Demonstranten dringen in syrische Botschaft ein

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Demonstranten dringen in syrische Botschaft ein

von Azadiyakurdistan am 09.10.2011 14:29

In Berlin sind in der Nacht rund 30 Personen in die syrische Botschaft eingedrungen. Die Männer wollten offenbar gegen die Ermordung des kurdischen Oppositionsführers Maschaal Tammo demonstrieren. Auch in Hamburg eskalierte die Situation.



Rund 30 Demonstranten sind in der Nacht zum Sonntag in das Gebäude der syrischen Botschaft in Berlin eingedrungen. Nach anfänglichen Protesten auf der Straße hätten sie den Zaun um das Gelände im Stadtteil Tiergarten aufgebrochen und seien in das Gebäude gestürmt, teilte die Polizei mit. Wie die Polizei mitteilte, hätten die Männer danach die Fassade mit Farbbeuteln beworfen. Außerdem sprühten sie nach Augenzeugenberichten „Free Syria" an die Außenwand der Botschaft.

Der Botschafter, der in dem Gebäude wohnt, habe sehr besonnen reagiert und so seien die Demonstranten von der Polizei auf das Gelände zurückgeführt worden. Es wurde niemand festgenommen. Die Polizei hat ihre nächtlichen Streifengänge verstärkt.Die Polizei geht davon aus, dass die Proteste im Zusammenhang mit der Ermordung des kurdischen Oppositionsführer Maschaal Tammo stehen. Er war am Freitag von vermummten Bewaffneten in seiner Wohnung in Kamischli im Nordosten Syriens getötet worden. Syrische Sicherheitskräfte hatten am Sonnabend auf Zehntausende Trauernde geschossen, die sich zur Beisetzung Tammos versammelt hatten.

Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad stürmten am frühen Sonntagmorgen das Bürohaus in der Hamburger Hafencity, in dem das Honorarkonsulat des Landes seinen Sitz hat. 30 Menschen skandierten vor dem Gebäude arabische Parolen, hielten Transparente hoch und sprühten Parolen an die Fenster und auf den Boden, wie eine Polizeisprecherin sagte. Vier von ihnen drangen gewaltsam in das Gebäude ein und schlugen Fenster ein.

Die eigentlichen Konsulatsräume wurden nicht betreten. Vier Menschen wurden vorläufig festgenommen. Der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen. Auch diese Protestaktion steht nach Polizeiangaben in Zusammenhang mit der Ermordung Tammos.

dapd/dpa/mim

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