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Kudo21
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Ilenia Piccioni / Antonio Tiso: Kurdistan

von Kudo21 am 06.12.2011 11:09

Die Autonome Region Kurdistan ist wohl die einzige Gegend im Irak, die für die Zeit nach Saddams Sturz eine weitgehend positive Bilanz ziehen kann – wobei das selbstsichere Auftreten der Kurden auch Ressentiments unter anderen Bevölkerungsgruppen hervorgerufen hat. Ilenia Piccioni und Antonio Tiso fotografierten Symbole des Aufschwungs.

Schon seit gut vier Dekaden behaupten die kurdisch besiedelten Gebiete im Nordirak ein Mass an Unabhängigkeit. Am 11. März 1970 wurde ein Abkommen unterzeichnet, das den Provinzen Erbil, Dohuk und Suleimaniya Teilautonomie und eine entsprechende Vertretung in der irakischen Regierung zugestand. Der offiziösen Akzeptanz dieser Sonderrechte – der Irak verstand sich ausdrücklich als "Staat zweier Nationen", in dem die Kurden auch ihre Sprache und Kultur pflegen durften – stand jedoch die Tatsache entgegen, dass die effektive Macht nach wie vor ganz in den Händen Bagdads lag. Wie man dort dem kurdischen Brudervolk faktisch gegenüberstand, zeigte sich am Ende des Ersten Golfkriegs zwischen Iran und Irak: Beim Giftgasangriff auf Halabja im März 1988 kamen gemäss Schätzungen bis zu 5000 Menschen – mehrheitlich Kinder, Frauen und alte Männer – ums Leben, eine wesentlich höhere Zahl erlitt dauerhafte Gesundheitsschäden.

Nach dem Zweiten Golfkrieg richtete die Uno 1991 eine Schutzzone im Nordirak ein, die den Kurdengebieten faktisch die Autonomie bescherte – allerdings noch nicht den Frieden, da sich die beiden wichtigsten Parteien, die Demokratische Partei Kurdistans (KDP) und die Patriotische Union Kurdistans (PUK) über längere Zeit erbittert bekämpften. Durch ihren Sonderstatus entging die Region jedoch den Verwüstungen, die der amerikanische Einmarsch im Jahr 2003 und die darauf folgenden gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen religiösen und politischen Faktionen über den Rest des Iraks brachten. Zunehmend wichen nationale und internationale Unternehmen in den Norden aus, der infolgedessen und dank seiner unabhängigen Vermarktung der reichen Ölvorkommen einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte.

Die 1975 geborene italienische Fotojournalistin Ilenia Piccioni hat die kurdischen Autonomiegebiete dieses Jahr gemeinsam mit ihrem gleichaltrigen Kollegen Antonio Tiso besucht. Die beiden teilen nicht nur das Geburtsjahr, sondern auch den Werdegang: Beide wechselten nach einem Politologiestudium zur Fotografie, arbeiteten zunächst als unabhängige Fotografen und gründeten vergangenes Jahr zusammen die Agentur Molo7 Photo Agency (http://www.molo7photoagency.com/). Das junge Team äussert im Begleittext zu seiner Reportage unverhohlene Begeisterung über die Sicherheit, die Stabilität und den Wohlstand in der Region: "Junge Leute finden neue Arbeitsmöglichkeiten, Frauen emanzipieren sich Schritt für Schritt. Frischgebackene Unternehmer eröffnen kleine und grosse kommerzielle Betriebe, etwa Luxushotels oder Restaurants und Cafés im westlichen Stil. Die Nationalflagge weht allenthalben. Die Kurden sind stolz auf ihre Unabhängigkeit, weil sie ein Synonym für Entwicklung ist."

