Suche nach Beiträgen von Kudo21
Erste Seite | « | 1 ... 32 | 33 | 34 | 35 | 36 ... 100 | » | Letzte
Die Suche lieferte 994 Ergebnisse:
Re: Mesûd Barzanî wird in NEWROZ 2012 den Staat KURDISTAN ausrufen!!!
von Kudo21 am 15.12.2011 20:27Das Südkurdistan immer mehr große Schritte nach vorne macht ist schön und auch wichtig und nötig.
Ich bezweifle , dass so eine wichtige Nachricht nach Außen gelangt. Den dann könnten sich gewisse Gegner von Südkurdistan vorberteien und das wäre ein Nachteil von Südkurdistan.
Südkurdistan wird so oder so sich unabhängig machen da bin ich mir sicher. Aber das man 3 monate vorher so ne gewaltige Nachricht die den ganzen Osten verändert nach Außen gelangen lässt , glaub ich nicht.
Re: Mesûd Barzanî wird in NEWROZ 2012 den Staat KURDISTAN ausrufen!!!
von Kudo21 am 13.12.2011 21:38 und sowas wichtiges soll in die Öffentlichkeit gelangt sein ????????? Ob das war ist bezweifle ich stark.
Solche Informationen sind sehr wichtig und schön aber wenn sie so leicht in die Öffentlichkeit kommen wage ich zu bezweifeln ob das stimmt. Nicht das es Gerüchte sind von feindlcihen Ländern um Südkurdistan anzugreifen oder sonstiges in der Richtung.
Chepo Gewez: Die Geschichte eines Alptraums (kurdischer Film über Gewalt gegen Frauen)
von Kudo21 am 12.12.2011 15:18Heute, Montag, 12. Dezember, 20 Uhr: "Cerx – das Rad" im Kommunalen Kino, Urachstraße 40. Mit Chepo Gewez.
Chepo Gewez ist auf der Suche nach Identität: als in Deutschland lebender Kurde und als Mann. Aus dieser Auseinandersetzung entstehen seine Texte und Filme, sein Erstlingswerk richtet sich gegen Gewalt gegen Frauen.
Als Serhad Yuvanc (38) anfing, sich Chepo Gewez zu nennen, war das nicht nur die Entscheidung für einen Künstlernamen. Es war auch einer seiner vielen Wege, sich selbst neu zu erfinden. Chepo Gewez ist auf der Suche nach Identität: als in Deutschland lebender Kurde und als Mann. Aus dieser Auseinandersetzung entstehen seine Texte und Filme. Der erste 90-minütige, in Freiburg gedrehte Film läuft heute im Kommunalen Kino. Es ist die Geschichte eines Alptraums. Ein Film, der provozieren und Position beziehen will – gegen Gewalt gegen Frauen.
Doch, sagt Chepo Gewez: Es gibt auch Hoffnungsvolles auf dieser Welt. Vielleicht wird er davon in seinen nächsten Filmen erzählen. Erstmal war die Düsternis dran, die Geschichte einer jungen kurdischen Frau, die zwangsverheiratet werden soll, wegläuft und von ihrem Bruder ermordet wird. Doch sie kommt nach ihrem Tod als eine Art Geist zurück und rächt sich mit Gegengewalt.
In dieser drastischen Zuspitzung bringt Chepo Gewez nicht nur seine geballte Kritik an Männergewalt unter, sondern auch seine Botschaft, dass Menschen nie "nur" Opfer sein müssen. Er fordert ein selbstkritisches Hinterfragen. Für ihn selbst begann das, als er seine frühere Heimat auf der Flucht vor dem Militärdienst verließ. Bis dahin hatte er, der es als einziges von sechs Kindern kurdischer Bauern an die Universität geschafft hatte, die Welt "systemkritisch" gesehen. Er hatte schmerzhaft die Demütigungen eines kurdischen Kindes erlebt, mit Lehrern, die ihm vermittelten, dass er sich für seine Eltern schämen müsse: "Ich hatte immer das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt." Er war voller Wut auf die türkische Regierung – aber warum hatte er deren Sichtweise übernommen?
