen. Es ist offensichtlich, dass in der heutigen demokratischen Welt, das Leugnen der Identitäten und Kulturen nicht gut ist und als falsches Spiel mit demokratischen Werten verstanden wird.

Aber in der Vergangenheit gab es ein "Verbot des Gebrauchs der kurdischen Sprache" und dieses Verbot wurde aufgehoben. Können Sie nicht irgendein Fortschritt anerkennen?

Wir müssen eine Sache klar zu sehen. Weder die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) noch die Regierungen, die von Süleyman Demirel oder Bülent Ecevit geführt wurden, haben jemals gesagt: "Es gibt Kurden unter meinen Bürgern. Ihre Unterschiedlichkeit [zu uns] sind eine Bereicherung." Den Punkt, an dem wir heute stehen, haben wir nicht der Mentalität jener Leute zu verdanken. Vielmehr haben wir jeden Fortschritt, den wir machten, mit viel Leid und Diskussionen bezahlt [über die kurdische Frage].

Nehmen wir mal an, sie wären an der Macht, und Sie bereiten die Wahlen vor. Sie erhalten unterschiedliche Reaktionen aus verschiedenen Teilen der Türkei. Was würde Ihr Ansatz unter diesen Umständen sein?

Natürlich wissen wir um das politische Gleichgewicht der Türkei und sind uns einer nationalistischen und rassistischen Mentalität bewusst, welche den Fortschritt des Landes blockiert. Wir wissen auch, dass die Regierung unter dem Einfluss dieser Denkweise von ihrer früheren Politik zurückgerudert ist. Ich habe immer daran erinnert, dass die Regierung, wenn sie die Unterstützung der Opposition erreichen könnte, es vielleicht einfacher gehabt hätte, Fortschritte im Hinblick auf bestimmte Forderungen der Kurden zu machen. Wir müssen realistisch sein. Aber Führung erfordert Mut. Vorsitzender einer politischen Partei, gar der Regierungspartei, zu werden, ist eine Sache, und Füherschaft auszuüben, ist eine andere. Eine Führungskraft soll wichtige Entscheidungen für den Wohlstand des Landes treffen, auch wenn dies einige vorübergehende Schwierigkeiten bereithält. Es gibt viele Beispiele dafür in der ganzen Welt. Zum Beispiel wurden sehr drastische Schritte in Spanien unternommen, um Entscheidungen über die baskische und katalanische Regionen zu treffen.

Aber unser Fall kann nicht vergleichbar sein. Es gibt das Ergenekon-Problem hier.

Auch da gab es Banden und Gladios. Nichts zu tun, nur weil unser Fall anders ist, soll das akzeptabel sein? Kein Ereignis gleicht dem anderen. Das Baskenland ist nicht dasselbe wie unser Fall, weder Katalanien, Südafrika, Schottland, Irland oder Wales. Aber wie werden wir ein passendes Beispiel finden? Führung ist keine leichte Aufgabe. Keine Führungskraft hat sich in der Türkei erhoben, um die breite Öffentlichkeit zu leiten. Das Land wurde immer regiert von Leuten, die sich dem Status quo unterordneten. Dies ist eine Tatsache. Die Macht, welche sie gründetet oder behauptete, Eigentümer der Republik zu sein, hat sich immer gegen [neue politische] Initiativen gestellt. Und da Politiker nie volles Vertrauen in die Demokratie hatten. oder weil ihr Blick auf die Menschen und deren Vielfaltigkeit sich nicht innerhalb eines demokratischen Rahmens bewegte, versagten sie dabei, das Problem anzupacken.

Welche unerwarteten Schritte können die Menschen in der Region unternehmen, um ihre Entschlossenheit, über die Beilegung des Problems zu zeigen?

Eigentlich unternehmen sie solche Schritte schon. Bis heute gab es sieben oder acht Waffenstillstände. Es ist nicht leicht, diese Prozesse richtig zu handhaben. Die Gefahr der Provokation ist immer da. Sie mögen in aller Aufrichtigkeit eine friedliche Lösung erreichen wollen, aber dann sehen Sie sich unversehens einer Provokation gegenüber, was Ihnen nicht gefällt und auch weder vom Staat oder der Regierung getragen wird.

