Ehemaliges Mitglied von Spezialeinheiten: „Es soll eine Kommission eingerichtet werden, dann erzählte ich alles“

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Azadi

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Ehemaliges Mitglied von Spezialeinheiten: „Es soll eine Kommission eingerichtet werden, dann erzählte ich alles“

von Azadi am 26.03.2011 14:41

Ehemaliges Mitglied von Spezialeinheiten: „Es soll eine Kommission eingerichtet werden, dann erzählte ich alles“

Das ehemalige Mitglied der Spezialeinheiten des türkischen Militärs, Ayhan Çarkın, hat erklärt, wenn die von Herrn Öcalan vorgeschlagene Wahrheits- und Gerechtigkeitskommission eingerichtet wird, er alles erzählen werde. Çarkız, der ausdrücklich seinen Respekt für Abdullah Öcalan äußerte, erklärte: „Wir haben alle Blut an unseren Händen. Diesem Volk wurden so furchtbare Dinge angetan.“
In einer Erklärung, die er der Zeitung Radikal gegenüber abgeben hat, nimmt er als „Mörder“ an der Newroz-Feier Teil und erzählte von „furchtbaren Dingen“, die der kurdischen Bevölkerung angetan worden sind.

An unseren Händen Klebt Blut
Çarkız sagte: „Ich war Teil einer Spezialeinheit mit 320 Mitgliedern, die 1986 in den Südosten [der Türkei] geschickt worden war. Ich blieb bis 1990 in der Region. Uns Allen klebt Blut an den Händen. Wir haben so furchtbare Dinge diesem Volk angetan. Wo wir hingegangen sind, haben wir uns einen Mann ausgesucht, ihn vor Allen auszogen. Wir haben die Bewohner des Dorfs zusammengetrieben und ihn vor allen zusammengeschlagen. Was steht hinter der Einstellung, Kurden splitternackt auszuziehen, weil sie PKKler sein sollen? Das können nicht Atatürks Soldaten sein.

Wir müssen uns bei den Kurden entschuldigen
„Der Name davon ist nicht Antiterrorkampf, sondern Landesverrat. Ich habe gesehen, wie gegen dieses Volk [das kurdische] Flugzeuge eingesetzt wurden. Es werden Artillerie, Minen und Panzer gegen dieses Volk benutzt. Dieses Feuer wird uns alle verbrennen. Wir haben diese Nation in den Dreck gezogen. Wir haben Fingernägel herausgerissen, die Sprache verboten, all das haben wir getan. Aber ich bitte das kurdische Volk darum, sich von unserer Fahne nicht abzuwenden, übernehmt wenigstens ihr Verantwortung für diese Fahne. Diese Fahne braucht am meisten die Kurden. Das kurdische Volk ist unsere Ehre, unser Rückgrat, unser Stolz. Wir müssen uns bei den Kurden entschuldigen. Jetzt tauchen überall Massengräber auf. Ob man Terrorist zu ihnen sagt oder Guerilla, diese Massengräber sind eine Schande für dieses Land.“

Ich empfinde Respekt für Öcalan
Weiter erklärte er, er empfinde Respekt für den Vorsitzenden der PKK, Abdullah Öcalan: „Dieser Mann ruft seit Jahren von Imrali aus, ich rufe jetzt von hier. Ich empfinde Respekt für Öcalan. Ich respektiere ihn in wegen seiner Führungsweise. Er möchte, dass das Blutvergießen aufhört. Öcalan hat bis jetzt niemals respektlos dem türkischen Volk, der türkischen Fahne gegenüber gehandelt. Ich liebte zwei Abdullahs in meinem Leben. Abdullah Öcalan und Abdullah Çatlı. Dies sind Menschen mit Führungsqualitäten. Die Kurden sollen bitte diesem Land helfen. Ich richte mich an Abdullah Öcalan: Übernimm auch Verantwortung für die Türkei, hilf uns.“

JITEM hat Massaker begangen
„1986 sind wir dorthin (in die kurdischen Gebiete) gegangen. Ein Jahr später gab es in dem Dorf Pınarcık bei Ömerli nahe Mardin ein Massaker. 30 Personen, davon 16 Kinder wurden massakriert. Ich war in diesem Dorf, alles Roch nach Blut und Pulverdampf. Das Massaker von Pınarcık beging eine Gruppe JITEM Agenten mit dem Ziel der Provokation. (…).“

Quelle: ANF, 22.03.2011, ISKU
ISKU | Informationsstelle Kurdistan

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