Chepo Gewez begann, sich solche Fragen zu stellen, als er im Exil war und Distanz gewann. Erst bei seinem Bruder in Mainz, dann – weil ihn sein Bruder verheiraten wollte – allein in Berlin. Es war eine schwierige Zeit, ohne Deutschkenntnisse fiel er in Sprachlosigkeit, zog sich stark zurück. Er jobbte in Kneipen, studierte Philosophie, Germanistik und Film- und Theaterwissenschaften, begann eine Doktorarbeit über Männerbilder in Migrantenliteratur. Nach einem Jahr brach er ab, die Unterstützung fehlte, erst recht die Zeit, weil er inzwischen seine deutsche Freundin geheiratet hatte und Vater einer heute siebenjährigen Tochter geworden war. Die zweite Tochter wurde vor vier Jahren in Freiburg geboren, wohin die Familie gezogen war.
Auch hier ging das Ausprobieren weiter, die Suche nach einem Job führte ihn zu mehreren Praktika, teils in der Jugendarbeit, seit einem Jahr studiert er Hauptschullehramt an der Pädagogischen Hochschule. Vor allem aber hat er – nachdem er schon länger Erzählungen und Drehbücher auf kurdischen Internetseiten veröffentlicht – zum Filmen gefunden. Sein erstes längeres Werk hat er mit Unterstützung von Schülern, Studierenden und Laienschauspielern vom linken kurdischen "Mesopotamischen Kulturverein" in Freiburg gedreht. Einen Ausweg aus den Konflikten gibt's nicht: "Cerx – das Rad" dreht sich alptraumhaft im Kreis.
Re: Gemischte Ehen?
von Kudo21 am 12.12.2011 10:05ilovekurmanci
Wenn zwei Menschen aus verschieden Kulturkreisen miteinader klar kommen und einiges im Vorfeld klären , kann eine gemischte Ehe funktionieren.
Aber es ist schwieriger als ,,normale´´ Ehen den man muss ne Menge vorher besprechen und sich auf wichtige Dinge einigen.
Das du jetzt ne kurdin sein wirst dazu will ich auch noch etwas sagen.
Du als deutsche wirst weder unterdrückt oder beeinflusst ein kurde zu werden, deshalb wenn du dich in deiner ..deutschen Gesellschaft´´ nicht wohl fühlst bzw denkst es ist nicht der Richtige weg, dann kannst du dir Elemente der kurdischen Verhalten aneignen.
Es gibt zb Kurden wie dilemin63 erklärt hatte, die sagen , dass sie Araber,Türken, Perser oder sonst was sind.
Oft ist diese Einstelllung bei den Kurden bedingt durch starke Unterdrückung, Assimilation etc.
Deshalb würde ich bei Kurden nicht sofort sagen ok du darfst ein Araber etc. werden oder wie man das auch ausdrücken möchte.
Du hingegen wirst weder unterdrückt noch assimiliert und hast dich aus freien Stücken dazu entschieden, was ich ok finde.
Aber ich würde dir raten nicht komplett kurdisch sein zu wollen du könntest vllt versuchen deine deutsche kultur so zu gestalten , dass es dir gefällt.
Oder findest du alles in der deutschen Kultur unpassend ? Jede Kultur ist einzigartig und sollte gepflegt werden. Wir als Kurden sind in solchen Sachen sehr sensibilisiert aufgrund unser Unterdrückung .
Ich denke , dass die deutsche Kultur ebenfalls positive Aspekte hat , die vllt in der kurdischen nicht vorkommen und anders herum natürlich auch.
Ich find deine Entscheidung auch mutig und respektiere sie.
Lage in Syrien: Armee und Deserteure liefern sich heftige Gefechte
von Kudo21 am 11.12.2011 23:09In Syrien spitzt sich die Lage bedrohlich zu. Aus dem Süden des Landes sind heftige Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Hunderten Deserteuren gemeldet worden. Die Kämpfe waren laut Anwohnern und oppositionellen Aktivisten eine der schwersten bewaffneten Auseinandersetzungen seit dem Beginn der Proteste. In der südsyrischen Stadt Daraa wurden nach Angaben von Aktivisten drei Panzer angezündet und viele Menschen verletzt.Die "Freie Syrische Armee" der Deserteure stellt sich den Truppen Assads vermehrt entgegen. Beobachter warnen angesichts dieser Entwicklung vor einem Bürgerkrieg. Wegen der Medienblockade sind Meldungen aus Syrien von unabhängiger Seite kaum überprüfbar.
