Erneut ein »Tag des Zorns«
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Mezrecux
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Erneut ein »Tag des Zorns«
von Mezrecux am 25.02.2011 14:51Proteste gegen Korruption und Arbeitslosigkeit in Irakisch-Kurdistan dauern an
Von Nick Brauns
Angesichts der seit einer Woche andauernden Proteste in der kurdischen Autonomieregion im Nordirak hat die Regionalregierung am Donnerstag den Ausnahmezustand über die bislang von Unruhen verschonte Hauptstadt Erbil ausgerufen. Peshmerga-Milizen riegelten die Zufahrtsstraßen zur Stadt ab. Bis Sonntag dürfen keine dort nicht gemeldeten Personen in die Stadt einreisen. Die Studierenden der Salahaddin-Universität wurde zur »Gefahrenabwehr« nach Hause geschickt. Die Sorge der Autonomieregierung gilt offensichtlich einem für den heutigen Freitag im Irak ausgerufenen »Tag des Zorns«.
Die Proteste der zumeist jugendlichen Demonstranten richten sich gegen die allgegenwärtige Korruption unter der von der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP) des kurdischen Präsidenten Masud Barsani und der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) des irakischen Staatspräsidenten Dschalal Talabani dominierten Regionalregierung. Die Demonstranten beklagen zudem Arbeitslosigkeit und fehlende öffentliche Versorgung.
Am Mittwoch starb ein Polizist bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei in der Stadt Halabja. Während der Bürgermeister Goran Adhem bewaffnete Demonstranten beschuldigte, erklärten Demonstrationsteilnehmer, der Beamte sei von einer Kugel der Sicherheitskräfte getroffen worden. Auch in der Stadt Nasirija wurden mehrere Polizisten verletzt, nachdem wütende Demonstranten Sicherheitskräfte mit Steinen angriffen. In Sulaymania demonstrierten am Mittwoch rund 3000 Menschen mit Bildern der drei seit Beginn der Proteste von Peshmerga-Milizen der KDP erschossenen Demonstranten. Als Reaktion auf die Proteste hatten KDP-Anhänger in den letzten Tagen in der Hauptstadt der Autonomieregion, Erbil, und weiteren Städten Gebäude der oppositionellen »Bewegung des Wandels«, Goran, angezündet. Die von der PUK abgespaltene Goran-Bewegung hatte bei den kurdischen Parlamentswahlen 2009 aus dem Stand ein Viertel der Stimmen gewonnen. Die eher liberal bis sozialdemokratisch orientierte Goran tritt für eine Trennung von Partei- und Staatsapparat sowie die Unterstellung der mehrere zehntausend Mann starken Peshmerga und Geheimdienste von KDP und PUK unter die Regierung ein. Ein Goran-Sprecher distanzierte sich von gewalttätigen Protesten, verurteilten aber die Übergriffe der KDP-Parteimiliz auf die Demonstranten als »Verbrechen«. In Sulaymania war am Wochenende zudem ein regierungsunabhängiger Fernsehsender, der von den Übergriffen auf die Demonstrationen berichtet hatte, von 50 mit Sturmgewehren bewaffneten Regierungsanhängern gestürmt und beschossen worden.
jungewelt.de
Re: Erneut ein »Tag des Zorns«
von Azadiyakurdistan am 25.02.2011 16:34Dieser Sender war nicht unabhängig und war noch in Testbetrieb und wollte erst ab den 01.03 anfangen zu berichten.
Der Sender gehört Berham Salih der Ministerpräsident von Südkurdistan, Berham Salih gehört zu YNK, also kann es nicht sein das der Sender regierungsunabhängig ist. Der Sender heißt Nalia TV.
Die jungewelt berichtet auch nicht immer die Wahrheit.
Silav û Rêz
Azad
Mezrecux
Gelöschter Benutzer
Re: Erneut ein »Tag des Zorns«
von Mezrecux am 25.02.2011 17:50Das kann ich leider nicht beurteilen
Alle Nachrichten sind entweder bisschen übertriebener dargestellt oder zum Teil erfunden.
Re: Erneut ein »Tag des Zorns«
von frohlong am 26.02.2011 17:45"Als Reaktion auf die Proteste hatten KDP-Anhänger in den letzten Tagen in der Hauptstadt der Autonomieregion, Erbil, und weiteren Städten Gebäude der oppositionellen »Bewegung des Wandels«, Goran, angezündet "
Ich lebe jetzt seit Juni 2010 als deutscher in Erbil und von Unruhen kann in meinen Augen noch keine Rede sein.
