In der arabischen Welt brechen Tage des Zorns an

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Mezrecux
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In der arabischen Welt brechen Tage des Zorns an

von Mezrecux am 26.01.2011 19:31

Tunesien exportiert seine Revolution: Proteste und Tote in Ägypten, Jordanien, Algerien und im Libanon. Israel befürchtet eine instabile Lage.

Zehntausende Ägypter auf der Straße

Mindestens vier Menschen – ein Soldat und drei Demonstranten – sind bei den Massendemonstrationen gegen die Regierung in ägyptischen Städten ums Leben gekommen.

Die arabisch-islamische Welt gerät aus den Fugen. Die tunesische Revolution scheint die Menschen von Jordanien bis Marokko dazu zu inspirieren, sich ihrerseits von diktatorischen Herrschern zu befreien oder zumindest Reformen zu erzwingen. Der „Tag der Wut“ brachte in Ägypten 18.000 Menschen auf die Straßen. Das ist nicht viel für ein Land von mehr als 80 Millionen Einwohnern. Aber für Ägypten, das seit fast 30 Jahren unter Notstandsgesetzen ächzt, gleicht es einem Massenprotest. Bei Zusammenstößen in Kairo und Suez kamen drei Demonstranten und ein Soldat ums Leben, die Behörden blockierten den Zugang zum Kurzmitteilungsdienst Twitter. Landesweit wurden 860 Demonstranten bei den größten Protesten seit Jahren festgenommen, verlautet es aus offiziellen Quellen.

Die USA und die EU mahnten den autoritär herrschenden Präsidenten Husni Mubarak (82) zur Besonnenheit, Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) rief zum Respekt vor Bürgerrechten auf. In den auch bei deutschen Touristen beliebten ägyptischen Urlaubsorten am Roten Meer war von den Unruhen nichts zu spüren. Allerdings sagten die Reiseveranstalter Ausflüge nach Kairo ab. Das Notstandsgesetz verbietet selbst kleinere Versammlungen und ermächtigt die Sicherheitskräfte, jeden jederzeit festzunehmen. Doch die Ägypter scheinen ihre Furcht verloren zu haben. Sie wollen keine Anarchie, aber sie wollen eine Zukunft in Freiheit und eine Perspektive – genau wie die Tunesier.

Mit Bewunderung blicken die arabischen Völker auf das kleine Tunesien, wo noch immer gegen die Übergangsregierung demonstriert wird. Dort hatte die Selbstverbrennung eines arbeitslosen Akademikers vor fünf Wochen zu landesweiten Protesten und schließlich zum Sturz des Präsidenten Ben Ali geführt, für den die tunesische Justiz inzwischen einen internationalen Haftbefehl ausgestellt hat. Die Zensur ist aufgehoben, Opposition zugelassen und sogar im Kabinett vertreten. Aber die Tunesier wollen mehr: Sie wollen das alte Regime, seine Repräsentanten und Beschützer endgültig entmachten.



Im Nachbarland Algerien haben sich bisher zwei Männer durch Selbstverbrennung getötet, sechs weitere haben es versucht und liegen mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Größere Proteste konnten dort mit massivem Aufgebot von Polizei und Armee bisher verhindert werden.

Angespornt von Tunesien sammeln sich auch unzufriedene Jordanier immer öfter zu Protesten, nicht gegen König Abdullah II., das verbietet ihnen der Respekt vor ihrem Monarchen. Sie fordern den Rücktritt der Regierung wegen steigender Preise für Grundbedarfsmittel wie Brot, Öl und Benzin. Und sie wollen ihre Regierung in freien Wahlen selbst bestimmen können. Bisher wird sie vom König ernannt.

Israel betrachtet die Entwicklung mit Sorge. Die Zeitung „Israel HaYom“ konstatierte: „Ein Erdbeben hat die Region erschüttert. Der Libanon ist gefallen und Ägypten steht auf dem Spiel.“ Die Israelis sollten sich daran gewöhnen, dass „wir jetzt eine gemeinsame Grenze mit dem Iran im Norden haben“, sekundierte lakonisch die Tageszeitung „Jediot Achronot“ und nahm damit Bezug auf den Machtwechsel in Beirut, wo Premier Nadschib Mikati gerade ein Kabinett bildet, das der pro-iranischen Hisbollah nahe steht – einem Erzfeind Israels.

Herrscher der arabischen Welt

"Revolutionsführer" Muammar al-Gaddafi ist seit einem Militärputsch 1969 Staatschef von Libyen und damit der dienstälteste der Welt. Gaddafi ist bekannt für seine skurrilen Auftritte. So trägt er gern Fantasieuniformen und bringt auch zu Staatsbesuchen sein eigenes Zelt mit.


welt.de

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.01.2011 19:33.

Kurdewari
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Re: In der arabischen Welt brechen Tage des Zorns an

von Kurdewari am 27.01.2011 09:44

Diese Auffälligkeiten, dieser Chaos, diese Situation kommt uns Kurden gerade gelegen.
Auch wennw ir es nicht glauben sollten, aber die Araber wären erstmal mit sich selber beschäftigt und wir Kurden würden daraus nur profitieren. Es darf natürlich der Irak nicht darin eingewickelt werden, weil dort dann es zu einem Krieg kommen würde. Keine Aufstände, sondern richtiger Krieg.