So weit, so richtig; allerdings scheinen die beiden weitgehend auszublenden, dass sich hinter den von Ordnung, Freiheit und Wohlstand zeugenden Impressionen, die sie eingefangen haben, doch auch noch einiges Spannungspotenzial verbirgt. Während die Kurden zu Saddam Husseins Zeiten durch gezielte Ansiedelung von Arabern in ihrer Heimatregion unter Druck gesetzt wurden, sind es heute umgekehrt die in der Gegend wohnhaften Turkmenen und Araber, die sich durch die Vormachtstellung der Kurden bedroht fühlen. Die von der kurdischen Regierung im Alleingang – und im offenen Kollisionskurs mit Bagdad – getroffenen Vereinbarungen über die Vergabe von Erdölkonzessionen wie auch das immer noch ausstehende Referendum über die Zugehörigkeit des von Kurden, Turkmenen und Arabern gleichermassen beanspruchten erdölreichen Kirkuk sind dauerhafte Konfliktpunkte. Korruption, Vetternwirtschaft und Autoritarismus grassieren in der KDP wie der PUK in einem Mass, dass die beiden politischen Schwergewichte im Sommer 2009 recht erfolgreich von der oppositionellen Formation Goran (kurdisch für "Wechsel") herausgefordert wurden. Bei aller Anerkennung der errungenen Fortschritte: Auch die Autonome Region Kurdistan hat wohl noch ein Stück Weges zu gehen.



Die bürgerkriegsähnlichen Zustände in den anderen Landesteilen und die eigenständige Vermarktung der Ölvorkommen liessen die Autonome Region Kurdistan zum wirtschaftlichen Schrittmacher Iraks werden. Ilenia Piccioni und Antonio Tiso fotografierten in der Provinzhauptstadt Erbil, die sich im neuen Glanze sonnt.



Erbil gehört zu den ältesten durchgehend besiedelten Orten der Welt. Mächtig dominiert die auf einem Hügel gelegene osmanische Zitadelle das Herz der Stadt, bewacht von der Statue des 1239 verstorbenen Chronisten und Dichters Ibn al-Mistaufi. Die relative Sicherheit der kurdischen Autonomiegebiete hat Erbil auch schon erste Touristen gebracht: Ilenia Piccioni war nicht die Einzige, die zu Füssen des Gelehrten die Kamera zückte.


Die kurdischen Autonomiegebiete wollen ihrer Lage an der «Seidenstrasse unter den Flugrouten» gerecht werden. 2003 wurde der neue Flughafen von Erbil eröffnet; obwohl in einer Rekordzeit von knapp 6 Monaten erstellt, sollte das Projekt technische Leistungsfähigkeit, modernen Komfort und Umweltverträglichkeit vereinen



Als ein Exempel ländlicher deutscher Baukunst würde man dieses Doppelhaus nicht unbedingt rubrizieren; doch steht es im «Gundi Almani» (Deutsches Dorf) genannten Wohnquartier im Norden Suleimaniyas, der am schnellsten wachsenden Stadt im kurdischen Nordirak.



Ob die beiden nun einen Trauschein vorzuweisen haben oder nicht – in Minar-Park in der Provinzhauptstadt Erbil wird ihnen kaum jemand mit dieser Frage die Hölle heiss machen. Der kurdische Nordirak gehört zu den eher säkularen und toleranten Regionen im Mittleren Osten; allerdings hatte und hat man hier seit dem Sturz Saddams dafür mit der ethnischen Gemengelage zu kämpfen. Doch Antonio Tiso und Ilenia Piccioni haben auf ihrer Reportagereise den Akzent aufs Positive gelegt.

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Re: ANK tötet einen Kurden in West-Kurdistan (Syrien) der seit Jahren für das syrische Regime spioniert

von Kudo21 am 06.12.2011 09:52

Newroz_2010

Darf auch der am leben bleiben, der schon viele andere Menschen in den Tod geführt hat ???



Also wenn durch einen Verräter 100 Menschen gestorben sind .
brauch ich nur den Verräter zu ermorden und es herrscht Gerechtigkeit  ???????

Da muss man sich die Frage stellen , kann man wirklich Menschenleben vergleichen  ??

Den dann heißt das, dass das Leben des Mörders soviel  wert ist wie das Leben von 100 anderen Menschen.
Sowas ist absurd.

Du wirst die 100 Tode nie wieder zum Leben  erwecken können.
Du wirst den Schmerzen  der Zurückgeblieben  der Opfer nie heilen können auch durch den Tod des Mörders nicht !!

Dann war es auch richtig Saddam zu erhängen????
Saddam hatte mehrer Tausende Menschen ermordet.
Also durch seinen Tod herrscht Gerechtigkeit ???

Einige verstehen nicht, dass es keine Gründe gibt die eine Hinrichtung eines Menschen rechtfertigen.
Und das oft der Tod die Erlösung für einen Tyrann oder Diktator sind.

Strafen wie lebenslang ins Gefägnis wären da viel effektiver und sinnvoller.