Was wird passieren, wenn die PKK ihre Waffen als Zeichen des guten Willens niederlegt?

Die PKK soll aufgelöst werden. OK, aber wie? Sollte nicht der Staat eine Atmosphäre des Vertrauens bieten?

Angenommen, sie erklärt die Absicht, ihre Waffen niederzulegen. Welche Schwierigkeiten können sich nach einer solchen Erklärung ergeben?

Vertrauen Sie Ihrem Staat so sehr, dass Sie erwarten, dass die Bewaffneten [in den Bergen, d. Red.] das tun und eine Auflösung akzeptieren würden ohne jegliche Garantien oder Zusicherungen? Angenommen, die PKK ist aufgelöst. Was wird als nächstes passieren? Werden ihre Mitglieder inhaftiert werden? Können sie am politischen Geschehen teilhaben? Werden sie sich mit anderen Menschen als gewöhnliche Bürger treffen? Ich behaupte nicht, dass sie die Waffen nicht niederlegen sollten, aber dies wird nicht möglich sein, solange nicht geeignete Bedingungen dafür geschaffen werden. Wir sollten uns nicht selbst täuschen. Ich habe kürzlich gesagt, dass sie unter der Aufsicht der Vereinten Nationen aufgelöst werden kann. Leute haben mir gerade wegen dieser Erklärung die Hölle heiß gemacht.

Aber sollten nicht sehr ernsthafte Schritte unternommen werden, um das Problem zu lösen?

Selbstverständlich, aber, was ich sage, ist, dass die Regierung und der Staat sicherstellen müssen, dass Rechte und Freiheiten garantiert werden. Wenn dies nicht geschieht, mögen Sie und ich dem Staat vertrauen, aber jemand anderes wird es nicht. Diese Menschen leben in einem Kampf seit 30 Jahren. Deshalb sagen wir, dass ihnen eine Absicherung gegeben werden soll. Ein großes Land wie die Türkei kann nicht länger mit einer streng zentralistischen Mentalität regiert werden.

Welche unvorhergesehenen Schritte können Ihrer Meinung nach von der Regierung für die Lösung gemacht werden?

Einige Führungskräfte und Bürgermeister, welche unsere Partei angehören, sind im Gefängnis seit eineinhalb Jahren. Sie wurden noch nicht vor Gericht gehört.

Sie glauben also, ihnen wurde ein faires Verfahren verweigert?

Ja. Wir wollen, dass sie frei gelassen werden. Es besteht auch die unfaire Wahlhürde, die bei 10 Prozent festgesetzt ist. Wir wollen, dass sie wenigstens auf 5 Prozent verringert wird, was schon der höchste Wert unter den europäischen Ländern ist. Die antidemokratischen Gesetze, unter denen wir nach den Anti-Terror-Verfahren verfolgt werden, wann immer wir eine Erklärung abgeben, müssen ebenfalls abgeschafft werden. Schon die Absichtserklärung der Regierung würde eine große Chance für einen friedlichen Prozess sein.

Also fordern beide Parteien eine Menge Dinge von einander.

Aber es ist die Regierung, welche Maßnahmen ergreifen muss denn sie regiert die Türkei. Ich regiere das Land nicht. Falls Sie ein Land leiten, dann sind Sie verantwortlich für jede einzelne Frage, ob klein oder groß. Niemand sollte versuchen, die Schuld auf die Kurden abzuwälzen.

Wir waren mehrere Tage in Diyarbakır gewesen. Die Mehrheit der Leute hier sagen, dass das Referendum als Paket angenommen werden sollte. Ja, Sie sagen auch: "Wenn Kurden die Wahl haben zwischen" Ja "und" Nein ", werden alle von ihnen 'ja' sagen." Angesichts dieser Tatsache wird die BDP den Erwartungen der Menschen nicht gerecht. Ist das nicht auch eine Art Bevormundung?

