Zensur-Regeln bei Facebook: Nippel tabu, Fleischwunden geduldet

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Azadiyakurd...
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Zensur-Regeln bei Facebook: Nippel tabu, Fleischwunden geduldet

von Azadiyakurdistan am 23.02.2012 17:11



Eine vertrauliche Präsentation mit Facebooks Zensur-Richtlinien, die dem US-amerikanischen Blog Gawker zugespielt wurde, gewährt Einblicke in die bizarre Zensurpolitik der Social-Media-Plattform. Demnach sind Nippel verboten, während Fotos mit tiefen Fleischwunden in Ordnung gehen.

Auf Facebook kann man alles Mögliche posten - aber nicht alles bleibt tatsächlich lang auf der Seite. Beispiel aus unserer Redaktion: Ein Bild der knapp bekleideten Dschungelcamp-Kandidatin Micaela schafft es nur knappe zwei Stunden auf die Facebook-Pinnwand, bevor es gelöscht wird - wegen "Nacktheit", wie Facebook erklärt. Doch was genau dürfen wir eigentlich auf unserer Seite posten und was nicht? So genau hat das Unternehmen das der Öffentlichkeit nie verraten - zumindest offiziell. Nun gewährt ein unzufriedener Mitarbeiter erstmals genauere Einblicke in die mysteriöse Welt der Facebook-Zensur.

Amine Derkaoui gab gegenüber dem US-Blog Gawker erstmals Details zu Facebooks bislang undurchsichtiger Zensurpolitik preis. Offenbar aus Unzufriedenheit mit seinem Gehalt verriet der 21-jährige Marokkaner dem Blog nun, welche Inhalte laut dem Facebook-Codex als nicht rechtens gewertet werden.

Die "moralische Landkarte" Facebooks offenbart mancherlei Merkwürdigkeiten. Zu den Tabus gehören unter anderem Drogen außer Kiffen - Bilder von Marihuana sind explizit erlaubt. Verboten dagegen: Sexspielzeug, Bilder von Betrunkenen oder Bewusstlosen wie auch von schlafenden Menschen, denen etwas auf ihr Gesicht gemalt wurde. Sexdarstellungen - ob die Akteure bekleidet sind oder nicht - haben auf Facebook-Seiten laut der Richtlinie ebenfalls nichts zu suchen. Die rigiden Regeln der Facebook-Polizei sorgten immer wieder für Unmut bei Nutzern, etwa als im April ein Bild vom Kuss zweier Homosexueller entfernt wurde.

Einige junge Mütter fühlen sich zudem diskriminiert, weil Bilder von stillenden Frauen bei Facebook ebenfalls tabu sind - sofern weibliche Brustwarzen zu sehen sind. Derartige Bilder werden genauso gelöscht wie Darstellungen, auf denen die Geschlechtsteile einer Frau durch die Kleidung erkennbar oder erahnbar sind ("camel toe") sowie Schnappschüsse von Menschen auf dem Klo.

Nicht erlaubt sind weiterhin Bilder, die zwei Menschen nebeneinander zeigen und diese vergleichen. Da hat wohl jemand aus seinen Fehlern gelernt, denn wer den Film "The Social Network" gesehen hat, erinnert sich vielleicht: Im Jahre 2003 hatte Mark Zuckerberg FaceMash.com programmiert. Mit der Applikation konnten Studenten die Fotos ihrer Kommilitonen vergleichen und abstimmen, wer schöner ist. Die Universitätsleitung ließ die Seite jedoch ziemlich schnell sperren.

Entfernt werden muss auch jegliche "Holocaust-Leugnung" sowie "alle Attacken auf Atatürk", genauso wie Beiträge, die eine Unterstützung der kurdischen Terrororganisation PKK oder deren inhaftierten Anführers Öcalan erkennen lassen.

