Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

Re: Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

von Asiti.u.Azadi am 01.11.2011 20:11

Das war nicht an dich gerichtet, sondern an Kudo21.
Mal abgesehen davon war das auf die jugend in deutschland bezogen.

Mach was du für richtig hälst und hab viel erfolg darin  - aber heb dir deine überheblichkeit für jemand anderes auf.

Re: Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

von Azadiyakurdistan am 01.11.2011 20:27

Ich finde das was Aşitî û Azadî geschrieben hat sehr deutlich und bin auch ihrer Meinung.

Firat, das Problem kann keine einzige Person alleine lösen das müssen mehrere über Jahre tun. Die französische Revolution hatte Jahrzehnte gebraucht um ihre Ziele zu erreichen.

Außerdem schreibt sie doch über Kurden in Deutschland bzw. EU, hier werden nicht tausende verhaftet und aus dem Weg geschafft.

Ein Rapper oder Fußballer kann mehr wirken als manche Anwälte und Richter.

Silav û Rêz
Azad

Re: Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

von firat47 am 01.11.2011 21:30

was denkst du warum ich rapper und fußballer werden will ;)


ich liebe dich auch. Dass du 91 bist, macht mir nix aus, es kommt auf die inneren werte an.

Re: Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

von Kudo21 am 01.11.2011 21:47

Asiti.u.Azadi

Das sagt sich so leicht. Die meisten Kurden bzw Ausländer die in Deutschland leben, leben seit über ein jahrzehnte oder noch mehr hier mit einer Duldung. Dieser Aufenthaltstitel besagt, dass man jeden Tag abgeschoben werden kann.

Ich mussste mit eigenen Augen mit an sehen wie man diese Praxis durchzieht. Am helligten Morgen wurde eine kurdin aus der türkei mit ihren Kinder abgeschoben. Um 5 uhr Morgens kamen die angeschlichen wie FBI in den USA als wäre sie ne schwerverbrecherin. Da sie nicht mitgehen wollte gab man ihr ne spritze und schleppte sie an den händen und beinen im winter mit ihren nachthemd in ein auto und am nächsten morgen war sie in der türkei. Der Vater sprang aus dem fenster (ca.4-5 m  hoch) und entkam.

Ander Auslände wurden in der Ausländerbehörde hereingebeten in ein Zimmer wo sie ihre Abschiebung unterscheiben sollten. Manch einer fiel in Ohnmacht:


Wenn man einem Menschen 10-17 Jahre lang hier leben lässt die Kinder zur Schule gehen und man iihnen jeden tag mit davon bedroht ist abgeschoben zu werden , dann ist das keine Ermutigung seine Schule zu machen usw.

Da genießen die leute lieber ihre leben hier was sie heir haben und verdiehnen soviel geld wie sie können damit wenn sie in der heimat sind was zum leben haben.


Man muss Menschen zuerst anerkennen bzw sie hier ein Gefühl der Sicherheit geben. Aber eine Duldung ist nicht das, was ich unter ein Gefühl von Sicherheit verstehe. Und deshalb kann man auch einige verstehen.

Ein andere Grund ist das die Menschen meistens von armen Gebieten kommen. Dort waren es oft nur Dorfschulen und von 100 Leuten schaffte vllt einer ein Lehrer usw zu werden. Sie kommen auch Gebieten wo Schule nicht so wichtig ist.

Natürlich gibst auch faule Kurden. Ich wollte nur einige Gründe auzählen, damit man sieht in was für einer Lage die leute sich befinden.

Re: Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

von Asiti.u.Azadi am 01.11.2011 22:31

2. Generation soll eine Aufenthaltserlaubnis erhalten

In Deutschland leben tausende von Familien, in denen die Kinder hier geboren wurden, jedoch haben weder die Eltern noch die Kinder eine Aufenthaltserlaubnis, oft seit 10 oder 20 oder mehr Jahren. Die Ursache für diese Situation ist oft darin begründet, dass die Eltern bei ihrer (oft illegalen) Einreise nach Deutschland aus Angst vor Repressalien in ihrem Heimatland, einen falschen Namen angegeben haben. Dies nennt sich in der Juristensprache "Identitätstäuschung". Nachdem die Eltern eingereist sind, haben sie Asylanträge gestellt, die abgelehnt wurden. Eine Abschiebung in das Heimatland war nicht möglich, da eine falsche Identität vorliegt. Dann wurden die Kinder in Deutschland geboren. Die Kinder leben hier seit 10 oder 20 Jahren, sie sind also praktisch "Deutsche", ohne die deutsche Staatsangehörigkeit zu besitzen. Auch haben sie noch nicht einmal eine Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis, weil auch den Kindern die jahrzehntelang zurückliegende "Täuschung" der Eltern vorgehalten wird. Dieses Dilemma soll nun durch eine neue Regelung gelöst werden. Danach sollen die Kinder der 2. Generation schneller eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bekommen, wenn sie "integriert" sind, einen Schulabschluss besitzen und sich nicht strafbar gemacht haben.


