Eskalation zwischen Regime und Gegnern in Syrien

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Kudo21
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Eskalation zwischen Regime und Gegnern in Syrien

von Kudo21 am 23.03.2011 18:29

23.03.2011






Damaskus/Kairo (dpa) - Der Konflikt zwischen der syrischen Führung und den Regimegegnern ist in eine neue Phase eingetreten. In der Nacht zum Mittwoch berichteten Oppositionelle, Angehörige der Sicherheitskräfte hätten die Al-Omari-Moschee in der Stadt Daraa gestürmt und sechs Demonstranten erschossen.

20 Menschen seien verletzt worden. Die syrische Regierung stellte den Vorfall ganz anders dar. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, eine bewaffnete Bande habe in Daraa auf einen Krankenwagen geschossen und einen Arzt, einen Sanitäter sowie den Fahrer getötet. Daraufhin seien die Sicherheitskräfte eingeschritten. Sie hätten mehrere der Angreifer verletzt und einige von ihnen festgenommen. Auch ein Sicherheitsbeamter sei während des Gefechts ums Leben gekommen.

Die Opposition erklärte dagegen, Angehörige einer Spezialeinheit hätten das Feuer auf eine Gruppe von rund 300 Menschen eröffnet, die sich in und um die Al-Omari-Moschee versammelt hatten. Auf einem Video von dem Zwischenfall, der von Aktivisten im Internet veröffentlicht wurde, ist zu erkennen, dass die Demonstranten mit Tränengas attackiert werden. Außerdem sind Schüsse zu hören und die Rufe einiger Demonstranten: «Ihr seid unsere Brüder, wie kann man denn seine Brüder töten.»

Die südlich von Damaskus gelegene Stadt Daraa war bereits in den vergangenen Tagen das Zentrum der Proteste gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad gewesen. Die Demonstranten fordern demokratische Reformen, Wahrung der Menschenrechte und Meinungsfreiheit. Die Staatsmacht reagierte auf die Proteste mit einer Welle von Verhaftungen. Die Europäische Union kritisierte das Vorgehen der syrischen Behörden.


Aus Oppositionskreisen hieß es, auch in der Stadt Aleppo sei es am Mittwoch zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dabei habe die Polizei Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte den syrischen Staatschef nach eigenen Angaben bereits vor einiger Zeit gewarnt, dass auch in Syrien ein Konflikt mit Regierungsgegnern drohe. In einem Interview der Zeitung «Hürriyet» sagte er: «Wir besprachen, dass so ein Prozess auch in Syrien beginnen könne.» Er habe Baschar al-Assad geraten, demokratische Reformen anzugehen und aus der Situation in anderen arabischen Staaten zu lernen.
news.de/dpa

Quelle

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.03.2011 18:29.

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