Und ich wollte eigentlich das Thema was  Kurdwari erklärt hat nicht erläutern, aber genau das ist die Gefahr.

1. Unschuldige werden durch den Begriff Verrat  hingerichtet je nachdem von welcher Partei man ist und wie man den Begriff definiert.

2. Eine Hinrichtung führt nicht zu Wiederherstellung der Gerechtigkeit !!!

 



Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.12.2011 10:51.

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Re: ANK tötet einen Kurden in West-Kurdistan (Syrien) der seit Jahren für das syrische Regime spioniert

von Kudo21 am 05.12.2011 22:17

Newroz_2010

wenn du so siehst, dann ein Verräter auch nicht ^^

Richtig !

Mein Zitat dazu :
Nur im Kriegszustand, wenn sie sich bekriegen und Opfer anfallen ist das ok und verständlich. Hinrichtungen sind unakzeptabel. Wenn eine Gruppe in der Lage ist einen Menschen zu ermorden , dann wird es auch andere Wege geben diesen ,, Verräter ´´ ruhigzustellen. Da muss man ihn nicht ermorden.

----------------------------------------

Azadiyakurdistan

Ein Araber kann keinen Kurden als Verräter bezeichnen genau so auch nicht ein Türke.

Hochverrat. Den Kurden werden in der Türkei als türken in Syrien als Araber und im Iran als Iraner betrachtet.
Wenn jemand dann gegen diese Länder arbeitet  gilt das als Hochverrat bzw Landesverrat, den sie arbeiten ,,gegen ihre Länder´´.

Ich wiederhole mich erneut :

Unser Verhalten ist genau der unser feindlichen Ländern. Wir bringen auch Verräter um genau wie die Besatzer Kurdistans.

 

Es gibt keinen Grund , der die Hinrichtung eines Menschen rechtfertigt .

 

Außer wenn Menschen im Krieg sind oder eine Schießerei entsteht. Dann ist das ok sonst nicht.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.12.2011 22:17.

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Re: ANK tötet einen Kurden in West-Kurdistan (Syrien) der seit Jahren für das syrische Regime spioniert

von Kudo21 am 05.12.2011 21:13

Zagros

Kurdo21 wenn du ein Kurdistan willst, müssen solche verräter weg! Verräter sind die Leute die uns Kurden am meisten schaden.

Müssen die ????? Wer sagt das ???? Wie ich schon mal erwähnt habe, hat kein Mensch den Tod durch die Hand andere Menschen verdiehnt.

Nur im Kriegszustand, wenn sie sich bekriegen und Opfer anfallen ist das ok und verständlich.

Hinrichtungen sind unakzeptabel. Wenn eine Gruppe in der Lage ist einen Menschen zu ermorden , dann wird es auch andere Wege geben diesen ,, Verräter ´´ ruhigzustellen. Da muss man ihn nicht ermorden.

Todesstrafe ist unakzeptabel ob bei der PKK, Peshmerga oder bei den Gruppen in Rojava. Sowas muss man ablehnen. Wir sollten nicht die Merkmale der Staaten übernehmen, die wir solange bekämpfen und verachten.  


In Irans Augen sind  PJAK Kämpfer im Iran auch Verräter und werden erhängt.
In der TÜrkei wurden schon einige tausende Kurden (Intellektuelle , Zivilisten) ermordet ohne jeglichen Grund.
In Syrien sind auch schon einige umgekommen durch Folter im Gefägnis.

Wir dürfen sie nicht nachmachen und Menschen töten die für uns Verräter sind.
Den in den Augen der Länder sind Kurden Verräter die für PKK , Peshmerga(früher zu Saddams Zeiten)
 und der Armee für Rojava sich einsetzen.

Unser Verhalten ist genau der unser feindlichen Ländern. Wir bringen auch Verräter um genau wie die Besatzer Kurdistans.


Es gibt keinen Grund , der die Hinrichtung eines Menschen rechtfertigt .

Saddam ,Hitler etc. sogar solche Menschen verdiehnen den Tod durch die Hand andere Menschen nicht. 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.12.2011 21:25.

