Westen misst Syrien und Libyen mit zweierlei Maß

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firat47
Gelöschter Benutzer

Westen misst Syrien und Libyen mit zweierlei Maß

von firat47 am 28.04.2011 10:30

Vergleicht man die Lage in Syrien mit der in Libyen, sind die Parallelen eindeutig. Doch der Westen hält sich gegenüber Damaskus zurück. Warum ist das so?

Panzer, Scharfschützen, Massenverhaftungen: Syriens Staatschef Baschar al-Assad lässt seine Armee, den Geheimdienst und die Polizei weiterhin mit großer Brutalität gegen die Regierungsgegner vorgehen. Seit den Mitte März andauernden Protesten wurden nach Angaben der syrischen Menschenrechtsgruppe Sawasiah bereits 400 Menschen durch Angehörige der Sicherheitskräfte getötet. Die Forderungen der Demonstranten nach dem Ende der autoritären Assad-Herrschaft und dessen korrupten Klientelsystems gleichen denen der Protestler in Tunesien, Ägypten und Libyen. Doch im Gegensatz zu diesen drei Staaten sind die Reaktionen im Westen auf die syrische Demokratiebewegung auffällig zurückhaltend.

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Doch warum gilt diese Verantwortung nicht für die Regierungsgegner von Diktator Assad?

Tatsächlich ist der heutige Status quo ein gänzlich anderer als in Libyen. Gadhafi hatte zum Zeitpunkt der UN-Resolution bereits mehr als ein Drittel des Territoriums an die Rebellen verloren. Zudem ist sein Militär kein Vergleich zu der gut ausgebildeten und gerüsteten Armee Assads mit ihren russischen Kampfflugzeugen und Raketen. Damaskus steht zudem im Verdacht, nach Atomwaffen zu streben. Eine militärische Intervention wäre ungleich gefährlicher als jene in Libyen. Und sie wäre ohne die USA nicht möglich, doch Präsident Obama ist ein Pragmatiker und kein kriegerischer Hasardeur wie sein Vorgänger. Zudem können einen weiteren Militäreinsatz weder die USA noch die EU-Länder bezahlen.

Der zweite entscheidende Faktor für die Zurückhaltung der internationalen Gemeinschaft ist die Möglichkeit einer wachsenden politischen Destabilisierung in Nahost und damit im Zweifel auch jener Länder, aus denen das wertvolle Erdöl stammt. Obwohl Syrien Islamistenorganisationen wie Hisbollah im Libanon oder Hamas in Gaza unterstützt und Washington die engen syrischen Beziehungen mit Iran misstrauisch beäugt, hat das Assad-Regime paradoxerweise Eigenschaften, die es für seine Nachbarländer berechenbar erscheinen lassen.

So sieht Saudi-Arabien Syrien auch als eine Art Gegengewicht zum Vormachtstreben des Iran. Dies umso mehr, seitdem mit Ägyptens Ex-Präsident Mubarak der wichtigste Gegner Irans in der Region gestürzt wurde. Dass Obama Mubarak fallen ließ, hat in Riad Entsetzen ausgelöst. Die kurdische Minderheit im syrischen Norden gilt zudem der Türkei mit seiner langen Grenze zu Syrien als potentieller Unruheherd. Israel schließlich fürchte sich vor einem radikalislamischen sunnitischen Nachfolger des säkularen Assad-Regimes; Syrien wird seit fast fünfzig Jahren mit harter Hand von der Assad-Familie aus der Minderheit der Alawiten regiert.

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firat47
Gelöschter Benutzer

Re: Westen misst Syrien und Libyen mit zweierlei Maß

von firat47 am 28.04.2011 10:35

Der Bericht ist ganz interessant, aber ...

ich denke die wahren Gründe sind eigentlich, dass Syrien kein Öl hat und die UN sich das nicht mehr leisten kann.

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Azadiyakurd...
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Re: Westen misst Syrien und Libyen mit zweierlei Maß

von Azadiyakurdistan am 28.04.2011 17:08

Ob USA, EU oder die Welt es sich wünscht oder nicht, die syrische Beschar Regierung wird gestürzt. Obama wollte auch nicht das Mubarak geht aber das Volk hat das sagen und die konnten ihn stürzen lassen.

Auch wenn Beschar nicht geht, wird das Volk nicht aufhören bis das Grundgesetzt geändert wird und die Kurden werden nicht aufhören zu demonstrieren bis sie ihre Rechte bekommen.

Wenn die syrische Regierung stürzt und die Kurden dort ihre Rechte eventuell autonomie bekommen wie im Irak(WAs ich daran zweifele), wird es mehr Druch auf Türkei geben damit die Kurden dort auch gleichberechtigt behandelt werden wie die anderen Bürger im Land.

Der Naheosten kann nicht ruhen solange die Kurden keinen eigenen unabhängigen Staat haben.

Silav û Rêz
Azad

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