Der Ministerpräsident und der Chef der Republikanischen Volkspartei (CHP) behaupten, dass sie die wahren Opfer des 12. September sind. Wenn Sie nicht erwähnen, was Kurden in Diyarbakırs Gefängnissen erlitten, wird niemand deren Opferrollei akzeptieren. Die Kurden stellen die Gruppe mit den meisten Opfern. Dennoch gibt es nicht einen einzigen Artikel in dem Volksabstimmungs-Paket, der die Situation für die Kurden verbessert, warum? Wir können nicht "Nein" sagen zu den Änderungsanträgen. Aber wir haben auch keinen Grund "Ja" zu sagen, weil beide Regelungen ohne Rücksicht auf die Kurden gemacht wurden.

Werden die Änderungen an der Struktur des Obersten Rat der Richter und Staatsanwälte (HSYK) und des Verfassungsgerichts nicht Eindruck machen auf das kurdische Volk?

Ich vergleiche die Änderungen nicht mit der derzeitigen Praxis. Natürlich, sie sind besser als die derzeitige Situation. Aber ich drücke meine Reaktion aus. Ich sage der Regierung, "ich bin schikaniert worden und ich habe Leid ertragen, aber Sie haben keine Schritte unternommen, um die Situation für die Kurden zu verbessern." Diese Ergänzungen, die sie vorschlagen, genügen mir nicht, um zur Urne zu gehen, darum werde ich nicht abstimmen. Dies ist, was Sie nicht zu sehen vermögen.

Warum haben Sie nicht ihre Unterstützung betreffend den Artikel über die Parteischließungen gegeben? Sollte man nicht vermuten, dass Sie diesen Änderungsantrag unterstützen?

Obwohl nur dieser Artikel nicht akzeptiert wurde, während alle anderen Artikel problemlos [vom Verfassungsgericht] genehmigt wurden, können wir nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Die AK-Partei hatte die Macht, sie genehmigen zu lassen.

Gibt es keine kurdischen Beamten oder behinderte Kurden? Gibt es keine kurdischen Frauen, Kinder oder Opfer, welche durch die derzeitige Struktur der Justiz negativ betroffen sind?

Das Paket vermag mich auf keinen Fall zu befriedigen. Fragen Sie wieder und wieder, und meine Antwort wird die gleiche sein. Das Paket ist weit davon entfernt, mich als Mensch und als Politiker zu befreidigen. Ich vergleiche nicht den 12. September [1980] mit der aktuellen Situation. Bereits heute diskutiert niemand über die einzelnen Paragrafen. Hören Sie die Politiker. Reden Sie über den Inhalt?

Aber ist es nicht so, dass das Paket die Lebensbedingungen für uns alle erhöht?

Auch wir kümmern uns um diese Schritte. Aber wenn keine Demokratisierung und Umwandlung passiert, und wenn das Vormundschafts-Regime [durch die Armeeführung] nicht verschwindet, ist das so wegen der Kurden hier. Wenn Sie nicht selbst dafür sorgen, die Bedingungen für die Kurden zu erleichtern, wird es mir nicht genügen. In der Geschichte der Republik gab es drei Dinge, die als Hindernisse für eine Wende benannt wurden. Das erste war der Kommunismus, und der ist weg. Was waren die zwei, die geblieben sind? Die Kurdenfrage und die Scharia. Der Status quo und die Bevormundungsmentalität bestehen fort, weil sie sich auf diese beiden Faktoren stützen, die als Drohszenarium angesichts der Forderungen nach Veränderungen benutzt werden. Und die Kurdenfrage ist besonders kompliziert. Wenn Sie diese nicht als Grundlage nehmen für Veränderungen und Umwandlung, dann werden die Kurden nicht erkennen können, "dass gute Dinge geschehen". Das ist so, weil das System, welches gegenwärtig ihre Existenz immer noch entschieden leugnet, weiterhin an der Macht bleibt.

Mit dem, was Sie sagen, unterstellen Sie, dass nicht ein einziger guter Schritt während des Prozesses gemacht wurde?

