Polizei beschlagnahmt Pluderhosen

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Polizei beschlagnahmt Pluderhosen

von Azadiyakurdistan am 14.10.2011 22:17

Weil er ein traditionelles kurdisches Gewand getragen hat, wurde die Wohnung eines Kurden in Berlin am Donnerstag von der Polizei gestürmt. Als Moderator einer Demonstration gegen Massaker der türkischen Armee an kurdischen Freiheitskämpfern hatte der Co-Vorsitzende des Deutsch-Mesopotamischen Bildungszentrums, Ibrahim A., im Mai in Berlin-Neukölln eine grüne Tracht mit Pluderhosen getragen. Damals hatte ihn der Staatsschutz zum Ausziehen des Gewandes gezwungen. Es handle sich bei der Bauerntracht in Wirklichkeit um eine Guerillauniform der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK, lautete die Begründung.

Dieser Logik folgte nun auch die Berliner Staatsanwaltschaft, die die Razzia angeordnet hatte. Das Folkloregewand wurde beschlagnahmt. »Diese Kleidung ist Teil der kurdischen Kultur. Ich komme aus Mardin. Dort tragen wir alle diese Kleidung zu Festen und besonderen Anlässen«, erklärte Ibrahim A. gegenüber der Nachrichtenagentur Firat. So wird die jetzt in Berlin beschlagnahmte Kleidung auch von Bürgermeistern und Abgeordneten der prokurdischen Partei für Frieden und Demokratie (BDP) in der Türkei getragen, und der Präsident der kurdischen Autonomieregion im Irak, Massoud Barzani, war so gekleidet schon zum Staatsbesuch nach Deutschland gekommen. Um sich gemäß der Partisanentaktik im Volk wie der Fisch im Wasser zu bewegen, haben auch die Guerillakämpfer der PKK eine ähnliche Kleidung wie die kurdischen Bauern. Die türkische Polizei versucht daher immer wieder, den Verkauf solch traditioneller Gewänder durch Einschüchterung zu verhindern.

Unterdessen wies Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) bei einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Ahmet Davutoglu am Donnerstag in Istanbul Vorwürfe des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan zurück, wonach »deutsche Stiftungen« über Projekte in BDP-regierten Kommunalverwaltungen die PKK finanzieren. Beide Politiker erklärten indes, bei den Anschuldigungen Erdogans habe es sich um ein »Mißverständnis« gehandelt. Deutschland verfolge gegenüber der PKK eine »Null-Toleranz-Politik«, versicherte Westerwelle.

Wohl als »Gastgeschenk« an Davutoglu hatten Beamte des Bundeskriminalamtes am Mittwoch in Hamburg den Kurden Ali Ihsan K wegen »Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung« nach Paragraph 129b Strafgesetzbuch verhaftet. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, zwischen 2007 und 2008 als Leiter der PKK in Hamburg Spendengelder gesammelt sowie Veranstaltungen und Demonstrationen organisiert zu haben. Seitdem der Bundesgerichtshof Ende letzten Jahres die PKK zur ausländischen terroristischen Vereinigung erklärt hat, wurden rund ein Dutzend entsprechende Strafverfahren gegen Kurden in Deutschland eingeleitet. Zu einer Verurteilung ist es bislang nicht gekommen.

Jungewelt.de

Silav û Rêz
Azad

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.10.2011 22:18.

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Re: Polizei beschlagnahmt Pluderhosen

von Azadiyakurdistan am 14.10.2011 22:27

Na dann müssen die älteren Kurden aufpassen wenn die nach Berlin reisen. Mein Opa kann sich schon auf ein Gefängnis vorbereiten wenn er nach Berlin kommen sollte.

Silav û Rêz
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Asiti.u.Azadi
Gelöschter Benutzer

Re: Polizei beschlagnahmt Pluderhosen

von Asiti.u.Azadi am 14.10.2011 22:40


ich hab erst vor kurzem diese art von kleidung untersucht weil es mich interessiert hatte.
ihre ursprünge haben diese pluderhosen samt hemd - laut meinen untersuchungen-  im sal u sapir.
welche sich im übrigen je nach geographischer lage und stammeszugehörigkeit etwas unterschiedlich  in ihrer erscheinung
differenziert haben. das hat also rein garnichts mit guerillauniformen zutun.
das sind kulturelle bekleidungsstücke. das die peshmerge diese bekleidung übernommen hat begründet sich ganz einfach durch die materialität, die farben, den kostenfaktor und der bequemlichkeit - zudem möchten sie ja das kurdische volk vertreten und präsentieren. Wie tut man das also besser als in der bekleidung der arbeiter - des volkes?

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