Graue Wölfe im Visier

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Graue Wölfe im Visier

von Azadiyakurdistan am 21.11.2011 20:04

Türkischstämmige Faschisten in NRW werden gewalttätiger

Essen, Bochum, Hagen, Duisburg, Köln - die Übergriffe der Grauen Wölfe mehren sich in Nordrhein-Westfalen. Insbesondere das Ruhrgebiet ist eine Hochburg der türkischstämmigen Faschisten.Preisfrage: Wie heißt die stärkste Organisation des militanten Rechtsextremismus in Deutschland? Nein, es nicht die NPD. Die hat »nur« über 6600 Mitglieder - Geheimdienstspitzel eingerechnet. 7000 Rechtsextremisten sind hingegen in der »Föderation der Demokratischen Türkischen Idealistenvereine« vereint, einer in Deutschland aktiven Dachorganisation, die der türkischen Partei MHP nahe steht. Den Grauen Wölfen also.

Sie streben ein großtürkisches Reich nach ihren Moralvorstellungen an und hassen und bekämpfen alle, die diesem Ziel vermeintlich oder tatsächlich im Wege stehen. Zuvörderst Kurden, aber auch Juden, Schwule, natürlich Linke und überhaupt Andersdenkende. Ahnherr der Bewegung ist der Hitler-Verehrer Alparslan Türkes. Besonders stark sind die Grauen Wölfe in Nordrhein-Westfalen und vor allem im Ruhrgebiet. Fast die Hälfte der bundesweit 150 Vereine agiert hier.

Am Wochenende versammelten sich ein paar Tausend von ihnen in der Essener Grugahalle zu ihrem »Deutschlandkongress«. Diese Großtreffen finden im Zweijahrestakt statt, 2009 ebenfalls in Essen, 2007 und 2005 im benachbarten Oberhausen. Die Teilnehmerzahlen liegen stets zwischen 7000 und 8000. Weitere Saalveranstaltungen mit mehreren tausend Teilnehmern sind in NRW nicht unüblich.

Als der Essener Integrationsrat, der die Belange der 49 000 Migranten in der Stadt vertritt, das Treffen auf Antrag der Grünen vorab verurteilen sollte, kam es am Mittwoch vergangener Woche zum Eklat. »Kein Raum für Rechtsextremismus und Völkerhass in der Grugahalle« ist offensichtlich ein Ziel, dem sich der Vorsitzende des Gremiums nicht verpflichtet fühlt. Muhamad Balaban pflege »seit vielen Jahren ein positives Verhältnis zu den Grauen Wölfen«, so ein Vorwurf der Essener Grünen. Andere Integrationsrats-Mitglieder stimmten ebenfalls gegen die Resolution, die so nur ein knappe Mehrheit fand.

In der Nachbarstadt Bochum macht derweil das überparteiliche »Bündnis gegen Rechts« mobil - mit einer »Zeitung gegen Rechts« (www.bochumgegenrechts.de). Die Aktivisten klären auf über die Ideologie der extrem rechten Türkeistämmigen und über ein Graue-Wölfe-Haus im Stadtteil Dahlhausen, das sich als harmloser Kulturverein tarnt. Lokale Promis wie die LINKE-Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen und der regionale DGB-Chef Michael Hermund begründen in Stellungnahmen, warum Faschisten auch dann bekämpft werden müssen, wenn sie nicht deutsch und kahl geschoren sind.

Bereits vor fünf Jahren prangerten Medienberichte die Agitation der Grauen Wölfe an Kölner Schulen an - und ein »Klima der Angst«, das dadurch entstünde. Eine Studie im Auftrag der Stadt kam vor anderthalb Jahren zu dem Ergebnis, dass das Gedankengut der Grauen Wölfe unter Kölner Jugendlichen weit verbreitet sei. Auch Teilen der Kölner CDU wird immer wieder eine gewisse Nähe zu den Grauen Wölfen nachgesagt.

Immer wieder Übergriffe

In den letzten Wochen hatten Graue Wölfe mehrfach in NRW-Städten randaliert - insbesondere am vorletzten Oktoberwochenende. In Duisburg wurden fünf Polizeibeamte verletzt. In Hagen attackierten 150 Rechte einen kurdischen Kulturverein mit Dachlatten und Steinen. In Köln versuchten etwa 150 Rechtsextreme, die Keupstraße (»Klein-Istanbul«) zu stürmen. Nur ein massives Polizeiaufgebot konnte verhindern, dass die extrem Rechten Schaufenster des Malakurda-Hauses einschlugen. Stets entwickelte sich die Gewalt aus so genannten »Friedensdemonstrationen« gegen PKK-»Terror in der Türkei« heraus.

Die Linksfraktion im NRW-Landtag stellte unlängst eine Kleine Anfrage. Grundtenor: Ist die Landesregierung, ist auch die Polizei sich des Problems überhaupt bewusst? Noch steht die Antwort aus. Doch von dieser Zeitung zur Gefährdungslage durch die Grauen Wölfe befragt, verkündet das Landesinnenministerium Substanzloses (»nd« vom 27. Oktober). Erst vor zwei Monaten fühlte die rot-grüne Landesregierung sich bemüßigt, eine Broschüre zum Thema »Wer sind die Grauen Wölfe?« zu veröffentlichen.

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