Wichtige Änderungen im Aufenthaltsgesetz ab 1. Juli

Jugendliche und Heranwachsende zwischen dem 16. und dem 21. Lebensjahr, die bisher nur eine Duldung haben, können eine Aufenthaltserlaubnis bekommen, wenn sie vor dem 14. Lebensjahr eingereist sind, seit mindestens sechs Jahren hier leben, eine Schule besuchen oder einen Schul- oder Berufsabschluss haben und hier integriert sind. Sollten diese Aufenthaltserlaubnis dem Jugendlichen erteilt werden, können anschliessend die Eltern auch eine Aufenthaltserlaubnis bekommen (wenn sie keine Sozialhilfe beanspruchen und wenn sie nicht über ihre Identität getäuscht haben).

 

 

Quelle

Re: Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

von Kudo21 am 01.11.2011 22:45

Asiti.u.Azadi

Die letzten Jahre hat sich viel verändert zum Guten. Aber ein jahrzehnte vergeht nicht ohne spuren.

Und wenn ein Kind von anfang an nicht in die schule geht wird es später schwer ihn in die schule zu schicken.

Aus Angst und Paragründen hat man Schule vernachlässigt bzw nicht als wichtig angesehen.

Den ein Ausländer mit einer Duldung auch , wenn er das Gymnasium geschafft hätte, hätte er nicht studieren dürfen bzw arbeiten.

Deshalb kann man viele verstehen und darf ihnen bzw vielen von ihnen nichts vorwerfen. Sie haben an ihre Sicherheit gedacht und wurden von Deutschland nicht als Menschen angenommen die hier bleiben dürfen.

Wieso sollte ein Mensch in einem Land seine Existenz soweit aufbauen, wenn die Gefahr immer besteht, dass er abgeschoben wird. Da würde ich auch nur Geld sammeln, damit wenn ich abgeschoben werde später gut in der Heimat leben kann. Den dort gibt es kein Sozialsystem wie hier in Deutschland. Deshalb war es doppelt so wichtig für die Ausländer eine Absicherung zu haben.

Re: Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

von Kurdewari am 01.11.2011 23:04

Im Jahre 1996 standen sie vor unserer Haustür. Ca 20 Mann... Packt eure Sachen, nur das wichtigste und ab zum Flieger... Meine Eltern waren geschockt... Mt einer Duldung konnte man nichts anfangen... Jeden Monat immer verlängern... Einfach demütigend...

Mein Eltern holten ihre Sachen... Ich hatte mein Spielzeug mitgenommen und wir waren fertig...

Ohne auch nur Verwandte bescheid zugeben (waren alle mit Duldung) ... Nachbarn weinten... Eltern verabschiedeten sich...wir fuhren weg...

Nach einiger Zeit wurde der Wagen angehalten... Der Wagen kehrte um... Wir kamen zurück... Sie entschuldigten sich und sagten, sie hätten die falsche Familie... 3 Monate vor uns hat eine andere Familie gewohnt und die waren gesucht...

Glück für uns... Jetzt seit ca. 2000 deutschte Staatsangehörigkeit (aber auch türkischen Pass habe ich, damals durfte man beide behalten).

Aber was für Erlebnisse oder Ängste die Familien durch machen müssen... Einfach nur schrecklich...

Aber es gab auch viele die dafür gekämpft haben und den deutschen Pass geschafft haben... Andersrum aber auch viele abgeschoben obwohl sie sich bemüht haben...

Ja so ist es, wäre die Welt anders würden wir jetzt hier nicht schreiben...

Ax welato xwesh welato

Re: Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

von Kudo21 am 01.11.2011 23:10

Kurdewari

Das sind einige gute Beispiele. Es gibt noch mehr. Dann wären da Familien die seit 10-15 Jahren nicht einmal in ihre heimat waren um urlaub zu machen. Oder gar mal außerhalb deutschlands zu verreisen. Bei uns war das so, dass wir einen Radius von  10 km nicht überschreiten durften. Wenn wir das wollten mussten dir sagen wohin wielange und zu wem und das einmal im monat für 7 Tage.

Re: Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

von Kurdewari am 02.11.2011 07:46

Menschen mit dem Status Duldung ist wie zu Besuch bei anderen sein. Aufeinmal kann man vom Gastgeber rausgeschmissen werden und man hat nichts...

Ich war 1 Jahr alt als ich nach Deutschland kam... Meine Eltern erzählten mir, dass Eltern ihre Babys zurückließen oder gar von Brücken runterstoßen. Nur damit die Kinder nicht verhungerten oder es zuviel war für die Eltern...

Re: Anzeige gegen Erdogan in Karlsruhe

von firat47 am 02.11.2011 17:27

Ich lebe seit 19 Jahren in Deutschland. Insgesamt 14 Jahre lang Duldung gehabt. Seit 3 Jahren deutscher Pass. Ich glaube 7 oder 8 jahre lang, hatten wir immer jeweils 1 bis 3 monate befristete Duldung. Und wir sind kein einzelfall. Meine Eltern haben immernoch keinen Pass. Aber immerhin befristete Duldung, jeweils um 2 Jahre wird verlängert. Diesen Einstellungstest, den man machen muss, würde ich selbst wahrscheinlich gerade mal so schaffen. Und jetzt müssen Leute diesen test bestehen, die nie richtig deutsch gelernt haben oder wie meine mutter analphabeten sind. Naja aber der deutschkurs macht ihr wenigstens spaß. Seit dem haben sie ihre heimat nicht gesehen und ich auch nicht. Aber wenn gott will, werde ich nächstes jahr hinfliegen.
So ist die geschichte der Kurden. Und nach und nach verlieren sie auch ihre kultur im ausland. So ist die geschichte der kurden.