Was kostet im Irak ein Kilo Reis?

34, Männlich

Fortgeschritten

von Kudo21 am 19.06.2011 21:10

31.05.2011

Ein irakisches Volksmärchen besagt, dass es im Paradies Reis gibt, während man in der Hölle mit der Weizengrütze Bulgur bestraft wird. Doch nicht jeder Reis ist ein himmlischer Preis. Auf den Märkten des Iraks wird amerikanischer, indischer, thailändischer und kurdischer Reis angeboten. Der Preis pro Kilo ist abhängig von der Qualität. Gemessen wird die Güte des Produktes an Duft, Farbe und Länge der Körner. Am schlechtesten schneidet dabei der amerikanische Reis ab. Er duftet nicht besonders gut und lässt sich zudem schlecht kochen. Dementsprechend kostet das Kilo auch nur 500 Dinar, umgerechnet nicht einmal 30 Eurocent. Die Sorte ist so unbeliebt, dass viele Familien ihn nicht einmal geschenkt haben wollen. Unlängst protestierte die kurdische Bevölkerung dagegen, dass der amerikanische Reis weiter Teil der von der Regierung verteilten Essenrationen ist. Mit Erfolg. Statt zwei Kilo des unbeliebten Korns erhält jede Person nun 10 Dollar von der Regierung. Mit dem Geld wird bevorzugt thailändischer Reis gekauft. Er duftet angenehm, ist weiß und langkörnig. Um das beliebte Gericht Dolma (Reis in Weinblättern) zuzubereiten, braucht man allerdings Reis der Marke Amber. Mit 3000 Dinar pro Kilo ist er der König unter den Reissorten. Der klein- und dickkörnige Reis kommt aus der fruchtbaren Region um Basra und wird seines unvergleichlichen Aromas wegen oftmals mit den importierten Sorten gemischt.

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