Washingtons doppeltes Spiel mit den Kurden

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Washingtons doppeltes Spiel mit den Kurden

von Azadiyakurdistan am 10.12.2010 16:21

Die Rebellen der PKK stehen auf der Terrorliste der USA. Eine kurdische Schwesterorganisation hingegen wird vom CIA mit Milliarden unterstützt.



Für die türkischen Oppositionsparteien sind die Veröffentlichungen von Wikileaks kurz vor den Parlamentswahlen im Frühjahr ein gefundenes Fressen. Aus den US-Botschaftsdepeschen geht hervor, dass Washington die kurdische Guerillagruppe Kurdische Arbeiterpartei (PKK) unterstützt, die aus den Bergen im Nordirak gegen die Türkei operiert. Das ist für die türkische Opposition der Beweis für das Doppelspiel der Supermacht. Denn die PKK steht auf der US-Terrorliste.

Die PKK ist für viele Türken ein sensibles Thema. Seit die PKK 1978 in der türkischen Provinz Diyarbakir gegründet wurde und einen eigenen kurdischen Staat forderte, sind nach unterschiedlichen Schätzungen bis zu 30.000 Menschen einem jahrelangen Bürgerkrieg zum Opfer gefallen.

Deutsch-Iraner führt Kurden im "Freiheitskampf" an

In den Lagern in den kurdischen Bergen an der Grenze zum Iran und zur Türkei sammeln sich Kurden aus allen Ländern zum „Freiheitskampf“, wie sie es nennen. Sie tragen russische Kalaschnikows, einige sind auch mit amerikanischen M-16 bewaffnet. „Iranische Kurden oder türkische Kurden – das ist egal“, sagt Haji Ahmadi im Gespräch mit "Welt Online“, „die Lösung des Problems geht uns alle an.“ Und doch will sich der 69-jährige Iraner mit Wohnsitz in Köln von seinen türkischen Mitstreitern abgrenzen: „Wir kämpfen gegen den Iran, anders als die PKK.“ Zwischen 3000 und 10.000 iranisch-kurdische Kämpfer schätzt er die Stärke seiner Truppe.

Ahmadi ist Vorsitzender der 2004 gegründeten Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK). Sie gilt als Schwesterorganisation der PKK. Aber das will Ahmadi nicht so sehen und die USA offenbar auch nicht. Im Gegensatz zur PKK wird die PJAK von den USA nicht als Terrororganisation eingestuft. Das legt die Vermutung nahe, die US-Depeschen könnten die PJAK gemeint haben – nicht die PKK. Trotzdem ist die Trennlinie, die Ahmadi gerne gezogen sähe, nicht so einfach zu ziehen. In den Kandil-Bergen im Nordirak sind nicht iranische oder türkische Kurden getrennt, sondern Männer und Frauen. Die zentrale Figur beider Organisationen ist der inhaftierte frühere PKK-Führer Abdullah Öcalan.

Aus dem Umfeld des irakischen Premierministers Nuri al-Maliki ist zu erfahren, dass der US-Geheimdienst CIA der iranischen Oppositionsbewegung auch finanziell unter die Arme greift. Im Juli hatte die iranische Nachrichtenagentur Ilna berichtet, 50 Milliarden Dollar seien versprochen worden und würden über saudi-arabische Mittelsmänner abfließen. Das wird jetzt von den veröffentlichten Geheimdokumenten bestätigt. Zahlen weisen sie zwar nicht auf, wohl aber konkrete Zuwendungen.

Iranische Kurden haben ähnliche Ziele wie USA, aber auch wie PKK

PJAK-Chef Ahmadi streitet dennoch ab, finanzielle Hilfe aus Washington zu erhalten. Die Bewaffnung seiner Kämpfer erfolge auf individueller Basis. „Die Region ist voller Waffen“, sagt er, das gelte besonders für den Irak. Schon zu Zeiten von Saddam Hussein hätten die Kurden sich bewaffnet, um gegen den Diktator in Bagdad und für Autonomie in ihren Gebieten zu kämpfen. Nach dem Einmarsch der Amerikaner im Irak vor mehr als sieben Jahren und der damit verbundenen Auflösung der irakischen Streitkräfte seien wieder Waffen auf den Markt gekommen. Sogar moderne Pistolen aus der Neubewaffnung der irakischen Armee seien zu haben.

Ahmadi bleibt aber die Antwort schuldig, wer die Unterhaltskosten für die Kämpfer trägt, und kann nicht abstreiten, dass die Ziele seiner PJAK sich mit den Interessen der USA decken. „Entweder das jetzige Regime im Iran findet eine Lösung zur Zufriedenheit aller dort lebenden Volksgruppen – oder es muss weg!“ Eine demokratische Konföderation sei die beste Lösung, meint der Deutsch-Iraner. Doch weder die Kurden im Iran noch jene in der Türkei könnten das auf demokratische Weise erreichen, rechtfertigt der Guerillachef die gewalttätigen Aktionen seiner Truppe.

Die Organisation erregte im Juni 2007 erstmals Aufsehen, als das Fernsehmagazin „Monitor“ berichtete, dass die PJAK auch in Deutschland Guerillakämpfer rekrutiert. Seitdem bekommt Haji Ahmadi ab und zu Besuch vom Bundesnachrichtendienst, wurde im März sogar für drei Tage in Haft genommen. Ihm konnten keine terroristischen Aktivitäten nachgewiesen werden. Ein iranisches Auslieferungsgesuch lehnte Berlin ab. Ahmadi ist inzwischen deutscher Staatsbürger.

Welt.de

Silav û Rêz
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Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.12.2010 16:32.

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Re: Washingtons doppeltes Spiel mit den Kurden

von Azadiyakurdistan am 10.12.2010 16:46

Der Feind unseres Feindes ist unser Freund !!!

Die Regime in den Ländern Türkei, Iran und Syrien müssen weg, egal ob friedlich oder mit Gewalt.

PJAK hat es zurzeit leichter als die PKK weil die europäischen Länder und USA das Regime im Iran stürzen wollen.

Wenn die Türkei sich weiter an Iran und Syrien nähert, wird die USA und EU versuchen Erdogan´s Regierung zu beseitigen.

Die US-Regierung ist seit Jahren von Erdogan´s Politik skeptisch. Aber die Türkei könnte man nicht leicht isolieren, weil die Wirtschaft viel stärker ist als Iran.
Die Regierung in Ankara kann nur durch Kurden und Opposition beseitigt werden, diese werden aber leider noch nicht genug unterstützt weil die Türkei NOCH gute Verhältnise zu EU und USA hat.

Silav û Rêz
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