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Ein Leben als Kurdin im Ruhrgebiet

von Kudo21 am 05.12.2011 13:42

Ich heiße Zehra Dursun. Ich bin eine Kurdin. Meine Eltern kommen aus
Kurdistan. Geographisch gibt es kein Kurdistan, aber in meinen Herzen
gibt es ein Land namens Kurdistan. Es reicht nicht, dass es nur in
meinem Herzen ein Kurdistan gibt: Ich möchte auch einfach sagen
können, dass ich aus Kurdistan komme, ohne dass mir jemand sagt, dass
es so ein Land nicht gibt. Ich will die Menschen nicht anlügen, denn
bisher musste ich immer sagen, dass ich eine Türkin bin, obwohl ich
eine Kurdin bin. Ich bin eine Kurdin und es wird auch für immer und
ewig so bleiben.

Einmal unterhielt ich mich mit einer türkischen Freundin.
Ich habe sie gefragt, aus welcher Stadt der Türkei sie kommt und sie
hat eine Stadt aus dem Westen der Türkei (in der Nähe von Izmir)
genannt. Sie hat mir dieselbe Frage gestellt. Ich habe ihr gesagt,
dass ich aus Agiri am Berg Ararat komme. Diese Stadt liegt in Osten
der Türkei. Man braucht einfach nur zu sagen, dass man aus dem Osten
kommt. Schon hat sich ihr Gesichtsausdruck geändert. Ich weiß nicht,
aber es ist so was wie eine Beleidigung für einige Türken, wenn jemand
aus dem Osten kommt. Sie hat mich gefragt, ob ich eine Kurdin wäre und
ich sagte "ja". Seitdem habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr.
Wenn sie mich sieht, grüßt sie mich nicht mehr, weil ich eine Kurdin
bin!

Ein anderes Mal saß ich im Bus neben einem deutschen Mädchen. Sie
hatte einen kurdischen Schal um den Hals gewickelt. Diesen Schal gibt
es in rotweiß und in schwarzweiß. Das ist ein typisches
Bekleidungsstück der Kurden und anderer Völker. Hinten im Bus saßen
türkische Jungs, die das Mädchen beleidigt haben, weil sie diesen
Schal getragen hat. Sie haben ganz laut "Scheiß Kurden" gesagt und das
Mädchen als eine "Terroristin" bezeichnet.
Ab diesen Moment hat das Mädchen geschworen, nie wieder so einen Schal
zu tragen.

Ich finde es unmenschlich, dass es Leute gibt, die Ausländer so
diskriminieren, obwohl sie selbst Ausländer sind. Ich habe dem Mädchen
gesagt, dass sie sich vor solchen Leuten nicht fürchten muss, weil sie
nur große Worte reißen können und nichts dahinter haben.

So was Ähnliches hat mein Bruder auch erlebt. Er hatte auch diesen
Schal um den Hals gewickelt und auf der Straße wurde er von zwei
türkischen Typen sogar geschlagen. Er lag eine Woche im Krankenhaus.
In der Moschee führte die Teilung zwischen den Kurden und Türken auch
zu Streit. Ich kann mich noch genau erinnern, wie meine Brüder nicht
in die Moschee wollten, weil sie dort vom Hoca (Religionslehrer) oder
von türkischen Jugendlichen geschlagen und beschimpft wurden, weil sie
Kurden waren. Obwohl die Religion die Diskriminierung verurteilt! Man
hat das kurdische Volk immer verleugnet sowohl in der Türkei, Irak,
Iran, Syrien als auch in Europa. Das kurdische Volk ist schon seit
mehr als über 100 Jahren ein Spielball wechselnder Mächte im Mittleren
Osten. Das weiß ich jetzt.

Wenn ich die Menschen anlüge und sage, ich sei eine Türkin, dann werde
ich in viele Freundeskreise aufgenommen. Aber wenn ich sage, dass ich
eine Kurdin bin, werde ich sofort als eine Terroristin bezeichnet. Das
Verlangen nach einer eigenen Identität und auf die eigene
Muttersprache und nach der eigenen Kultur ist aber sicher kein
Terrorismus. Darum wünsche ich mir, dass ich nie wieder als
Terroristin bezeichnet werde.

