Assads Antwort ist rohe Gewalt

Assads Antwort ist rohe Gewalt

VON JÜRGEN RAHMIG

Tag des Zorns in Syrien: Die Menschen protestieren. Präsident Baschar al-Assad lässt die Demonstranten niederschießen. Die Lage ist extrem gespannt. Gleichzeitig verspricht Assad finanzielle Zugeständnisse. Er will Zeit gewinnen, bis der massive Unterdrückungsapparat die Lage wieder kontrolliert.

Assad hat genauso wenig Skrupel wie sein Vater, der 1982 Tausende Aufständische töten ließ. Im Gegensatz zu seinem Vater wird es ihm aber kaum gelingen, den Aufstand einzudämmen. Niemand kann voraussagen, wie die Geheimdienste und die Armee reagieren werden. In Ägypten, Tunesien und Libyen schlossen sie sich teilweise den Aufständischen an. Selbst ein Zerfall Syriens wäre keine Überraschung. Im Nordosten leben Millionen Kurden, die zwangsweise arabisiert werden sollten, Teile der mehrheitlich sunnitischen Bevölkerung tendieren zum Irak und zur Türkei.

Assad gehört der liberal-islamischen Religionsgemeinschaft der Aleviten an. Diese sind zwar schiitischen Ursprungs, doch Scharia und Sunna anerkennen sie nicht. In vielen islamischen Staaten werden sie verfolgt. Dass die Masse der syrischen Bevölkerung Sunniten sind, spielt im Moment zwar keine Rolle, weil es bei den Protesten um Freiheit, Arbeit und Nahrung geht. Aber die religiösen Gegensätze könnten mit Fortschreiten der Bewegung eine gefährliche Dynamik entwickeln - auch wenn im Syrien Assads nicht von einer ausgesprochenen Alevitenherrschaft die Rede sein kann.
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Silav û Rêz
Azad

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