Deeskalation geht anders

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rezan

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Deeskalation geht anders

from rezan on 09/10/2012 02:54 PM

Es ist ein Skandal, wie sich die Polizei im Umfeld des kurdischen Festivals in Mannheim verhalten hat. Schon der provozierende Abbruch des Friedensmarsches der rund 100 jungen Kurden von Straßburg nach Mannheim erfolgte offenbar in enger Abstimmung mit nationalistischen türkischen Institutionen.
Am Samstag wurde dann ein zwölfjähriger Junge von drei Polizisten gejagt, nur weil er eine Flagge mit einem verbotenen kurdischen Symbol bei sich trug. Es ist schon für Erwachsene kaum nachzuvollziehen, warum welche kurdischen Symbole wann verboten sind. Die Entscheidung darüber wird offenbar direkt in Ankara getroffen. Von einem Kind, das zudem in einem Rechtsstaat gar nicht strafmündig ist, kann man das schon gar nicht erwarten.
Die Kurden, die zu einem erheblichen Teil aus politischen Gründen vor dem Folterstaat Türkei nach Deutschland geflohen sind, fanden sich in einer vergleichbaren Situation wieder wie in Kurdistan: Dort werden Kinder regelmäßig von der Polizei gejagt, verhaftet und als Terroristen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Diese Situation kannten sie und sie reagierten, wie sie es in der Türkei gelernt haben: Sie schützten das Kind.
Wenn die Polizei provozierende Situationen schafft anstatt zu deeskalieren, braucht sie sich nicht zu wundern, wenn die seit Jahrzehnten verfolgten Kurden so reagieren, wie sie es im Unrechtsstaat Türkei in ihrem Kampf gegen die Übergriffe von türkischer Polizei und Jandarma gelernt haben.

Reply Edited on 09/10/2012 02:55 PM.

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