In der Türkei darf man nicht sagen, dass man ein Kurde ist, denn sonst
kommt man ins Gefängnis, aber in Deutschland, also in Europa, kann man
ohne Angst sagen, dass man ein Kurde ist. Das heißt nicht, dass alle
Türken gegen die Kurden sind, sowie alle Deutschen keine Nazis sind.
Ich habe mir einmal einen amerikanischen Film in einer deutschen
Sendung angesehen und da hat ein Junge über seinen Vater erzählt. Er
hätte eine Weltreise gemacht und er sei sogar bei den Kurden gewesen.
Und ein paar Monate später kam derselbe Film in einer türkischen
Sendung. Das Wort Kurden kam in der türkischen Sendung überhaupt nicht
vor. Ich frage mich immer noch, wieso das Wort Kurde für die so
schlimm ist. Ich selber habe gar nichts gegen die Türken, denn ich
habe sehr viele türkische Freunde, die nichts gegen die Kurden haben.

Ich frage mich manchmal wer ich bin.
Ich bin in Deutschland geboren. Bin ich eine Deutsche? Ich habe einen
türkischen Pass. Bin ich eine Türkin? Meine Muttersprache ist kurdisch
und ich stamme aus Kurdistan, aber ich kann anderen nicht klar machen,
dass Kurdistan existiert. Bin ich die Einzige, die so denkt oder gibt
es auch andere, denen es auch so geht?

Als ich ein kleines Kind war, hatte ich auch diese Fragen im Kopf und
ich wusste nie die Antworten darauf. Niemand konnte mir diese Fragen
bisher beantworten. Etwas, was mich am meistens stört, ist, wenn
einige immer sagen, Kurden sind doch dasselbe wie Türken! Das stimmt
nicht, denn Kurden haben eine andere Sprache und sie haben eine andere
Kultur, eine andere Geschichte als die Türken. Als wäre ein Franzose
dasselbe wie ein Engländer. Die Kurden gehören zu einem der ältesten
Völker der Welt und haben immer noch kein eigenes Land.

40. Millionen sind auch keine Minderheit. Ich hoffe, dass in der
Zukunft niemand solche schlimmen Sachen erlebt. Aber eins noch nicht
vergessen, bitte !!! Es gibt sehr viele Kurden, die Schrecklicheres
erlebt haben. Wie z. B. Kurden, deren Dörfer verbrannt wurden; Kurden,
die mit Saddams Gas vergiftet wurden; Kurdische Frauen, die all die
Dramen mitgemacht haben; Kurdische Kinder, die nicht in die Zukunft
planen können.

Meine Hoffnung für die Zukunft ist, dass in der Türkei die kurdischen
Schüler in der Schule ihre eigene Sprache lernen können. Dass sie ihre
eigene Musik hören dürfen. Und dass sie ihr eigenes Leben leben
können, egal wo sie sich befinden, ob nun im Irak oder in Deutschland.

Ich bin froh, dass ich in Deutschland lebe, weil ich hier frei seien
kann.

Ich will, dass alle Menschen gleich behandelt werden. Und dass die
Demokratie sich gegenüber der Monarchie durchsetzt, damit so etwas wie
ein machtbesessener Saddam Hussein nicht entstehen kann.

Von Zehra Dursun

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.12.2011 14:37.

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Ehrenmord ist keine Frage der Ehre

von Kudo21 am 04.12.2011 16:01

Zwangsheirat oder Ehrenmorde innerhalb der türkisch-arabischstämmigen Gesellschaft sind vieldiskutierte Themen. Beim Projekt "Heroes" sollen junge Männer aus diesem Kulturkreis lernen, dass es auch anders geht.

Zwangsheirat, männliche Bevormundung und sogar der berüchtigte Ehrenmord sind immer wieder diskutierte Probleme einer türkisch-arabischstämmigen Parallelgesellschaft. Das neue Projekt "Heroes" des Jugendhilfeträgers "Jungs e.V." nimmt sich in Zusammenarbeit mit dem städtischen Jugendamt diesem für viele völlig unverständlichem Männerbild an, das derartige Exzesse ermöglicht.

 

Die Initiative richtet sich im ersten Schritt an Gruppen junger Männer aus Ehrenkulturen, die in ihrem Alltag und in ihrer Gesellschaft Veränderungen erreichen wollen. Unter Leitung erfahrener Gruppenleiter, die ebenfalls diesem kulturell geprägten Umfeld entstammen, sollen die jungen Männer sich in einem Trainingsseminar mit Themen wie Gleichberechtigung, Ehre und Menschenrechten auseinandersetzen. Außerdem soll im Rahmen dieses Projektes ein auf Rollenspielen basierender Workshop erarbeitet werden, mit dem die Absolventen im zweiten Schritt als gleichaltrige Vorbilder ihr Wissen an andere Jugendliche weitergeben sollen.