Aber Syrein zittert vor Angst, dass es rüber schwappen könnte und die Kurden ebenfalls sowas organisieren könnten.
Das wäre echt eine gute Chance für uns Kurden in Syrien.

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Azadiyakurd...
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Re: In der arabischen Welt brechen Tage des Zorns an

von Azadiyakurdistan am 27.01.2011 14:08

Der syrische Diktator lässt die Presse nicht zu über die Lage in Tunesien und Ägypten zu berichten weil er weiß das er zu den arabischen Diktatoren gehört.

Aber für Ägypten, das seit fast 30 Jahren unter Notstandsgesetzen ächzt


Syrien steht seitdem die Baath Partei regiert (1970) unter Notstandgesetzen und handelt auch so gegen die Syrer vor allem die Kurden in den kurdischen Städten.

Silav û Rêz
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Peshmerge_G...

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Re: In der arabischen Welt brechen Tage des Zorns an

von Peshmerge_Gerilla am 27.01.2011 16:05

Ein Mann bringt einen Polizeiwasserwerfer zum stehen (Video)

Pêshmerge û Gerîla hêzên parastinê miletê Kurdin.

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Kurdewari
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Re: In der arabischen Welt brechen Tage des Zorns an

von Kurdewari am 29.01.2011 11:41

Aufstand auch in Syrien?


Stephan Fuchs – Ägypten hat seine Angst vor dem Regime verloren. Die Muslimbrüder haben sich ebenfalls zum Kampf gegen die Diktatur entschlossen, was nicht allen Beobachtern gefallen mag. Bei Einbruch der Dunkelheit rollen Panzerfahrzeuge durch die Strassen Kairos. Nach einem Tag der Unruhe und Gewalt versucht das Militär das nächtliche Ausgehverbot durchzusetzen, das der angezählte Präsident Hosni Mubarak verhängt hat. Tausende scheren sich nicht darum; sie haben genug von Mubarak – die Ägypter sind auf der Strasse.

Über die syrische Revolution sind Absprachen und Verhandlungen im Gang. In Deutschland, in England, in Brüssel und in Basel treffen sich syrische Regimekritiker und politisch Aktive um sich dem Drang nach Änderung anzuschliessen. Am Wochenende wurden verschiedene Optionen diskutiert. Die arabischen Syrer wollen, dass die Revolution im Norden in Aleppo von den Kurden gestartet wird. Die Kurden wollen, dass die arabischen Syrer in Damaskus die Lunte anzünden. Bereits im Aufstand von 2004 wurden im Frühjahr nach Demonstrationen und Zusammenstößen mit den Sicherheitsdiensten hunderte syrischer Kurden, darunter auch Kinder, verhaftet und getötet. Die Kurden wurden von den arabischen Syrer im Stich gelassen. Dies soll sich diesmal nicht wiederholen.

Heute Freitag allerdings kam die Meldung aus oppositionellen Kreisen in Europa, dass die Kundgebungen im Norden gestartet worden sind und sich morgen Samstag auch auf Damaskus ausweiten wird. Die Aufstand gegen die Diktatoren wird somit auch Syrien erfasst haben.

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Bonafight
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Re: In der arabischen Welt brechen Tage des Zorns an

von Bonafight am 29.01.2011 13:30

inshaallah werden wir auch das syrische regime beiseite schaffen können, wenn es so weit kommt das es proteste gibt erwarte ich euch alle in berlin vor der syrischen botschaft und wehe ihr kommt nicht

bei syrien haben wir es leider mit einem grüßeren problem zu tun, das regime hat alles unter kontrolle, nicht nur den geheimdinst auch das militär und bei jeder kleinsten bewegung wird sofort auf jeden mit scharfer munition geschossen, die lösung wäre wenn in so gut wie jeder stadt viele proteste (gleichzeitig) losgehen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.01.2011 13:42.

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Re: In der arabischen Welt brechen Tage des Zorns an

von Azadiyakurdistan am 29.01.2011 17:38

Die arabischen Syrer wollen, dass die Revolution im Norden in Aleppo von den Kurden gestartet wird.


Das darf auf keinen Fall passieren. Die Araber müssen mit dem Austand anfangen, die Kurden haben schon 2004 ein Serhildan gestartet wo viele Kurden umgebrahct wurden, was haben die Araber da gemacht ? Nichts.

Es wurde gesagt das die Kurden das Land spalten wollen damit sich das Verhältnis zwischen den Kurden und Araber schlimmer wird als sonst.

ich hoffe das die Kurden nichts machen werden bis es zu richtigen Demostrantionen in Damaskus Homs und Hama gestartet werden wo die Araber leben. Denn die syrische Armee hat keine angst scharfe Munition auf Kurden zu schießen, das hat man in Newroz 2010 gesehen und auch mehrere Jahre hintereinander gab es Morde an Kurden.

Ich hoffe das die Kurden sich nicht verarschen lassen werden, und nicht anfangen zu demonstrieren. Die syrische Armee wird die kurdischen Städte Efrîn, Qami$lo und andere Städte ohne zu warten bombadieren und die Araber werden zu gucken und sagen die Kurden wollten das Land spalten die haben es verdient.

Das Regime muss weg in Syrien aber dafür müssen erst die Araber ihr LEben und Blut dafür opfern und dann werden die Kurden die auch unterstürtzen.

Silav û Rêz
Azad

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