525 Menschen wegen Facebook-Missbrauch in Region Kurdistan angeklagt
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525 Menschen wegen Facebook-Missbrauch in Region Kurdistan angeklagt
von Azadiyakurdistan am 05.02.2014 21:54
Suleymania (BasNews) – In der irakischen Region Kurdistan werden viele Klagen über unkorrektes Verhalten auf der Internet-Plattform Facebook laut. Die Nutzung von Facebook ist populär, um Beziehungen zu stärken, wird aber immer häufiger etwa unter Angabe falscher Namen missbraucht.
K. A. ist eine junge Frau im Alter von 27 Jahren, von Beruf Beamtin in einer der Behörden der kurdischen Regionalregierung. Sie möchte wissen, wer unter ihrem Namen einen Facebook-Account führt und Nachrichten schickt, Liebesbeziehungen aufbaut und Termine und Treffen vereinbart. Sie wusste davon bis vor kurzem nichts und ist wütend über dieses Verhalten.
Laut BasNews-Informationen sind viele Menschen Opfer von Facebook-Missbrauch geworden, auch Politiker und Führungskräfte. Immer wieder wird im Namen bekannter Persönlichkeiten, die keinen Facebook-Account haben, etwas veröffentlicht.
Serkawt Ahmed, Sprecher der Polizei in Suleymania, gab gegenüber BasNews bekannt, „dass wir mehr als 600 Facebook-Anklagen haben, 525 Verdächtige wurden gerichtlich angeklagt und bekamen Geldstrafen, weil sie die Website nicht rechtmäßig verwendeten, etwa für Drohungen, falsche Accounts und die Anbahnung von falschen Beziehungen. Die Geldstrafen betragen zwischen einer und sechs Millionen irakische Dinar, das entspricht 800 bis 4.800 US-Dollar."
Das betrifft viele Frauen und Mädchen, die von ihren Familien bedroht und misshandelt werden, weil unter ihren Namen Facebook-Accounts geführt und Beziehungen aufgebaut werden, ohne dass sie es wissen.
Ein Universitätsdozent im Fach Sozialwissenschaften erklärte gegenüber BasNews, „dass jede neue Technologie in einer Gesellschaft Probleme, Diskussionen oder auch Gewalt mit sich bringt. Die Menschen, die solche Taten begehen, sind psychisch krank und brauchen Behandlung. Das hängt mit der schlechten Erziehung und auch mit Tabuthemen in der kurdischen Gesellschaft zusammen."
(BasNews/Hemin Salih/sha)
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