Bei anderen Darstellungen zeigt sich Facebook hingegen weniger zimperlich. Während man auf Sex empfindlich reagiert, werden Gewaltdarstellungen schon eher toleriert. Das Zeigen zerquetschter Köpfe ist laut dem Facebook-Knigge genauso erlaubt wie Gewalt gegen Tiere, sofern es um Essen geht. Genauer gesagt: Gewalt gegen Tiere "im Kontext von Nahrungsverarbeitung oder der Jagd, wie sie in der Natur vorkommt". Diese Richtlinie verwundert kaum, isst doch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nach eigenen Angaben nur Tiere, die er selbst getötet hat.

Auch blutige Bilder - sofern keine Eingeweide zu sehen sind - können gemäß der Guideline munter gepostet werden. Und wer nach einer Verletzung seinen Facebook-Freunden intensive Einblicke gewähren möchte, hat freie Bahn: Tiefe Fleischwunden seien ebenfalls ok, heißt es in dem Dokument.

Neuerdings dürfen auch mit Photoshop bearbeitete Bilder gepostet werden, wenn "sie den Dargestellten nicht in ein schlechtes Licht rücken". Zuvor waren alle bearbeiteten Bilder generell verboten. Ebenfalls ein Novum: Körperflüssigkeiten außer Sperma dürfen neuerdings gezeigt werden — sofern kein Mensch auf dem Bild zu sehen ist...

Facebook teilte dem US-Blog Gawker auf Nachfrage mit, es gebe ein "mehrschichtiges" System von Sicherungsmaßnahmen, um die Daten der Nutzer zu schützen. Das nun durch den ehemaligen Mitarbeiter veröffentlichte Dokument sei nur "ein Schnappschuss", die aktuellsten Regelungen könne man auf der "Community Standards"-Seite nachlesen. Dort sucht man die im nun veröffentlichten Dokument beschriebenen Details jedoch vergeblich.

Derkaoui , der 21-jährige Marokkaner, der die Facebook-Richtlinien nun öffentlich machte, war genervt von seinem niedrigen Gehalt. Einen Dollar pro Stunde habe er dafür bekommen, Facebook-Inhalte bei dem kalifornischen Social-Media-Dienstleister oDesk von verbalem oder visuellem Schmutz und Schund zu befreien. "Es ist erniedrigend", sagt Derkaoui zu seinem Job. Er kontrollierte Inhalte, die von Facebook-Nutzern als anstößig gemeldet wurden — und fühlt sich ausgebeutet.

Wie anstrengend so ein Job als "Kanalarbeiter der digitalen Welt" sein kann, zeigt das Beispiel eines Arbeiters, der ebenfalls Inhalte für Facebook checken musste - dies aber nur drei Wochen aushielt, wie der Blog berichtet. Kein Wunder, wer möchte sich schon hauptberuflich Videos ansehen, in denen es um Tierquälerei, Selbstmord, Enthauptung und Kinderpornographie geht? "Ich kündigte, da mir meine mentale Gesundheit zu wichtig war", wird ein ehemaliger Mitarbeiter in dem Blog zitiert. "Der ganze Müll der Welt fließt Dir entgegen - und du musst saubermachen".

Quelle....

Silav û Rêz
Azad

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.02.2012 17:11.

BekesimDaye
Gelöschter Benutzer

Re: Zensur-Regeln bei Facebook: Nippel tabu, Fleischwunden geduldet

von BekesimDaye am 23.02.2012 20:52

Wie tragisch. Nippel sind verboten... jetzt macht das Leben keinen Sinn mehr. Ax... was für "Probleme".

Einige junge Mütter fühlen sich zudem diskriminiert, weil Bilder von stillenden Frauen bei Facebook ebenfalls tabu sind - sofern weibliche Brustwarzen zu sehen sind. Derartige Bilder werden genauso gelöscht wie Darstellungen, auf denen die Geschlechtsteile einer Frau durch die Kleidung erkennbar oder erahnbar sind ("camel toe") sowie Schnappschüsse von Menschen auf dem Klo.

Haha wegen sowas fühlen sie sich diskrimiert..... ich glaubs nicht yaw. Als gäbe es im Leben nicht wichtigeres als die Bilder die man auf Facebook postet. Naja gibt immerhin noch genug deren Leben zu 99,9% aus Facebook besteht, da kann man Verständis für zeigen.....

