Kurden demonstrieren gegen Übergriffe der türkischen Armee

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Kurden demonstrieren gegen Übergriffe der türkischen Armee

von Azadiyakurdistan am 19.07.2010 02:40



LEBENSTEDT. Laut hallen die Rufe der Demonstranten durch die Lebenstedter Fußgängerzone: "Terrorist Türkei" und "Deutsche Panzer raus aus Kurdistan". Passanten bleiben stehen und betrachten das rote Banner, das zwei Frauen hochhalten. "Schluss mit den Bombenangriffen der türkischen Armee auf kurdische Zivilisten" steht dort in gelben Kapitalbuchstaben drauf.

Seit einigen Wochen gebe es verstärkt Angriffe der türkischen Armee im Südosten des Landes auf die kurdische Bevölkerung, berichtet Hamike Yousef. Die Armee würde chemische Waffen einsetzen, Kinder seien inhaftiert worden. Sie zeigt auf Bilder, die an dem roten Stoffbanner mit Sicherheitsnadeln befestigt sind. Völlig entstellte Leichen sind da zu sehen. "Heute sind wir hier, um laut zu sagen: Schluss mit den Massakern an den Kurden in der Türkei."

Um die 150 Teilnehmer haben sich der Demonstration angeschlossen. Frauen und Männer; alt und jung. Ganz vorne laufen Kinder mit Fahnen, auf denen das Gesicht von Abdullah Öcalan zu sehen ist. Der ehemalige Vorsitzende der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), der zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, wird noch heute von vielen Kurden als ihr Führer angesehen.

Initiiert wurde die Demonstration vom Kurdischen Kulturzentrum Salzgitter. "Die Aktion ist aber heute deutschlandweit", berichtet die zweite Vorsitzende Yousef. So sind Kurden aus Hildesheim und Peine nach Lebenstedt gekommen. Mit dabei ist auch die ehemalige Europa-Abgeordnete der Linken, Feleknas Uca. Sie ist erschüttert darüber, dass die Weltgemeinschaft bei dem Kurdenkonflikt einfach wegschaue: "Die wirtschaftlichen Interessen sind wichtiger als die Menschenrechte." Uca fordert eine friedliche Lösung in dem Konflikt: "Es dürfen von beiden Seiten keine Zivilisten mehr getötet werden."

Für Dijle Tastan ist es selbstverständlich, dass sie hier heute mitdemonstriert. "Es ist meine Kultur. Ich finde es richtig, wir haben ein Recht auf ein Land", erzählt sie. Dann geht Tastan weiter, die Finger zum Friedensgruß geformt.

Hektisch rennt Sello Ince an der Seite des Demonstrationszuges entlang und verteilt Flugblätter an die Passanten. 200 hat er nach knapp einer halben Stunde verteilt. "Wir wollen den Leuten mitteilen, worum es geht, deswegen sind die Zettel auf Deutsch", erklärt er. Nicht nur die Politik, auch die Medien würden sich kaum mit dem Kurdenkonflikt beschäftigen. Yousef: "Es macht uns sehr traurig, dass wir alleine gelassen werden."



Quelle...

Silav û Rêz
Azad

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