Neuer Konflikt: Kurden für föderales System

Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3 [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Älteste Beiträge zuerst ]


Kurdewari
Gelöschter Benutzer

Re: Neuer Konflikt: Kurden für föderales System

von Kurdewari am 11.08.2010 17:56

@Kurdo21

Genau das würde die Türkei in Chaos bringen und wer würde gewinnen?
Das Millitär! Bevor das Millitär wieder stark an die Macht kommt, versucht die AKP es zu verhindern.
Die AKP will eine absolute Macht von Partein und Politikern. Ein Beispiel wie hier in Deutschland.
Bevor die Türkei überhaupt demokratisch wird, muss die Macht des Millitärs geschwächt werden.
Die AKP versucht dies mit dem Referendum.

Die BDP hingegen sieht keine Vorteile für Kurden im Referendum und möchte es boykotieren, was ich selber schade finde.
Weil wenn das Millitär geschwächt ist, ist die Türkei sehr schwach.

Ganz so einfach ist es nicht, dass man 15 Millionen Kurden auf die Beine stellt und auf die Straßen bringt.
Wenn du es nicht weißt, nicht alle 15 Millionen Kurden bekennen sich zu Kurden.
Viele halten sich daraus und wollen nichts damit zutun haben. Man kann also nicht von 15 Millionen sprechen.

Wenn ich nach der Statistik der Wahlen gehen würde, würde ich schätzen das alleine 3 Millionen Kurden was machen würden. Die BDP hat glaub ich so an die 2 Millionen stimmen bekommen.
Ich weiß nicht ob man 3 Millionen mit 15 Millionen vergleichen kann.
Immerhin wären 11 bis 12 Millionen die sich raushalten würden oder nicht an ein Kurdistan glauben....

Natürlich sind Thereoien nie wie Praxis, aber schätzungsweise ist es wie eine Mücke gegen einen Elefanten.
Auch wenn es nur 5 Millionen wären, würden 10 Millionen fehlen.
Nicht desto trotz, sollte man was dafür tuen. Zwar nicht mit Gewalt, aber mit Politik.

Osman Baydemir ist für mich der Politiker im Norden. Ich weiß nicht warum man ihn nicht ins Parlament schickt, aber ich denke das sind die innere Machtkämpfe zwischen die Politiker, die es überall gibt.

Antworten

Kudo21
Administrator

34, Männlich

  Fortgeschritten

Administrator/in

Beiträge: 1065

Re: Neuer Konflikt: Kurden für föderales System

von Kudo21 am 10.08.2010 20:29

Es wird auch Zeit das war aufhören immer nur zu sagen helft uns türken wir machen das so und so ! Ich habs satt !!
Die PKK hat schon mehrer Waffenstillsände ausgerufen und die Parteien DTP und BDP versuchen es auf der politischen Ebene also ich verneige mich vor der Rede von dem Oberbürgermeister das hätte schon viel früher kommen sollen !!

Hat doch kein Sinn mehr immer seine Wange hinzuhalten wir müssen klar und deutlich sagen das wir einfach unzufrieden mit der Lage in der Türkei sind auch die Bürgermeister die die kurdische Bezirke verwalten müssen endlich mal ihren Mund aufmachen !!


Demkratie gibts nicht und wird es nie geben !! Also solten wir doch mal dort zusammen halten und endlich mal klartext reden als immer zu versuchen das wir den Türken entgegen kommen !!

Es nervt echt seit über 25 Jahre passiert nix und wir versuchen es immer wieder wir sollten es auch begreifen das wir mal große Demos machen müssen in der Türkei und das die große kurdische Partei endlich mal was mobilisieren soll um was zu bewirken !! Es geht nicht mehr so weiter !!

Es sind doch ca 15 Millionen Menschen kuirdischer Abstammung warum machen sie nix frag ich mich immer wieder !!

Antworten

Biji_Kurdistan

26, Männlich

  Fortgeschritten

Beiträge: 71

Neuer Konflikt: Kurden für föderales System

von Biji_Kurdistan am 10.08.2010 15:31



Der Kurdenkonflikt hat sich wieder zugespitzt. Zu Beginn des Sommers hat die kurdische Rebellengruppe PKK ihre Waffenruhe aufgekündigt, hunderte Menschen starben bei Bombenanschlägen und Kämpfen. Die Suche nach einem Ausweg aus der Gewaltspirale wird durch historische Tabus erschwert, wie der jüngste Streit um eine bundesstaatliche Lösung zeigt

Kurden wollen Föderalismus
Ein politischer Skandal erschüttert die Türkei. Bei dem Skandal handelt es sich um eine Rede von Osman Baydemir, dem Bürgermeister der mehrheitlich kurdischen Stadt Diyarbakir im Südosten des Landes. Baydemir stellte neulich die Vorschläge seiner Partei, der legalen Kurdenpartei BDP, für eine bundesstaatliche Lösung des Kurdenproblems vor. Der zentralistische Staatsaufbau der Türkei sollte demnach durch ein föderales System von Regionen - von Bundesländern oder Kantonen - unter dem Dach der Türkischen Republik ersetzt werden.

Kurdischer neben türkischer Fahne
In seiner Ansprache erläuterte Baydemir, wie er sich das vorstellt: "Natürlich würde die Große Türkische Nationalversammlung als Parlament des Landes weiter bestehen. Wir würden weiterhin die türkische Nationalhymne singen. Die türkische Fahne würde weiter über unserem Land wehen, daran will niemand etwas ändern. Aber jede Region hätte dazu noch ihr eigenes Parlament, und eine dieser Regionen wäre eben die kurdische Region. Ob davon wohl die Welt untergehen würde, wenn hier in Dersim neben der türkischen Nationalfahne auch die kurdische Fahne wehen würde?"

Nationalistische Türken: "Zerstörung des Landes"
Manche befürchten offenbar tatsächlich den Weltuntergang. Die Staatsanwaltschaft in Dersim leitete jedenfalls Vorermittlungen gegen Baydemir ein und prüft ein Verfahren wegen Aufruf zum Umsturz der verfassungsmäßigen Ordnung. Das türkische Innenministerium leitete ein Disziplinarverfahren gegen den Bürgermeister ein. Die nationalistische Opposition sieht sich in ihrem Dauerverdacht bestätigt, dass die pro-kurdischen Reformen der Regierung früher oder später zur Zerschlagung der Türkei führen werden: "Ziel dieses verräterischen Projektes ist es, die Türkische Republik als Nationalstaat zu zerstören, die unteilbare Einheit aufzuweichen, die das Fundament unserer Existenz ist, und unsere Nation ihrer Wurzeln, ihrer Kultur und ihrer Identität zu berauben.

Historischer Hintergrund
Schon der Gedanke des Föderalismus, wie er in Österreich und vielen anderen Bundesstaaten auf der Welt praktiziert wird, grenzt in der Türkei an Landesverrat. Das türkische Trauma geht auf den Friedensvertrag von Sèvres zurück, der nach dem Ersten Weltkrieg zwischen den Siegermächten und dem Osmanischen Reich abgeschlossen wurde und die Aufteilung von Anatolien unter Kurden, Armeniern und den Westmächten vorsah. Die Türken führten einen verlustreichen Befreiungskrieg, um diese Beschlüsse zu annullieren. Jeder Gedanke an eine Teilung des Landes, und sei es nur in Bundesländer, bleibt in der Türkei deshalb bis heute tabu.

orf.at

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3

« zurück zum Forum