„Kurdische NSU-Opfer nicht ständig übersehen“

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Kudo21
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„Kurdische NSU-Opfer nicht ständig übersehen“

von Kudo21 am 23.04.2013 18:51


23.04.2013 - GIESSEN

 

Kurdische Gemeinde Deutschland moniert fehlende Plätze bei NSU-Prozess – Mehmet Tanriverdi im Bundesvorstand

(fod). Nicht abreißen wollen die Schlagzeilen zum Anfang Mai beginnenden Prozess gegen Mitglieder und Unterstützer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) vor dem Oberlandesgericht (OLG) München. Auch kurdische Medien haben Ansprüche für Journalistenplätze im Sitzungssaal angemeldet. Nach der vom Bundesverfassungsgericht angeordneten Neuvergabe der Plätze stehen nun zwar vier für türkische Medienvertreter sowie je einer für iranische und griechische zur Verfügung, doch kurdischen Berichterstattern wurde bislang keiner zugesagt. Der in Gießen tagende Bundeskongress der Kurdischen Gemeinde Deutschland appellierte daher an Gericht wie auch Politik und Medien, „nicht ständig zu übersehen", dass ebenso drei kurdische Opfer zu den zehn Toten bei den von den NSU-Tätern verübten Anschlägen gehörten. Dies habe man auch dem OLG München vergangene Woche in einem offenen Brief, verbunden mit der Bitte der Gewährung von Medienplätzen, geschrieben, berichtete Mehmet Tanriverdi. Der Gießener, der als einer von zwei stellvertretenden Vorsitzenden dem neu gewählten Bundesvorstand sowie dem Integrationsbeirat der Bundesregierung angehört, hatte den in der Kunsthalle tagenden Kongress mit Teilnehmern aus dem ganzen Bundesgebiet zusammen mit Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz, die ein Grußwort sprach, eröffnet.

„Diese drei Opfer stammten zwar aus der Türkei, sind jedoch Kurden", machte der neue Bundesvorsitzende Ali Ertan Toprak, wie Tanriverdi Mitglied des Bundesintegrationsbeirates, deutlich. Er wusste zudem zu berichten, dass sich zwei kurdische Medien um eine Akkreditierung in München beworben haben. Im Gegensatz zu ihren türkischen Kollegen werden sie jedoch auf Losglück bei der Vergabe der restlichen Plätze im Sitzungssaal vertrauen müssen. Sofern das Gericht hier nicht ebenfalls eine Kehrtwende vollzieht.

Auch bei den übrigen Tagesordnungspunkten spielte die aus Sicht der Mitglieder unzureichende Anerkennung der Kurden als Einwanderer in Deutschland eine zentrale Rolle. „Die Zeit ist reif" lautete eine entsprechende Forderung im Motto des Bundeskongresses. „Wir möchten wie andere Migrantengruppen auf derselben Augenhöhe gleichbehandelt werden", sagte Tanriverdi, der zugleich Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Migrantenverbände (Bagiv) ist. Toprak sieht dies alleine schon deshalb berechtigt, weil Kurden „die zweitgrößte ethnische Gruppe" unter den hier lebenden Einwanderern seien. Dennoch würden sie immer wieder unter anderen Gruppierungen „subsumiert", anstatt sie als eigenständige anzuerkennen, monierte er. Zudem möchte man stärker in den integrationspolitischen Dialog einbezogen werden und sich auf allen Plattformen des Staates und bei verschiedenen Themen einbringen. „Wir wollen Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen, aber auch Pflichten", betonte der Vorsitzende. Als eines der Ziele nannte Tanriverdi, Kurdisch im muttersprachlichen Unterricht an Schulen bundesweit einzuführen. Leider sei dies bislang nur in fünf Bundesländern geschehen, wozu Hessen nicht gehört. Unterstützt werden beide von den übrigen Mitgliedern des Bundesvorstands, zu dem jeweils drei Frauen und drei Männer zählen. Dabei fällt neben der ausgeglichenen Geschlechterverteilung das ausgesprochen junge Durchschnittsalter von gerade mal 35 Jahren auf.

Die meisten sind in Deutschland geboren oder hier aufgewachsen und verfügen über einen akademischen Hintergrund. Neu gewählt wurden neben Toprak und Tanriverdi folgende Vorstandsmitglieder: Gulistan Baghistani-Beser (stv. Vorsitzende), Cahit Basar (Generalsekretär), Baris Duran-Yildirim (stellvertretende Generalsekretärin) und Jinda Ataman (Kassiererin).

 

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Re: „Kurdische NSU-Opfer nicht ständig übersehen“

von Azadiyakurdistan am 23.04.2013 19:03

Na endlich hat jemand gemerkt, dass es auch Kurden unter den Opfern gibt. Ich glaube nicht, dass die kurdischen Medien irgendwelche Plätze bekommen werden da die Kurden alle aus Nord-Kurdistan (Türkei) kommen und somit die türkischen Medien "offiziell" auch diese Kurden vertreten. 
Ausserdem hat kaum jemand darüber berichtet, dass es unter den Opfern Kurden gibt. Ausser in Rûdaw-Zeitung und ANF konnte ich nirgendswo was lesen. 

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Re: „Kurdische NSU-Opfer nicht ständig übersehen“

von Dilan am 25.04.2013 17:54

Ich wusste nicht das auch Kurden unter den Opfern waren.

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