Vorbereitungen in Berlin für türk. Staatsbesuch

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Vorbereitungen in Berlin für türk. Staatsbesuch

von Azadiyakurdistan am 16.09.2011 03:43



In Berlin beginnen dieser Tage die Vorbereitungen auf den türkischen Staatsbesuch. Neben dem Papst-Event die zweite große Aufregung in der Hauptstadt, die alles andere als unumstritten ist. An der Berliner Humboldt-Uni werden derweil Vorbereitungen für den Besuch des türkischen Staatspräsidenten Gül getroffen. Kurden und Linke protestieren.

Die bundesdeutsche Hauptstadt erwartet in den kommenden Tage zwei große Staatsbesuche und beide Male formiert sich Protest. Während der Papst seine Deutschland-Tour 2011 in Berlin beginnt und sogar im deutschen Bundestag sprechen darf, erfährt der Besuch des türkischen Staatspräsidenten Gül deutlich weniger Aufmerksamkeit.

Relativ unbehelligt dazu bleibt der Besuch von Präsident Gül aus der Türkei. So ruft bislang vor allem das linke Kurdistan-Kommitee Berlin dazu auf, den Besuch zu stören. Abdullah Gül soll am 19.September im Audimax der Berliner Humboldt-Universität sprechen. Dort laufen aktuell auch schon große Vorbereitungen. So hat die Berliner Polizei heute damit begonnen Hamburger Gitter in der Dorotheenstraße in Stellung zu bringen. Geplant ist offensichtlich die Abschirmung des Geländes der Humboldt-Universität. So soll die Einfahrt zum Hinterhof, über welche eine Blockade des türkischen Staatspräsidenten möglich wäre, da er dort vorfährt, gesichert werden. Nebenbei müssen hunderte Studierende, Touristen und Mitarbeiter von Uni und AStA Schikanen und Umwege in Kauf nehmen. Ein kritisches Wort gilt es zu vermeiden.
http://kurdistan.blogsport.de/2011/09/13/protest-gegen-besuch-von-abdullah-guel-an-der-humboldt-uni/

Dazu gäbe es allerdings Grund genug. Nachdem es um den türkisch-kurdischen Konflikt wieder etwas ruhiger geworden war, flammte dieser ab 2007 wieder verstärkt auf. Der türkischen Staatsführung gingen die Autonomie und Selbstbestimmung der kurdischen Bevölkerung im Irak zu weit, sodass es zu militärischen Angriffen auf den kurdischen Nordirak kam. Weiterhin verschärfte die Türkei die Repression gegen Kurden, die in der Türkei leben. Nahm man zunächst an, dass der Kurdistan-Konflikt vor dem Hintergrund eines zunehmenden Islamismus in der Türkei beruhigt werde, da nationalistisch motivierte Unteilbarkeit des türkischen Staates einen geringeren Stellenwert bekam, nachdem die AKP die Macht übernahm, muss man nun eigestehen, dass die Problematik nicht vom Tisch ist. So agiert die islamistische AKP nun zwar mit neuer Zielsetzung der Einheit der Muslime, geht aber genauso repressiv gegen die kurdische Bevölkerung im Südosten der Türkei vor. Damit gibt es weiterhin kein Ende von Folterungen, Zerstörung von Dörfern und Vertreibung.
http://ericcantona.blogsport.de/2010/08/31/antikriegstag-in-kreuzberg/

Kommt darum am Montag zur Humboldt-Universität in Berlin. Ab 18 Uhr will der Kriegstreiber reden. Protestiert gegen religiöse Propagandisten! Gegen Gül und Joseph!

Protestkundgebung in Berlin

Silav û Rêz
Azad

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.09.2011 03:43.

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Re: Vorbereitungen in Berlin für türk. Staatsbesuch

von Azadiyakurdistan am 20.09.2011 00:41

Gül-Rede wegen Bombendrohung verzögert

Eine für den Abend geplante Rede des türkischen Präsidenten Abdullah Gül in der Berliner Humboldt-Uni konnte wegen einer Bombendrohung erst mit Verspätung beginnen.



Nach einer Bombendrohung konnte eine Rede des türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül in der Berliner Humboldt-Universität am Montagabend erst mit Verzögerung beginnen. Die Polizei ließ den Veranstaltungssaal räumen. Ein Polizeisprecher sagte, vor dem Auftritt sei telefonisch eine Drohung eingegangen, „die von uns als ernstzunehmend eingestuft wurde". Ein Mann habe angegeben, dass es im Audimax der Universität in Berlin-Mitte eine Bombe gebe und die Menschen in Sicherheit gebracht werden müssten.

Die Worte des Anrufers seien schwer verständlich gewesen, hieß es bei der Polizei. Bei wem sich der unbekannte Anrufer gemeldet habe, wurde nicht mitgeteilt. Die Straße Unter den Linden wurde weiträumig um die Universität abgesperrt. Kriminaltechniker und Sprengstoffhunde seien angefordert worden. Ihre Suche blieb erfolglos. Wie viele Menschen das Universitätsgebäude verlassen mussten, teilte die Polizei nicht mit.

Fahrgäste durften aus den wartenden Bussen der BVG aussteigen. Einen Zusammenhang der Drohung mit einer zeitgleichen Demonstration von Kurden in Berlin-Mitte gegen den Besuch des türkischen Präsidenten schloss ein Polizeibeamter am Ort des Geschehens aus.

Vor dem Hauptgebäude demonstrierten am Abend nach Angaben von Augenzeugen mehrere hundert Kurden. Nach Polizeiangaben waren zwei Demonstrationen angemeldet worden – eine Kundgebung zur Begrüßung von Gül, die andere für den in der Türkei inhaftierten Führer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan.

Gül wollte in der Reihe Humboldt-Reden zu Europa einen Vortrag zum Thema „Die türkisch-deutschen Beziehungen vom Deutschen Bund zur Europäischen Union" halten. Nach dem Vortrag wollte Bundespräsident Christian Wulff am Abend ein Staatsbankett zu Ehren von Gül in Schloss Bellevue geben. Der Termin wurde wegen der Bombendrohung um eine Stunde verschoben. Eine Sprecherin der Hochschule bestätigte, dass Gül trotz der Bombendrohung seine Rede begonnen habe, allerdings in einem anderen Raum.

dpa/dapd/sei

Silav û Rêz
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