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Kudo21
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Re: Erdbeben: Türkei schickt deutsches Rettungsteam wieder nach Hause!

von Kudo21 am 24.10.2011 23:36

Was mir sehr aufgefallen ist , dass diese Seite vor allem schlechte BIlder von kurdischen POlitiker verwendt.

Bei Leyla Zana oder andern wichtigen Politikern nehemen die immer so BIlder wo die Politiker gerade den Mund aufhaben man  ne dumme Bewegung machen usw.

Inhaltlich hetzen die meistens gegen Kurden. Da sind einige Berichte wie dieser hier der gemäßigt ist , was sehr komisch ist. Vllt wollen sie auch zeigen, dass sie ,, neutral ´ anzusehen sind. .D

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Alte Konflikte und beispiellose Hilfsbereitschaft

von Kudo21 am 24.10.2011 21:40



Das verheerende Erdbeben in Ostanatolien hat in der Türkei eine Welle der Hilfsbereitschaft entfacht. Der Westen unterstützt den Osten, die Mehrheit die kurdische Minderheit. Doch auch die Katastrophe kann die politischen Grenzen nicht überwinden.

Seit wann sie auf den Beinen sei, um den Hilfstransport für das Erdbebengebiet in Van vorzubereiten? "Schon seit den frühen Morgenstunden", sagt die ältere Dame lächelnd auf die Frage einer Reporterin des Nachrichtensenders NTV. "Aber wir haben auch schon Sonntagabend einen Transport abgeschickt."

 

Die Szene spielt am Montagmittag in Istanbuls Bezirk Ümraniye, auf der asiatischen Seite der Millionenmetropole am Bosporus. Hier, wie in vielen anderen Bezirken der Stadt, haben sich spontan Initiativen gebildet, die auf privater Basis in der Nachbarschaft Decken, warme Kleidung und Medikamente für die Erdbebenopfer im entfernten Osten der Türkei sammeln. Das ganze Land sei inzwischen auf den Beinen, um den Menschen in Van und Umgebung zu helfen, verkündet NTV begeistert.

 

Wut auf die Kurden wächst

Doch die Hilfsbereitschaft hat auch eine Dimension, die in den Fernsehbeiträgen nicht deutlich wird. Zur selben Zeit, als die Damen in Ümraniye für die Erdbebenopfer sammeln, hat sich im gleichen Stadtteil, unweit der Sammelstelle für Decken und warme Kleider, ein nationalistischer Mob zusammengerottet und bedroht das Parteigebäude der kurdischen BDP.

Fast 2000 Menschen marschieren im Anschluss an eine Anti-PKK-Demonstration zum Parteibüro der BDP in Ümraniye und versuchen, das Gebäude in Brand zu setzen - zum Glück vergeblich. Die Wut der Leute richtet sich gegen die PKK, die vor knapp einer Woche bei einem Angriff auf Armeeposten im Südosten des Landes 24 Soldaten tötete. Aber bei vielen richtet sich die Wut längst gegen die Kurden an sich.

Während die Türkei eine bislang beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft erlebt, werden gleichzeitig im Internet Stimmen laut, die das Erdbeben als gerechte Strafe Gottes für die Kurden bezeichnen.

Bei den vom Erdbeben Betroffenen handelt es sich vor allem um Angehörige der kurdischen Minderheit. Van und Ercis, die beiden am schlimmsten zerstörten Orte, genauso wie die Dörfer im Hochland zwischen dem Van-See und der iranischen Grenze, sind sozusagen kurdisches Kernland. Und genau in der Nachbarprovinz von Van, in Hakkari, gerade mal hundert Kilometer entfernt, rückt die türkische Armee gerade mit 10.000 Mann gegen die Guerilleros der PKK vor, um Rache zu nehmen für die toten Soldaten, so wie Staatspräsident Abdullah Gül es gefordert hatte.

Erst am Sonntag, wenige Stunden vor dem Erdbeben in Van, hatte die Armeeführung stolz verkündet, dass im Rahmen ihrer Operation bereits hundert PKK-Militante, Kurden wie die Erdbebenopfer in Van, getötet worden seien.

Der reiche Westen hilft dem armen Osten

Es war deshalb kein Zufall, dass Ministerpräsident Tayyip Erdogan noch am Sonntagabend mit seinem halben Kabinett ins Flugzeug stieg um nach Van und Ercis zu reisen. Das war nicht nur eine humanitäre Mission, sondern es ging darum zu zeigen, dass die Regierung, ja, dass der Staat auch für seine kurdischen Bürger da ist. Gerade angesichts der gespannten Lage nach dem letzten PKK-Angriff muss Erdogan den Türken demonstrieren, dass Kurden und die PKK nicht ein und dasselbe sind.