Landesweit starben nach Angaben der Demokratiebewegung am Wochenende mindestens 28 Menschen, unter anderem in Idlib, Daraa, Hama und Homs. Mit einem Streik in verschiedenen Landesteilen protestierten Oppositionelle gegen den andauernden Gewalteinsatz. Dabei forderten sie auch zum Boykott der für Montag geplanten Kommunalwahlen auf. Die Assad-Gegner stellten Videos online, die geschlossene Läden und leere Straßen in der Provinz Homs, der Stadt Sabadani im Westen sowie in der Provinz Aleppo zeigten.
Steht Sturm auf Homs bevor?
In Homs droht die Lage, weiter zu eskalieren. Ein Aktivist sagte der Nachrichtenagentur dpa, Regierungstruppen hätten die Provinz praktisch abgeriegelt. An den Zufahrtstraßen gebe es inzwischen mehr als 75 Kontrollstellen. Es gebe keinen Strom, kein Wasser, kein Benzin, auch fehle es an Medikamenten. Die Provinz und vor allem auch die Stadt Homs werden schon seit vielen Wochen von der Armee belagert.Nach unbestätigten Berichten vom Samstag soll es auch ein Ultimatum geben, in dem die Menschen in Homs aufgefordert werden, ihre Proteste binnen 72 Stunden zu beenden. Sonst werde die Provinz von der Armee gestürmt.
Nach den USA und Großbritannien warnte auch Frankreich die Regierung in Damaskus vor einem Sturm auf die Protesthochburg Homs. Informationen über eine geplante Militäroperation hätten "extreme Befürchtungen" ausgelöst, sagte ein Sprecher des Außenministeriums.
Die Regierung in Damaskus wies die Berichte hingegen zurück. Es gebe keine Politik des gewaltsamen Vorgehens, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters. Die Opposition greife aber zu den Waffen. Die Sicherheitskräfte seien nur zum Schutz der Bevölkerung da.
Arabische Liga will weiter beraten
Die Arabische Liga will derweil innerhalb von zehn Tagen über das weitere Vorgehen beraten. Ein genauer Termin steht aber noch nicht fest. Die Organisation hat der Regierung in Damaskus wegen des andauernden Blutvergießens schmerzhafte Sanktionen auferlegt. Syrien macht deren Aufhebung zur Bedingung, um Beobachter ins Land zu lassen.
Seit Beginn der Proteste gegen das Assad-Regime im März sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 4000 Menschen ums Leben gekommen. Die syrische Führung nennt die Zahlen übertrieben.
Sicherheitsrat befasst sich mit Syrien
Am Montag will sich der UN-Sicherheitsrat erneut mit dem Konflikt befassen. Die Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, soll über die Situation in dem arabischen Land berichten.
Re: ANK tötet einen Kurden in West-Kurdistan (Syrien) der seit Jahren für das syrische Regime spioniert
von Kudo21 am 11.12.2011 23:03Wenn das stimmt , finde ich das super.
Re: Kriminalität: Vater erschießt 13-jährige Tochter auf der Straße
von Kudo21 am 09.12.2011 20:42Die Todestrafe bzw Hinrichtung ist so oder so Abzulehnen.
Und bei Kindern schon erst recht. Wie gesagt Eltern sollten mehr mit Kindern reden , dann passieren auch weniger Probleme und die Wahrscheinlichkeit , dass das Kind schlimme Dinge tut sinkt dramatisch nach unten und keiner muss jemanden anderes umbringen.
Re: Kriminalität: Vater erschießt 13-jährige Tochter auf der Straße
von Kudo21 am 08.12.2011 21:06Kurdische Eltern reden zu wenig mit ihren Kindern. In der Heimat laufen die Kinder draußen in Gund rum
Da muss man nicht jeden Tag mit ihnen reden. Die Umgebung formt ihre Kinder zu Kurden
Hier haben wir eine ander Umgebung (Drogen Alkohol Sex) ist normal hier und um seine Kinder vor solchen Schlechten Einflüsse zu schützen muss man mit ihnen reden. Das tuen die Kurden zu wenig. Erst wenn es zu spät wird gehandelt.
