Wir klären auf, wie die Anadolu Ajans 11 Araber für PKKler erklärt hat

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Wir klären auf, wie die Anadolu Ajans 11 Araber für PKKler erklärt hat

von Azadiyakurdistan am 02.07.2010 22:23

Die Nachrichtenagentur Anadolu Ajans (staatliche Agentur) hat heute einen Bericht veröffentlicht, wonach die syrische Regierung der PKK einen „großen Schlag“ versetzt haben soll. Dabei sollen die Sicherheitsbehörden zeitgleich in Halep, Qamislo, Afrin und Rakka zugeschlagen haben und im Zuge der Aktion 400 PKKler verhaftet haben.
Das der Bericht nicht der Wahrheit entsprach war klar, jedoch haben wir uns trotzdem die Mühe gemacht dies bzgl. zu recherchieren. Die Hürriyet, Vatan, Zaman und andere Blätter haben eifrig diese Meldung verbreitet, so dass diese auch von internationalen Medien aufgriffen wurde. Die Täuschung der internationalen Medienwelt war voll in Gang.

Das Informationsministerium: Diese Meldung ist eine Lüge

Wir haben das syrische Informationsministerium telefonisch erreicht und uns vorgestellt. Selbstverständlich haben wir die Meldung thematisiert und ein klares Statement dazu erhalten: Es gibt keinerlei Operationen oder Verhaftungen, diese Meldung sei nichts als eine Lüge.
Als nächstes haben wir Herrn Mustafa Ebu Hasan von der PYD (Partei der demokratischen Einheit – syrisch Kurdistan) in Halep kontaktiert und dieselben Fragen zum Sachverhalt gestellt. Dieser war zunächst irritiert und bat uns in 15 Minuten zurückzurufen. Durch die Fragen verunsichert wollte sich Ebu Hasan vergewissern, ob die gemeldete Massenverhaftungen von ihm unbemerkt von statten gingen.
Er hat innerhalb dieser viertel Stunde seine Parteifreunde in Qamislo, Afrin und Rakka kontaktiert und um Informationen zur Sachlage gebeten. So konnte er dann auch relativ schnell die Meldung von den 400 verhafteten Kurden verneinen und fügte noch hinzu, dass im gesamten vergangenen Monat keine einzige Verhaftung zu verzeichnen war.
Des Weiteren hat diese Quelle uns eine weitere sehr wichtige Information geben können. Die 11 PKKler, die angeblich durch syrische Sicherheitsbehörden getötet wurden, sein gar keine Kurden gewesen und auch keine PKKler. Vor noch zwei Wochen hatte sogar die nach eigenen Angaben linksliberale Zeitung Taraf dieses Berichtet. Sie stammen alle aus einem Dorf namens Azaz in dem ausschließlich Araber leben. Dort sei eine Stammesfehde eskaliert und es habe Zusammenstöße gegeben, in Folge derer 11 Mitglieder der zerstrittenen Clans ums Leben kamen. Der Anadolu Ajans schien wohl der Unterschied zwischen arabischen Mitgliedern eines Clans und PKKlern nicht wichtig zu sein…

Vielleicht können sie so einige Türken täuschen, uns aber nicht

Der PYD-Vertreter Mustafa Ebu Hasan hat folgendes unserer Nachrichtenagentur gegenüber geäußert: „In letzter Zeit nahm die Zahl der Meldungen in der türkischen Presse zu, welche die Kurden in Syrien zur Zielscheibe machen. Nachvollziehen können wir dies nicht. Ja es gibt eine Unterdrückung der Kurden in Syrien, der arabische Gürtel wird wieder thematisiert, es gibt 300.000 Kurden ohne Papiere und Status, den Kurden ist es untersagt zu wirtschaften und Eigentum zu besitzen. Dieses ist bekannt, aber die Meldung zu den 400 Kurden ist eine Lüge.
Möchte die Türkei den syrischen Staat gegen die Kurden aufbringen oder die türkische Öffentlichkeit befrieden? Es ist unmöglich, dass hier 400 Kurden verhaftet und 11 getötet werden. Es ist undenkbar, dass wir bei solchen Vorfällen ruhig bleiben und dem ganzen nur beiwohnen. Wenn beabsichtigen sie zu täuschen? Es werden 11 Mitglieder der PKK getötet, die gegen den syrischen Staat nie eine bewaffnete Aktion geführt hat und es werden 400 Mitglieder dieser Bewegung verhaftet und die internationale Presse kriegt das nicht mit. Nur Ankara scheint um diese Vorfälle zu wissen und berichtet zu diesen! Hier will man wohl Kinder täuschen. Uns kann man so nicht täuschen aber vielleicht einige Türken.

Wie sind die 11 Araber PKK´ler geworden?

Vor zwei Wochen starben 11 Araber bei einem Zusammenstoß zweier Clans im Dorf Azaz, das im Norden Syriens liegt und von der Stadt Kilis ca. 7 km entfernt ist. In diesem Dorf leben keine Kurden, es ist ein rein arabisches Dorf. Jedoch werden diese Toten als Kurden noch überzogener als PKK´ler dargestellt.
Wir haben nach der heutigen Meldung all unsere Freunde und Kontakte in den Städten angerufen und wissen wollen was Stand der Dinge ist. Es gibt nichts zu vermelden. Gestern haben Gedenkveranstaltungen in Halep und Derik für Zilan(Zeynep Kinaci) aufgrund ihres Todestages stattgefunden. Dort war nicht ein Mal die Polizei angerückt“

Quelle: ANF, 01.07.2010

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