Auch deshalb ist die Regierung anders als bei früheren Erdbeben bemüht, schnelle und effiziente Hilfe in die vom Erdbeben verwüsteten Gebiete zu entsenden. "Wie haben bereits 20.000 Decken, beheizbare Zelte, Feldküchen und Bäckereien losgeschickt, berichtete der stellvertretende Ministerpräsident Besir Atalay am Montagnachmittag nach seiner Rückkehr aus Van in Ankara der Presse. Doch das sei erst der Anfang.

Am erstaunlichsten aber ist, dass viele Bürger im Westen der Türkei erkannt haben, dass die Einheit des Landes eine hohle Floskel wäre, wenn der reiche Westen dem armen Osten jetzt die Solidarität verweigerte. Und deshalb helfen viele von ihnen. Nicht nur der türkische Halbmond schickt Zelte und Decken, auch Privatpersonen mieten Lastwagen, um Hilfsgüter ins Katastrophengebiet bringen zu lassen.

Der Bezirksbürgermeister des Istanbuler Stadtteils Mustafa Sarigül hat angeboten, obdachlose Bürger aus Van für ein Jahr in Sisle unterzubringen, bis in ihrer Heimat neue Häuser gebaut worden sind. Der Verband der Istanbuler Bauarbeiter will Erdbebenopfer in leerstehenden Sommerhäusern unterbringen.Doch die Stimmung kann jederzeit kippen. Für den 30. Oktober wird im ganzen Land zu Großdemonstrationen gegen die PKK aufgerufen. "Land der Pein" titelte die Istanbuler Tageszeitung "Radikal" am Montag, "erst der Terror, jetzt das Beben".

Doch in der Katastrophe liegt auch eine Chance. So wie sich das Verhältnis zwischen der Türkei und Griechenland nach dem Beben 1999 deutlich verbesserte, weil die Griechen mit ihrer Hilfe sofort da waren, könnte die Solidarität jetzt auch neue Brücken zwischen der West- und Osttürkei schlagen.

 

Quelle

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.10.2011 21:42.

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Re: Erdbeben: Türkei schickt deutsches Rettungsteam wieder nach Hause!

von Kudo21 am 24.10.2011 21:23

Den Bericht habe ich auch gelesen. Mich wundert nur, dass sowas von der Seite der Türkisch Deutsche Nachrichten kommt.
Die hetzten oft gegen kurden. Diesmal sieht es so aus als würden sie ,,für´´kurden sein .

Komische seite !!!

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Re: YNK hat eine kurdische Familie zurück nach Syrien abgeschoben

von Kudo21 am 23.10.2011 12:54

Gibts genauers dazu. War das was einmaliges bis jetzt oder passieren solche sachen öfter ?
Was war der Grund für das abschieben ?
Ging es der Familie schlecht als sie in Syrien waren ??

Noch sind mir das zu wenige Informationen um die ganze YNK zu verurteilen.
Vllt kann jemand der gut kurisch kann erzählen welche Zeitungen noch darüber erzählt haben bzw ob es noch mehr informationen darüber gibt wieso die familie abgeschoben wurde usw.

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Re: Die Türkei und der Iran haben ein gemeinsames Vorgehen gegen kurdische Separatisten der PKK angekündigt.

von Kudo21 am 21.10.2011 23:26

Solche Zusammenarbeiten sind nichts neues. Es ist aber sehr interessant zu sehen wer mit wem gerade händchen hält , obwohl die Türkei ja ein Raktenschild gegen Interessen des Irans aufstellen will. Naja mal schauen.

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Re: Muammar el Gaddafi ist - angeblich - getötet worden

von Kudo21 am 20.10.2011 22:26

 Hier seht ihr ne Live-Video. Gaddafis Leiche mit sich freunden Männern die ihn vor der Kamera präsentieren.

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Die Türkei jagt kurdischen Rebellen im Nordirak

von Kudo21 am 19.10.2011 21:11

Nach dem Tod von 30 Soldaten sind türkische Kampfjets und Elite-Einheiten im Nordirak im Einsatz. Die Türkei ist im Alarmzustand. Premier Erdogan sagt Auslandsreisen ab.



