Syrien soll türkisches Rettungsflugzeug beschossen haben

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Syrien soll türkisches Rettungsflugzeug beschossen haben

von Azadiyakurdistan am 25.06.2012 22:13

Neue Vorwürfe im Fall des abgeschossenen türkischen Militärjets: Syrien hat offenbar auch auf ein zweites Flugzeug gefeuert. Die Maschine befand sich nach Angaben aus Ankara auf der Suche nach den vermissten Piloten, musste ihre Mission jedoch abbrechen.



Istanbul/Damaskus - Die Affäre um das abgeschossene türkische Kampfflugzeug wird immer verworrener. Am Montagvormittag war bekannt geworden, dass die syrische Luftabwehr am vergangenen Freitag auch ein zweites Flugzeug der türkischen Luftwaffe angepeilt hat. Nun meldet die Regierung in Ankara: Diese Maschine wurde ebenfalls beschossen, konnte jedoch rechtzeitig abdrehen.

In einer Pressekonferenz teilte der türkische Vizepremier mit, dass das Casa-Suchflugzeug am Freitag unter Feuer geraten war. Die Maschine war demnach auf der Suche nach den beiden Piloten der zuvor abgeschossenen F-4 "Phantom" gewesen. Es blieb offen, ob es einen Treffer gegeben hat. Nach einer Warnung durch die Türken hätte die syrische Luftabwehr den Beschuss eingestellt, so Bülent Arinc.Trotz dieser weiteren Eskalation habe die türkische Regierung nicht die Absicht "gegen irgendjemanden in den Krieg zu ziehen". Dies betonte Arinc am Abend. "Was getan werden muss, wird sich im Rahmen internationaler Gesetze abspielen", so der Politiker.

 

Am Mittag hatte ein Sprecher des syrischen Außenministeriums zu dem Angriff auf das Kampfflugzeug Stellung genommen. Dieses sei in den Luftraum seines Landes eingedrungen, laut Dschihad Makdissi "eine klare Verletzung der syrischen Unabhängigkeit". Man habe keine andere Wahl gehabt, als den in nur hundert Meter Höhe fliegenden Jet abzuschießen. Dabei seien Luftabwehrgeschütze, keine radargeleiteten Raketen zum Einsatz gekommen, sagte Makdissi.

Sein Land sei aber trotz der Verstimmungen an einem "nachbarschaftlichen Verhältnis" mit der Türkei interessiert, so Makdissi. Noch immer werde nach den beiden vermissten Piloten gesucht. Zu den Gerüchten um die Peilung und den Beschuss der zweiten Maschine machte er keine Angaben.

Ankara spricht von Test des türkischen Radars

Intern hatten die Emissäre der Türkei bereits am Sonntag die Nato ausführlich über ihre Sicht der Dinge unterrichtet. Demnach handelte es sich bei dem Flug des türkischen Jets um einen Test des türkischen Radars. Die Maschine sei unbewaffnet gewesen. Versehentlich sei das Flugzeug bei einer ersten Runde sehr kurz in den syrischen Luftraum eingedrungen, später wurde es dann bei einer zweiten Runde beschossen. Nach Angaben des türkischen Militärs geschah dies in internationalem Luftraum.

Die Türkei rief die Nato zu einer Beratung auf, weil ihre Sicherheit bedroht sei. Die Regierung in Ankara will auch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einschalten.

Hinter den Kulissen hat man sich unter den westlichen Partnern der Nato offenbar darauf geeinigt, dass die EU und die Nato den Vorfall aufs Schärfste verurteilen und die Türkei ihrerseits keine einseitigen Reaktionen gegen Syrien startet. So werden die Türken auf dem anberaumten Treffen der Nato-Botschafter am Dienstag lediglich ihre Sicht der Dinge vortragen, sagten mehrere Nato-Diplomaten am Montag. Über militärische Maßnahmen hingegen soll nicht gesprochen werden.Generäle laufen über

Die Fahnenflucht in Syrien geht unvermindert weiter, auch über die Grenzen zu den Nachbarländern. Wie am Montag bekannt wurde, ist die bisher größte Gruppe von syrischen Soldaten mit ihren Familien in die Türkei geflohen. Rund 30 Soldaten sowie ein General und zwei im Dienstgrad Oberst kamen mit ihren Familien über die Grenze, wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Damit sind seit Ausbruch des Aufstands in Syrien bisher 13 Generäle in die Türkei geflohen. Die Gesamtzahl der syrischen Flüchtlinge in der Türkei liegt bei rund 33.000.

In der vergangenen Woche war zudem erstmals ein Soldat der syrischen Luftwaffe mit seiner Maschine desertiert. Der MiG-Jet war auf einer jordanischen Militärbasis gelandet, der Pilot hat in dem Land politisches Asyl erhalten. Die Luftwaffe gilt eigentlich als besonders treu gegenüber dem Regime von Machthaber Baschar al-Assad, so dass der Zwischenfall international Aufsehen erregte.

jok/Reuters/dpa

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