Nein, das stimmt so nicht. Wenn Sie die 1980er Jahre und heute vergleichen, müssen Sie ehrlich anerkennen, dass die beiden Zeitepochen Welten auseinander liegen. Das leugnen wir nicht. Obwohl man zur Schaffung geeigneter Bedingungen für das Zusammenleben wichtige Schritte unternommen hat, ist es sinnlos kleine Schritte wie die Eröffnung von TRT-6 zu erwähnen, welche die Kurden zum Stillehalten veranlassen soll.

Wären Sie nicht mit einer Veränderung in der hohen Justiz glücklich?

Wir reden über Demokratie, nicht über einen Übergang der Macht von einer Hand in die andere. Wir diskutieren, wie die Richter die Türkei und die Demokratie sehen sollten.

Welche Veränderungen fänden sie wichtig?

Ich vergleiche den Inhalt nicht mit der Verfassung vom 12. September. Aber es gibt keine Änderungen, die den Kurden und ihren demokratischen Ansprüchen gerecht wird. Es ist auch folgendes Problem: Wenn Sie alles in einem Paket zusammenfassen, verschieben Sie die Ermöglichung einer neuen Verfassung. Auch dies sollte anerkannt werden. Dies war immer ao.

Aber der Ministerpräsident sagt, sie werden eine neue Verfassung auszuarbeiten. Lassen Sie mich Ihnen ein anderes Szenario erklären: Wenn die Vorbereitungen für eine neue Verfassung ein Jahr zuvor beginnen, vor den allgemeinen Wahlen, wird die Opposition sagen: "Sie verfügen nicht über die Legitimität. Lassen sie das ein neues Parlament machen.

Es stimmt, ich stelle Ihnen ein noch ernsteres Problem vor: Auch wenn sehr drastische Änderungen vorgenommen werden, das aktuelle Verfassungsgericht wird das nicht genehmigen.

Schießen Sie sich in diesem Fall dann nicht selbst in den Fuß?

Nein, wir zeigen unseren Standpunkt auf: Sie können die Forderungen der Kurden nicht leugnen!

Aber Sie sagen, das Volk wird "Ja" wählen, wenn es nicht bevormundet wird. Wenn dessen Forderungen nicht erfüllt sind, warum stimmen sie mit "Ja?

Es bleibt dem Volk selbst überlassen. Niemand sagt etwas zu ihnen. Wir nehmen den Willen des Volkes als unsere Grundlage. Aber, was wir sagen, ist, dass wir als Politiker mit dem Paket nicht zufrieden sind.


Sie sagen, dass Sie nicht zu den Urnen gehen, weil es da nichts gibt, dass den Kurden gerecht wird. Diese Aussage impliziert, dass die BDP keinen Anspruch mehr hat, eine Partei zu sein, die das ganze Land vertritt, nicht wahr?


Vielmehr ist es der Staat oder die Regierung welche die BDP dazu gezwungen haben, eine regionale Partei zu werden bzw. dass es danach aussieht. Wenn Sie eine 10 Prozent Sperrklausel verhängen und somit die BDP zwingen Kandidaten aus begrenztem Personalbestand landesweit Kandidaten aufzustellen, dann beseitigen Sie die Möglichkeit eine Partei zu sein die das ganze Land vertritt. Wenn die Sperrklausel auf 5 Prozent gesenkt wird, werde ich die Chance haben, nicht nur Kurden oder BDP Mitglieder zu nominieren, sondern auch türkische Intellektuelle, Demokraten und Islamisten. Nur auf diese Weise kann eine politische Partei beginnen, das ganze Land zu erreichen. Auf diese Weise kann ich die Leute ansprechen mit Projekten, welche eine breitere Ausrichtung haben.

Wie würden Sie ein "Ja" als Referendumsergebnis interpretieren?

Was ist wenn der „Boykott“ gleiche Ergebnisse bringt wie die Zahl derer, die „ja“ sagen? Lassen Sie uns sehen, was passiert. Ich möchte das erst kommentieren wenn wir die Prozentanteile haben. Beides "ja" und "Boykott" werden nit ziemlich gleichen Anteilen herauskommen. Es wird einen ernstzunehmenden Boykott geben.