Die Türkei befindet sich im Alarmzustand, nachdem die seit Jahren blutigsten Angriffe der kurdischen Rebellengruppe PKK mehr als 30 Todesopfer bei den Sicherheitskräften forderten. Schon am Dienstag hatte eine Autobombe acht Menschen getötet, darunter waren fünf Polizisten.
Daraufhin griffen PKK-Kämpfer mehrere Militärposten im Grenzgebiet zum Irak an und töteten dabei unterschiedlichen Berichten zufolge zwischen 24 und 26 Soldaten. 18 weitere wurden verletzt. Im türkisch-irakischen Grenzgebiet sollen gleichzeitig acht Ziele mit Raketen, Granaten und automatischen Waffen angegriffen worden sein. Seit Jahren hat die PKK keinen derartig umfassenden Angriff mehr gewagt.


Sowohl Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan als auch Staatspräsident Abdullah Gül sagten aufgrund der Ereignisse Auslandsbesuche ab – nach Kasachstan und Serbien –, um sich der Krise voll widmen zu können.

 

Türkische Kommandos in Bataillonsstärke verfolgten die Angreifer bis in irakisches Staatsgebiet hinein.

Die türkische Luftwaffe flog Angriffe gegen Ziele im Nordirak, wo die PKK ihre Befehlszentren unterhält. Die türkische Armee sendete auch Hubschrauber aus, die die Rebellen unter Feuer nahmen. Berichte sprechen von türkischen Vorstößen in irakisches Gebiet bis zu acht Kilometer ins Landesinnere hinein.

Ministerpräsident Erdogan bezeichnete die Militäraktion als „heiße Verfolgung im Einklang mit dem internationalen Recht", es ist also vorerst keine längerfristige und umfassendere Offensive auf irakischem Staatsgebiet. Das Militär gab derweil bekannt, man habe insgesamt 15 „Terroristen" getötet.

 

Präsident Gül droht mit Rache

Dem jüngsten Schlagabtausch waren Gespräche zwischen der türkischen Führung und den Behörden im autonomen Kurdengebiet im Nordirak vorangegangen. Die kurdischen Behörden hatten danach, offenbar in Abstimmung mit Ankara, einige Dörfer in der Nachbarschaft der wichtigsten PKK-Stützpunkte evakuiert. Die Begründung: Die Bevölkerung dieser Dörfer habe, ob freiwillig oder unter Zwang, die PKK logistisch unterstützt. Die „evakuierten", eigentlich deportierten Zivilisten sollen nun in Lagern untergebracht werden.

Beobachter halten es auch für denkbar, dass die Räumung dieser Dörfer als Vorbereitung für einen eventuellen militärischen Entscheidungsschlag der türkischen Armee gegen die PKK-Zentrale gedacht ist. Der türkische Staatspräsident Gül kündigte ominös an: „Jene, die uns Schmerz zufügen, werden sehr viel mehr Schmerz erleiden." Und er drohte weiter, dass die türkische Armee Rache üben werde für die erfolgten Angriffe.

Es ist also nicht auszuschließen, dass es wie bereits im Jahr 2007 zu einem türkischen Einmarsch in das unabhängige Kurdengebiet kommen könnte. Auf der kurdischen Seite erinnert man sich nur zu gut daran. Als die Türken kamen, sei man vorbereitet gewesen, sagt Zuhair Naif aus dem kleinen Grenzdorf Karaol. Damals hatten sie ihre Gewehre aus dem Schrank geholt und ihre Peschmerga-Uniformen angelegt. Drei von ihnen waren auf den Hügel vor dem Dorf geklettert und sahen die Soldaten näher rücken. Dieses Szenario könnte sich in den nächsten Stunden wiederholen.

Karaol liegt genau an der Grenze zwischen dem Irak und der Türkei, eine halbe Autostunde westlich von Zakho. Ein harmloser Zaun hinter dem Hügel und auf den Feldern kündet davon, dass hier etwas abgetrennt werden soll. Als die Türken vor vier Jahren zum ersten Mal einmarschierten, löste dies eine politische Krise aus. Washington war alarmiert, Bagdad ebenfalls. Nur die kurdische Regionalregierung rührte sich zunächst nicht. Erst als Masud Barzani, Sohn des vor 33 Jahren verstorbenen Mustafa Barzani und heutiger Präsident von Irakisch-Kurdistan, in Dohuk eintraf, machten die ehemaligen Freiheitskämpfer mobil.

„Da hinten standen wir und traten den Türken entgegen", erzählt Zuhair Naif, während er auf eine schmale Straße hinter dem Dorf zeigt. „Es hat geknistert, aber nicht geknallt." Die Türken versprachen, nur die Terroristen bekämpfen zu wollen und dann wieder abzuziehen. Am Ende sind sie zwei Wochen geblieben. Die Einwohner von Karaol haben Angst, dass die Soldaten dieses Mal sogar länger bleiben. All die Jahre hindurch hätten die Türken unzählige Luftangriffe gegen die PKK geflogen. Auch irakische Zivilisten seien dabei ums Leben gekommen.