Auch habe ich nichts von Brandstiftung oder sonstigen mitbekommen.
Bei manchen Berichterstattungen sollte man einfach vorsichtig sein !
Den einzigen Unterschied, den ich bis jetzt in Erbil mitbekommen habe ist, dass die Kontrollen an den Checkpoints strenger geworden sind aber es ist mir trotz allem möglich, diese mehrmals am Tag zu durchfahren !
Bonafight
Gelöschter Benutzer
Re: Erneut ein »Tag des Zorns«
von Bonafight am 26.02.2011 18:32Ich lebe jetzt seit Juni 2010 als deutscher in Erbil und von Unruhen kann in meinen Augen noch keine Rede sein.
Auch habe ich nichts von Brandstiftung oder sonstigen mitbekommen.
Bei manchen Berichterstattungen sollte man einfach vorsichtig sein !
Den einzigen Unterschied, den ich bis jetzt in Erbil mitbekommen habe ist, dass die Kontrollen an den Checkpoints strenger geworden sind aber es ist mir trotz allem möglich, diese mehrmals am Tag zu durchfahren
Hallo und herzlich Willkommen auf Azadiyakurdistan erst mal, Suie scheinen neu auf Azadiyakurdistan zu sein
ich hätte mal eine Frage an Sie, könnten Sie uns bitte die Wirtschaftliche Situation in Südkurdistan erleutern?
Re: Erneut ein »Tag des Zorns«
von Kudo21 am 26.02.2011 19:04frohlong
Auch habe ich nichts von Brandstiftung oder sonstigen mitbekommen.
Bei manchen Berichterstattungen sollte man einfach vorsichtig sein !
Den einzigen Unterschied, den ich bis jetzt in Erbil mitbekommen habe ist, dass die Kontrollen an den Checkpoints strenger geworden sind aber es ist mir trotz allem möglich, diese mehrmals am Tag zu durchfahren !
Schöne nachrichten die ich da höre !! Ich hoffe es bleibt auch lange zeit so !! Den die saddam anhänger iran und türkei wollen nur das kurdistan instabile wird und werden bei den unruhen und auch in den nächsten jahren ihr bestes geben das kurdistan immer wieder nicht zu ruhe kommt !!
Ich hoffe nur das die kurden dort etwas mehr denken bevor sie auf die straße gehen und in die hände der gegner laufen und so ihr land dem feind überlassen !!
Re: Erneut ein »Tag des Zorns«
von frohlong am 26.02.2011 19:24Das kann ich gerne !
Leider wird hier nur Handel betrieben, der nicht gerade viele Arbeitsplätze schafft und das Geld nur in wenige und bestimmte Taschen fliessen lässt. Keiner wagt es, hier ein Produktion aufzubauen was unbedingt nötig wäre um Arbeitsplätze zu schaffen und das Geld im Land zu lassen! Wir sind seit 3 Jahren als deutsches Unternehmen am kämpfen hier eine Fabrik zur Kunststoffrohrherstellung zu bauen die ca. 200 Arbeitsplätze zur verfügung stellt aber bis jetzt wurden uns so viele Steine in den Weg gestellt, dass wir nach 3 Jahren jetzt gerade mit den Fundamenten anfangen !
Diese Situation ermutigt natürlich nicht gerade ausländische Unternehmen hier zu Investieren und das wäre dringent nötig damit endlich Arbeit ins Land kommt.
Es ist auch nicht gerade einfach, sich hier mit der Regierung zu einigen, wenn man nicht bereit ist an den richtigen Stellen zu bezahlen kann es gut sein, dass sich Gesetze sehr schnell zum Nachteil ändern.
Ein grosses Problem ist auch die Ausbildung, ohne Menschen mit guter Ausbildung ist es nicht möglich eine funktionierente Industrie auf zu bauen.
Leider wird immer versucht den schnellen Dollar zu machen und nicht an die Zukunft gedacht, was man ja auch an den Mietpreisen und Grundstücksspekulationen sieht. Auf jeden Fall muss mehr investiert werden um die bestehenden Probleme wie Strom und Wasserversorgung, Abfallbeseitigung, Ausbildung und schaffen von Arbeitsplätzen in den Griff zu bekommen. Wenn man ehrlich ist liegt hier der Rohstoff auf der Strasse, denn wo man hinsieht liegen Kunststoffflaschen aus denen dringent benötigte Wasserrohre hergestellt werden könnten.