Zb bei Sachen wie einen Freund haben oder eine Freundin haben.
Da denken die Eltern, dass ihr kinder so handlen werden wie in der Heimat übersehen aber dass sie in Deutschland leben und hier solche sachen viel offener gesehen werden. Erst wenn dann Probleme auftretten handln die Eltern. Sie vermeiden das Enstehen der Probleme nicht sondern reagieren erst nachdem das Problem enstanden ist.
Nicht alle Eltern es gibt auch gute Ausnahmen. Aber bei vielen ist das leider so.
DIE HASELNUSSKINDER.... KURDISCHE KINDER DIE FÜR EIN HUNGERLOHN ARBEITEN (Nordkurdistan)
von Kudo21 am 06.12.2011 22:12DIE HASELNUSSKINDER.... KURDISCHE KINDER DIE FÜR EIN HUNGERLOHN ARBEITEN (Nordkurdistan )
Jetzt Live! !!!!! Gucken !!!
Livestream
Sprecher der syrischen Muslimbruderschaft zur Kurdenfrage in Syrien.
von Kudo21 am 06.12.2011 11:3812. November 2011
»Zur Hölle mit der syrischen [Identität]! Wir erkennen Syrien nicht an«
KURDWATCH, 4. Dezember 2011 - Zuhair Salim (geb. 1947) ist Schriftsteller und lebt in London. Im KurdWatch-Interview äußert sich der Sprecher der syrischen Muslimbruderschaft zur Kurdenfrage in Syrien.
KurdWatch: Am 17. Mai 2005 haben die Muslimbrüder sich erstmalig ausführlich zur Kurdenfrage in Syrien geäußert. Es war die erste Stellungnahme einer syrischen politischen Partei zur Kurdenfrage in Syrien. Dort bezeichnen Sie die Kurden als »einen echten Bestandteil des Gefüges des syrischen Volkes«, der auf seinem »historischen Territorium« lebt. Sie führen aus, dass die Kurden in einem Rechtsstaat an der Macht beteiligt werden müssen. Was ist heute von dieser Vorstellung geblieben?
Zuhair Salim: Wir streben einen Rechtsstaat an. Jede Person, die in Syrien lebt oder dort geboren ist, muss die gleichen Rechte genießen, ganz egal ob Araber, Kurde, Muslim, Christ, Sunnit oder Alawit. An dieser Haltung wird sich nichts ändern. Alle müssen überzeugt sein, dass sie gleich sind. So darf beispielsweise ein Alawit nicht denken, dass er mehr Rechte hat als ein Sunnit. Und ein Araber darf nicht denken, dass er mehr Rechte hat als ein Kurde. Und umgekehrt. Das ist eine patriotische Sichtweise. Die kulturellen und ethnischen Besonderheiten jeder Gruppe, beispielsweise die Gewohnheiten und Rituale, müssen respektiert und akzeptiert werden.
KurdWatch: Nicht wenige Kurden vergleichen Ihr Konzept von den staatbürgerlichen Rechten mit der Assimilation der Kurden in Syrien.
Zuhair Salim: Wir betrachten die Kurden nicht als Minderheit, sondern als Teil der Mehrheit in Syrien. Geschichtlich waren die Kurden schon immer Hauptbestandteil der Mehrheit. Viele syrische Staatspräsidenten waren Kurden. Niemand hat gefragt, warum das so war. Auch der letzte Großmufti in Syrien war ein Kurde. Scheich Ramadan al‑Buti stammt selbst aus einer kurdischen Familie. Er hat eine ganze Generation syrischer Söhne und Töchter gelehrt. Wenn jemand als Mitglied einer Minderheit mehr Rechte als die Mehrheit haben will, dann stimmt etwas an dieser Sichtweise nicht. Keine Gruppe darf denken, dass sie mehr Rechte benötigt als die allgemeinen staatsbürgerlichen Rechte. Ist das falsch oder sind die anderen Sichtweisen falsch?