Rücksichtnahme kennt freilich auch die PKK nicht. „Türken und Amerikaner stellen sie als Terroristen dar", sagt Latif, Zuhairs Nachbar. Aber die Rebellen seien doch keine Terroristen. „Das sind Kurden wie wir – Freiheitskämpfer!"    

......

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Re: Kurden demonstrieren friedlich

von Kudo21 am 18.10.2011 22:36

Asiti.u.Azadi

Srry du hast recht Ich hab ähnlcihe sachen gesagt wie du.

Ich unterstreiche deine Beitrag fett weil ich es sehr wichtig halte was du sagst.

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Re: Kurden demonstrieren friedlich

von Kudo21 am 17.10.2011 22:05

- Asiti.u.Azadi

Ich stimme dir zu. Dennoch ist jede Partei ein Teil Kurdistans. Wenn ich meine Partei vertretten möchte geh ich mit meinen Parteiflagge nach draußen und mische mich unter die Menge.

Aber meiner meinung nach müssten viel mehr Kurdistanfahnen dabei sein, damit keine Partei Kurdistans kriminalisert werden kann. Wenn eine Partei kriminalisert wird von EU USA oder Türkei dann kriminaliseren sie die ganzen Kurden.

Diesen Effekt würde es entfalten, wenn bei Demos alle Parteifahnen vertretten wären. Da aber viele Parteien keinen guten Draht zueinader haben finde ich , ist es das Mindeste , dass man ein dutzend Kurdistanfahnen mit in die Menge nimmt und stolz nach oben hält und im Namen von aller Kurden seine Forderungen stellt. So fühlren sich mehr Kurden angeregt zu so einer Demo zu gehen. Dies gilt für jede kurdische Demo.

Die Kurdistanfahne steht über jede Parteifahne für mich. Und sollte auch so behandelt werden.

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Die Türkei und die syrischen Dissidenten

von Kudo21 am 15.10.2011 19:29

Die Türkei ist zum Fluchtpunkt syrischer Oppositioneller geworden. Die türkische Regierung hat sich mittlerweile offen gegen das Regime in Damaskus gestellt und lässt die syrische Opposition in ihrem Land gewähren.



Trauerfeier für den ermordeten syrisch-kurdischen Oppositionspolitiker Maschaal Tammo. Ort: der Konferenzsaal eines Istanbuler Hotels. Versammelt ist der gerade erst gegründete Syrische Nationalrat - ein buntes Bündnis der am Bosporus im Exil lebenden syrischen Regimegegner. Vertreten sind Sunniten, Alawiten, Kurden und assyrische Christen.

Khalid Khoja gehört zum engeren Zirkel der Oppositionsszene. Der Arzt lebt bereits seit 30 Jahren in der Türkei. Als 16-Jähriger musste er aus Damaskus fliehen, sein Vater saß 15 Jahre lang ohne Kontakt zur Außenwelt in Haft. Khoja und die anderen Assad-Gegner sind zuversichtlich: Trotz aller Unterschiede sei eine politische Einigung möglich:

"Wir wollen eine Verfassung, in der sich alle Volksgruppen und Religionen Syriens wieder finden können: Sunniten, Alawiten, Kurden, Christen. Deren Rechte sollen gesichert sein."

Doch ob das gelingen wird, ist fraglich. Die assyrischen Christen fürchten den Machtanspruch sunnitischer Islamisten, die Kurden, die seit der Ermordung ihres Politikers Tammo ebenfalls zum Widerstand entschlossen zu sein scheinen, fordern als größte ethnische Minderheit Syriens ausgedehnte Rechte, wie Mohamed Ibrahim, kurdisches Mitglied des Nationalrates betont:

"Wir sind 3,5 Millionen Kurden in Syrien. Unsere kulturellen Rechte, vor allem unsere Sprache wollen wir geschützt sehen. Darüber wollen wir mit den anderen Mitgliedern des Rates eine Einigung erzielen."

 Nach anfänglichem Zögern hat sich die türkische Regierung offen gegen das Regime in Damaskus gestellt und lässt die syrische Opposition in ihrem Land gewähren. Die Bilder aus Syrien seien "widerwärtig", polterte Erdogan im türkischen Fernsehen, die staatliche Gewalt des Regimes nichts anderes als "Barbarei". Dem syrischen Präsidenten Assad prophezeit er ein ähnliches Ende wie Gaddafi.