Ändern kann es sich in meinen Augen aber nur, wenn die Leute umdenken und nicht nur an ihre eigene Tasche denken.
Es gibt Leute, die ihr Vermögen ihr Leben lang nicht ausgeben können und auch ihre Kinder und Kindeskinder werden es nicht schaffen und genau diese Leute müssem in das Land investieren um auf Dauer überleben zu können !
Ich hoffe, ich habe dir damit etwas helfen können auch wenn es meine persönliche Meinung ist !
Re: Erneut ein »Tag des Zorns«
von frohlong am 26.02.2011 19:32Ich habe die Befürchtung, dass der Ami nicht lange zusehen wird wenn es hier Unruhen gibt, denn die Ölfelder und somit Kurdistan wird er nicht in Gefahr bringen !
Re: Erneut ein »Tag des Zorns«
von Kudo21 am 26.02.2011 19:43frohlong
Also ich dutze dich wenn das ok ist !
Also du musst bedenken das Kurdistan aus dem boden gestampft wurde ! Überall muss noch was gemach werden !
Wir Menschen aus Deutschland hören öfters das in Kurdistan viel gebaut wird , was natürlich auch erfreulich ist zu hören !
Desweitern hören wir das was du vorhin erwähnt hast das Kurdistan viel wert auf Sicherheit legt was für mich ein sehr wichtiger Punkt ist !! Man sagt auch das Kurdistan die sicherste Gegend im ganz Irak ist !! Ich denke das Kurdistan viel ins Militär stecken muss , da leider die Gefahr sehr groß ist angegriffen zu werden seitens der Türkei dem Iran oder ander Kräfte die einfach ungerne zugucken wenn Kurdisatn so gute Fortschritte macht !!
Sicherheit ist denke ich das wichtigeste ! Und die Kraft sich selbst zu Verteidigen ! Natürlich sind die anderen Dinge auch wichtig was du erwähnt hast aber das wird mit der Zeit kommen !!
Es ist viel zu tun ! Deshalb denke ich das du recht hast das noch viel getan werden muss ! Aber kein Land der Welt hat von Anfang an sofort alles perfekt gemacht Aber es läuft ja wie wir aus vielen berichten hören und das zählt
Die Gefahr ist leider sehr große das Kurdistan angegriffen wird ! Letztens hat der Gründer einen Artikel gepostet wo hinaus ging das der Iran terroristen nach Kurdistan geschickt hat um Kurdistan zu destabilisieren !!
Du siehst also das Sicherheit und Militär das wichtigeste sind !! Wenn man bedenkt wie viele Öl in Kurdistan ist dann wirst du mir da recht geben !!
Re: Erneut ein »Tag des Zorns«
von Azadiyakurdistan am 26.02.2011 20:09Das Problem in Südkurdistan (Autonome Region Kurdistan) wie heval frohlong geschrieben hat ist das die Kurden eher an die eigene Tasche denken.
Viele Politiker arbeiten nicht wirklich für das Land sondern einfach nur um Geld zu verdienen egal ob durch Gehalt oder Schmiergeld was die von Bürgern oder Unternehmen verlangen, sowas gibt es in vielen Ländern im Nahen Osten.
Es gibt noch viel Korruption und ich denke das auch ausländische Unternehmen Geld bezahlen müssen damit sie eine Genehmigung bekommen um etwas zu bauen, gründen etc.
Die Regierung bekämpft zwar Korruption aber es wird noch dauern bis die Menschen dort sich ein Leben ohne Korruption vorstellen werden können.
Die Nachbarländer Kurdistans warten auf dem Moment wo die USA ihre Truppen ganz aus dem Irak und Südkurdistan abziehen wird.
Die Kurden wollen ja in Frieden und Freiheit leben um das zu gewähren müssen die halt viel Geld in das Militär und Sicherheit stecken um sich vor Angriffe von Seiten der Türkei und dem Iran zu beschützen und auch vor terroristische Angriffen die indirekt von den Nachbarländern unterstützt werden um Kurdistan zu destabilisieren.
-Warst du auch in den arabischen Städten im Irak oder nur in SüdKurdistan? Wenn ja, gibt es einen Unterschied zwischen Hewlêr(Erbîl) und Bagdad oder eine andere arabische Stadt?
Wenn man weitweg von der Heimat lebt dann will man einfach alles mögliche wissen. Wie du vielleicht auch jetzt immer die Nachrichten in Deutschland verfolgst.
Silav û Rêz
Azad