25 Tote bei Selbstmordanschlag in Damaskus

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25 Tote bei Selbstmordanschlag in Damaskus

von Azadiyakurdistan am 06.01.2012 17:13

Ein Anschlag hat Damaskus erschüttert. Das Assad-Regime sieht islamistische Terroristen am Werk. Die Opposition glaubt an einen Racheakt des Regimes. Die Bombe explodierte in einer Hochburg seiner Gegner.

Nach Angaben des syrischen Staatsfernsehens sind bei dem Terroranschlag nach ersten Schätzungen 25 Menschen getötet worden. Der Sender meldete, am Anschlagsort seien zehn Leichen und Leichenteile von 15 Menschen gefunden worden. 46 Menschen hätten Verletzungen erlitten. Die Staatsmedien sprachen von einem Selbstmordattentäter. Dieser habe sich in der Nähe einer Grundschule im El Midan-Viertel an einer Ampel in die Luft gesprengt. Das Viertel gehört zu den Hochburgen der Protestbewegung gegen das Regime von Präsident Baschar el Assad in Damaskus. Oppositionelle erklärten deshalb, sie vermuteten, der Anschlag sei ein Racheakt des Regimes.

Auch in ihren Internetforen hieß es, der Sicherheitsapparat habe den Anschlag verübt. Das Staatsfernsehen zeigte unterdessen Bilder von Männern, die Leichenteile schwenken. Schreiende Männer, die vom Staatsfernsehen in einer Art Endlosschleife immer wieder eingeblendet wurden, bezichtigten islamistische Terroristen der Tat.

Kritik an der Arbeit der Arabischen Liga
Der Anschlag ereignete sich zu einer Zeit, in der viele Menschen auf der Straße waren, um rechtzeitig zum Freitagsgebet in der Moschee zu sein. Für den Mittag waren landesweite Proteste unter dem Motto „Wer auf Gott vertraut, der wird siegen" angekündigt worden.

Ein Beobachterteam der Arabischen Liga wurde nach Medienberichten in einem Vorort von Damaskus von regimetreuen Truppen angegriffen. Wie der arabische Nachrichtensender el Arabija am Morgen berichtet hatte, brachten konnten sich die Beobachter in Sicherheit bringen. Der Chef des Operationszentrums der Beobachter in Damaskus, der sudanesische Oberst Abdullatif Afifi, hat den Zwischenfall im Arbien-Bezirk jedoch bisher nicht bestätigt.

Trotz heftiger Kritik am bisherigen Verlauf der Mission hatte die Arabische Liga einen vorzeitigen Abzug der Beobachter abgelehnt. An diesem Wochenende will die Liga in Kairo über den Einsatz beraten. Der Kommandeur der Deserteure, Oberst Riad el Asaad, hatte am Donnerstag erklärt, bislang habe das Regime von Präsident Baschar el Assad keine einzige der Forderungen der Liga erfüllt. Sie verlangt die Freilassung der politischen Gefangenen, den Abzug des Militärs aus den Städten und das Ende der Gewalt gegen Demonstranten. Aktivisten berichteten, am Donnerstag seien in den Provinzen Deir as-Saur, Homs, Damaskus, Damaskus-Land, Daraa, Idlib, Hama und Latakia insgesamt 49 Menschen getötet worden. Am Freitag sollen nach Angaben von Regimegegnern in der Stadt Aleppo zwei Patrouillen der Sicherheitskräfte desertiert sein.

focus.de

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