Dass nun auch die Kurden sich immer zahlreicher dem syrischen Widerstand anschließen, wird in Ankara jedoch mit großer Sorge gesehen. Die kurdische Minderheit, könnte, so die türkische Befürchtung, der militanten PKK zur Hilfe kommen, sollte die Staatsordnung in Syrien zusammenbrechen. Schon jetzt sind etliche hohe PKK-Funktionäre syrischer Abstammung. Unvergessen ist in Ankara auch, dass PKK-Chef Öcalan bis 1999 unbehelligt in Damaskus residieren konnte.

Doch die türkische Regierung fürchtet nicht bloß, dass ein Bürgerkriegs-Syrien wieder zum Rückzugsgebiet für türkisch-kurdische PKK-Kämpfer werden könnte. Der Istanbuler Politikwissenschaftler und ehemalige Diplomat Sinan Ülgen erinnert an die Erfahrungen mit einem anderen Nachbarland:

"Als Saddam Hussein 1991 die irakischen Kurden zu massakrieren begann, flohen über eine halbe Million Kurden innerhalb weniger Tage über die Grenze on die Türkei. Viele türkische Politiker haben das nicht vergessen. Die Türkei wurde mit den vielen Flüchtlingen allein gelassen. Sollte es erneut eine solche Flüchtlingswelle geben, erwartet die Türkei die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft."

Derzeit leben etwa 75.000 syrische Flüchtlinge in Zeltlagern im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Ankara stellt deren Versorgung sicher lässt der Opposition auch dort freie Hand. Für den syrischen Nationalrat ist das Grenzgebiet angesichts der massiven Überwachung des Telefon- und Internetverkehrs durch das Assad-Regime von großer Bedeutung:

"In Grenznähe benutzen wir auf beiden Seiten türkische Mobilfunkanbieter. Mit entsprechenden SIM-Karten können wir uns auf die Weise mit den neuesten Informationen von drüben versorgen und uns mit unseren Freunden beraten."

Der syrische Widerstand in der Türkei sammelt nicht nur Informationen und Geld, sondern - Gerüchten zufolge - zunehmend auch Waffen für den Kampf gegen das Assad-Regime. Belege gibt es dafür zwar bislang nicht. Die neu gegründete "Freie Syrische Armee" soll aber mittlerweile mehrere Hundert desertierte und ins Ausland geflohene Soldaten und Offiziere rekrutiert haben. Ihr Oberkommandierender sitzt in einem türkischen Flüchtlingslager.

Ministerpräsident Erdogan hat angekündigt, die Grenzregion in den nächsten Tagen besuchen und auch mit syrischen Flüchtlingen sprechen zu wollen. Es wird erwartet, dass Erdogan diese Gelegenheit zu weiteren verbalen Angriffen auf seinen einstigen erklärten Freund Assad nutzen wird. Nach Ausbruch der Unruhen hatte Erdogan zunächst versucht, mäßigend auf Assad einzuwirken. Mitte August versprach der syrische Machthaber gegenüber dem türkischen Außenminister Davutoglu, die Gewalt zu beenden. Ein leeres Versprechen - die brutale Unterdrückung der eigenen Bevölkerung nahm in den Wochen danach noch zu. Erdogan ist aber auch noch aus einem anderen Grund von Assad schwer enttäuscht, wie der Politologe Sinan Ülgen vermutet:

"Was in Syrien passiert, unterminiert den Erfolg der neuen türkischen Außenpolitik. Immer wieder hat gerade Außenminister Davutoglu die Aussöhnung mit Syrien als Beispiel für die neue Kooperation in der Region dargestellt. Und mit den geheimen Vermittlungsbemühungen zwischen Syrien und Israel wollte Ankara Syrien wieder in die internationale Gemeinschaft zurückführen. Das alles ist nun vorbei. Syrische Verbindungen zu anderen Akteuren im Nahen Osten, wie zum Beispiel zur Hisbullah im Libanon, kann die Türkei nun auch nicht mehr nutzen."

Inzwischen befürwortet auch Ankara die Sanktionsmaßnahmen gegen Syrien. Das Regime in Damaskus hat im Gegenzug den Import türkischer Waren gestoppt. Vergangene Woche hielt die türkische Armee an der syrischen Grenze ein Manöver ab. Geübt wurde die Sicherung der Grenze bei Bürgerkrieg und Flüchtlingskatastrophe im Nachbarland.

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