Massenhafte Proteste gegen militärische Operationen der türkischen Armee

Massenhafte Proteste gegen militärische Operationen der türkischen Armee

In vielen kurdischen Städten kam es in den letzten Tagen zu massenhaften Protesten gegen die eskalierenden militärischen Operationen des türkischen Staates. In Wan, Êlîh (Batman), Amed (Diyarbakir), Semsûr (Adiyaman), Istanbul und vielen anderen Orten protestierten Zehntausende gegen die Operationen. An einer Demonstration im Rahmen der lebenden Schutzschilde Kampagne der Partei für Frieden und Demokratie BDP in Gever (Yüksekova) nahmen mehrere zehntausend Menschen teil. In Êlîh und Istanbul kam es zu Polizeiangriffen, Festnahmen und Verhaftungen.

ÊLÎH: POLIZEIANGRIFF AUF DEMONSTRATION ZEHNTAUSENDER
Am 23. Mai beteiligten sich an einer Demonstration gegen die Militäroperationen des türkischen Staates, in der kurdischen Stadt Êlîh, mehrere zehntausend Menschen. Es wurden Parolen für die PKK, gegen Ahmadinedschad, gegen die Operationen und die faschistischen Angriffe der letzten Zeit gerufen. Die Menschen trugen die in der Türkei verbotenen Symbole der PKK. Am Ende griff die Polizei die Demonstration mit Wasserwerfern und Gasgranaten an und nahm sechs Personen fest.

GEVER/YÜKSEKOVA: ZEHNTAUSENDE ALS LEBENDE SCHUTZSCHULDER AUF DEMONSTRATION
An der im Rahmen der Kampagne „lebende Schutzschilder“ durchgeführten Demonstration in Gever nahmen mehrere zehntausend Menschen teil. Die Demonstration ging vom Stadtzentrum hin zu einem 5 km entfernten Militärflughafen. Es wurden Parolen gerufen wie: „Weder Soldaten noch Guerillas sollen sterben.“ Die Fotos von bei Luftangriffen des türkischen Militärs getöteten Guerillas, Fahnen der KCK und Bilder von Abdullah Öcalan wurden gezeigt. Sowohl in Gever als auch in $emzinan ($emdinli) blieben alle Läden geschlossen.

WAN: 20.000 AUF DEMONSTRATION GEGEN OPERATIONEN
Am 22.05. versammelten sich in Wan nach einem Aufruf der BDP mehr als 20.000 Menschen, um gegen die Operationen des türkischen Militärs zu protestieren. Auch hier wurden Parolen für den Frieden, die PKK und ihren Vorsitzenden gerufen. Weiterhin wurde das iranische Regime und der türkische Ministerpräsident Erdogan scharf verurteilt. Die massiv präsente Polizei überflog die Demonstration mehrfach mit Hubschraubern.

ISTANBUL: PROTESTE UND STRASSENSCHLACHTEN GEGEN MILITÄROPERATIONEN
Gegen die Militäroperationen und faschistischen Übergriffe auf Kurd_innen, gab es in Istanbul mehrere Protestaktionen. In Gaziosmanpa$a wurde am 23.05. eine Protestdemonstration heftig von der Polizei angegriffen. Die Demonstrant_innen, die immer wieder Parolen für die PKK und ihren Vorsitzenden riefen, wurden mit Bereitschaftspolizei, Panzer und Panzerfahrzeugen angegriffen. Mindestens eine Person wurde festgenommen. Außerdem wurden mehrere Banken und Supermärkte von kurdischen Jugendlichen am 24.05. aus Protest in Brand gesetzt. Hunderte Jugendliche errichteten Barrikaden und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei.

Quelle: ANF, 24.05.2010, ISKU