KurdWatch: Die von Ihnen angesprochenen kurdischen Persönlichkeiten haben sich nie für die Rechte der Kurden eingesetzt. Die Kurden wurden in Syrien nie als Bereicherung, sondern als Bedrohung betrachtet. Sie werden bis heute unterdrückt, weil sie Kurden sein wollen und keine Araber.
Zuhair Salim: Die Muslimbrüder befanden sich schon immer im Kampf mit den arabischen Nationalisten. Wir lehnen nationalistische Forderungen ab. Wenn wir gegen die Ideen arabischer Nationalisten wie Michel ʿAflaq, Salahuddin al‑Bitar und der Baʿthpartei sind, zeigt dies, dass wir die Menschen nicht nach ihrer ethnischen Herkunft beurteilen. Wir sind der Meinung, dass Menschen auf Grundlage von Prinzipien zusammenkommen oder sich trennen. Wir sind keine Anhänger ethnischer Projekte.
KurdWatch: Die Kurden bestehen aber auf ihren ethnischen Rechten und wollen über ihr Schicksal im Rahmen des syrischen Staates selbst bestimmen. Dabei werden Modelle wie Föderalismus, Selbstregierung oder Selbstverwaltung erwähnt.
Zuhair Salim: Wenn beispielsweise ein Kurde aus Kobanî, das in ʿAin al‑ʿArab umbenannt worden ist, nach Aleppo gekommen ist und sich dort niedergelassen hat, und nach fünf Jahren bei den Parlamentswahlen kandidiert und auch gewählt wird: Hat er dieses Recht oder nicht? Ich stelle diese Frage. Ich meine, dass dies sein Recht ist. Er ist Sohn dieser Gesellschaft und dieses Staates. So betrachten wir die Dinge. Das gleiche gilt für jemanden, der aus Aleppo oder Homs nach Kobanî oder ʿAfrin umgezogen ist. Hat er dann das Recht, dort für das Parlament zu kandidieren? Dies sind die Fragen, die gestellt werden müssen. Aber wenn wir sagen, dass wir Staaten in einem Staat gründen, das geht nicht. Syrien selbst ist noch kein Staat, Syrien ist ein Projekt für einen Staat. Das Sykes-Picot-Abkommen wird nicht nur von den Kurden abgelehnt, auch von den Arabern und von allen Syrern. Wir sind auf dem Weg, Sykes-Picot hinter uns zu lassen. Wenn Sie sich unser Papier zur Kurdenfrage anschauen, heißt es dort, dass die Kurden auf ihrem historischen Territorium leben. Auch wenn die Kurden aus der Türkei gekommen sind, betrachten wir sie nicht als Türken. Wir sind alle in diesem Land geboren, hier werden wir leben und sterben. Die Kurden sind ein echter Teil der Zivilisation, Ideologie, Geschichte und Demografie dieser Gegend.
KurdWatch: Sie sagen, jeder muss überall wählen und gewählt werden können. Was bedeutet dies für die Zulassung von Parteien? Wollen sie ethnische - kurdische und arabische - Parteien zulassen?
Zuhair Salim: Wir fordern, dass jeder die Partei gründen kann, die er gründen will. Das Volk wiederum entscheidet, von welchen Parteien es sich vertreten lassen will. Es können säkulare, ethnische oder religiöse Parteien gegründet werden.
KurdWatch: Die Kurden wollen ihre ethnischen Rechte in der syrischen Verfassung verankert haben.
Zuhair Salim: Wenn wir die staatsbürgerlichen Rechte garantieren, dann bekommen alle ihre Rechte. Wenn wir von den Kurden reden, was ist dann mit den Turkmenen? Wenn wir von den Turkmenen reden, was ist dann mit den Tscherkessen? Wenn wir von den Tscherkessen reden, was ist dann mit den Armeniern? Das kann doch nicht alles in die Verfassung einfließen. Es reicht, wenn es ein allgemeines Gesetz für alle gibt. Dann muss man sich nicht um jedes Details kümmern. Das muss klar sein. Der Syrische Nationalrat hat sich explizit mit den Rechten der Kurden befasst. Für die Rechte der Turkmenen gilt dies nicht. Wenn die Turkmenen gegen uns protestieren, was werden wir ihnen sagen? Auch die Rechte der Araber werden nicht separat behandelt. Warum? Staaten werden auf Grundlage allgemeiner Gesetzte errichtet. Auch hier in Großbritannien gibt es viele Ethnien. Die Briten unterteilen sich in Engländer, Schotten, Iren � In der Verfassung stehen keine Sonderrechte für die verschiedenen Ethnien. Wir respektieren diese Trotzreaktion, die an Sonderrechten für einzelne Gruppe festhält. Wir wissen, was unsere kurdischen Brüder an Leid und Ungerechtigkeit erfahren haben. Wir wissen, dass sie deswegen auf ihre eigene Identität pochen. Ich glaube aber, dass die allgemeinen staatbürgerlichen Rechte ihnen die notwendige Sicherheit geben werden.