Gibt es irgendeine Wahrscheinlichkeit die Boykottentscheidung zu lockern oder aufzuheben?

Wie ich schon sagte, gibt es Erwartungen, und wenn sie erfüllt sind, kann diese Haltung geändert werden. Die Nutzung eines Prozesses, wo die Waffen zum Schweigen gebracht werden ist für uns wichtiger als das Referendum. Das Referendum begeistert uns nicht besonders. Lassen Sie mich wiederholen: Ich bevorzuge "Ja" aus einer gewissenhaften und ethischen Sicht, wenn wir „nur“ die Wahl zwischen Ja und Nein hätten. Aber, um meinen politischen Standpunkt vorzustellen, sage ich, dass dem Paket konkrete Schritte zur Lösung des größten Problems der Türkei fehlen. Wenn die Menschen Erwartungen an mich und eine politische Partei haben, wenn das Parlament und die Regierung, nur vortäuscht sie zu erfüllen, nehmen sie unsere Forderungen nicht ernst, dann habe ich nicht das Recht meinem Volk zu sagen, geht zu den Urnen und stimmt mit "Ja".

In der Türkei leiden die Regierungen immer unter der Unfähigkeit Macht auszuüben. Da diese Bevormundung aufgehoben wird, könnten Sie eine schnelle Reaktion auf Ihre Anforderungen erwarten. Bedeutet da Ihre Haltung nicht, dass sie der Bevormundung somit in die Hände spielen?

Machen Sie Witze? Welche Bevormundung wird eliminiert? Ja, es wurden einige Schritte unternommen, aber man kann nicht sagen, dass die Regierung diese Mentalität abschafft. Vielmehr möchten wir zeigen, dass dieser verzerrte, kleine Schritt nicht das Problem löst. Eine genaue Beurteilung und eine radikale Lösung sind erforderlich. Die heutige Erklärung [des Mnisterpräsidenten] wird keinen Fortschritt bringen. Es ist Zeit, dass eine neue Mentalität eingeübt wird. Unsere Erwartung ist, dass der Staat dies anerkennt.

Die PKK hat beschlossen, die Situation nach der Erklärung der Boykottentscheidung zu de-eskalisieren. Und dann begann die Opposition zu argumentieren, dass die AK-Partei mit der BDP und die PKK in einem Boot sei. Einige betrachten die Entscheidung zur De-eskalation der Situation als Referendum-Falle.

Wir sind nicht im gleichen Boot wie alle anderen. Wir sind keine Anhänger oder Gegner von irgend jemandem. Wir stehen auf der Seite derjenigen, welche Damokratie und Lösungsbereitschaft für Probleme zur Grundlage ihrer Politik machen. Unsere Entscheidungen können mit denen einer anderen Partei verglichen werden. Aber dies kann in der Zukunft anders aussehen. Wir unterstützen einen Ansatz, der vernünftig ist, die Erwartungen des Volkes anerkennt und auf Demokratie fußt.

Aber sie gaben auf, als ein Signal von Imrali kam?

Nein, ich sagte meinen KollegInnen von Anfang an, dass der Rückzug falsch war. In der abschließenden Analyse muss man die Ansichten aller Gruppen bei der Formulierung einer Politik konsultieren. Die Forderung nach demokratischer Autonomie ist nicht neu. Wir haben es seit Beginn zum Ausdruck gebracht. Es steht so im Programm der beiden Parteien der demokratischen Gesellschaft [DTP] und der BDP. Wir wollen die Integrität in der richtigen Weise gewährleisten, und nicht eine Trennung suchen.

Nach einem Treffen mit Jalal Talabani sagten Sie: "Der bewaffnete Kampf der PKK schadet dem kurdischen Volk". Stehen Sie noch zu dieser Idee?

Ich habe immer behauptet, dass Probleme nicht mit Waffen gelöst werden. Demokratie und zivile Politik sollte verstärkt werden. Waffen sollten nicht mehr verwendet werden, um Rechte zu sichern.

