Türkei schlittert in neuen Bürgerkrieg

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Türkei schlittert in neuen Bürgerkrieg

von Azadiyakurdistan am 22.07.2010 02:18



PKK greift laufend Militär und Polizei an - Begräbnisse von Soldaten und PKKlern als Demonstrationen

In einem Interview mit der britischen BBC hat gestern eine der Führungsfiguren der kurdischen Guerilla PKK, Murat Karayilan, der türkischen Regierung ein Ende der Gewalt angeboten, wenn diese bestimmte Bedingungen erfüllt. Voraussetzung sei ein wechselseitiger Waffenstillstand und die Aufnahme eines politischen Dialogs. Wenn die türkische Regierung bereit sei, ernsthaft eine politische Lösung zu suchen, könnte die PKK bereit sein, unter Aufsicht der Uno ihre Waffen niederzulegen.

Karayilan wiederholte damit im Wesentlichen, was der inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan vor wenigen Wochen über seine Anwälte hatte verbreiten lassen. Der entscheidende Punkt dabei ist, dass die Regierung sich bereiterklärt, mit der PKK beziehungsweise Öcalan selbst zu verhandeln, was diese aber kategorisch ablehnt. Ein Regierungssprecher sagte gestern zu dem Karayilan-Interview, man kommentiere keine Aussagen von Terroristen.

Luftunterstützung angefordert

Stattdessen schlittert die Türkei in ihren kurdischen Regionen im Südosten des Landes immer mehr in einen neuerlichen Bürgerkrieg. Erneut wurden in der Nacht von Montag auf Dienstag bei einem Angriff kurdischer Guerilleros sieben Soldaten getötet. Ein Stützpunkt bei Cukurca, nahe der irakischen Grenze wurde angegriffen, etliche weitere Soldaten sollen verletzt sein. Wegen anhaltender Kämpfe forderten die Soldaten Luftunterstützung an. Seit die PKK Ende Mai ihren Waffenstillstand offiziell beendete, werden laufend Militär-, Polizei- und Gendarmeriestationen attackiert. Die türkische Armee antwortete mit Vorstößen auf nordirakisches Gebiet, wo die PKK ihre Rückzugscamps hat und bombardierte mehrfach PKK-Stützpunkte im Nordirak.

Angesichts der anhaltenden Kämpfe und der vielen getöteten Soldaten finden im ganzen Land ständig Beerdigungen statt, die jeweils zu Massendemonstrationen gegen die PKK werden und damit aber auch das Klima zwischen Türken und Kurden insgesamt vergiften. Genauso werden mittlerweile getötete PKK-Kämpfer in den Städten im Südosten des Landes mit großer Anteilnahme der Bevölkerung als "Märtyrer" beerdigt. Obwohl die Regierung behauptet, sie würde ihre "demokratische Öffnung" zur politischen Lösung des Kurdenkonflikts fortsetzen, ist davon derzeit nichts zu spüren. Stattdessen dominieren militärische Szenarien. Die Opposition wirft der Regierung vor, zu wenig energisch gegen die PKK vorzugehen und fordert die Wiedereinsetzung des Kriegsrechts im Südosten. Regierung und Militärführung diskutieren darüber, eine neue Kampftruppe von rund 100.000 Mann aufzustellen, die nur aus Berufssoldaten gebildet werden soll. Der Kampf gegen die Guerilla soll effektiver werden, es sollen nicht mehr so viele junge Wehrpflichtige getötet werden.

Kritiker erinnern aber daran, dass vor allem solche Spezialtruppen in den 90er-Jahren für die schlimmsten Ausschreitungen gegen die kurdische Zivilbevölkerung verantwortlich waren. Premier Erdogan beschwerte sich, dass die Türkei zu wenig Unterstützung von Europa im Kampf gegen die PKK bekommen würde.

(Jürgen Gottschlich aus Istanbul/DER STANDARD, Printausgabe, 22.7.2010)

Silav û Rêz
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Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.07.2010 02:26.

Kudo21
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Re: Türkei schlittert in neuen Bürgerkrieg

von Kudo21 am 22.07.2010 12:30

Seh interssant Herr Murat Karayilan Äüßerungen aber auch er müsste wissen das seine Kostbare Zeit in die Luft geschossen ist wenn er wiederholt versucht die Türkei zu Friedensschritten bewegen könnte, wenn schon Afendim Erdogan es nicht tun konnte !!


Also auch ein Ker würde wissen, dass die Beziehung zwischen Kurden und Türken seit dem Verbot der DTP und der Gefangenname vieler Politiker für Jahrzehnte zerröttet wurde !!


Die Türkei möchte gerne die Neuen Waffen von Europa testen und wer eignet sich gut die Kurden !!
Ach ja die Türken lösen sich immer mehr von EU und richten sich nach dem Iran usw. dann brauchen sie somit auch nicht freundlich zu den Kurden zu sein um in die EU zu kommen !!

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