KurdWatch: In den skandinavischen Ländern hat das Volk der Samen eigene Parlamente und kann über eigene Belange selbst bestimmen.
Zuhair Salim: Ich kenne diese Konzepte nicht, ich kann sie nicht mit der Realität in Syrien vergleichen. Es scheint mir um lokale Verwaltungsstrukturen zu gehen. Ein solches System gibt es jetzt schon. In den kurdischen Gebieten wird es Lokalverwaltungen geben, die sich um die Belange der Kurden kümmern. Die Kurden werden das Recht bekommen, sich selbst um die Entwicklung ihrer Gebiete, die Verwaltung ihrer Schulen und Krankenhäuser zu kümmern. Dies alles wird im Rahmen lokaler Verwaltung erfolgen.
KurdWatch: Das heißt auch, dass die Kurden neben der syrischen Flagge die kurdische Nationalflagge hissen dürfen?
Zuhair Salim: Die Flagge ist für mich nichts anderes als ein Symbol und das interessiert mich nicht besonders. Aber ich glaube, ein Staat sollte nur eine Flagge haben. Wie viele Flaggen benötigen wir? Wenn jeder neben der Staatsflagge seine eigene Flagge hisst, werden wir siebzig Flaggen haben, so wie bei den Vereinten Nationen. Die Kurden werden drei Flaggen haben, und das auch nur, wenn wir die Parteien außer Acht lassen. Wir müssen als Gemeinschaft denken, nicht als Einzelne. Diese individuelle Denkweise führt uns in die Irre.
KurdWatch: In Syrien steht im Personalausweis eines kurdischen Bürgers, dass er ein syrisch-arabischer Bürger ist. Obwohl er Kurde ist und nicht Araber. Wird dies im neuen syrischen Staat auch der Fall sein?
Zuhair Salim: Eine Gegenfrage: Welchen Status hat ein Turkmene, der in Irakisch-Kurdistan lebt?
KurdWatch: Er ist ein irakischer Turkmene. Er wird nicht als Kurde bezeichnet.
Zuhair Salim: Auch in Syrien ist ein Kurde Syrer.
KurdWatch: Ja, aber kein Araber, so wie es im Personalausweis steht.
Zuhair Salim: Leben in Irakisch-Kurdistan nur Kurden? Oder leben dort auch Araber, Turkmenen, Armenier und Assyrer? Die Identität der Allgemeinheit ist die der Mehrheit. Unter einer Bedingung: Die Identität einer Gruppe, die sich als Minderheit definiert, darf nicht negiert werden. Wir reden nicht von Minderheiten. Doch es gibt Menschen, die sagen, dass sie nicht zur Mehrheit gehören. Die Identität der Mehrheit ist die Identität des Staates. Die Minderheiten haben das Recht, in den Genuss eigener Rechte zu kommen. Ich sehe hier keinen Widerspruch. Wenn ein Araber in Zakho oder Erbil in Irakisch-Kurdistan lebt, dann heißt er irakischer Kurdistani. Das ist doch kein Problem. Warum soll man anderen nicht zugestehen, was wir für uns wollen?
KurdWatch: Kurdistani ist kein ethnischer Begriff, sondern auf die Region Kurdistan bezogen. Arabisch ist hingegen ein ethnischer Begriff und bezieht sich auf Mitglieder der arabischen Nation. Und die Kurden sind definitiv keine Araber.
