Kurden attackieren türkischen Aufmarsch – zwei Menschen verletzt

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Kurdewari
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Kurden attackieren türkischen Aufmarsch – zwei Menschen verletzt

von Kurdewari am 31.10.2011 19:07

Ausschreitungen bei Demo – Strafverfahren eingeleitet
Update: Kurden attackieren türkischen Aufmarsch – zwei Menschen verletzt
Der Demonstrationszug ist am Jahnplatz gestartet und verläuft zunächst friedlich. Foto: Uffmann
Montag, 31. Oktober 2011 - 11:45 Uhr


Bielefeld (WB/hu). Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen türkischen Demonstranten und kurdischen Gegendemonstranten sind am Sonntagnachmittag in Bielefeld zwei Menschen verletzt worden. Die Polizei war im Großeinsatz. Ein Mann und eine Frau erlitten Kopfverletzungen, als sie von in die Menge geworfenen Flaschen am Kopf getroffen wurden, die Frau musste musste stationär in einem Krankenhaus behandelt werden.

 

Auslöser für die Auseinandersetzungen war ein Aufmarsch von Türken, die nach den Worten von Veranstaltungsleiterin Selma Baskan gegen die Angriffe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK auf türkische Soldaten und Polizisten im Osten der Türkei und gegen Terrorismus protestieren wollten. Die laut Polizei etwa 600 Teilnehmer des Aufmarsches hatten sich auch über die Internetseite »Facebook« verabredet, schließlich um 14 Uhr auf dem Jahnplatz versammelt und waren dann am Rathaus und dem Kesselbrink vorbei Richtung Bahnhof gezogen, wo eine Abschlusskundgebung stattfinden sollte.

Die Demonstation mit dem Thema »Gegen Terrorismus in der Türkei« war ordnungsgemäß am vergangenen Mittwoch angemeldet worden.

Da es laut Polizeisprecher Martin Schultz bei ähnlichen Kundgebungen in Köln, Hagen, Dortmund und Wuppertal zum Teil Ausschreitungen gegen hatte, war die Polizei von Beginn an mit einem Großaufgebot vor Ort. Mehr als 100 Beamte der Einsatzhundertschaften aus Bochum und Münster begleiteten den Demonstrationszug. Als dieser den Willy-Brandt-Platz erreichte, seien aus dem Kurdistan-Zentrum an der Herbert-Hinnendahl-Straße etwa 70 vornehmlich junge Kurden auf das Ende des Zuges zugestürmt und hätten zwei Flaschen geworfen, durch die die zwei türkischen Demonstrationsteilnehmer verletzt wurden, so Martin Schultz. Außerdem sei mindestens ein Pflasterstein von Seiten der Kurden gegen die Demonstranten geflogen, der aus deren Reihen zurückgeschleudert worden sei. Dabei wurde jedoch niemand verletzt.

Nach den Vorfällen löste die Polizei die Kundgebung um 15.45 Uhr an der Feilenstraße auf. Doch erst nach mehrmaligem Aufforden zerstreute sich die Menge, etwa 200 türkische Demonstranten zogen durch die Bahnhofstraße Richtung Jahnplatz. Anschließend standen sich am Hauptbahnhof jeweils etwa 30 Kurden und Türken gegenüber, die die Polizei mit massivem Aufgebot jedoch auseinander hielt.

Gegen 16.30 Uhr, so Schultz, sei die Lage wieder ruhig gewesen. Festnahmen durch die Polizei gab es keine, jedoch wurden zwei Strafanzeigen wegen Körperverletzung nach den Flaschenwürfen gestellt.

Die Polizei Bielefeld hat zudem Strafverfahren eingeleitet: gegen die kurdische Gruppe wegen Landfriedensbruch sowie wegen Nichtanmeldung einer Versammlung und gegen die türkischen Teilnehmer wegen der Nichtanmeldung der Anschlussdemonstration an der Bahnhofstraße eingeleitet.

Demo-Weg als Kompromiss
Da es sich bei dem Demonstrationstag um einen Verkaufsoffenen Sonntag handelte, bei dem zigtausend Menschen in der Fußgängerzone zu erwarten waren, einigte sich man in einem Kooperationsgespräch mit den Anmelderinnen auf einen anderen Weg als ursprünglich von den Anmeldern beabsichtigt, teilte die Polizei heute mit. Die Demonstration wurde um die Fußgängerzone herum, über den Kesselbrink, den Willy-Brandt-Platz bis zur Feilenstraße, Höhe C&A, geführt und begleitet. Dieser Demonstrationsweg, so die Polizei weiter, stellte einen Kompromiss zwischen den berechtigten Interessen der Demo-Anmelder und des Einzelhandels und dessen zahlreichen Kunden dar.

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