_______________________________

Dieses Interview mit Ahmet Türk erschien am 5. September 2010 in "Sunday's Zaman" unter derm Originaltitel: "Ahmet Türk: I prefer 'yes' from a conscientious and ethical standpoint". Für Kurdmania aus dem Englischen übersetzt von Almanci

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Ez_u_Tu

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Re: Şivan Perwer ê biçûk Arjîn(Vîdeo)

von Ez_u_Tu am 11.09.2010 20:26

Wii ci $îrîne, ez cavên te mac dikeym. :D Cend sal din ew ê bibe Stranbêjek bi nav û deng.

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Ez_u_Tu

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Celal Talebanî: Dinya piştgiriya xebata kurdan ya demokratîk dike

von Ez_u_Tu am 05.09.2010 21:06



Îro serokkomarê Iraqê Celal Talebanî li bajarê Silêmaniyê pê$wazî li $andeya Kongreya Civaka Demokratîk û BDP-ê ya bi serokatiya Ahmed Turk kir. Celal Talebanî got divêt kurd xebata xwe ya demokratîk û a$tiyane xurt bikin.

Di hevdîtinekê de ko her yek ji Omer Fetah, Îmad Ehmed, Necmedîn Kerîm, Qadir Hemecan, Behroz Gelalî û Mehmûd Hacî Salih amade bûn, rew$a siyasî ya navçeyê, xurtkirina têkiliyên navbera herdu aliyan, peywendiya hêzên siyasî yên Kurdistanê digel hevdu û dîtina rêçareyekê ji bo pirsa kurd bi awayekî aştiyane, hate gotûbêjkirin.

Li gor Pukmediayê serokê KCD-ê Ahmet Turk di axaftina xwe de qala rew$a kurdan li Tirkiyeyê kir û ji bo dîtina mekanîzmayeke minasib bo çareseriya pirsan bi rêya a$tî û demokrasiyê cext li ser girîngiya diyaloga kurd û tirkan kir.

Ahmet Turk ronî jî xiste ser wan gavan ko bo lêknêzikbûna nêrînên rêxistinê sivîl ên kurd û tirk bi amanca bidawîanîna aloziyan kir.

Ahmet Turk amaje jî bi girîngiya diyalogê bo nehî$tina tundûtujiyê kir û a$kere kir ko ji bo sazkirina konferanseke berfireh ya kurdistanî ya bi navê Konferansa A$tiyê amadekarî berdewam in.

Di be$eke din ya hevdîtinê de Turk ronî xiste ser girîngiya agirbesta niha ko di rojevê de ye û diyar kir ko berdewambûna wê agirbestê di qezanca herdu gelên kurd û tirk de ye.

Serok Talebanî jî amaje bi girîngiya çareseriya pirsa kurdî bi awayekî demokratîk û a$tiyane li Tirkiyeyê kir û da zanîn ko îro xebata dîplomatîk û siyasî, parlamenî û ragihandinî bo diyarkirina daxwazên kurdan merciyên sereke ne.

Serok Talebanî qala wê yekê jî kir ko wî hertim digel berpirsên Tirkiyeyê cext li ser çareserkirina pirsa kurdî li Tirkiyeyê kiriye ko ew di qezanca gel, welat û hikûmeta Tirkiyeyê de ye.

Celal Talebanî diyar kir ko nêrîna serkirdeyatiya siyasî ya Kurdistanê bo meseleya kurdî li Tirkiyeyê û be$ên din, dûr ji $er û pevçûn, çareseriya a$tî û demokratîk e bi rêya diyalog û danûstandinê.

Serokomar Talebanî amaje bi wê yekê jî kir ko demokrasî heta çend li Tirkiyeyê pê$ ve biçe, meseleya kurdî jî pê$ dikeve.

Di heqê Konferansa A$tiyê de jî Talebanî pi$tgiriya xwe bo wê gave nî$an da û daxwaz kir ko ji bo daxwazên kurdan bi bingeha hevrejiyana demokratîk û aramiya navbera neteweyan bê nî$andan, konferansên bi wî awayî bên sazkirin, da ko giraniya kurdan di navçe û cîhanê de zêdetir be.

