Die Hälfte der Spielsüchtigen in Deutschland sind Männer mit ausländischen Wurzeln. Die Älteren spielen in der Teestube, die

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Kudo21
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Die Hälfte der Spielsüchtigen in Deutschland sind Männer mit ausländischen Wurzeln. Die Älteren spielen in der Teestube, die

von Kudo21 am 15.04.2011 14:46

Spielsucht

“Ich konnte die innere Leere ausblenden"

Die Hälfte der Spielsüchtigen in Deutschland sind Männer mit ausländischen Wurzeln. Die Älteren spielen in der Teestube, die Jüngeren in Spielhöllen oder Sportwettbüros.


An manchen Abenden konnte er nur zuschauen – er hatte kein Geld mehr. Niemand wollte ihm etwas leihen, er hatte bei allen Anwesenden Schulden, und von der Bank bekam er schon lange nichts mehr. Zu Hause war auch nichts mehr zu holen; er hatte alles verzockt. Für einen kurzen Moment brach Hasans Welt zusammen – bis der nächste Lohn kam. Hasan A. hat sich schon lange in seiner Sucht verloren, kritische Nachfragen verbietet er sich.

Der 63-jährige Kurde ist einer von geschätzt hunderttausenden Migranten, die spielsüchtig sind. Laut einer vom Institut für Therapieforschung München ausgewerteten Suchthilfestatistik haben 55,3 Prozent der erfassten Betroffenen mit der Diagnose "Pathologisches Glücksspiel" einen Migrationshintergrund. Eine gemeinsame Studie der Universitäten Greifswald und Lübeck kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass "Personen mit Migrationserfahrung oder -hintergrund" besonders anfällig sind für die Glücksspielsucht. Der Berliner Psychologe Kazim Erdogan geht davon aus, dass 40 Prozent der Spielsüchtigen ausländische Wurzeln haben – die meisten aus dem orientalischen Kulturkreis. Einige von ihnen landen dann in Erdogans Sprechstunde. Er bietet Deutschlands erste und bisher einzige Selbsthilfegruppe für türkische Männer an, in der auch über Spielsucht geredet wird.

Für Hasan A. ist die Teestube seit seiner Ankunft in Deutschland 1973 zu einer Ersatzheimat geworden. Hier trifft er auf andere Männer, die wie er wenig Deutsch sprechen, als ungelernte Arbeiter kamen und blieben. Die Teestube ist für viele Ältere ein Ruheort, hier sind sie unter sich. Frauen ist der Zutritt zwar nicht verboten, aber es sind Männerorte. Es wird gequalmt, gezockt und geredet.

Aber ganz so harmlos, wie es klingt, sind die Teestuben nicht immer. Nicht wenige Männer verzocken hier ihr Einkommen und verschulden sich. Die Behörden sind unsicher, wie sie auf das Treiben reagieren sollen. Eigentlich sind Glücksspiele in Deutschland streng geregelt, das Zocken für Geld ist nur in lizenzierten Spielcasinos erlaubt. Tatsächlich aber bleibt das die Theorie: Es lässt sich schließlich kaum verhindern, dass sich Männer hinter verschlossenen Türen zum Spielen treffen.

Hasan A. sagt, er sei da so hineingeraten. "Was hätte ich denn sonst machen sollen?", fragt er und schaut dabei fern. Gemeinsamkeiten zwischen ihm und seiner Frau gab es schon lange nicht mehr, für seine drei Kinder habe er sich nicht interessiert. Er ging arbeiten. Irgendwann hörte er auf, seine Sucht zu verheimlichen; er beruhigte, wiegelte ab oder log.

Wann wieder spielen, welche Karten, welcher Einsatz? Nur noch spielen, rauschhaft, fiebrig, immer öfter, immer hektischer, manchmal ohne geschlafen zu haben. Spielen in der Hoffnung, die nächste Runde doch zu gewinnen, beherrscht von einer einzigen Frage: Wie komme ich an Geld? Heute hat Hasan A. etwa 100.000 Euro Schulden bei der Bank. Wie viel es genau ist, weiß er nicht – es scheint ihn auch nicht zu interessieren. Selbst wenn sein Leben lang sein Einkommen gepfändet werde, sagt er, reiche es nicht mal für die Zinsen. Es ist ihm auch egal. Nachdem er sich nicht mehr vom Kartentisch lösen konnte, verlor er seine Arbeit, rutschte in Hartz IV ab. Seit zwei Jahren ist er Rentner.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.04.2011 14:46.

firat47
Gelöschter Benutzer

Re: Die Hälfte der Spielsüchtigen in Deutschland sind Männer mit ausländischen Wurzeln. Die Älteren spielen in der Teestube,

von firat47 am 15.04.2011 15:50

Das ist absolut war, was da beschrieben ist.

Ich kenne selbst einige Leute, die sich ihr Leben und Familie mit dem Scheiß kaputt gemacht haben. Man glaubt es kaum, aber es sind sogar ältere kurdische Männer, die den ganzen Tag spielen. Aber nicht aus dem Grund der langweile und nix zu tun haben, wie es in dem Text steht, sondern weil sie gierig nach Geld geworden sind. Obwohl dieser Männer eigentlich wissen müssten wie gut es ihnen hier geht. Sie sind doch geflohen, wegen politische Konflikte, aber auch wegen Armut. Jetzt bekommen sie hier Arbeit oder Staatshilfe, aber es reicht ihnen nicht. Sie wollen immer mehr. Auch Freunde von mir sgaen, dass ihnen ein Monatsgehalt von 2000 netto nicht ausreicht und sich deshalb selbstständig machen wollen. Damit will ich sagen, dass die Gier nach mehr Geld, sie zu Spielsüchtige gemacht hat.
Wer einmal Blut geleckt hat....

Einfach nur traurig. Mir tut nur immer die Familie leid, die so ein scheiß mitmachen muss.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.04.2011 15:51.

Azadiyakurd...
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Beiträge: 4656

Re: Die Hälfte der Spielsüchtigen in Deutschland sind Männer mit ausländischen Wurzeln. Die Älteren spielen in der Teestube,

von Azadiyakurdistan am 15.04.2011 18:19

Das kann ich auch bestätigen, in den Bezirken wo einen großen Anteil Ausländische oderMigranten leben gibt es alle 100 Meter ein Spielothek oder Casino weil dieses Geschäft richtig gut läuft und viel Gewinne bringt. Das ist ein zeichen dafür das viele Spielsüchtig sind vor allem die Arbeitslosen.

Silav û Rêz
Azad

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AvsSsiinN_e...
Gelöschter Benutzer

Re: Die Hälfte der Spielsüchtigen in Deutschland sind Männer mit ausländischen Wurzeln. Die Älteren spielen in der Teestube,

von AvsSsiinN_eLiih_sSeEviinN am 16.04.2011 01:01

Wie der Vater so der Sohn :D
Zwar war ich nie in einer Spielothek oder sowas in der art ,aber bei uns ist auch jeder 2 Kurde mal dort gewesen oder sogar Spielsüchtig...Trotz der Studie ,glaube ich nicht,dass die hälfte aller Spielsüchtigen hier in Deutschland Ausländer sind....

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