 

"Ziel des Kurses ist es, jungen Menschen aus einem von männlichen Ehrvorstellungen dominierten Umfeld die Möglichkeit zu bieten, sich von den alten Strukturen zu lösen, um sich im Endeffekt dann frei entfalten zu können", meint Susanne Lohaus, Projektleiterin und Verantwortliche für "Heroes". "Wir wollen auch nicht als Initiative gegen irgendwelche Kulturen, Religionen oder Werte verstanden werden. Im Gegenteil: Wir stehen für Transparenz, Dialog und Zusammenarbeit."

Vorbild für diesen außergewöhnlichen Plan von Jugendamt und "Jungs e.V" ist das gleichnamige Berliner Pilotprojekt. In Berlin-Neukölln läuft die Initiative seit 2007 äußerst erfolgreich. Der türkische Theaterpädagoge Yilmaz Atmaca und der palästinensische Psychologe Ahmad Mansour trafen sich ein bis zweimal in der Woche mit ihren 16 bis 21 Jahre alten Schützlingen. Nach kurzer Zeit und einigen fruchtbaren Diskussionen zu den genannten Themen begannen die Teilnehmer, eigene Lösungsansätze und Fallbeispiele zu entwickeln.

Heute präsentieren sie ihre Ergebnisse in Workshops an Schulen und Jugendtreffpunkten des Problemviertels und helfen somit anderen Jugendlichen, sich von den Fesseln ihres Ehrbegriffs zu lösen.

 

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Über 2800 "Ehrenverbrechen" an Frauen (Großbritannien)

von Kudo21 am 04.12.2011 15:55

In Großbritannien hat es einer Studie zufolge im vergangenen Jahr mehr als 2800 "Ehrenverbrechen" gegeben. Wie die Iranische und Kurdische Frauenrechtsorganisation (IKWRO) in London unter Berufung auf Polizeistatistiken mitteilte.

Demnach wurden im Jahr 2010 auf Frauen 2853 Angriffe verübt, um "die Ehre der Familie" wiederherzustellen. Unter diese Verbrechen fielen Schläge, Säureangriffe, Entführungen und Morde. Demnach waren die Angriffe besonders zahlreich im Großraum London.

IKWRO hatte sich von der Polizei die Kriminalitätsstatistiken von 39 der 52 Polizeibezirke des Landes geben lassen.Auch wenn die Auflistung nicht vollständig sei, sei es dass erste Mal, dass eine landesweite Schätzung vorliege, erklärte die Organisation. Demnach kommen die meisten derartigen Verbrechen in Familien aus Asien, Osteuropa und dem Nahen Osten vor.

Opfer der Angriffe würden unter anderen Frauen, die einen Freund haben, lesbisch sind, vergewaltigt wurden oder sich einer arrangierten Heirat verweigert hätten.Manche würden sogar angegriffen, weil sie sich schminkten oder freizügig kleideten. Wie die Direktorin der Organisation, Diana Nammi, im britischen Rundfunksender BBC kritisierte, würden viele Familien diese Verbrechen leugnen. Viele der Täter würden sogar als Helden gefeiert, weil sie die "Ehre" ihrer Familien verteidigt hätten.


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Re: ANK tötet einen Kurden in West-Kurdistan (Syrien) der seit Jahren für das syrische Regime spioniert

von Kudo21 am 04.12.2011 15:00

Den Tod hat keiner verdient. Wenn es im Gefecht passiert ist , ist das in Ordnung. Aber eine Hinrichtung ist unakzeptabel.

Problem ist halt, dass man dann einsperren müsste usw. Dafür ist die  ANK  vllt noch nicht so ausgerüstet um Gefangen zu halten. Man wird aber ne andere Möglichkeiten finden Spione in Schach zu halten.

Aber Hinrichtungen darf es nicht geben. Auch wenn das eine kurdische ,,Armee´´ von Rojava ist. Ich akzeptiere sowas nicht.

Genau wie ich das bei den andern der Guerilla und der Peshmerga nie akzeptieren würde.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.12.2011 15:20.