Celal Talebanî di dawiya axaftina xwe de wiha got:

— Niha $ert û mercek di rojevê de ye ko di civaka navdewletî de pi$tgiriya kurdan tê kirin. Roj bi roj pi$tgirî li meseleya demokratîk û mirovî ya kurdan zêdetir dibe. Lewra divê hêzên kurdistanî wê bo xizmetkirina meseleya rewa ya kurdan li Kurdistanê û bihêzkirina bingeha hevrejiyan û aramî û biratiya navbera kurd û gel û pêkhatên din derfetê ba$ bi kar bînin û sûd ji wê werbigirin ko ew jî dê xizmeta a$tî û asayî$a navçê û cîhanê bike.

Di be$eke din ya hevdîtinê de bo gotareke hevbe$ ya kurdistanî gotûbêj li ser ge$epêdana pêwendiyên navbera herdu aliyan hate kirin.

Nefel.com

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Ez_u_Tu

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Re: Kurdenpolitiker Bozlak: „Kurden und Türken zusammen wären mächtigste Kraft im Nahen Osten“

von Ez_u_Tu am 26.08.2010 14:29

NEIN die dürfen sich nicht einigen !

Kurdistan als Land muss unabhängig von anderen Länder sein.

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Re: Di encama êrîşa Îranê de 7 gerîla jiyana xwe ji dest dan

von Ez_u_Tu am 26.08.2010 14:23

Cihê wan cinneta dilovanî be.

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Re: Warum nehmen immer weniger Kurden an Demonstrationen und Veranstaltungen teil ?

von Ez_u_Tu am 23.08.2010 22:45

Wenn die wahrscheinlich die Sicherheit er Welt auf den Spiel steht dann wird sich keiner mit den Kurden beschäftigen !!


Ich meinte das wir um uns selber kümmern sollten und nicht auf andere warten bis die sich mit uns beschäftigen.

Jedes Volk hat eigene Interessen und wir auch.

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Ez_u_Tu

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Re: Li Başûrê welêt, tund û tûjî li dijî zilaman heye

von Ez_u_Tu am 23.08.2010 22:31

Êdî Bese ji zilm û zorê dijî Mêran. Wo ist die Gleichberechtigung ?


Hahahaha :haha: das klingt aber schön :grr:

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Ez_u_Tu

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Re: Warum nehmen immer weniger Kurden an Demonstrationen und Veranstaltungen teil ?

von Ez_u_Tu am 23.08.2010 02:40

ch schreibe schon am Thema nicht vorbei !! Es geht darum das momentan die Lage sehr angespannt ist und wir Kurden momentan unwichtig sind international gesehen !!


Du verstehst mich irgendwie nicht heval, auch wenn es andere größere Probleme gibt sollten wir Kurden erstüber unsere Probleme gedanken machen.

Wenn dann müsste man große Demos veranstalten ! Eine große Anzahl an Teilnehmer erreicht man indem man die Demoanzahl verringert ! Nicht die Menger der Demos machts aus sonder die Qualität und unter Qualität verstehe ich die Anzahl der Teilnehmer und wenn Demos nicht so oft stattfinden können auch die Veranstalter sie gut planen und gute ideen miteinfließen lassen !!


Das war jetzt was positives von dir sonst hätte ich mich aufgeregt wegen dein Beitrag.:D Ich bin ganz deiner Meinung.

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Ez_u_Tu

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Re: Kampagne Tatort Kurdistan

von Ez_u_Tu am 23.08.2010 02:36

Ich finde es super dass ihr auch für die Werbung macht, alle kurdische Seiten müssen solche Aktivitäten und sich gegenseitig unterstützen.

Es wird bei mir in der nähe auch eine Veranstaltung stattfinden, das wusste ich aber erst dank dieser Nachricht die ich von AzadiyaKurdistan Team bekommen haben.

Gelek spas

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