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Ez_u_Tu

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Re: Zensur-Regeln bei Facebook: Nippel tabu, Fleischwunden geduldet

von Ez_u_Tu am 24.02.2012 12:55

Wie anstrengend so ein Job als "Kanalarbeiter der digitalen Welt" sein kann, zeigt das Beispiel eines Arbeiters, der ebenfalls Inhalte für Facebook checken musste - dies aber nur drei Wochen aushielt, wie der Blog berichtet. Kein Wunder, wer möchte sich schon hauptberuflich Videos ansehen, in denen es um Tierquälerei, Selbstmord, Enthauptung und Kinderpornographie geht? "Ich kündigte, da mir meine mentale Gesundheit zu wichtig war", wird ein ehemaliger Mitarbeiter in dem Blog zitiert. "Der ganze Müll der Welt fließt Dir entgegen - und du musst saubermachen".


Haha das glaube ich den Arbeiter. Es ist bestimmt antrengend den ganzen Müll löschen zu müssen weil sogar als normales Mitglied man so viel Müll sehen bzw. lesen muss.

Entfernt werden muss auch jegliche "Holocaust-Leugnung" sowie "alle Attacken auf Atatürk", genauso wie Beiträge, die eine Unterstützung der kurdischen Terrororganisation PKK oder deren inhaftierten Anführers Öcalan erkennen lassen.


Es wundert mich wie die türkische Regierung Internationale Internetseiten steuern kann.

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Azadiyakurd...
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Re: Zensur-Regeln bei Facebook: Nippel tabu, Fleischwunden geduldet

von Azadiyakurdistan am 24.02.2012 14:18

Jeder fühlt sich anders diskriminiert Die wollen unbedingt ein Bild reintun wo sie Kinder stillen. Manche freuen sich Essen zu haben und andere fühlen sich diskriminiert weil man ihre Bilder bei Facebook löscht. Anscheinend ist Facebook wirklich das Leben von vielen geworden.

Silav û Rêz
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Peshmerge_G...

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Re: Zensur-Regeln bei Facebook: Nippel tabu, Fleischwunden geduldet

von Peshmerge_Gerilla am 27.02.2012 12:59

 wirklich lächerlich. Aber wieso mischt sich Facebook in Politik ein? Wie schafft es die Türkei Facebook so zu steuern und unter Druck zu setzen, merkwürdig.

Pêshmerge û Gerîla hêzên parastinê miletê Kurdin.

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Kurdewari
Gelöschter Benutzer

Re: Zensur-Regeln bei Facebook: Nippel tabu, Fleischwunden geduldet

von Kurdewari am 27.02.2012 20:53

Geld Geld Geld... Man muss nur wissen wie man das macht...
Genauso wie wir einen Kurden bei Google haben, wäre schön wenn wir auch einen
bei Facebook hätten. Außerdem könnt ihr Facebook in kurdischer Sprache
vollkommen vergessen. Das sich faschistische Türken dahinter befinden ist ja klar.

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xaver

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Re: Zensur-Regeln bei Facebook: Nippel tabu, Fleischwunden geduldet

von xaver am 27.02.2012 21:45

bis jetzt sind beiträge oder bilder über pkk oder özalan nicht gelöscht worden auf meinen face profil....warum auch immer

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Azadiyakurd...
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Re: Zensur-Regeln bei Facebook: Nippel tabu, Fleischwunden geduldet

von Azadiyakurdistan am 28.02.2012 13:47

Bei mir wurde auch noch nie eine Kurdistankarte oder sonst was gelöscht. Nur einmal wurde mein Profilbild (Kurdistanflagge damals) gelöscht. Doch ich habe dann wieder das selbe Bild hochgeladen. Ich denke dass es daran liegt ob jemand ein Bild meldet oder nicht. Wenn keiner meldet dann wird nicht gelöscht.

Silav û Rêz
Azad

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Re: Zensur-Regeln bei Facebook: Nippel tabu, Fleischwunden geduldet

von Azadiyakurdistan am 28.02.2012 14:06

Silav û Rêz
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