Zuhair Salim: Arabisch zu sein ist kein Ausdruck einer Staatsangehörigkeit, sondern einer Identität.
KurdWatch: Warum verzichtet man nicht auf die Bezeichnung »arabisch« und spricht nur von der syrischen Identität?
Zuhair Salim: Nein, nein. Zur Hölle mit der syrischen [Identität]! Wir erkennen Syrien nicht an. Wer hat Syrien geschaffen? Sykes-Picot. Stimmt das oder stimmt das nicht?
KurdWatch: Ja, das stimmt.
Zuhair Salim: Sie und ich erkennen Sykes-Picot nicht an. Ihr [Kurden] fühlt euch von Sykes-Picot ungerecht behandelt. Auch wir fühlen uns von Sykes-Picot ungerecht behandelt. Syrien ist ein vorübergehendes Phänomen, ein nur vorübergehend existierender Staat. Unser Ziel ist die Schaffung eines Staates für die gesamte Umma. In diesem Staat wird ein Kurde Herrscher sein. Denn er wird von einem Volk von fünfunddreißig bis vierzig Millionen Menschen unterstützt werden.
KurdWatch: Sprechen Sie hier von einem unabhängigen kurdischen Staat?
Zuhair Salim: Nein, von einem islamischen Staat für alle. Araber, Kurden, Türken, Tscherkessen und alle anderen werden darin leben.
KurdWatch: Glauben Sie, dass Sie in Syrien dafür eine Mehrheit finden werden?
Zuhair Salim: Wir zwingen niemanden. Wenn die Mehrheit diese Idee nicht akzeptiert, dann eben nicht. Auch Ihre Frage zur syrischen Identität von morgen wird in einem Volksentscheid entschieden werden. Wir zwingen niemanden zu etwas, was er nicht will.
KurdWatch: Das bedeutet auch, dass die Kurden in den überwiegend kurdischen Gebieten entscheiden können, dass dort Kurdisch neben Arabisch zur Amtssprache wird?
Zuhair Salim: Das ist ihr Recht. Ich höre mir oft türkische und kurdische Lieder im Fernsehen an. Wissen Sie, dass die kurdischen Lieder richtig gut sind? Wir haben doch die gleiche Kultur. Warum mögt Ihr uns [Muslimbrüder] nicht?
KurdWatch: Wer mag Sie nicht?
Zuhair Salim: Viele. Ihr seid wie wir und wir sind wie Ihr. Es gibt keine Unterschiede. Gott ist großzügig. Wir wollen Sykes-Picot überwinden und wieder so zusammenleben, wie wir es tausendfünfhundert Jahre getan haben. Möge Gott uns helfen und wir all diese Krise hinter uns lassen.
KurdWatch: Die PYD/PKK wirft den Muslimbrüdern vor, mit der Türkei ein geheimes Abkommen unterzeichnet zu haben.
Zuhair Salim: Die Zusammenarbeit mit der Türkei ist keine Sünde. Wir arbeiten mit allen Seiten zusammen. Wir hoffen, dass die PKK nicht mit dem syrischen Regime zusammenarbeitet. Wir hoffen, dass die kurdischen Brüder ihre Situation richtig einschätzen können.
KurdWatch: Es wird Ihnen aber vorgeworfen, dass Sie im Rahmen des Syrischen Nationalrats der Türkei versprochen haben, die Existenz der Kurden in Syrien zu leugnen, sollten Sie an die Macht kommen.
Zuhair Salim: Die Erklärungen des Nationalrats sind für alle zugänglich. Wir hoffen, dass die PKK und die Kurden kurzfristig und auf friedlichem Wege ihre Rechte erlangen. Die Gelegenheit, die sich mit der Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) bietet, wird sich nicht wiederholen. Aber natürlich kann die PKK ihre Interessen besser einschätzen.
KurdWatch: Die PKK hat wiederholt gesagt, dass sie sich in Syrien im Kampf mit der AKP befindet. Wie werden die Muslimbrüder sich verhalten, wenn die Türkei aus Syrien heraus angegriffen wird?
Zuhair Salim: Natürlich werden wir gegen diesen Angriff sein. Wir werden nicht zulassen, dass von Syrien aus andere Staaten bedroht werden.