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Re: Zaxo: Randalierer verbrennen Hotels und Läden die Alkohol verkaufen.

von Kudo21 am 03.12.2011 16:26

Wer sind diese Randalierer ??? Hat da jemand  mehr Infos darüber.



Könnte es sein, dass der Iran versucht Einfluss in Südkurdistan zu erlangen bzw Südkurdistan instabil zu machen , weil es selber gerade unter starkem Druck steht ????

Das ist nur eine Vermutung vllt liege ich ganz daneben !

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Theaterprojekt "München/Diyarbakir" Für türkische Bühnen zu heikel

von Kudo21 am 02.12.2011 23:53

Aufführungen am 1., 3. und 4. Dezember jeweils um 20 Uhr im Werkraum der Münchner Kammerspiele.







"Am Ende weiß keiner, wovor er sich eigentlich fürchtet": Mit "München/Diyarbakir" wollte die Theatermacherin Christine Umpfenbach ein interkulturelles Stück über die Kurden-Problematik machen. Doch mit so massivem Widerstand von türkischer Seite hatte sie nicht gerechnet.


"Viereinhalb Jahre lang war mein Vater im Gefängnis", erzählt das 17-jährige Mädchen mit den langen braunen Locken. Dann klingt die Stimme des Vaters aus den Lautsprechern, berichtet davon, wie er vom Gefängnispersonal in Diyarbakir mit einem Holzknüppel verprügelt wurde, davon, wie seine Familie jede Nacht Besuch von der Polizei erhielt, davon, wie er keinen anderen Ausweg mehr sah, als mit seiner Frau und seiner jüngsten Tochter aus der Türkei zu fliehen - und Gülbahar, das Mädchen mit den Locken, in der Heimat zurückzulassen. Erst zweieinhalb Jahre später folgte sie ihren Eltern in die Bundesrepublik.Es ist eine Sehnsuchtsgeschichte, die im Werkraum der Münchner Kammerspiele auf die Bühne kommt: die Geschichte einer kurdischen Flüchtlingsfamilie, die aus politischen Gründen nicht mehr zu ihren anatolischen Verwandten zurückkehren kann. Zugleich ist es die Momentaufnahme eines zerrissenen Landes, in dem die größte ethnische Minderheit noch immer unterdrückt wird. Eben weil die Kurdenfrage in der Türkei nach wie vor ein Tabuthema ist, geriet das dokumentarische Theaterstück "München/Diyarbakir" zuletzt auch zu einer Chronik des Scheiterns. Eigentlich nämlich wollte Regisseurin Christine Umpfenbach ihr Stück als deutsch-türkisch-kurdische Co-Produktion nicht nur in München, sondern auch in Diyarbakir aufführen. Daraus ist nichts geworden.Christine Umpfenbach scheint abonniert auf Dokumentartheater zu sein, auf Stadt- und Migrationsgeschichten. Zwei Jahre lang leitete sie das Obdachlosentheater "RATTEN 07" an der Berliner Volksbühne, in Wismar lud sie zu einer Stadtrundfahrt mit Wende-Verlierern ein, und in München machte sie auf das Schicksal von Gastarbeitern aufmerksam, die man in den sechziger Jahren in einen Luftschutzbunker unter dem Münchner Hauptbahnhof verfrachtete.

 

Aus Diyarbakir geht keiner freiwillig

Es habe sie immer interessiert, Menschen auf die Bühne zu stellen, deren Geschichten in der Mehrheitsgesellschaft weitgehend unbekannt sind, sagt Umpfenbach. Eben deshalb wurde sie neugierig, als bei den Münchner Kammerspielen eine Kooperationsanfrage aus Diyarbakir eintraf. Die Millionenmetropole im Südosten der Türkei gilt als inoffizielle Hauptstadt der Kurden, als Hochburg der PKK. Menschen, die diese Stadt verlassen, tun dies in der Regel nicht freiwillig, nicht aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit, nicht aufgrund der großen Armut in der Region. Gewöhnlich sind diese Menschen keine Arbeitsmigranten, sondern politische Flüchtlinge. Das stellte Christine Umpfenbach fest, als sie nach Menschen aus Diyarbakir suchte, die in München leben. Und vielleicht hätte sie in dieser frühen Phase bereits ahnen können, dass ihr Theaterprojekt bald zu einem Politikum werden sollte. Spätestens während einer Recherchereise nach Diyarbakir im Juni dieses Jahres wurde ihr zumindest klar, dass sich die Arbeit schwieriger gestalten würde, als sie es erwartet hatte.

