Die Türkei lässt syrische Flüchtlinge nicht mehr ins Land

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Die Türkei lässt syrische Flüchtlinge nicht mehr ins Land

von Azadiyakurdistan am 27.08.2012 15:50

Ankara ist von der Zahl der syrischen Flüchtlinge überfordert. Die Behörden haben begonnen, Menschen an der Grenze abzuweisen. Ist das der erste Schritt hin zur Einrichtung einer Schutzzone?

An der syrischen Grenze zur Türkei sind nach türkischen Angaben rund 7000 syrische Flüchtlinge gestrandet. Rund 5000 Flüchtlinge warteten auf der syrischen Seite des Grenzübergangs Oncupinar, 2000 weitere am Übergang Reyhanli, sagte ein türkischer Diplomat der Nachrichtenagentur AFP. Offenbar werden die wartenden Flüchtlinge aber über die türkische Katastrophenhilfe versorgt.

Bislang flüchteten bereits 80'000 Syrer in die Türkei. Sie leben in Notlagern entlang der Grenze, die dem Ansturm jedoch kaum gewachsen sind. Derzeit errichtet die Türkei dem Diplomaten zufolge in den Provinzen Gaziantep und Hatay zwei weitere Camps mit 10'000 Plätzen.

Kürzlich hatte die Regierung in Ankara erklärt, die Türkei könne nicht mehr als 100'000 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen, und sich für die Errichtung einer Pufferzone auf syrischem Boden ausgesprochen.

Einrichtung einer Pufferzone?

Hinter dem Verhalten der türkischen Behörden liegt laut «Spiegel online» offenbar die Angst der Türkei vor kurdischen Rebellen, die im Südosten des Landes für einen unabhängigen Staat kämpfen. Die Behörden fürchten, dass syrische Kurden über die Grenze in die Türkei einsickern könnten. Auf der anderen Seite soll offenbar verhindert werden, dass ausländische Dschihadisten über die Türkei nach Syrien gelangen können, um dort gegen das Regime von Baschar al-Assad zu kämpfen.

Türkische Kommentatoren sehen in dem Verhalten der Türkei hingegen eher einen Hinweis darauf, dass sich die Strategie des Landes in Bezug auf das Assad-Regime geändert haben könnte. Sie vermuten, dass die Türkei anhand der Abweisung von Flüchtlingen bei der UNO die Einrichtung einer Schutzzone auf syrischem Gebiet erwirken will.

Kämpfe in Damaskus halten an

Ein Helikopter der syrischen Streitkräfte ist nach Angaben von Oppositionellen bei Kämpfen in der Hauptstadt Damaskus getroffen worden und abgestürzt. Der Helikopter habe heute bei Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Rebellen zunächst Feuer gefangen und sei dann zu Boden gegangen, teilt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Das Staatsfernsehen berichtet lediglich von einem Absturz in Damaskus, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt einen in Flammen stehenden Helikopter, kurz bevor dieser auf dem Boden aufschlägt.

In Damaskus sind weiterhin Explosionen und Schüsse zu hören. Die Beobachtungsstelle erklärt, im Nordosten der Hauptstadt gebe es Kämpfe zwischen Regierungssoldaten und Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA), insbesondere im Stadtteil Dschobar, wo es viele Regierungsgegner gebe. Auch in östlichen Vorstädten von Damaskus werde gekämpft.

(ses/AFP)

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