Auf einer Videoleinwand kann man sie beobachten, die gemeinsamen Arbeitsessen mit den Vertretern der staatlichen Theaterzentrale in Ankara und dem Leiter des Goethe-Instituts in Diyarbakir, der allen Beteiligten einschärfte, sie sollten ja nicht offen von Folter sprechen. Am Tisch sitzt auch jene ominöse Schauspielerin, deren Funktion Christine Umpfenbach bis zuletzt ein Rätsel blieb. War sie ein Spitzel der Regierung in Ankara?

Ein Spitzel war auch für die Verhaftung von Gülbahars Vaters verantwortlich: Dieser sei für die Kurdenpartei BDP tätig gewesen und damit ein "Feind des türkischen Staates". Die Familie eines solchen Mannes auf die Bühne zu stellen, das sei in der Türkei schlicht nicht möglich, hieß es aus der Staatstheater-Zentrale in Ankara. Immer wieder war Christine Umpfenbach erstaunt über den großen Einfluss der Regierung auf die türkische Theaterlandschaft. Im streng zentralistisch organisierten Staatstheaterbetrieb fungiere das Theater von Diyarbakir, an dem kein einziger Kurde beschäftigt ist, als "apolitisches Verlautbarungsorgan", so heißt es im Stück.

Ende Juli, als klar war, dass die künstlerische Reise auf vermintes Gelände führen würde, brach das türkische Staatstheater den Kontakt zu den Münchner Kammerspielen ab. Kurze Zeit trug sich Christine Umpfenbach mit dem Gedanken, das Projekt mit dem Stadttheater in Diyarbakir weiterzuführen, doch dieses gehört, wie auch der Bürgermeister der Stadt, der kurdischen BDP an, weshalb sich schließlich auch das Goethe-Institut zurückzog.

Ein Tabu schwebt über allem

Der offensichtlich zwischen allen ethnischen Stühlen klemmende Leiter des Goethe-Instituts in Diyarbakir möchte nicht namentlich genannt werden. Zwar hat man seinen Kopf aus den projizierten Fotos herausretuschiert, auf der Münchner Werkraumbühne tritt er dennoch in Erscheinung: in Form einer kleinen wächsernen Goethe-Puppe. Und Dramaturg Malte Jelden legt der Puppe jene Worte in den Mund, die der Institutsleiter ihm am Ende des Türkeibesuchs mit auf den Heimweg gab: "Am Ende weiß keiner mehr, wovor er sich eigentlich fürchtet. Aber alle fürchten sich. Es ist ein über allem schwebendes Tabu entstanden."

Kurze Zeit später begann auch er, sich zu fürchten. Die politische Lage in der Türkei verschärfte sich, in der Region nördlich von Diyarbakir, in der das Heimatdorf von Gülbahar liegt, griff die PKK einen Militärstützpunkt an, dreizehn Soldaten kamen ums Leben. Und Anfang Oktober äußerte der türkische Ministerpräsident Erdogan den deutschen Stiftungen gegenüber jenen Vorwurf, den sich auch Christine Umpfenbach und ihr Team gefallen lassen mussten: Sie würden nichts anderes bezwecken, als Lobbyarbeit für die Terroristen der PKK zu betreiben.Vielleicht sei sie zu naiv an dieses Projekt herangegangen, gibt Christine Umpfenbach zu. Letztlich aber habe eine gewisse Naivität auch etwas Gutes: Sie erlaube es, Fragen zu stellen, die ansonsten nicht aufgeworfen werden. Die Zeit mag noch nicht reif dafür sein, die Belange der kurdischen Minderheit auf einer türkischen Staatstheaterbühne zu verhandeln. Aber vielleicht ist es der Münchner Delegation zumindest gelungen, einen Dialog vor Ort in Gang zu setzen, hofft Christine Umpfenbach. Für sie bleibt die Erkenntnis, wie wertvoll es ist, an deutschen Staatstheatern auch unbequeme Meinungen vertreten zu dürfen.

Und für das Münchner Theaterpublikum bleibt eine Geschichte, die es wert ist, gehört zu werden. Dass das Projekt "München/Diyarbakir" wirklich gescheitert ist, darf deshalb getrost bezweifelt werden.

 

Quelle

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